aufmerksam, glaubhaft

Einfach nur dankbar

Mein Mann befindet sich gerade in einem ausgiebigen Koch- und Backmarathon und ich liebe es, mich verwöhnen zu lassen!
Zusammen mit dem klaren Herbstlicht am Morgen auf dem Weg zur Arbeit, wenn sich die Blätter täglich neu ein wenig anders verfärben, finde ich das Leben befriedigend schön.

Dann reicht schon eine simple Radtour ins Hamburger Umland, und ich bin Gott einfach nur dankbar:
Dass wir immer genug zum Leben haben, dass ich mich bewegen und neue Ecken entdecken kann, dass ich mich freuen kann, dass wir es zusammen so gut haben.
Welche scheinbaren Selbstverständlichkeiten geben dir das Gefühl, von Gott reich beschenkt und gut versorgt zu sein?

aufmerksam, glaubhaft

Wenn das Gute, das wir geben, zu uns zurückkehrt

Im Arbeitsalltag einer Senioren-Residenz habe ich zwischen dem Leiten von Gruppen, Einzelbetreuungen und x-tausend anderen Aufgaben oft den Eindruck, meine Kräfte zu verpulvern, ohne dass dafür irgendetwas sichtbar Gutes passiert. Ich höre mir dieselben Beschwerden und Depressionen täglich neu an und frage mich manchmal, wozu eigentlich.

Dann freut es mich, wenn Momente wie diese geschehen:
Ich hängte mit einer Dame eine neue Ausstellung in den öffentlichen Räumen auf und brauchte noch einen Bilderrahmen, um dort einige Erläuterungen zu den Exponaten zu präsentieren. Einen passenden Bilderrahmen hatte ich mal von einer anderen Dame aus dem Stadtteil gespendet bekommen, leider ließ er sich zum Wechseln des Inhalts nicht öffnen. Also bimmelte ich die Dame an, ob sie sich an die Funktionsweise des Mechanismus‘ erinnere? Sie marschierte in unserem Büro vorbei, wir bekamen gemeinsam den Rahmen gelöst und unterhielten uns dabei. Da ich für September einen kreativen Nachmittag zum Basteln von Grußkarten plane, lud ich sie als Revanche direkt dazu ein. Sie bot mir daraufhin an, diverse Pappen mitzubringen, die sie gerade von einer weiteren Dame geerbt hatte. Also hatte ich erst Hilfe bei dem verklemmten Wechselrahmen erhalten, als Dank zum Basteln eingeladen und dafür weitere Spenden versprochen bekommen.
Das war doch mal eine Win-win-win-Situation für alle!
Um 16:52 Uhr klingelte ein Ehepaar an, sie wollten mir mitteilen, dass es im Supermarkt aktuell Fahrradhelme für 9,99 Euro gäbe. Und da ich doch ständig und überall Fahrrad fahre, allerdings ohne Helm, wollten sie mich darüber informieren. Ich war ziemlich perplex, bedankte mich sehr artig für den wertvollen Hinweis und wurde gedrängt, mich zu beeilen, die seien bestimmt nur noch bis morgen erhältlich. Im Hintergrund hörte ich die Ehefrau sagen: „Sonst holen wir ihr einen!“ Ich bedankte mich noch einmal und versicherte, sie mir einmal anzuschauen.
Rein aus Pflichtbewusstsein dem Ehepaar gegenüber fuhr ich auf dem Heimweg einen Schlenker, kaufte folgsam einen Helm und rief von zu Hause aus an, dass ich jetzt einen hätte, sie bräuchten sich um meine Sicherheit keine Sorgen mehr zu machen. Auch wenn ich, eiskalt ehrlich wie immer, zugab, dass ich ihn wohl nur auf stark befahrenen Landstraßen und bei Glätte tragen werde. Er: „Ja eben, bei dem späten Wintereinbruch dieses Jahr haben wir uns sehr um Sie gesorgt!“
Na bitte, ich sorge mich nicht nur um andere, manchmal sorgt sich auch jemand um mich.

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Erntedank: Wir feiern heute auch Unfertiges

Heute feiern wir Erntedank. Als postmoderne Menschen denken wir dabei weniger an Landwirtschaft und Ernte, sondern mehr an eigene Erfolge und glückliche Momente in diesem Jahr. Ich lade dich ein, Rückschau zu halten und zu sammeln, wofür wir dankbar sind:

Bewahrung und Gesundheit:
Wurden wir und unsere Familie bisher vor Corona bewahrt? Wenn nicht: Wer hat uns während der Krankheitszeit unterstützt?
Sind wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto immer sicher angekommen?
Haben wir trotz der Pandemie keine gravierenden Veränderungen in unserem Leben vornehmen müssen? Wenn doch: Wie hat uns Gott Stärke und Mut gegeben?

