aufmerksam, glaubhaft

Glaubensbekenntnis

Ich glaube, dass vor Gott alle Menschen gleich sind:
Alle Herkunftsorte, alle familiären Hintergründe, alle Bildungsgrade.
Ich glaube, dass Frau und Mann gleichberechtigt geschaffen sind und dass beide Geschlechter jede Aufgabe dieser Welt meistern können. Allein. Und gemeinsam.
Ich glaube, dass Gott alle Menschen mit Begabungen und Talenten ausgestattet hat, jenseits von dem, was wir als frauen- und männerspezifisch erleben. Wir sollen uns an diesen Fähigkeiten freuen und sie unerschrocken anwenden, damit sie zu seiner Ehre eingesetzt werden.
Ich glaube, dass es Gottes größter Wunsch ist, dass wir über unsere Vergangenheit hinaus wachsen. Dass wir aus unseren Verletzungen und Enttäuschungen zu einem befreiten Leben aufbrechen, in dem wir unsere Bestimmung finden. Damit unsere Energie anderen Menschen hilft, ihren Weg zu entdecken, statt heimlich alte Narben zu lecken und Angst zu konservieren.

Ich glaube, dass Gott alles liebt, was Freude schafft, und uns aus ganzem Herzen diese Fröhlichkeit gönnt. Gott genießt es, wenn wir seinen Überraschungen auf die Spur kommen: Rauschende Wälder, leuchtende Wolken, regennasse Blumen, köstliche Mahlzeiten, vertraute Gemeinschaft, Zärtlichkeit, lachende Kinder.
Ich glaube, dass wir nur dann weise und versöhnt leben, wenn wir uns anderen zuwenden und ihnen mit offenem Herzen zuhören. Weil Gott uns als Geschöpfe gedacht hat, die auf den Dialog angewiesen sind, um Neues zu lernen und gemeinsam voran zu kommen.
Ich glaube, dass die Bibel wahr ist.
Ich glaube, dass wir Kirche als Lebensraum und Unterstützung brauchen. Als Kompass, als Zufluchtsort, als Schule, als Forum. Wenn wir nicht aufeinander hören, werden wir auch nicht auf Gott hören. In der Gemeinde liegt ein Geschenk, das nur die empfangen, die dran bleiben: Dran im Gebet, dran in Konflikten, dran im Austausch, dran in Enttäuschung, dran im Einsatz, dran im Spenden, dran in Ermutigung, dran im Segen.

Ich glaube, dass Gott mir nahe ist.
Ich glaube, dass Gott sich Beziehung wünscht.
Ich glaube, dass Gott alle Menschen liebt. Auch mich.
Ich glaube, dass ich nicht tiefer fallen kann als in Gottes Hand. Dass er mich nie verlässt, auch wenn ich seine Gegenwart manchmal nicht spüren kann.

Ich glaube, dass Gott viel größer ist als alles, was wir als „Weltordnung“ erleben und deklarieren. Und dass Gott unsere Schubladen, in die wir Menschen einordnen, völlig egal sind.
Für Gott sind Singles, Paare, Familien, Alleinerziehende, Witwen und Witwer gleich wertvoll.
Für Gott sind Paare mit Kindern und Paare ohne Kinder gleich wertvoll.
Für Gott sind Arbeitslose und Manager der höchsten Etage gleich wertvoll.
Für Gott sind Versehrte und Menschen mit Behinderung genauso wertvoll wie LeistungssportlerInnen und Workaholics.
Für Gott sind Depressive ebenso wertvoll wie Menschen mit Charisma, die Stadien füllen.

Gottes JA zu dir, zu mir steht über unserem Leben. Für immer.
Was ist deine Antwort darauf?

 

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Glaube im Alltag

Jesus hat uns nicht zu Gottesdienstbesuchern berufen,
sondern zu einer Lebensgemeinschaft.

Ralf Mühe

 

Die Kirche von morgen entspringt aus der Evangelisation von heute.
Wenn die Kirche von heute nicht aus Menschen besteht, die beten,
und nicht aus Menschen, die in fröhlicher Gemeinschaft mit Gott leben,
dann findet keine Evangelisation statt.

Stephen Cottrell

 

beide Zitate aus: AufAtmen Nr. 2/2013

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Das Schönste von Bonhoeffer zum neuen Jahr

 

Das neue Jahr wird kein Jahr ohne Angst, Schuld und Not sein.
Aber dass es in aller Angst, Not und Schuld ein Jahr mit Gott sei, dass unserem Anfang mit Christus eine Geschichte mit Christus folge, die ja nichts ist als ein tägliches Anfangen mit ihm, darauf kommt es an.

Jesus Christus weiß allein, wo der Weg hingeht.
Wir aber wissen, dass es ganz gewiss ein über alle Maßen barmherziger Weg sein wird.

Nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen erfüllt Gott.

Über dem neuen Tag steht der Herr, der ihn gemacht hat.

Ich glaube, dass die Bibel allein die Antwort auf all unsere Fragen ist und dass wir nur anhaltend und demütig zu fragen brauchen, um die Antwort von ihr zu bekommen.

Wer das Morgen ganz in die Hand Gottes legt und heute ganz empfängt, was er zum Leben braucht, der allein ist wahrhaft gesichert.


Dietrich BonhoefferDietrich Bonhoeffer
04. 02. 1906 – 09. 04. 1945

Theologe, Dozent und Mitstreiter der „Bekennenden Kirche“,
Teil des Widerstandes gegen die Nationalsozialisten