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Barocke Blumenpracht

 

Zum Hochzeitstag brachte mir mein Mann drei Bund Rosen vom Wochenmarkt mit. Die roten waren leider sehr schnell schlapp, die gelben und rosafarbenen verarbeitete ich zu einem üppigen Arrangement.

 

 

Die Zutaten stammen alle aus dem Garten oder dem Balkon:
Bartnelken, die dieses Jahr besonders üppig neben der Haustür blühen. Außerdem Frauenmantel, Heuchera, Farn, Efeu und Ziergräser.

 

 

Ich wollte ein dramatisch wirkendes Gesteck gestalten, das gleichzeitig durch eine gewisse Sorglosigkeit natürlich wirkt.
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden – besonders angesichts der Tatsache, dass ich momentan wenig Zeit für Floristik habe und entsprechend die Routine fehlt.

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Glücksrezept, zweite Zutaten

Ein weiteres Zitat aus Maike van den Booms schlauem Buch  „Wo geht´s denn hier zum Glück? Meine Reise durch die 13 glücklichsten Länder der Welt und was wir von ihnen lernen können“:

>>Materielles wird dann wichtig, wenn etwas anderes fehlt. Es wird zu einer Ersatzbefriedigung für die „calidez humana (menschliche Wärme)“:
„In Gesellschaften, in denen man sich nicht richtig austauscht, entstehen keine echten intimen Beziehungen. Es zählt nicht mehr der Mensch in seinem Wesen, der vor mir steht, sondern das, was ich an der Außenseite von ihm sehe. Und deshalb ist es wichtig, welche Kleidung du trägst und von welcher Marke sie ist. Hierdurch erwirbst du deinen Status. In Gesellschaften hingegen, in denen zwischenmenschliche Beziehungen stark sind, wie in Lateinamerika, gewinnst du an Ansehen, indem du etwas Gutes für andere Menschen tust.“ (…)
Während Mariano uns noch neuen Kaffee holt, erinnere ich mich an all die Menschen, die mir während meiner Reise immer wieder eine ganz andere Sicht auf Erfolg präsentiert haben. Erfolgreich ist, wer gute Freunde hat, wer seinen Kindern Werte vermittelt, wer eine glückliche Ehe führt, wer seinen Nachbarn hilft.
Das klingt ein wenig nach verkehrter Welt, nicht wahr? (…) Diese Gedanken möchte ich mir nicht entgehen lassen.
Aber Mariano sprudelt schon wieder weiter und ruft an meiner Kamera vorbei: „Als Ergebnis steigt das Bruttosozialprodukt, doch wir werden immer ärmer.“ Auch das noch, denke ich.
„Denn menschliche Armut ist auch, keine Zeit für die Freunde, für die Kinder, für den Partner und für Hobbys zu haben. Man kann viel verdienen und menschlich arm sein.“ (…)
Viele von uns haben die Fähigkeit verloren, Zeit vom Effizienzgedanken zu entkoppeln. Bei vielen zählt das auch für ihre Beziehungen. Ich bin da sicherlich keine Ausnahme. Mariano sprudelt schon wieder weiter: „In anderen Ländern wird es als Müßiggang abgetan, als verlorene Zeit. Immerhin könnten sie auch arbeiten. Stattdessen verbringen sie Zeit mit Freunden und Familie. In Wirklichkeit ist das aber keine verlorene Zeit. Es ist der Müßiggang, der das Glück fördert.“<<

Teil 1 und 3 der Glücksrezepte erschienen hier.

aufmerksam, kreativ

Funkelnde Perlen-Dekoration für den Balkon

 

