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Meine „Andacht im Umschlag“ im Hamburger Abendblatt vorgestellt

In der Wochenendausgabe der größten Tageszeitung für Norddeutschland erschien heute ein Artikel über meine „Andacht im Umschlag“. Im Hamburger Abendblatt ist nachzulesen, wie ich den SeniorInnen trotz der Einschränkungen durch Corona kreative Möglichkeiten biete, Trost und Mut zu finden.
Nach einem halben Jahr ohne Gottesdienste verlor ich die Geduld und bot eigene Andachten mit Erlebnischarakter für die 330 SeniorInnen in der Wohnanlage an. Im Schichtsystem feierte ich gleich mehrfach Gottesdienst, da die Gruppen sehr klein gehalten werden mussten. Als ab November auch das nicht mehr möglich war, brachte ich 45 SeniorInnen regelmäßig eine „Andacht im Umschlag“ ins Appartement. Bis heute habe ich viele sehr positive Rückmeldungen erhalten, aber auch einzelne kritische Stimmen haben uns in einen fruchtbaren Dialog geführt.
Für Juni stehen endlich wieder Gruppenangebote auf dem Plan, sodass wir wieder zusammen beten, musizieren, schweigen, diskutieren, weinen, feiern und kreativ werden können.

Mein Manuskript unter dem Arbeitstitel „Achtsamkeit und Spiritualität mit Senioren“ befindet sich im Lektorat, das Praxisbuch für Betreuende erscheint voraussichtlich im Herbst.
Bis dahin lade ich ein, kostenlose Anregungen für eigene Gottesdienste auf der Website „Schatzkiste Seniorenbetreuung“ herunterzuladen.
Wer Spiritualität völlig besch….euert findet, entdeckt dort jenseits meiner Andachten viele Materialien für Gruppenstunden und Einzelbetreuungen.

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„Schatzkiste Schreibspiele“: Mein Praxisbuch zum kreativen Schreiben mit Senioren

Endlich ist es da, mein drittes „Baby“:
Ein fröhliches, buntes, lustbetontes Buch voller Schreibspiele für SeniorInnen!
Die „Schatzkiste Schreibspiele“ versammelt 43 Übungen und Anregungen, um Geschichten, Gedichte und Briefe zusammen zu verfassen.

Ein knackiger Einführungsteil zu den Grundlagen des kreativen Schreibens vermittelt die nötige Sicherheit, um frei eine Gruppe anleiten zu können. Eine Liste mit hilfreichen, unterstützenden Regeln kann direkt aus dem Buch kopiert und an die SeniorInnen verteilt werden.
Aufwärmspiele lockern die Atmosphäre auf und bringen alle in einen spielerischen Modus, um dann enthemmt und entspannt die Schreibaufgaben beginnen zu können.

In den fünf Bereichen „Von Menschen und Tieren“, „Farben und Gefühle“, „Wundersame Ereignisse“, „Philosophische Themen“ und „Poesie schreiben“ lässt sich für jede Gruppe das Passende finden und ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen.
Besonders Menschen, die wenig eigene Entscheidungen treffen können und sich durch körperliche Schwäche sehr begrenzt fühlen, können durch das „Umschreiben“ der Realität neu Selbstwirksamkeit erfahren.
Ein kurzer Beispieltext pro Schreibaufgabe hilft, den SeniorInnen die Aufgabe näher zu bringen, und Fragen regen die Kursleitung zur eigenen Überleitung in die Praxis ein.

Anschließend gebe ich Tipps, wie die Stunde ausklingen und die entstandenen Texte verwendet werden können.
Ein Anhang mit Kreativitätstechniken hilft der Kursleitung, die eigene Schaffenskraft anzuzapfen und lässt sich auch für andere Angebote verwenden.
Besonders stolz bin ich darauf, dass zum ersten Mal eins meiner Bücher mit meinen Illustrationen ausgestattet wurde. Auch eine Autorin kann sich kreativ weiterentwickeln….

Einzelne Schreibübungen stelle ich, zusammen mit vielen anderen kostenlosen Downloads, auf der Website „Schatzkiste Seniorenbetreuung“ vor.

