aufmerksam

Nordisches Weihnachtskonzert im Michel

Heute war ich direkt nach der Arbeit mit meinem Vater im Nordischen Weihnachtskonzert, das von der Dänischen Seemannskirche ausgerichtet wurde und im Michel (Hamburgs Wahrzeichen, offiziell St. Michaelis genannt) stattfand.
Der letzte Besuch im Michel ist schon ewig her, sodass ich ganz verzaubert die Innenarchitektur und die Atmosphäre genoss.

 

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Das Licht war angenehm gedimmt und die Musik wirklich weihnachtlich – besonders schön war natürlich der Lucia-Zug, wo lauter singende Mädchen mit brennenden Kerzen durch die Kirche zogen. Vorn angekommen wurden die Flammen leider ruck zuck ausgepustet, während der Chor weitere Lieder sang, was ich schade fand. Naja, die Deutschen und ihr Sicherheitsbedürfnis (Nicht zu vergessen den historischen Fußboden! Dass der mal nicht leidet!)

Die Musikstile und Liedbeiträge waren sehr unterschiedlich, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war. Weniger hanseatisch ausgedrückt: Vieles gefiel uns sehr gut, anderes weniger – mit guten zwei Stunden gab es jedenfalls Musik satt.
Wenn die Darbietung gerade weniger gefiel, gab es ja rund herum genug historische Details, die man sich anschauen konnte 😉

Mir hat es gut gefallen und im nächsten Jahr besuche ich das Konzert gerne wieder.

 

 

 

aufmerksam, glaubhaft

Adventskalender

Von meiner Mutter habe ich ganz überraschend einen schönen Tee-Adventskalender geschenkt bekommen: Täglich gibt es eine andere Tee-Mischung, die oben mit einem schönen Spruch bedruckt ist – bisher hatten die meisten Sprüche etwas mit Sternen zu tun.
Ein Spruch, der mir besonders gut gefällt:

Manchmal ist der Weg weit.
Manchmal verliere ich den Stern aus den Augen.
Was macht das schon.
Er ist da.

Melanie Kirschstein

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Buchempfehlung: „Der Sommer auf der Veranda“ von Juliette Fay

Janie LaMarche findet sich plötzlich als Witwe Anfang Dreißig mit einem Kindergartenkind und einem Baby in einem Leben wieder, das aus den Fugen geraten ist: Unterwegs mit dem Fahrrad hatte ihr Mann einen schweren tödlichen Unfall. Die Protagonistin ist so in ihrer Trauer und Wut über diesen Schicksalsschlag gefangen, dass sie nur mit Mühe den täglichen Aufgaben nachkommt – der kleine Sohn kommt zu spät und ohne Schwimmzeug im Kindergarten an, zum Einkaufen hat sie keinen Elan und vergisst ganz, den Kindern etwas zu kochen, weil sie selbst vor Trauer keinen Hunger verspürt.
Hilfestellungen von außen findet Janie nervig und überflüssig – die anderen sollen sich nicht einmischen, ihrer Ansicht nach wissen Freundinnen und Verwandte sowieso nicht, was sie wirklich braucht. Sie wünscht sich ihren Mann zurück – ihren Freund, Gefährten, Liebhaber, Begleiter. Da keiner ihn zurück holen kann, igelt sie sich in ihrem Häuschen ein.
So ist Janie allen gegenüber sehr kratzbürstig und ablehnend. Einmal pro Woche wird sie von einem Pastor besucht, den sie anfangs lächerlich und weltfremd findet, bis sich eine enge Freundschaft zwischen ihnen entwickelt, die bald mehr als reine Freundschaft ist.


Gleichzeitig taucht ein Handwerker auf, der noch von ihrem Mann beauftragt wurde, im neuen Jahr zu Janies Geburtstag eine schöne Veranda um das Haus zu bauen. Nun ist sie sowohl mit dem verspäteten Geschenk ihres verstorbenen Mannes als auch mit der Anwesenheit des Handwerkers konfrontiert – dementsprechend ruppig verhält sie sich.
Im Laufe des Buches bekommt Janie zunehmend mehr Boden unter den Füßen und kann sich an kleinen Dingen wieder freuen. Auch die Beziehung zu ihren Kindern wird wieder inniger, nachdem sie sich aus Trauer zwischenzeitig sehr abgekapselt hat. Trotzdem fällt sie noch in depressive Momente zurück, was der Geschichte viel Glaubwürdigkeit verleiht: Schließlich wird auch „im echten Leben“ nicht von jetzt auf gleich alles perfekt.
Wer wissen möchte, welche Rolle der geduldige Pastor einerseits und der schwer durchschaubare Handwerker andererseits spielen, ist eingeladen selbst das Buch zu lesen 😉

aufmerksam, glaubhaft

Glaube und Genuss

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Religiöse Traditionen, die sich weigern, das Leben zu genießen, verweigern das Leben.
Doch eine Religion, die das Leben verweigert, ist keine Religion. Sie schafft es nicht, das heilige Jetzt mit dem heiligen Jenseits in Verbindung zu bringen.
Spiritualität bedeutet, dass wir uns selbst dem Leben zuwenden, so dass Gott durch das ganze Leben zu uns kommen kann.

 

aus: „Das Leben beginnt in dir – Weisheitsgeschichten aus der Wüste“ von Joan Chittister, erschienen bei Herder