Für den Balkon fertigte ich eine Dekoration aus Perlen an. Als Grundlage nahm ich den Metallstab im Blumentopf, der ursprünglich Informationen über die Pflanze auf einem angehängten Blatt gezeigt hatte. Das Papier entfernte ich und schon konnte ich den Perlenstrang aufhängen. Wer keinen fertigen Stab aus Draht hat: Dicken Draht in entsprechender Länge zuschneiden und oben eine Schlaufe mit der Zange drehen, um die Dekoration daran aufhängen zu können.
Dazu wählte ich passende Perlen aus meiner Sammlung und ordnete sie untereinander an. Als Basis nahm ich ein Glasherz, das bereits eine Halterung aus Draht hatte. Durch die Drahtschlaufe zog ich eine Nylonschnur und fädelte alle Perlen durch beide Schnurenden. Oben knotete ich sie zusammen und schob sie auf die Drahtschlaufe. Wer die größte Perle unten ohne Draht befestigen möchte: Einfach die Mitte der Nylonschnur um eine kleine Perle knoten und wieder beide Enden zugleich durch die unterste (und alle folgenden) Perle schieben. So sitzt die letzte Perle auf einem „Mini-Perlen-Knoten“.
Damit der Perlenstrang draußen nicht rostet, habe ich auf eine Drahtsehne verzichtet und lieber die Nylonschnur genommen.

 

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aufmerksam, glaubhaft

Glücksrezept, erste Zutaten

Von Herzen empfehle ich Maike van den Booms schlaues Buch  „Wo geht´s denn hier zum Glück? Meine Reise durch die 13 glücklichsten Länder der Welt und was wir von ihnen lernen können“:

>>Bewegen Sie Ihren Hintern. Dóra, Regierungsvertreterin des Glücks aus Island, erklärt mir, wie das so funktioniert mit dem Glück:
„Frage dich, was dich glücklich macht, und investiere in diese Dinge. Tu was! Ich frage ausländische Zuhörer meiner Vorträge immer: Wer von Ihnen möchte glücklich sein? Wer setzt sich in seinem Leben Ziele? Wer hat sich zum Ziel gesetzt, glücklich zu sein? Und dann hat sich das niemand zum Ziel gesetzt!“
Dóra schüttelt verständnislos den Kopf. „Du solltest dich immer fragen: Was ist es, was dich vorwärts treibt, was dich wirklich gut fühlen und dich spüren lässt, dass du gerne lebst? Und wie kannst du diesen Dingen im Leben größeren Anteil geben?“
Ohne Eigeninitiative geht das nicht, findet auch Lars aus dem Ingeniurbüro in Dänemark:
„Wie heißt es so schön auf Deutsch? Du bist deines Glückes Schmied. Du musst nicht erwarten, dass es andere für dich tun. Egal ob Arbeit oder Sport, wenn man nicht glücklich ist, muss man schauen, woran das liegt, und daran arbeiten. Und klappt das immer noch nicht, dann muss man etwas anderes versuchen. Immer rumzulaufen und schlechte Laune zu haben sorgt dafür, dass man noch deprimierter wird. Davon lebt dann nur die Pharmaindustrie.“<<

Vorgestern war ich einfach nur müde und wollte „irgendwie runterkommen“. Auf Lesen hatte ich keine Lust, auf etwas Kreatives schon gar nicht (anstrengender Fisselkram stand auf der Agenda), also dachte ich, schalte ich den Fernseher an und schaue mal, was die Dänen so machen.
Auf dk4 lief eine herrlich unspektakuläre Reisereportage über irgendeine verschnarchte Küstenregion Dänemarks. Bildfüllend sanfte Hügel. Schnöder Ostseestrand, ohne Attraktionen, nur mit Algen und Strandgras. Herrlich! Die Moderatorin lief mit einer x-beliebigen Sportjacke durch´s Bild und kümmerte sich weder um ihre Frisur noch sonstige Image-Fragen.
Ein Kurzbericht aus Olso wurde bei trübem Winterwetter gedreht und punktete mit seeeehr langsamem Tempo. Ideal, um an unsere Woche im Mai zurück zu denken und bei dem entspannten Genuschel der DänInnen / NorwegerInnen zuzuhören.
Wer Skandinavien mag: Dänisches Fernsehen entschleunigt sowas von!
Wer befürchtet, einzuschlafen, bügelt nebenher. Der skandinavische Frieden zieht dennoch ins Herz ein…

