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Upcycling: Meuchelmord zwischen Blusen

Der Stoff knittert. Die Ärmel schlabbern. Am Bauch hängt und beult es: Manche Kleidungsstücke sind einfach schlecht geschnitten. Völlig egal, wie weich der Stoff fällt und wie hochwertig das Muster gedruckt wurde: Im Alltag trage ich es nicht. Wenn meine Schwester nach eingehender Beratung die gleichen Probleme hat, endet das Leben eines solchen Kleidungsstücks unwiderruflich:
Kleinanzeigen, Spende an die Flüchtlinge oder die Nähmaschine schreitet ein. Neulich habe ich bereits andere Kleidungsstücke in Kissen verwandelt, und heute nimmt die Aktion noch einmal Fahrt auf:
Eine Bluse transformierte sich, inklusive Knopfleiste und Brusttasche, in ein Kissen.
Und ein Strickdings-zum-Überwerfen, das ich achtmal umnähte, um es schlussendlich wutentbrannt zu zerschneiden, wurde ebenfalls ein Kissen. Nach den ausdrucksstarken Varianten der letzten Woche hier ganz sanft in schläfriger Bett-Atmosphäre.
Ich warne euch, Klamotten: Wer zuppelt und hängt, wird zerschnitten und umgenäht!

Verlinkt mit CreaDienstag, HoT, DienstagsDinge, Pamelopee.

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Gebet „Miteinander unterwegs“

 

Miteinander unterwegs

Öffne mir die Augen, Gott,
damit ich deine Spuren auf dem Weg vor mir sehe.

Öffne mir die Ohren, Gott,
damit ich deine Stimme im Flüstern des Winds höre.

Öffne mir den Mund, Gott,
damit ich im Alltag nach dir frage.

Öffne mir den Geist, Gott,
damit ich mich auf deine Perspektive einlasse.

Öffne mir das Herz, Gott,
damit ich andere unterwegs begleite.

Öffne mir die Hände, Gott,
damit ich unerwartete Möglichkeiten ergreife.

Öffne den Knoten der Sorgen, Gott,
damit ich jeden Tag voll Vertrauen los laufe.

Amen

© Marie Krüerke

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Buchempfehlung: „Verbietet das Bauen! Eine Streitschrift“

„Genau wie vor zwanzig Jahren leben auch heute gut achtzig Millionen Menschen in Deutschland. Doch während dieser Zeit stieg die Zahl der Wohnungen von 35 auf 41 Millionen. Wir bauten genug neue Wohnungen, um sämtliche Niederländer unterzubringen, obwohl die Zahl der Einwohner hierzulande stagniert. Die 6 Millionen neue Wohnungen bestehen aus knapp dreißig Millionen Räumen auf über achthundert Millionen Quadratmeter. Selbst wenn man die Baukosten vorsichtig mit zweitausend Euro je Quadratmeter ansetzt, haben wir für anderthalb Billionen neu gebaut, nur weil wir uns auf mehr Platz ausbreiten. Dieses Geld könnte fünf Jahre lang den kompletten Bundeshaushalt finanzieren: sämtliche Bundeszuschüsse zur Rentenversicherung und zum Arbeitslosengeld II (Hartz VI), dazu alle Kosten für die Bundeswehr und die Rückzahlung der Kredite.“

Daniel Fuhrhop, Architekt, in „Verbietet das Bauen! Eine Streitschrift“

„So stark der Traum vom Haus sein mag, so schnell ist er wieder vergessen: Sobald die Kinder groß sind, ziehen sie als junge Erwachsene in die Stadt, und sobald die Kinder ausgezogen sind, wollen auch die Eltern wieder zentraler wohnen. Eigentlich wollte scheinbar jeder in der Stadt bleiben, doch >für die anderen< (für die Kinder, die Mutter, die Oma) zogen alle raus. Aber wenn die jungen Erwachsenen älter werden, beginnt der Kreislauf aufs Neue. Während neue Generationen mit vielen Idealen ihrer Eltern brechen, scheint sich der Mythos Eigenheim fortzupflanzen.“

„Zwei Drittel der deutschen Städte und Gemeinden wissen nicht, wie viele Häuser, Wohnungen oder Büros bei ihnen leerstehen. Gerade mal ein Viertel der Kommunen hat zumindest einen Teil des Leerstands erfasst, nur jede achte kennt ihn komplett, sagt eine Studie des Bundesministeriums für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
Viele Städte erlauben Neubau und wissen nicht einmal, wo es in Altbauten noch Platz gibt!“