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Die Sandkasten-Fabrik: Ein Märchen über den Sinn des Lebens


Sie saß in der Sandkiste und backte Sandkuchen, die sie in einer langen Schlange auf dem hölzernen Rahmen aufreihte. Die Serie der Sandkuchen wuchs, während ich sie fragte, was sie mit all diesen blassen Gebilden wollte. „Ich backe Sandkuchen, weil ich das Geld brauche, um die Miete zu bezahlen. Ich bezahle die Miete, um wohnen zu können. Mit dem Geld bezahle ich auch mein Essen, meine Kleidung, und was übrig bleibt, nehme ich für Hobbies und zum Reisen.“
Ja, sicherlich, alle müssen arbeiten, um sich neben Geld auch einen Platz in der Gesellschaft zu verdienen. Klar. Aber wie sinnvoll ist ausgerechnet Sandkuchen backen? Gut, es garantiert ein vernünftiges Einkommen und Sandkuchen-Kauffrauen haben ein stabiles Ansehen in der Öffentlichkeit. Dennoch leben wir alle auch ohne Sandkuchen gut weiter. Sandkuchen sind verzichtbar, so wie gefühlt 80% all der Konsumgüter, die täglich auf den Markt gepumpt werden.
„Aber meine Sandkuchen-Firma hat eine große Lobby, und es gibt Menschen, zu deren Glück und Gesundheit wir damit effektiv beitragen.“ Mag sein, dass die Aufsichtsräte das behaupten und dass es genügend Absatzmöglichkeiten für Sandkuchen gibt. Aber wie sinnvoll ist das Backen und Verkaufen von Sandkuchen? Du bist doch so viel mehr als die Summe deiner Arbeitsstunden, um den Sandkuchen-Vertrieb reibungslos laufen zu lassen!
„Ganz offensichtlich verkauft sich Sandkuchen gut!“ Ja, natürlich, so gut wie alles verkauft sich gut, ob Toilettenpapier oder Grippemittel, aber ist es wirklich sinnvoll, dass du deine Lebenszeit in Sandkuchen investierst?


„Meine Arbeitszeit, nicht meine Lebenszeit! In meiner Freizeit bin ich schließlich ganz anders!“ Ja, eben, das ist ja das Schlimme! Warum kannst du in deiner Freizeit ganz anders sein? Weil du im Beruf offensichtlich nicht du selbst bist! Oder nur eine geschäftsmäßige, scheinbar erwachsene Version deiner selbst.
Fragst du dich nie, wozu du auf der Welt bist?
Was dein Auftrag ist, in der Zeit, die du auf diesem Planeten unterwegs bist?
Welche Talente du hast und welche Lebensaufgabe aus diesen Begabungen wächst?
Wenn du stirbst, möchtest du dann sagen, dass du x-tausend Sandkuchen vermarktet und verkauft hast?
War das alles?

Sicher, du hast gelegentlich gespendet, hast nette Geburtstagskarten an alte, halb vergessene Verwandte geschickt, hast bei den Nachbarn gelegentlich babygesittet. Du hattest ein vernünftiges, anständiges Leben. Warst manchmal hilfsbereit, wenn es zeitlich gerade passte. Ein guter Mensch, alles in allem.
Aber hast du dein Leben bis zum Letzten ausgekostet, alle Fähigkeiten eingesetzt, diese begrenzte Zeit bunt und wertvoll für dich und andere zu gestalten?
Hat sich dein Leben für andere Menschen gelohnt?
Deine Fähigkeiten sind ein Geschenk für dich und für andere. Hast du sie genährt und zum Blühen gebracht oder achtlos am Rand liegen gelassen, weil sie scheinbar nicht in heutige Wirtschaftskreisläufe passten?
Hast du nach deiner eigenen Melodie getanzt und dir deinen persönlichen Weg durch das Leben gebahnt?
Oder hast du getan, was getan werden musste, und deine Lebenszeit säuberlich verwaltet?