„Das Lebenstempo ist einfach langsamer.
Menschen brauchen Zeit zum Ankommen, Menschen brauchen Zeit füreinander, Menschen brauchen Zeit zum Reflektieren. Gut Mensch will eben Weile haben. Und wenn Sie denken, Sie könnten das Leben mit Druck- oder Charme-Offensiven beschleunigen, dann werden Sie hier nur fragende Blicke ernten.“
(Maike van den Boom über NorwegerInnen)

Wer sich schon mal einen Überblick über die glücklichsten Länder der Welt verschaffen will, bevor ich weiter zitiere:
„Wo die glücklichsten Menschen der Welt wohnen“, Focus Online
Die glücklichsten Deutschen wohnen übrigens in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen. Wegen der Nähe zu den grundentspannten DänInnen, munkelt man…

Die Glücksrezepte Teil 2 und 3 folgen hier.

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Geburtstag feiern einmal anders

 

Da für das Wochenende nach meinem Geburtstag andere familiäre Verpflichtungen auf dem Plan standen und ich nicht zum dritten Mal in Folge mit deutlicher Verspätung nachfeiern wollte, brauchte ich einen Plan B.
So entschloss ich mich, an meinem Geburtstag einen „Tag der offenen Tür“ zu veranstalten. Zum Glück haben viele meiner Freundinnen an diesem Tag zufällig in der Spätschicht gearbeitet (und manche gar nicht…), sodass wir uns über den Tag verteilt treffen konnten. Die ersten kamen am Vormittag und die letzten gingen am Abend, so hatte ich immer mindestens zwei Gäste gleichzeitig da, die unterschiedlich lange blieben.
Ich habe es sehr genossen, auf diese Weise wirklich mit allen in Ruhe reden zu können. Zum Glück passte der Termin für alle, keine hatte ein ganztägiges Seminar außerhalb Hamburgs oder ähnliches.
Am Abend zuvor hatte ich noch zwei der logopädischen Materialkisten aus meinem früheren Leben im Keller durchstöbert, da auch die jeweils Jüngsten von zwei Freundinnen als Begleitung erschienen. Das perfekte Spielmaterial für Kleinkinder war leider außerhalb meiner Reichweite, aber einiges Passendes boten auch die Container, die greifbar waren. Eine der ersten Gäste war drei Jahre alt und „imprägnierte“ die weiße Tischdecke so gründlich mit Kuchenhänden, dass danach alle völlig entspannte krümeln konnten, ohne dass es aufgefallen wäre. Meine Spielecke wurde eifrig benutzt und alle Einzelteile im gesamten Wohnzimmer verstreut, sodass in Kombination mit dem ersten Regen seit wochenlanger Dauersonne drinnen eine ausgesprochen gemütliche Atmosphäre herrschte. Die zufälligen Gäste-Grüppchen hatten viel Zeit und Ruhe, um miteinander warm zu werden, und das Wieder-Aufbrechen und Willkommen-Heißen von neuen BesucherInnen verlief ausgesprochen entspannt.
Das Essen reichte wie immer für alle, und der Nudelsalat schmeckte um 21.00 Uhr noch genauso gut wie um 12.00 Uhr.
So bin ich total glücklich über das Experiment und spiele mit dem Gedanken, es in Zukunft zu wiederholen, statt wochenlang Termine abzustimmen, die kurzfristig doch nur einem Teil der Gäste passen.

 

 

Anleitung für die „Blumenetage“ auf der Etagere:
Ein relativ flaches Stück vom trockenen Steckschaum abschneiden und gründlich wässern. Danach die Ecken abrunden und in der Mitte zerschneiden. Die beiden Hälften des Steckmooses rechts und links der Metallstange auf die mittlere Etage legen und eng zusammen schieben.
Nun Rosen, Efeu, Rosenblätter, Gräser, kleine Blüten und Frauenmantel rundherum im Steckschaum verteilen.
Anschließend den unteren Teller reinigen, falls er vom Steckmoos feucht geworden sein sollte. Zum Tisch tragen und platzieren, danach mit Gebäck füllen. So wird vermieden, dass beim Bewegen der Etagere Wasser aus der mittleren Etage nach unten tropft.

