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Trotz allem: Freude. Oder zumindest: Hoffnung auf Gott

Ich bin immer wieder begeistert, wie wir Menschen einander Gutes weitergeben und damit unser Herz füllen können. Gestern hatte ich eine intensive Stunde bei einem Videotreffen, in der eine wundervolle Frau und ich uns zu zweit Zeit nahmen, darauf zu hören, welche Weisheiten Gott uns für die aktuelle Situation im Alltag des Gegenübers eröffnen möchte. Wir wurden zufällig zusammen gelost und hatten eine wirklich gesegnete Stunde miteinander. Auch, wenn Tränen flossen und Fragen offen blieben, bin ich sooo reich beschenkt aus diesem Training gegangen.
Zusammen beten ist eine Superkraft, die keine andere Macht dieser Welt jemals ausschalten kann! Das beachten wir im reichen Westen, wo sich (fast) alles kaufen und organisieren lässt, viel zu wenig bewusst. Denn: Gott, der in uns wohnt ist größer als die Kräfte, die diese Erde bewohnen (aus der Bibel, 1. Johannes Kap. 4, Vers 4).
Meine Partnerin schenkte mir ein Lied von Jonny Diaz, dass ich großartig finde und daher auch andere zum Mitsingen und -tanzen einladen möchte. Eine deutsche Übersetzung habe ich dazu notiert.

Song „Joy“ von Jonny Diaz hier zum Anhören

I might be halfway through this valley, (Ich mag dieses Tal halb durchquert haben)
and my eyes just can’t see a quick way out (und meine Augen können einfach keinen schnellen Ausweg sehen)
And it might seem life’s got it out for me, (es scheint, als läge mein Leben im Streit mit mir)
like I’m in way too deep, but I have found: (und als steckte ich viel zu tief drin, doch ich habe entdeckt:)
Every single circumstance, (Jede einzelne Lebenslage)
I can place in greater hands, (kann ich in Hände, die größer als meine sind, ablegen)
I won’t let my trouble bring me down (Ich werde nicht zulassen, dass Chaos mich runterzieht)

I’ve got joy down in my soul, (Ich habe Freude tief in meinem Herzen)
I’m gonna take it everywhere I go, (Ich nehme sie überallhin mit)
not gonna worry ‚bout what I don’t know, (Ich werde mir keine Sorgen machen über das, was ich nicht weiß)
I’ll be alright as long as I’ve got (Ich werde in Ordnung sein, solange ich)
Joy here in my heart, (Freude in meinem Herzen habe)
wavin‘ like a torch fightin‘ off the dark (Die ich wie eine Fackel schwenke, um das Dunkel abzuhalten)
in the jet black night I’m gonna see the stars, (in der pechschwarzen Nacht sehe ich damit die Sterne)
I’ll be alright as long as I’ve got joy! (Ich werde in Ordnung sein, solange ich Freude habe)
Joy! Joy!

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Eine kluge Botschaft heute für dich: Wie du neu auf Gott vertrauen und den Menschen in der Ukraine helfen kannst

Heute ließ unser Pastor Matthias seine fertig durchdachte Predigt kurzfristig zu Hause liegen und nahm uns stattdessen ganz nah in seine persönlichen Gedanken zum aktuellen Tagesgeschehen hinein. Da Matthias ein sehr herzlicher Mensch mit einem klugen Kopf ist, gelingt ihm auch in letzter Minute eine Botschaft, die zutiefst anrührt. Warum uns der Krieg in der Ukraine so erschüttert, was wir Menschen im wohlhabenden Westen lange übersehen haben und wie es uns gelingt, mehr auf Gottes Möglichkeiten und die Bedürfnisse unserer Mitmenschen als auf uns selbst zu schauen: Das erklärt er authentisch, einfühlsam und weise.
Hier ist die Predigt, der Link führt zu einem Video auf youtube.

Nun überlege ich selbst ganz neu, was ich jetzt für die Menschen in der Ukraine und die Flüchtlinge tun kann. Außer Kleidung und Geld spenden.
Was ist meine „kleine grüne Bastelschere“, die er als Bild am Ende der Predigt nennt, mit der ich passend zu meinen Talenten und Begabungen aktiv werden kann?

Als Abrundung das Lied „Ewigkeit“ der Outbreak Band

 

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Fastenzeit vor Ostern: Welches Thema ist bei dir dran?