„Wir müssten uns nicht um Neubau kümmern, wenn wir all das täten, was ihn entbehrlich macht: keine alten Häuser abreißen, den Leerstand bei Büros, Läden und Wohnungen beseitigen, bei Kirchen und Kasernen ebenso; hier leere Büros in Wohnungen umnutzen, dort genau umgekehrt, je nachdem, was wo fehlt. Und Prestigeprojekte verhindern: Übertrumpfen wir den Nachbarn nicht länger mit einem neuen Haus, einem neuen Museum oder einer neuen Philharmonie, sondern mit der Liebe zu unserer gebauten Stadt. Wir sollten nicht in die vermeintlich tollen Bezirke und Städte ziehen, sondern uns mit offenen Augen auch die weniger beliebten Stadtviertel anschauen; nicht wie selbstverständlich unser eigenes Büro fordern, wenn wir ohnehin meist unterwegs sind, sondern einen Arbeitsplatz nur dann beanspruchen, wenn wir ihn wirklich benötigen. Und wir sollten uns nicht immer breiter machen und immer mehr Zeug ansammeln, sondern uns darauf besinnen, was wir wirklich brauchen. Bringen wir Mut zu Nähe auf, und teilen wir Räume mit anderen. Wenn wir all das tun, müsste nichts neu gebaut werden.“

Daniel Fuhrhop ist Architekt und zutiefst davon überzeugt, dass Neubauten grundsätzlich zu Lasten der Umwelt und der sozialen Umgebung ausfallen. Neubauten verschlingen Unmengen an Ressourcen, die sie nie wieder „einsparen“ können. Sie verdichten die Stadt, vernichten Parks und Kleingärten. Sie zerschneiden immer weiter die eng besiedelte Landschaft Deutschlands, denn jede Neubausiedlung zerstört Natur. Zusammen mit den gleichzeitig entstehenden Strukturen wie Straßen, Parkplätzen und Einkaufscentern wird immer mehr Fläche versiegelt. Völlig egal, wie energieeffizient die Neubauten sind, sie nehmen Pflanzen und Tieren Lebensraum weg. Und damit uns Menschen langfristig die Lebensgrundlage.
Aber der Mythos vom „Haus im Grünen“ und vom „gesunden Aufwachsen der Kinder“ ist so groß, dass selbst gebildete und ökologisch sensible Menschen regelmäßig auf den Traum vom Eigenheim reinfallen. Kaum ist das Haus fertig, steht der Zweitwagen davor, denn die Entfernungen summieren sich ganz schnell. Einkaufen, zur Arbeit fahren, die Kinder zum Sport bringen, die Freundin besuchen: Plötzlich fehlt das enge Netz der öffentlichen Verkehrsmittel aus der Stadt und jeder düst mit dem eigenen Wagen durch die Gegend. Sehr umweltfreundlich.
Wer in der Stadt in Neubauten zieht, muss sich darüber klar sein, dass hier vorher alte Häuser standen, in denen Menschen mit niedrigerem Einkommen lebten. Die jetzt dort, ganz offensichtlich, nicht mehr leben können.

Wer sich dafür interessiert, wie wir alle ressourcenschonend und zu Gunsten eines positiven sozialen Klimas miteinander leben können, ob in der Metropole oder im Dorf, sollte zu diesem Buch greifen: Schlau, prägnant, und mit vielen guten Ideen. Der Autor hat in den letzten Jahren viele Möglichkeiten entwickelt, wie alle Generationen sowie Zuwanderer erfüllend miteinander leben können.

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Farbenfrohe „Vitamin-Party“: Spaß und Gesundheit vereint

Gelb strahlt, wirkt fröhlich und voller Energie: Die gelbe Sonne, Orangensaft, Löwenzahnblüten, Kerzenlicht, Eigelb und Zitronenkekse. Alle schenken uns ein Lächeln und frischen Schwung.

Angesichts eines vollen Netzes Saftorangen, wunderbaren Pralinen und strahlenden Blumen entschied ich mich spontan, eine „Vitamin-Party“ zu schmeißen. Weg mit dem winterlichen Grau! Der frisch gepresste Orangensaft liefert Vitamine für die Gesundheit, die Pralinen stellen Vitamine für die gute Laune dar und leuchtende Blüten sind natürlich Vitamine für´s Auge!

Lots of vitamins for health and wellbeing: Chocolates are vitamins for the soul and flowers vitamins for the eyes…

Verlinkt mit Tischlein deck dich, FloralFridayFotos und Holunderblütchen.