How to create a „flower-floor“ in the middle of a étagère:
You will need floral foam (the one to soak), water, flowers and greenery like ivy.
First, you cut a plain piece out of the floral foam. Then you cut the edges and soak it. Now you seperate it fifty-fifty. Place it on the middle „floor“ of your etagere. Cut the stems of flowers and greenery short and insert them into the floral foam.

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Spielen verboten! Ich bin doch schon neunundachtzig!

Neulich besuchte ich eine Bewohnerin in ihrem Appartement, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren (und natürlich von Herzen ein Lied zu singen). Im Gespräch erkundigte ich mich, warum ich sie so wenig sehe. Gern wollte ich sie zu den diversen Angeboten des Hauses einladen, schließlich ist sie körperlich fit und geistig rege.
Sie antwortete mir: „Wissen Sie, ich musste so viel durchalten. Weitermachen, egal wie es aussah. Meine Wünsche hintenan stellen und mich um alles kümmern. Immer tüchtig sein, alles bewältigen. Da bin ich so froh, dass ich jetzt machen kann, was ich will. Und ich will einfach nur meine Ruhe haben.“
Viele SeniorInnen haben noch heute das Mantra „Durchhalten!“ im Kopf und versuchen trotz schwindender Kräfte, ihre Kinder miteinander zu versöhnen, die Enkelkinder zu unterstützen und die Familie zusammen zuhalten.
Für die Generation der heute Siebzig- bis Hundertjährigen zählt Disziplin und Ordnung sehr viel. Und obwohl sie sich heute eigentlich ein schönes Leben machen könnten, zucken sie doch oft vor der Möglichkeit „reinen Vergnügens“ zurück. Spielen darf man Freitags beim offiziellen Spiele-Treff in der Bibliothek oder wenn man sich im hauseigenen Café im kleinen Kreis zum Skat trifft. Aber so mitten im Alltag etwas tun, einfach aus Lust und Spaß heraus?
Meine SeniorInnen muss ich oft aus der Reserve locken, bevor ich spielerische Elemente einbringen kann. Erst wenn wir uns beim „Geselligen Nachmittag“ ausreichend der Bildung gewidmet haben, sind die Gesichter locker genug, dass ich etwas Lustiges hervor zaubern darf. Ganz genau sehe ich den TeilnehmerInnen an, wenn sie etwas albern oder „völlig unnötig“ finden.

 

 

Dabei ist spielen alles andere als niveaulos. Wer glaubt, dass nur das Gedächtnistraining in der Gruppe sinnvoll verbrachte Zeit ist und Singen und Spielen verlorene Zeit, irrt.
Spielen regt das Hirn ganzheitlich an. Klassisches Gehirnjogging übt oft die linke, analytische Hälfte des Hirns. Personen, die geistig eingeschränkt sind (Schlaganfallpatienten, Demente u.a.), haben keine Möglichkeit, an dieser direkten Aktivierung teilzunehmen oder verlieren sich im Gefühl zu versagen. Wer über die rechte, assoziative Hirnhälfte geht und mit altbekannten Liedern und kreativen Spielen arbeitet, stellt fest, dass auch schwer betroffene Personen plötzlich ganz intensiv dabei sind. (Die anatomischen und physiologischen Grundlagen sind natürlich weitaus komplexer, diese Darstellung der unterschiedlichen Hemisphären ist stark vereinfacht!)
Ich kenne eine Dame, die hoch dement ist und Lieder fehlerfrei singen kann, die nur wenige „Gesunde“ aus der Gruppe spontan erinnern. Über Emotionen, Melodien, positive Erinnerungen werden geistige Fähigkeiten indirekt stimuliert. Zusätzlich hilft natürlich, dass es bei kreativen Herangehensweisen keine Fehlermöglichkeit gibt und so Betroffene wesentlich entspannter sind, als wenn sie eine offizielle Aufgabe lösen sollen.
Hier habe ich bereits vor sieben Jahren über die Notwendigkeit des Spiels für die/den EinzelneN sowie unsere Gesellschaft geschrieben und Gedanken voller Weisheit zitiert.