Freundschaften:
Haben wir trotz der Verhaltensregeln auf Distanz unsere Freundschaften pflegen können?
Gab es in Tiefpunkten verlässliche Menschen, die uns unterstützen?
Haben uns FreundInnen ermutigt und konnten wir Hoffnung weitergeben?

Entwicklungen und Erfolge:
Sind Projekte positiv verlaufen, sodass wir Meilensteine erreicht haben?
Können wir auch mit dem Unfertigen zufrieden sein?
Sind wir in der Lage, auch Anfänge wertzuschätzen, ohne bewerten zu müssen, ob sich eines Tages Erfolg zeigt?
Gibt es Entwicklungen, die unsichtbar in uns selbst entstanden sind und unser Inneres verändert haben – für andere unerkannt, aber für uns selbst wertvoll und bahnbrechend?

Gottesbeziehung:
Was haben wir bis heute in diesem Jahr Neues über Gott gelernt?
Wo hat Gott uns durchgetragen?
Wann fühlten wir uns angerührt, innerlich verwandelt, durch Gottes Geist erneuert und erfrischt?
In welchem Prozess des Glaubens und Vertrauens stehen wir noch? Können wir dankbar sein für den Ort, an dem wir uns mitten auf dem lebenslangen Weg zu Gott hin befinden?

Wie möchtest du deinem Dank Ausdruck verleihen?
Wie danken wir Gott?
Und wie unseren Mitmenschen?
Nimm dir heute Zeit, mindestens einer Person bewusst „Danke!“ zu sagen.

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Glücksrezept, vierte Zutaten

 

Ein weiteres Zitat aus Maike van den Booms schlauem Buch  „Wo geht´s denn hier zum Glück? Meine Reise durch die 13 glücklichsten Länder der Welt und was wir von ihnen lernen können“:

>> Ich fahre stundenlang auf den endlosen Straßen Kanadas, Australiens, Finnlands und Schwedens. Kein Mensch, kein Haus. Wie erfrischend. Wie allein. Wie fein. Wir sind ganz schön viele Menschen in Deutschland, denke ich während meiner Reise immer öfter.
Immer und überall ein Haus. Ständig. Im dicht besiedelten Deutschland müssen wir uns mehr Mühe geben, Ruhe und übermächtige Naturerlebnisse zu finden. Denkt auch Nils, ein 31-jähriger Student, der seinen Sohn im Kinderwagen durch Göteborg schiebt:
„Die Deutschen sollten die Natur mehr schonen, damit sie diese unberührter erleben können. Sie sollten nicht so viele Häuser und Straßen bauen.“
Wie? Keine freie Fahrt für freie Bürger? Mir wäre inzwischen freie Natur für freie Bürger lieber. Steffi, die freche Berlinerin aus der Schweiz, berlinert fröhlich drauf los:
„Also ich denke, dass die Schweizer so glücklich sind, weil sie so viel Natur haben. Sehr viele Berge rundherum, die Balsam für die Seele sind. Es ist ein kleines Land, es gibt hier nicht so viele Menschen, es ist nicht so übersiedelt. Hier hat man einfach mehr Platz und mehr Freiheit als in Deutschland.“<<

 

Die Zutaten für das erste, das zweite und das dritte Glücksrezept erschienen hier.

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Dankbar für all das Schöne

Federn

 

Ich will bewusst auf die guten Erfahrungen achten, die ich mache,
und dankbar sein für all das Schöne, das mir begegnet.

Susanne Breit-Keßler

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Wolltest du Gott Danke sagen
für jede Freude,
du fändest keine Zeit mehr,
noch über Leid zu klagen.

Arno Backhaus

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Feder im Teich

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Kreative Idee für Kinder: „Danke!-Konfetti“

Als kindgerechte Möglichkeit, Erntedank zu feiern und über Gottes Segen nachzudenken, entstand die Idee des „Danke!-Konfetti“. Aus buntem Papier werden Kreis ausgeschnitten. Gemeinsam überlegen Eltern und Kinder, wofür sie in diesem Jahr dankbar sind: Freunde im Kindergarten, überstandene Windpocken, erholsame Ferien, gesunde Haustiere, ein erfolgreicher Umzug, Besuche bei den Großeltern, Mamas Arbeitsstelle, Papas neues Hobby, Bewahrung auf Autofahrten usw. So geben sich Kinder und Erwachsene gegenseitig Einblick in ihr Erleben des bisherigen Jahres und ihre Dankbarkeit.