Diese Woche habe ich schon zwei Gottesdienste mit den SeniorInnen gehalten, einen planmäßigen am Montag und ein zusätzliches Friedensgebet am Dienstag. Am Mittwoch verteilte ich schriftliche Andachten in die Appartements aller Interessierten, die nicht dabei waren.
Insofern bin ich gerade voll involviert in praktische christliche Themen, wenn wir jetzt bewusst in die Fastenzeit vor Ostern starten. Viele Menschen nutzen diese „sieben Wochen ohne“ zum Verzicht auf Alkohol, Zucker, Fernsehen oder das ständige auf-das-Smartphone-starren. Über die Jahre habe ich auf diesem Blog immer wieder erzählt, wofür ich die Fastenzeit nutze: Mehrfach habe ich beispielsweise Konsum gefastet und nur Lebensmittel eingekauft. Auch habe ich meine Gedanken trainiert und mir zum Ziel gesetzt, nur Wertschätzendes und Positives über meine Mitmenschen zu denken und zu sagen.
Sowohl das innere und äußere Loslassen, durch das ein Raum für Neues entsteht, als auch das bewusste Einüben von guten Gewohnheiten erlebe ich als wertvoll.
Dieses Jahr möchte ich mich darin üben, die Begabungen, die Gott in mich gelegt hat, zu kultivieren. Damit meine ich ganz besonders die Gaben, die der Heilige Geist schenkt, damit wir für andere Menschen zum Segen werden:
Verwaltung/Organisation, Evangelisation (Menschen von Gott erzählen und authentisch als ChristIn leben), Ermutigung, Glaube, Großzügigkeit und Geben, Hilfsbereitschaft und anderen dienen, Leiterschaft, Barmherzigkeit, Seelsorge (Beratung und Begleitung von Menschen) und Lehre (anderen helfen, die Bibel zu verstehen).
Sie ergeben sich aus den folgenden Bibelstellen:
Römer 12, Verse 3-8
1. Korinther 12
1. Petrus 4, Verse 7-11
Epheser 4, Verse 7-13.
Wer damit wenig anfangen kann, findet hier und hier grundlegende Informationen.
Nun ist die entscheidende Frage, mit welcher dieser Talente dich Gott ausgestattet hat:
Du kannst sie selbst nicht auswählen und bestimmen, was dir gut gefallen würde – nur entdecken. Dabei helfen Selbsttests (je nach Testdesign natürlich unterschiedlich gut), aber viel mehr noch die Beobachtung von Menschen aus deiner Gemeinde. Je nachdem, in welche Gemeinde du gehst, sind die Gaben des Heiligen Geistes weitgehend irrelevant und werden nie thematisiert – oder sie haben im Alltag der Gruppentreffen sowie dem persönlichen Leben Raum. Die ersten 34 Jahre meines Lebens kamen sie in Gottesdiensten, Kleingruppen und Themenabenden nicht vor, entsprechend habe ich bis heute einen gewissen Nachholbedarf. Meine geistliche Begabung habe ich tatsächlich erst in den letzten Jahren entdeckt oder bewusst wahrgenommen, weil andere Personen mich darüber informierten. Sowohl in vertrauten Kleingruppen als auch in Treffen, in denen wir prophetisches Reden übten und Teilnehmende von Gott Weisheiten hörten, die sie weitergaben.
Von daher möchte ich die Gaben des Heiligen Geistes in den kommenden sieben Wochen bewusst in den Fokus nehmen und mich darin üben:
Indem ich Gott bitte, mir mehr darüber zu erzählen.
Indem ich mich nach passender Lektüre umschaue.
Indem ich mit Freundinnen darüber spreche und sie in meinen inneren Prozess einbeziehe.
Indem ich Gott bitte, mir zu zeigen, wem ich dadurch dienen soll.
Indem ich meine Begabung, und sei sie noch so bruchstückhaft, aktiv im Alltag anwende.
Nicht, damit ich mich damit brüsten kann, sondern damit ich anderen dienen und sie die Liebe und Gnade Gottes erleben können.

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Buchempfehlung: „Mein Gebet macht mich stark. Was geschieht, wenn Frauen beten“

Morgens lese ich beim Frühstück die Losungen, das sind zufällig ausgeloste Bibelverse, die überraschend oft sehr treffend in meinen Alltag sprechen. Da mir zwei kleine Sätze aber nicht reichen, um kraftvoll Gottes Wort zu hören, habe ich dazu immer ein Andachtsbuch. Das letzte Jahr begleitete mich der Klassiker „Mein Äußerstes für sein Höchstes“, seit knapp hundert Jahren eine Herausforderung für ChristInnen weltweit. Hier schrieb ich über meine Erfahrungen damit. Wer fließend englisch spricht und auch mit einem veralteten Sprachgebrauch zurecht kommt, kann die tägliche Lektüre kostenlos hier verfolgen.