Die Herausforderung liegt natürlich darin, niveauvolle Angebote mit einem fröhlichen Twist zu gestalten.
Den „geselligen Nachmittag“ am Montag plane ich grundsätzlich mit einem Motto.
Im Mai stand zum Beispiel das „Alte Land“ im Fokus, Hamburgs Obstanbaugebiet südlich der Elbe. Jedes Mal baue ich auf dem zentralen Tisch eine kleine Szene oder passende Dekoration auf, um alle Ankommenden einzustimmen.
Gerne fange ich mit einem Quiz an, um Informationen darzustellen, ohne einen langweiligen Vortrag zu halten. Die Teilnehmenden sind sehr daran interessiert, dass das Programm kulturell anspruchsvoll und bildend ist. Einfach nur lustig sein ist verpönt!
So suche ich mir zu Beginn alle relevanten Informationen zum Thema zusammen und gestalte daraus ein Quiz. Dabei habe ich grundsätzlich drei Antwortmöglichkeiten („Was meinen Sie, stimmt A, B oder C?“), sodass sich alle beteiligen können, ohne selbst etwas Konkretes sagen zu müssen. Bereits das Bewerten der Antwortmöglichkeiten sowie das anschließende Abstimmen bringt erste Lockerung in der Gruppe. Nachbarinnen diskutieren miteinander, andere rufen dazwischen, schon wärmt sich innerhalb kürzester Zeit die Atmosphäre an!
Wenn möglich gibt es eine kleine Süßigkeit: Beim Thema „Altes Land“ ließ ich einen Teller mit Kirschen aus Fruchtgummi herum gehen. Das Teilen von einer süßen Kleinigkeit unterstützt das Gefühl von Gemeinschaft und weckt Assoziationen an ein Picknick.
Thematisch passende Lieder laden auch diejenigen zum Mitmachen ein, die sonst eher ruhig und etwas abseits sitzen. Dabei bin ich immer wieder überrascht, wie schön es a capella klingt. Auch Liedwünsche aus der Runde erfüllen wir, indem wir direkt das Wunschlied anstimmen. Wenn es mehrere Strophen gibt, lese ich diese zwischendurch in Etappen vor, so trainieren wir unbewusst Aufmerksamkeit und Gedächtnis.
Die zu Beginn genannte Dekoration lädt zum Anfassen und Weitergeben ein. Daher nutze ich nicht nur stimmungsvolle Accessoires, sondern schaue mich nach Gegenständen um, die den Austausch untereinander anregen. Auch Fotos, Landkarten, Fundstücke aus der Natur machen das Thema lebendig.
Ein inhaltlich abgestimmtes Gedicht oder eine kleine Geschichte regen die Fantasie und innere Bilder an. Manchmal gibt es TeilnehmerInnen, denen plötzlich ebenfalls etwas Passendes einfällt, das sie spontan vortragen. Dabei suche ich gern Texte aus, die die Aspekte von „Leichtigkeit“ oder „Humor“ unterstützen. Harten Tobak gibt es schließlich im Literaturkreis, ich möchte vorrangig eine fröhliche Atmosphäre anregen.

So entsteht eine abwechslungsreiche Stunde, die spielerischen Charakter hat, ohne dass wir offiziell gespielt hätten.
Meine Atemübungen, die ich im Rahmen einer interaktiven Geschichte anleite, verfolgen den gleichen Ansatz und sind hier zu finden. Schließlich ist dieser Artikel schon lang genug und man muss auch mal wissen, wann Schluss ist! 😉

 

aufmerksam

Buchempfehlung: „Die souveräne Leserin“ von Alan Bennett

Dieser kleine Roman beschreibt, wie die britische Queen das Lesen für sich entdeckt.
Eigentlich nur, weil sie einem ihrer ungezogenen Hunde hinterher läuft und dabei auf einen Bücherbus trifft, der neben den Abfalleimern der Küche im Hof hält. Dort lernt sie den Küchenjungen Norman kennen, der mit Vorliebe homoerotische Literatur liest und der Queen natürlich ebensolche empfiehlt. Nachdem sich die Queen aus Höflichkeit ein Buch mitnimmt und sich ebenso aus Höflichkeit hindurch quält, muss sie beim Zurückbringen des Buchs in der nächsten Woche natürlich anstandshalber ein neues Buch aussuchen. Innerhalb kürzester Zeit liest sie wirklich gern und wirklich viel. Plötzlich kommt sie zu spät, weil die Lektüre so fesselnd ist, oder schmökert im Wagen, während sie abwesend der Menge entlang der Straßen winkt. Bei Staatsbesuchen hat sie überraschend neue Themen, die alle durcheinander bringen, statt über das Wetter und den Stau zu sprechen.
Kurz: Die Queen ist auf einmal unbequem und zeigt auffallend viel eigene Meinung, was auf Widerstand unter den Bediensteten stößt.