Wozu bist du hier?
Wer soll dich eines Tages vermissen und warum?
Was möchtest du hinterlassen?
Denn Sandkuchen, das sage ich dir, fangen an zu trocknen, sobald sie die Form verlassen und in einer Reihe um den Sandkasten aufgereiht stehen. Sie trocknen, sie rieseln, ihre sauberen Ränder verwischen sich. Der Sand rinnt von oben hinab und sammelt sich rund um die Basis, bis alles soweit zusammen sackt, dass ein sandiger Haufen zurück bleibt. Wenn es regnet, ein müder Matschfleck.
Und das ist ein Lebenswerk?

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Buchempfehlung „Stark in stürmischen Zeiten: Die Kunst, sich selbst und andere zu führen“

Durch eine persönliche und wirtschaftliche Krise beginnt der Hotelmanager Bodo Janssen, ganz neu über seine Rolle als Führungskraft nachzudenken. Er hat das Unternehmen seiner Eltern aus der Insolvenz geführt, aber eine Mitarbeiterbefragung zeigt, dass die Angestellten im höchsten Maß unzufrieden sind: Sie fordern einen anderen Chef. Völlig geschockt und in seinem Ego tief erschüttert beginnt Bodo Janssen seine Suche nach einer gesunden Vorbildfunktion. Dabei kommt er mit dem Benediktinermönch Anselm Grün in Kontakt, der ihm erklärt, dass es zunächst darum geht, sich selbst kennenzulernen und sich zu führen. Wer zwischen Arbeitswut, Ablenkung und der Sucht nach Anerkennung durch andere schwankt, kann nicht authentisch und gelassen die Angestellten leiten.

„Die Bibel sagt: Deine Sprache verrät dich. (Matthäus Kapitel 26, Vers 73) Die Sprache, die wir in der Firma sprechen, verrät unsere innere Haltung. Die Kirchenväter sagen: Mit der Sprache bauen wir ein Haus. Und die Frage ist, welches Haus wir mit unserer Sprache bauen: ein Haus, in dem sich die Menschen angenommen und verstanden fühlen, oder ein Haus, in dem man friert, weil da eine kalte Sprache gesprochen wird, in dem man sich nicht wohlfühlt, weil man ständig Angst hat vor verletzenden und bewertenden Worten?


Je mehr ich anfing, über meine Schwächen, Ängste und Unsicherheiten zu sprechen, desto mehr bekam ich das Gefühl, dass zu und zwischen den Mitarbeitern die Beziehungen besser wurden. Auch hatte ich das Gefühl, je offener die Gemeinschaft wurde, umso größer wurde das Vertrauen und die gegenseitige Unterstützung füreinander. Es dauerte nicht lange, dann fühlten sich auch die Mitarbeiter dazu ermutigt, eigene Schwächen zu offenbaren.
Uns wurde bewusst, dass keiner von uns perfekt ist, aber wir als Menschen viele Gemeinsamkeiten haben, die uns verbinden. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Das gemeinsam geschaffene Verständnis, dass keiner von uns vollkommen ist, dass keiner von uns besser oder schlechter ist als der andere, war der erste wichtige Schritt zur „Vermenschlichung“, zur Verbesserung der Beziehungen innerhalb unserer Organisation. Immer seltener wurde ich in der Folge als narzisstischer, nicht integrer Business-Macht-Mensch angesehen, bei dem es sicherer war, über ihn zu sprechen, als mit ihm.


Denn das wurde uns auch bewusst: Die Ursache dafür, dass übereinander gesprochen wird, dass Gerüchte oder Tratsch entstehen, liegt in gestörten Beziehungen, in fehlendem Zusammenhalt. Je stärker der ist, desto schwächer ist die Gerüchte- und Lästerkultur.
Ohne Vertrauen wäre der Wandel nicht möglich gewesen, auch wenn wir in der Übergangszeit von einer durch Angst, Neid, Macht und Konflikten geprägten Kultur zu einer Kultur des Vertrauens, der Zugehörigkeit, Wertschätzung und Selbstverwirklichung das eine oder andere Mal einen hohen Preis zahlen mussten – bis zu dem Verlust eines Hotels. In letzter Konsequenz ist das Gefühl, sich gegenseitig vertrauen zu können, elementar für alle weiteren Schritte. Und aus diesem Grund ist wohl kaum ein Preis dafür zu hoch.“

Die beiden Autoren stellen Gedanken, Fragen und Aufgaben vor, die zum Nachdenken anregen. Perfekt wäre es natürlich, unseren eigenen Vorgesetzten dieses Buch in die Hand zu drücken mit der Bitte, es offen und ehrlich zu lesen. Das wird nur in den wenigsten Unternehmen möglich sein. Dennoch beharren die beiden darauf, dass eine Veränderung immer nur von uns selbst ausgehen kann und sich, wenn wir uns ändern, auch unsere Umwelt ändert. Und oft genug gingen große Bewegungen von der (scheinbar machtlosen) Basis aus.