Nun begann ich das Buch im Januar von vorn zu lesen und merkte schnell, dass ich eigentlich stattdessen Lust auf etwas Frisches, Neues habe. Dank einer lieben Freundin kam ich auf Stormie Omartian, von der ich bereits ein Buch besitze. Seit einigen Wochen führt mich jetzt „Mein Gebet macht mich stark. Was passiert, wenn Frauen beten.“ in den Tag. Das Cover, luftig-leicht und in Pinktönen gehalten, verleitet zu der Annahme, es handle sich um oberflächliches Heititei und jede Menge Wohlfühl-Vibes. Dem ist nicht so. Stattdessen hätte der Verlag lieber etwas richtig Starkes, Energiegeladenes als ersten Eindruck auswählen sollen, das käme der Sprengkraft dieses Alltagsbegleiters deutlich näher.
Die Autorin schreibt sehr direkt und herausfordernd, ermutigt zum Umdenken und zu einer ganz klaren Ausrichtung auf Gott. Wer sich nach frischem Wind sehnt und konsequent Gott nachfolgen möchte, findet hier wertvolle Anregungen. Stormie Omartian beginnt jedes Kapitel mit einem Einblick in ihre eigenen Erfahrungen, erklärt anschließend, welche Lektionen sie gelernt hat und nun weitergeben möchte. Es folgt ein Gebet zum lauten Vorlesen und anschließend eine Auswahl an Bibelversen zur Vertiefung.

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Gottesdienst zur Jahreslosung 2022: Downloads für eine interaktive Andacht

Da meine Gottesdienstabläufe mit den SeniorInnen auf diesem Blog sowie meinem Materialfundus für Fachfrauen immer sehr begehrt sind, teile ich heute die Andacht zur Jahreslosung 2022.
Mit dabei: Der gesamte Ablauf inklusive Liedern, einem Körpergebet von mir, Bildbetrachtung, Austauschrunde, Input (Mini-Predigt), Abendmahl und Segen. Ich habe ihn zwar für die Teilnehmenden in einer Senioren-Residenz konzipiert, er eignet sich allerdings auch gut für andere Zielgruppen.

Ablauf der Andacht zur Jahreslosung 2022

Da wir aktuell coronabedingt nicht als Gruppe zusammen singen dürfen, spielte ich Lieder von einer CD ab und ließ die SeniorInnen zum besseren Hörverständnis mitlesen, natürlich schön groß in Schriftgröße 14:

Liedzettel zur Andacht Januar 2022

Als Einstieg bot ich eine Bildbetrachtung an, dazu können die Fotos hier direkt heruntergeladen werden:

Bildbetrachtung Hütten zur Jahreslosung 2022

Zum Austeilen für einen Austausch habe ich für alle Anwesenden Karten gebastelt, oben ist ein schneller Schnappschuss von einigen Beispielen zu sehen. Ich schnitt bunte Motivpappe in vier Karten und klebte jeweils ein Herz darauf. Auf dieses Herz setzte ich einen rechteckigen Papierrest als „Tür“ und malte eine kleine Klinke vorne drauf. Dies sind lauter „Herzenstüren“, die als Verdeutlichung im Gespräch geöffnet und geschlossen werden können, um die Botschaft greifbar zu machen.
Wie sie verwendet werden, steht ebenfalls im ersten Download.

Voraussichtlich Anfang März lieferbar ist endlich mein Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“.
Bis dahin lade ich zum Teilnehmen bei meiner Verlosung ein, hier kann mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ gewonnen werden. Ein Alltagsbegleiter durch die Villa der Freude, in deren Zimmern viele Impulse, Gebete, Aktionen und Raum für eigene Gedanken warten. Die Bibliothek hält wohltuende Wahrheiten bereit, der Garten verlockt dazu, Unkraut heraus zu reißen und gute, neue Gewohnheiten auszuprobieren. Der Baum am Wasser erzählt von tragfähigen Freundschaften, auf dem Parkplatz lösen wir die Bremse und werden alte Blockaden los. Auf dem Dachboden verabschieden wir uns von unseren Sorgen und auf dem Schaukelstuhl auf der Veranda finden wir Trost. Und beim Festmahl der Freude wartet Gott ganz speziell auf uns, seinen Ehrengast. Viele weitere Räume laden zu mehr Lebenslust und Leichtigkeit im Glauben ein.