Eine wirklich gelungene Lektüre, unterhaltsam und dennoch niveauvoll.
Die suoveräne Leserin“ von Alan bennett, Wagenbach Salto

Details vom Balkon, aus Mangel an englischen Parks bei uns zu Hause…

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Rosen-Sommer

 

Am Dienstag stellte ich die Schritt-für-Schritt-Anleitung des natürlichen Rosengestecks mit Farn und Gräsern vor.
Das klassische Arrangement mit Ligusterzweigen und Efeu, bei dem vom Stil bis zur Blüte alles verwendet wird, zeigte ich als Bilderstrecke hier.

Dank der kurzen Stiele kostet es die Rosen wesentlich weniger Energie, das Wasser bis in die Blüte zu saugen, als bei einem langstieligen Strauß. So halten sie deutlich länger – eine Idee für ein Bund Rosen, bei dem die ersten Blüten schon schlapp machen, während die anderen in einer neuen Verarbeitung noch lange Freude bereiten.

Here I´ve shown a tutorial to create a natural, romantic arrangement with a single rose (or any other flower like a gerbera, a sunflower or a big chrysanthemum).
The classic arrangement with ivy and twigs I´ve shared here.

Verlinkt mit FloralFridayFoto, Freutag und Holunderblütchen.

 

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Hamburgs heimliche Höhepunkte: Grüne Perlen entlang der Alster

Wer gerade einen Besuch bei FreundInnen in den Hamburger Stadtteilen Alsterdorf, Groß Borstel und Eppendorf plant oder dorthin zieht, erfährt heute Wissenswertes über schöne Parks am Wasser. Auch TouristInnen entdecken Tipps abseits der bekannten Pfade und vor allem viel Grün direkt an der Alster.

Die Alsterkrugchaussee ist eine eigentlich laute Durchgangsstraße, die den Flughafen mit der City verbindet. Hier liegt ein kleiner Park, der besonders durch die architektonisch angelegten Mauern begeistert. Von den AnwohnerInnen wird er für Sport und Entspannung genutzt, und fast hätten wir hier die Fotos unseres Hochzeits-Shootings aufgenommen (wäre der Rasen nicht so nass gewesen….). Ein großes Becken rahmt die Alster, gesäumt von vielen Treppen und grünen „Sonnendecks“. Jenseits der Rushhour ein echter Geheim-Tipp für alle, die mit dem Rad die Stadtteile durchqueren…
Gegenüber liegt das Eppendorfer Moor, auch „Klotzenmoor“ genannt. Wer lieber urigen Wald und kleine Teiche mag, braucht nur die Straßenseite zu wechseln.
Der Park an der Alsterkrugchausse ist mit den Bussen 39 und 292 erreichbar, Haltestelle „Alsterkrugchaussee  244“.

Wer mit dem Rad unterwegs ist, folgt der Alsterkrugchaussee Richtung City. Nach der großen Kreuzung aus Borsteler Chaussee und Deelböge gleich links halten und noch vor der Brücke in den Salomon-Heine-Weg abbiegen. Entlang der Tarpenbek lässt es sich wunderbar radeln, und schon nach wenigen Metern öffnet sich der kleine Fluss zum Eppendorfer Mühlenteich: Hier überwintern die Alsterschwäne.
Der Salomon-Heine-Weg läuft in einem spitzen Winkel auf die Straße Meenkwiese zu. Beides sind sehr kleine, recht ruhige Straßen, und die Meenkwiese ist deutlich größer als der Park an der Alsterkrugchaussee. Hier treffen sich die Familien des Stadtteils, die frische Luft und Sport statt Eppendorfer Schickimicki bevorzugen.