Bodo Janssen und Anselm Grün, „Stark in stürmischen Zeiten: Die Kunst, sich selbst und andere zu führen“, Ariston Verlag

 

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Bodenhaftung

„Männer öffnen am Ende eines abgeschlossenen Geschäftes
die Champagnerflasche
– wir Frauen packen meistens einfach unsere Tasche
und halten noch schnell am Supermarkt,
damit am Wochenende der Familie
auch nicht die Milch ausgeht.“

Judith Williams in „Stolpersteine ins Glück“

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Ehrgeiz, der: Produktive Unzufriedenheit mit zielgerichteten Träumen

Außergewöhnlich und in Hamburg nur auf einer einzigen Wiese heimisch: Der Bienenkäfer

Schon immer lebe ich mit einer gesunden Portion Ehrgeiz. Mit dem Hintergrund zu verschwimmen oder ein Dasein als fleißige, aber unsichtbare Arbeitsbiene zu verbringen, war nie mein Ziel. Mit viel Energie, ordentlich „Pfeffer im Arsch“ und ständig neuen Ideen gesegnet ist Langeweile für mich ein Fremdwort.
Bereits anderthalb Jahre nach meinem Berufseinstieg als Logopädin war ich völlig angeödet und habe mich mit Mitte zwanzig gefragt, ob das jetzt schon alles gewesen sein soll? Als Logopädin ist einem ein Dasein als Fleißbiene zugedacht, Karrieremöglichkeiten gibt es nicht. So tobte ich mich im Ehrenamt aus, versuchte mit genähten Kreationen ein zweites Standbein aufzubauen und fing in der Praxis mit inoffiziellem Qualitätsmanagement an.
Der Wechsel in eine andere Praxis reichte mir nicht, der Horizont als Logopädin verbunden mit skandalös niedrigem Gehalt war mir einfach zu eng. Nach zwei Jahren der beruflichen Neuorientierung voller Seminare und Projekte bin ich das erste Mal auf einem Arbeitsplatz gelandet, der mit meinem Tempo Schritt hält. Zum Ende meiner Probezeit bin ich grade ins Nachbarbüro umgezogen, um in einen neuen Aufgabenbereich mit mehr Verantwortung eingearbeitet zu werden. Zum ersten Mal in meinem Leben fallen mir Konzepte und Projekte in den Schoß. Bisher musste ich immer darum kämpfen, vorwärts zu kommen und Entwicklungsmöglichkeiten zu nutzen. Auf einmal trägt mein Einsatz Früchte. Plötzlich erlebe ich eine Welle von Erfolg und Anerkennung, über die ich sehr dankbar bin. Und die mir Dimensionen eröffnet, von denen ich bisher nur träumen konnte.

Parallel irritiert es mich immer wieder und immer mehr, wie wenig beruflichen Ehrgeiz viele Freundinnen und Bekannte haben. Die meisten sind mit ihrer Familie völlig ausgelastet, denn der Trend in meinem Umfeld geht gerade zum Viertkind. Bei einigen weiß ich, dass sie deshalb weiter Kinder bekommen, weil sie keinerlei berufliche Perspektiven haben. Alle meine Freundinnen arbeiten im sozialen Bereich – auf das kleine Gehalt bei immenser nervlicher Belastung verzichten logischerweise viele dankend.
Davon unabhängig macht es mich sprachlos, wenn ich vorsichtig nach Träumen und Plänen nach der Kinderzeit frage und „Nichts“ als Antwort erhalte. In meiner Erinnerung hatten alle Freundinnen zu Studien- und Ausbildungszeiten klare berufliche Wünsche. Ich verstehe vollkommen, dass Frauen zwischen Stillen und Einschulung völlig absorbiert von ihrer Mutterschaft sind. Aber danach?