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Jahresmotto: Mit Gott unterwegs

Mit Gott ins neue Jahr

Looking back – praise him.
Looking ahead – trust him.
Looking around – serve him.
Looking up – expect him.

Schau zurück – lobe ihn.
Schau nach vorn – vertraue ihm.
Schau dich um – diene ihm.
Schau nach oben – erwarte ihn.

(Verfasser unbekannt)

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Input für Andacht und Gottesdienst: Ein Regenbogen leuchtet über mir

Im Sommerurlaub entdeckte ich in Schwerin einen Papierblock, der aus Notizzetteln in Regenbogenform und -farben bestand. Sofort wusste ich: Den bringe ich meinen SeniorInnen mit, damit sie in der nächsten Andacht alle einen Regenbogen erhalten, um darauf zu notieren, wo und wie sie sich Segen wünschen. Passend zum Thema „Segen“ gestaltete ich einen Gottesdienst rund um den Regenbogen:
Ich las aus der Bibel die Geschichte von Noah vor, der sich angesichts einer prophezeiten Naturkatastrophe voll auf Gott verließ und tat, was dieser ihm auftrug. Dabei war weit und breit kein Anzeichen für eine Rekordflut, die die Vorhersage bestätigt hatte. Dann harrte Noah aus, während die Arche völlig unkontrolliert herum trieb und er nicht ahnen konnte, wann der Spuk vorbei wäre. Wem kommt diese Situation bekannt vor – das beängstigende Driften zwischen hohen Wellen, die uns Angst machen, ohne dass ein Ende in Sicht ist, während wir in einer unmöglichen Situation feststecken? Ich sage nur: Corona! Am Ende löst Gott die Katastrophe auf und spricht seinen umfassenden Segen, also sein Versprechen für Wohlwollendes und Gutes, über der Menschheit aus. Was macht das mit uns?
Was treibt die SeniorInnen momentan um, wo fühlen sie sich hilflos, von Wellen hin und hergeworfen? Wo steht ihnen des Wasser bis zum Hals?
Gemeinsam haben wir Fürbitten gesammelt.
Die SeniorInnen konnten schriftlich auf dem Regenbogen festhalten, welche Herzenswünsche an Gott sie haben, was ihnen gut tun würde, wonach sich ihr Herz sehnt.
Nach einem weiteren Lied gab ich ein Kreuz aus Scherben herum: Als Symbol dafür, dass aus Katastrophen und Zerbruch etwas Neues, Schönes entstehen kann. Dass durch die Risse in unserer Biografie das heilende Licht Gottes hinein scheint. An welcher Stellen haben die SeniorInnen Lust, mit Jesus‘ Hilfe aus etwas Kaputtem etwas Wertvolles zu gestalten? Wie kann aus Verletzungen ein Segen entstehen?
Nach einem Gedicht folgten ein weiteres Lied, das „Vater unser“, Abendmahl, Abschiedslied und ein besonderer Segen.

Der gesamte Ablauf ist hier kostenlos zum Ausdrucken hinterlegt: Andacht Regenbogen Segen
Dabei eignet sich der Inhalt natürlich auch für alle anderen Gruppen, unabhängig von SeniorInnen. Wer mit jüngeren Menschen arbeitet, sollte die sehr klassischen Kirchenlieder allerdings dringend gegen moderne Worshipsongs umtauschen!

Wer sich generell für Andachten mit SeniorInnen interessiert, wird in der Kategorie „Spiritualität“ meiner Website „Schatzkiste Seniorenbetreuung“ fündig.

Buchtipp:
Viele weitere saisonale Anregungen für Gruppenstunden, Mottotage, Projektwochen, Feste und mehr stelle ich in meinem neuen Grundlagenwerk „Soziale Betreuung: endlich klar! Kreativ und individuell planen und anleiten“ vor. Spannende Ideen, ganz einfach umzusetzen, und viele organisatorische Tipps für einen gelingenden Arbeitsalltag präsentiere ich in dem Praxisbuch.