In der Mitte befindet sich eine große Wiese mit alten Bäumen und Bänken.
Rundherum verläuft auch hier eine Mauer mit vielen architektonischen Blickfängen und Treppen zum Wasser. Entlang der Mauer haben LiebhaberInnen viele Blumenbeete angelegt und Kunst zwischen die Bäume gehängt: Wunschbäume, halb vergrabene Kunstwerke und andere Überraschungen warten auf die BesucherInnen.

Überall sind Familien und StudentInnen unterwegs, liegen Fahrräder im Gras, wird gespielt und gegrillt. Am Rand des Parks sind in ruhigen Ecken SeniorInnen zu entdecken die lesen, während ein kleiner Hund zu ihren Füßen liegt.

Durch die umliegenden Bootsverleihe ist die Alster voller Kanus, Tretboote und Stand-Up-Paddler. Mittendrin eine Gruppe Frauen, die auf ihren Boards Yoga üben. Im Hintergrund ist ein klassischer Alsterdampfer unterwegs, der die hamburger Idylle komplettiert.

Auf der anderen Seite des Parks liegt das „Bootshaus Barmeier“, das dieses Jahr hundert wird – eine Hamburger Institution zum Ausleihen von Kanus, zum Kaffeetrinken und Entspannen.

Wir verlassen die Meenkwiese über eine Brücke, radeln durch den Hayn Park mit dem verfallenen Tempelchen und biegen in die Eppendorfer Landstraße ein.
Hier warten Eisdielen, traditionsreiche Geschäfte und große Kastanien auf BesucherInnen.

In der Eppendorfer Landstraße 111 arbeitet Herr Schiek, ein sehr netter Ur-Hamburger, bei offener Tür in seiner Korbflechterei.
Er repariert Stühle nach alter Tradition und lässt sich dabei gern über die Schulter schauen.

Mit großer Geduld setzt er alte Stühle wieder instand und verkauft diese Handarbeit zu fast lächerlichen Preisen. Unbedingt vorbei schauen!

Unser Ausflug endet in der traditionsreichen „Konditorei Lindner“ mit hervorragenden Torten und sehr leckeren Salaten sowie kleinen Gerichten. Wer danach wieder taufrisch ist, bummelt durch eine lange Reihe inhabergeführter Geschäfte oder läuft noch ein paar Meter durch die Goernestraße zum historischen Holthusen-Bad und Spa…
Müde Füße steigen gegenüber der Therme an der Station „Kellinghusenstraße“ in die U-Bahnen U1 und U3, auch viele Busse und Schnellbusse halten hier. In nur zwölf Minuten ist so der Hauptbahnhof zu erreichen.
Wer direkt zu Meenkwiese möchte, fährt mit der U1 oder einem Bus zur Haltestelle „Lattenkamp“.

Wer noch frisch und munter ist, kann in südlicher Richtung der Alster am Leinpfad Richtung Innenstadt folgen: Den entsprechenden Spaziergang habe ich hier veröffentlicht.
Oder orientiert sich ein kleines Stück nördlich nach Winterhude zum Stadtpark.
Im nördlichen Verlauf der Alster folgen das Torhaus in Wellingsbüttel und das Wittmoor zur Heideblüte.
Der Bramfelder See liegt direkt neben dem Ohlsdorfer Friedhof, dem größten Parkfriedhof der Welt. Ideal, um zu picknicken oder Sport zu machen. Von hier aus startet eine wunderschöne Radtour durch das Alstertal und die Walddörfer.
Das Museumsdorf Volksdorf im Nordosten bietet sich besonders für Familien an: Historische Häuser und diverse Baunernhoftiere, täglich kostenlos geöffnet.
Richtung Südosten sind das Bergedorfer Schloss , die Vierlande und ein Ausflug nach Lauenburg sehr beliebt.
Wer nach Nordwesten die Stadt verlässt, kann als Ziel den Stadtpark Norderstedt wählen, oder in weiterer Entfernung Husum und Friedrichstadt.
Richtung Nordosten sind der Dassower See, Travemünde und Schwerin schöne Ziele.