Vielleicht ist mein gesunder Ehrgeiz gar nicht so normal, wie ich immer dachte. Vielleicht ist meine „produktive Unzufriedenheit“ etwas Persönliches und nichts Universelles. Vielleicht sind viele mit dem Status quo zufrieden. Vielleicht brennen nicht alle für ihre Arbeit. Vielleicht brauchen nicht alle ständig neue Pläne und Herausforderungen, um sich lebendig zu fühlen. Und vielleicht entwickeln sich Prioritäten im Leben ursprünglich Gleichgesinnter immer weiter auseinander.

 

Flieg, kleiner Bienenkäfer, flieg ins Weite!

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Du bist nicht mehr wert als jeder andere, und niemand ist mehr wert als du.

„Du bist nicht mehr wert als jeder andere, und niemand ist mehr wert als du.“

Das sagte Katherine Gobles Vater, Joshua Coleman.
Katherine Goble war eine der farbigen Frauen, die in den USA ab dem zweiten Weltkrieg für die NACA (später NASA) arbeiteten.
Als Frauen nur sehr wenige Berufe ergreifen durften, und ihre Arbeit mit der Heirat aufgeben mussten, traf es farbige Frauen besonders schwer: Sie durften nur auf schlecht ausgestattete Schulen für Schwarze gehen, wo permanenter Lehrermangel herrschte. Universitätsabschlüsse waren unmöglich, da sie als farbige Frau gar nicht erst dorthin gelangten. Und wenn doch, dann mussten sie meist ihre Ambitionen zugunsten eines Brotjobs aufgeben, um erst ihre Herkunftsfamilie und dann ihre eigenen Kinder zu ernähren. Dennoch gab es mathematisch sehr talentierte Frauen, die trotz der geringen Schulbildung, die man ihnen zubilligte, mit ihrer Bewerbung bei der NACA in Langley Erfolg hatten. Mehrere Jahrzehnte lang saßen weitgehend geheim gehalten nur farbige Frauen in einem Büro, indem sie die mathematische Grundlage für die Arbeit der Ingenieure lieferten. Diese wiederum konstruierten auf der Basis der Rechenkünste Kampfflugzeuge und später die ersten Raketen. Obwohl die Mathematikerinnen der Ursprung des Erfolgs viele Erfindungen waren, wurden sie schlecht bezahlt und erhielten auch nach langen Arbeitsjahren keinen offiziellen Titel als Mathematikerin oder Ingenieurin.

Nachzulesen in „Hidden Figures. Unerkannte Heldinnen“ von Margot Lee Shetterley

 

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Berufliche Veränderung: Sammlung von Gedanken und Artikeln zu Jobwechsel und Quereinstieg

KirschenImmer wieder treffe ich Menschen, die genau wie ich ihrem ursprünglichen Traum- und tatsächlichen Ausbildungsberuf den Rücken gekehrt haben. Viele frustrierte Frauen aus schlecht bezahlten sozialen Berufen natürlich, in deren Lebenslauf ich mich wiederfinde. Aber auch ganz andere Hintergründe, die dazu führen, dass wir uns kennenlernen und austauschen.
Über die Zeit habe ich einige Artikel zum Thema „Berufliche Veränderung“ geschrieben.
Um Personen, die über das Stichwort „Jobwechsel“ auf meine Seite finden, übersichtlich zu helfen, sammle ich hier die bisherigen Artikel.
Unabhängig davon freue ich mich über alle ehemaligen Logopädinnen, die mich anschreiben und um Rat bitten. Ihr seid immer herzlich willkommen! Alle anderen Frauen natürlich auch…

Warum immer mehr Logopädinnen hinschmeißen und sich neu orientieren:
Ein ehrlicher Bericht über das wahre Leben der Logopädinnen im Arbeitsalltag
sowie der „Club der ausgestiegenen Logopädinnen“: Ich suche Mitstreiterinnen!
Wie es überhaupt soweit kommt, dass immer noch viele junge Frauen von ihren Müttern und Lehrerinnen die Logopädie als hervorragenden Beruf mit Teilzeitoption zum Kinderkriegen empfohlen bekommen: Muttis Meinung