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Meine „Andacht im Umschlag“ im Hamburger Abendblatt vorgestellt

In der Wochenendausgabe der größten Tageszeitung für Norddeutschland erschien heute ein Artikel über meine „Andacht im Umschlag“. Im Hamburger Abendblatt ist nachzulesen, wie ich den SeniorInnen trotz der Einschränkungen durch Corona kreative Möglichkeiten biete, Trost und Mut zu finden.
Nach einem halben Jahr ohne Gottesdienste verlor ich die Geduld und bot eigene Andachten mit Erlebnischarakter für die 330 SeniorInnen in der Wohnanlage an. Im Schichtsystem feierte ich gleich mehrfach Gottesdienst, da die Gruppen sehr klein gehalten werden mussten. Als ab November auch das nicht mehr möglich war, brachte ich 45 SeniorInnen regelmäßig eine „Andacht im Umschlag“ ins Appartement. Bis heute habe ich viele sehr positive Rückmeldungen erhalten, aber auch einzelne kritische Stimmen haben uns in einen fruchtbaren Dialog geführt.
Für Juni stehen endlich wieder Gruppenangebote auf dem Plan, sodass wir wieder zusammen beten, musizieren, schweigen, diskutieren, weinen, feiern und kreativ werden können.

Mein Manuskript unter dem Arbeitstitel „Achtsamkeit und Spiritualität mit Senioren“ befindet sich im Lektorat, das Praxisbuch für Betreuende erscheint voraussichtlich im Herbst.
Bis dahin lade ich ein, kostenlose Anregungen für eigene Gottesdienste auf der Website „Schatzkiste Seniorenbetreuung“ herunterzuladen.
Wer Spiritualität völlig besch….euert findet, entdeckt dort jenseits meiner Andachten viele Materialien für Gruppenstunden und Einzelbetreuungen.

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Dann mach doch die Leitung! Was passiert, wenn ich unterfordert bin

Im Moment ist es schlimm mit mir:
Da ich coronabedingt beruflich nicht als Kursleitung tätig sein darf, bin ich derart unterfordert, dass ich in meinen privaten Kleingruppen ständig eigene Impulse beitrage. Unsere neue Jahresstruktur in der Kirchengemeinde etabliert Semester, und für die Dauer eines Semesters können wir uns für verschiedene thematische Kleingruppen anmelden. Dass die Kleingruppen online stattfinden, ist zwar schade, füllt aber die zwischenmenschliche Leere zumindest etwas.

Da ich das Miteinander so vermisse und außerdem im innerlichen Leerlauf bin, weil ich nicht als Gruppenleitung arbeiten darf, explodiert nun all mein Ideenreichtum in den privaten Kleingruppen. Immer wertschätzend und immer zum Thema. Aber so offensichtlich, dass ich diese Woche offiziell von der Leitung ernannt wurde, den Abend zu gestalten.
Mein heißgeliebtes Thema „Körpergebete“ gelang trotz der Einschränkungen, die die Technik automatisch mit sich bringt. Ich hatte alle ermutigt, die Kamera und das Mikrofon auszuschalten, sodass sie unsichtbar und unhörbar mitmachen konnten. Das hielt ich für eine experimentelle, gelöste Atmosphäre sehr wichtig – hatte aber nicht bedacht, dass ich dadurch keinerlei Möglichkeit hatte, zu beobachten, wie es den Anwesenden mit meinen Anleitungen ging. Also befand ich mit zwei Stunden im Blindflug, unterbrochen von zwei Phasen, in denen ich die Teilnehmenden bat, ihre Eindrücke zu teilen.

Tags darauf hatte ich beim regulären Hauskreis den Vorsitz, weil die beiden offiziellen LeiterInnen einen neuen Kurs anboten. In diesem Fall hätte genauso gut jedeR andere aus unserem freundschaftlichen Kreis die Moderation übernehmen können, aber da ich die Erste war, die die Stille nicht mehr aushalten konnte und „Ich mach’s“ gesagt hatte, lag die Verantwortung bei mir. Für den Körpergebete-Abend hatte ich sowohl einen kompletten Ablaufplan als auch ein Skript für alle geschrieben, diesen Aufwand machte ich mir für den Hauskreis nicht. Neben den Standardvorbereitungen (thematisch passende Lieder bei youtube suchen und abspielen, Bibeltext des Abends lesen) dachte ich mir eine herausfordernde Frage zur Vertiefung der Diskussion aus, und das war’s auch schon.
Dennoch bekam ich ein Lob für meine Liedauswahl, meine sehr assoziative Frage stieß nach erster Irritation auf gute Antworten und alle bedankten sich mehrfach für meine Leitung. Hätte ich nicht gedacht, der Ablauf war eigentlich Routine: Für mich ein schöner Beweis, wie gut ich nach harten Jahren des Quereinstiegs als Veranstaltungsorganisatorin und Gruppenleitung in der Erwachsenenbildung am richtigen Ort angekommen bin!