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Romantisches Rosenarrangement mit Schritt-für-Schritt-Anleitung

Am vergangenen Dienstag habe ich ein eher klassisches Rosengesteck gezeigt und Schritt für Schritt erklärt. Für das Blumenarrangeemnt heute brauchen wir nur eine Rose (oder andere große Blüte) und gestalten es deutlich natürlicher und romantischer.

Benötigt werden:
– Eine große Blüte wie Rose, Gerbera, Magerite, Nelke, Dahlie, Chysantheme oder Sonnenblume
– Alchemilla (Frauenmantel) mit Blüte und Blättern. Schleierkraut oder Strandflieder sind ebenso möglich
– eine kleine Sorte Blüten, die zu unserer großen „Hauptblüte“ passen
– eine Auswahl an Farn, dekorativen Blättern sowie Gräser
– Ein Gefäß pro Gesteck, z.B. Blumentopf (ohne Loch), Müslischale, Suppenschüssel, Etagere
– Nasssteckschaum, der in Blöcken verkauft und mit dem Küchenmesser im trockenen Zustand entsprechend der Größe des Gefäßes zugeschnitten wird
– Waschbecken oder Schale voll Wasser zum Wässern des Steckschaums
– Küchenmesser

 

 

1.) Das Gefäß, das das Blumenarrangement halten soll, aussuchen. Ein Stück Steckmasse entsprechend der Größe des Gefäßes vom Block schneiden. Eine große Schüssel ins Waschbecken stellen und mit Wasser füllen. Den Steckschaum auf das Wasser legen und warten, bis er sich vollgesogen hat. Wenn der Steckschaum komplett dunkelgrün ist und ins Wasser sinkt, kann er benutzt werden.
Auf gar keinen Fall den trockenen Steckschaum im Gefäß von oben wässern! Dadurch dringt das Wasser nur oberflächlich und unregelmäßig ein und es bleibt ein trockener Kern.

 

 

2.) Nun den Steckschaum im Gefäß platzieren. Es eignet sich dafür ein Blumentopf (ohne Wasserloch) genauso wie eine Müslischale, ein Suppenteller oder eine Etagere.
Wenn der Steckschaum zu groß ist, die Kanten mit einem Küchenmesser leicht abschrägen.

 

 

3.) Die „Hauptblüte“ (Rose, Gerbera o.ä.) mit dem Küchenmesser schräg anschneiden und damit den Stiel auf 3-4 cm kürzen. Die Blüte sanft und nachdrücklich in den Steckschaum schieben.
Eine ungerade Anzahl an Farn oder dekorativen Blättern rund um die Rose in den Steckschaum schieben, um den Steckschaum zu verdecken.
Als nächstes den Frauenmantel (Alchemilla) möglichst effizient zerteilen:
Kleine Zweige vom Stiel abtrennen und einzeln rund um die Hauptblüte verwenden. Dazu kleine Zweige so aufteilen, dass sie genug Stiel haben, um gut in den Steckschaum geschoben werden zu können.

 

 

4.) So entsteht ein Kranz aus duftiger Alchemilla rund um die Rose. Da Alchemilla und Rosen verwandt sind, ist die Kombination der beiden Blumen besonders beliebt.
Aber auch zu Gerbera, Chrysanthemen und Sonnenblumen passt der Frauenmantel.

 

 

5.) Als nächstes die Gräser in ungrader Zahl im Gesteck verteilen. Dabei einzelne Gräser genauso verwenden wie kleine Gruppen von Gräsern, um einen natürlichen Eindruck zu erzielen. Die Gräser wippen über der Blüte und den Blättern und sorgen so für eine zusätzliche Ebene.

 

 

6.) Zum Schluss die kleinen „Begleiter-Blüten“ rund um die Rose (oder Hauptblüte) anordnen. Ich habe Bellis vom Balkon genommen, sie haben einen schönen festen Stiel. Auch dabei die Blüten eher unregelmäßig platzieren und kleine Gruppen einfügen.

 

 

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