aufmerksam, glaubhaft

Schwarze Bohnen für mehr Dankbarkeit im Alltag

Vor Kurzem hörten wir im Gottesdienst eine Predigt zum Thema „Dankbarkeit“, die der Pastor einer benachbarten Gemeinde hielt. Aus seiner Heimat hatte er kleine, schwarze, getrocknete Bohnen mitgebracht. Er ließ sich einen Kollekten-Korb geben und leerte sie hinein, um sie dann durch die Sitzreihen gehen zu lassen. JedeR durfte sich circa zehn Exemplare heraus nehmen und in die linke Hosentasche stecken.
Bei jedem Grund zu danken, erklärte uns der Pastor, sollten wir eine Bohne aus der linken Tasche in die rechte wandern lassen. Am Abend sollte wir anhand des Inhalts der rechten Tasche nachvollziehen und erinnern, was im Laufe des Tages Positives passiert war.
So weit so gut.
Was mich besonders berührte, war, dass die Beispiele des Predigers wenig mit seinem eigenen Ego zu tun hatten. Wo ich mich über positive Dinge freue, die mir selbst passieren, nannte er ganz andere Beispiele: Dankbarkeit, jemandem geholfen zu haben. Dankbarkeit, einem Obdachlosen etwas Geld gegeben zu haben – wie schön, dass er genug hat, um etwas davon teilen zu können!
Allein die Idee, für das zu danken, was ich geteilt habe, unterschied sich sehr grundlegend von der Idee, dafür zu danken, was ich Gutes erlebt und bekommen habe.
Wieder ein Beweis dafür, wir egozentrisch wir WesteuropäerInnen sogar in unserer Dankbarkeit sind…

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