Diese Gründe zum Danken werden auf den Kreisen festgehalten: Mit Zeichnungen und Worten, je nach Alter und Können. Die bunten Kreise werden mit Fäden an Zweigen oder an einem gut sichtbaren Ort in der Wohnung aufgehängt. Im abschließenden Gebet danken alle Gott für seinen Segen und seine „Geschenke“ an uns. Das ist eine Runde „Danke!-Konfetti“ wert!

KinderGartenDie Bildquelle ist The Graphics Fairy.

Weitere Impulse für Kindergruppen:

Frühjahrsputz im Herzen
Wie leben wir Christen Gemeinschaft?
Großzügigkeit: Weihnachten im Schuhkarton für arme Kinder
Fasching: Wollen wir echt sein oder Masken tragen?
Pfingsten: Den Heiligen Geist kindgerecht erklären

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Später. Das heben wir uns für einen besonderen Moment auf.

Vor Kurzem haben mein Mann und ich erlebt, was es bedeutet, sich „etwas Besonderes für später aufzuheben“: Der Likör meines Mannes verlor an Geschmack und verwandelte seine Konsistenz, meine raffinierten Teemischungen aus dem Urlaub dienten als Zuhause für winzige Lebensmittelschädlinge. Seitdem herrscht nach einer Vorrats-Razzia ein strenger Essiggeruch in der Küche, der vom Auswischen der Schränke herrührt.

Wer kennt das nicht? Die teuren Pralinen warten auf Ehrengäste, der besondere Wein auf einen romantischen Augenblick, die afrikanischen Gewürze aus den Flitterwochen auf ein passendes Gericht. Und was passiert? Während der Alltag uns im Griff hat, gehen die „Schätze“ im Vorratsschrank den Weg alles Irdischen und Vergänglichen. Bis wir eines Tages feststellen, dass die Leckereien an Aroma eingebüßt haben und besser zeitnah genossen werden sollten.

In diesem Sinne plädiere ich dafür, Gutes zu genießen, wenn es uns erreicht.  Nicht einen Grund zum Feiern abwarten: Wir brauchen keinen Arbeitsvertrag für unseren Traumjob unterschreiben, den Umzug in die neue elegante Wohnung vollziehen, die nächste Beförderung erleben, das erste Hochzeitsjubiläum bevorstehen haben, um etwas Schönes zu zelebrieren.

Das Leben ist hier und jetzt genießenswert. Die anwesenden Gäste sind die Ehrengäste. Die Partnerin / der Partner ist auch ohne Jubiläum oder inszenierte Romantik meine Aufmerksamkeit wert.
Jenseits von neuen Erfolgserlebnissen und vorzeigbaren Aufstiegen in finanzieller oder sozialer Hinsicht dürfen wir uns selbst so wertschätzen, dass wir uns einen kulinarischen „Schatz“ gönnen.

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Gut genug

 

Gut genug zu sein ist ein Fest für die Seele. Es ist wie Zu-Hause-Ankommen. Du atmest tief durch, die Tür fällt hinter dir ins Schloss, du hast genug getan. Du darfst du selbst sein.
Es ist jener Augenblick, wenn die nette innere Stimme nach vorn tritt und sagt:
„So ist es gut, das reicht so, wie es ist. Okay so!“
Es ist, als würden wir uns selbst mit den Augen eines guten Freundes (oder Gottes) ansehen, der uns liebt, auch wenn er um unsere Fehler weiß.
Der milde Blick des „gut genug“ bereichert das Leben. Denn sehr selten ist etwas nur gut oder nur schlecht. Aber wir sind daran gewöhnt, nach bester Qualität zu schauen. Jede neue Fernsehshow, jedes Automodell, jeder neue Mann im Leben schwebt zwischen Top oder Flop. Hit oder Niete. Weil aber top sehr selten ist, floppt das Leben so vor sich hin.
„Gut genug“ ist auch der Vorschlag, das Leben nicht zwischen „hammergeil“ und „derb scheiße“ zu vergeuden.

 

Psychologe Oskar Holzberg, aus „Die Sommer-Brigitte 2014“

 

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