Tipps und Lektüre für alle Aussteigerinnen, Sich-neu-Orientierenden, Quereinsteigerinnen, Noch-einmal-Studierenden und geflüchtete Logopädinnen 😉 

Buchempfehlung für zwei Ratgeber voller praktischer Anleitungen, um Kompetenzen zu entdecken und Potenziale zu vertiefen. Kreativ, inspirierend, praktisch und weise – meine Lieblinge im Bücherregal

Rumjammern oder anpacken? Buchempfehlung für eine Anleitung zum Loslegen statt Abwarten
Viel zu gewinnen hat die, die den inneren Stillstand verlässt
Ein ehrlicher Blick auf das eigene Leben  hilft weiter als jedes „Ich müsste doch zufrieden sein“
Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Freiheit entdecken

Love it – change it – or leave it

Ein Ja zu Herausforderungen und neuen Perspektiven finden

Die richtigen Fragen erkennen und beantworten

Was MUSS ich wirklich? Und was glaube ich nur, dass ich es tun muss, weil alle anderen das behaupten? Eine Inspiration zum Entdecken von neuen Spielräumen und zur Befreiung aus engen Horizonten
Und: Ein Ja zu dem Satz „Dafür bin ich nicht zuständig“

Gedanken über den Mut, beruflich auszusteigen und sich neu zu orientieren: Leerstellen (im Lebenslauf) bedeuten oft Fülle

Tipps einer Quereinsteigerin

Kindheitsträume leben

Für all jene, die sich beruflich neu sortieren und dabei den Überblick über Ideen, Aufgaben, Pflichten und Freizeit haben wollen: Ideen zum effektiven und erfüllten Arbeiten

Neuer Mut für die, die bereits ihre Träume wahr werden lassen, aber plötzlich so mutlos und müde sind.

Sprüche für Mut zur Veränderung:
Wagemutig,
mit neuem Anlauf,
Philosophisches über die Arbeit,
Was in dir steckt, ist wichtig,
Lebensträume – Lebensaufgaben.

 

Küste

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Ja oder Nein?

Vor zwei Jahren lernte ich sehr plastisch die Schwierigkeit zwischen „Ja“ und „Nein“ kennen: Für einen Urlaub in Tanzania prägte ich mir auf den langen Flügen einige Grundbegriffe auf Suaheli ein. Diese erinnere ich bis heute gut, nur die Wörter „Ja“ und „Nein“ kann ich immer noch nicht sicher zuordnen: „Ndiyo“ ist „Ja“ und „Hapana“ bedeutet „Nein“, für mich völlig willkürlich.

Ich habe den Eindruck, dass wir im Alltag oft mit diesen grundlegenden Begriffen die meisten Schwierigkeiten haben. Auch und gerade in der Muttersprache…
Oft sagen wir „Ja“ zu Aufgaben, um deren Erledigung uns andere bitten, die wir aber eigentlich unattraktiv finden und ihnen wenig Wichtigkeit beimessen. Dagegen sagen wir zu vielen spannenden, neuen und daher unsicheren Herausforderungen sicherheitshalber lieber „Nein“.
Dabei ist die Frage, ob es sich um Bequemlichkeit im Alltag oder tendenziell weibliche Probleme handelt. Ich behaupte, dass Männer zu Pflichtaufgaben, die ihnen jemand anderes aufdrückt, eher „Nein“ sagen als Frauen, die Ablehnung durch Kolleginnen und Freundinnen befürchten, wenn sie sich verweigern. Ob es Unterschiede gibt, wer lieber und öfter aus der Komfortzone kommt und Neues mit einem „Ja!“ anpackt, weiß ich nicht.
So oder so bin ich zutiefst überzeugt, dass insbesondere wir Frauen sehr davon profitieren, wenn wir mit diesen beiden kleinen und doch so weitreichenden Wörtern anders umgehen.

 

Die meisten von uns wissen, dass reiner Fleiß weder besonders gute Ergebnisse noch ein erfolgreiches Vorankommen im Beruf bedeuten. Dennoch summen wir wie fleißige Bienen im Hintergrund, ohne aufzufallen – weder positiv noch negativ. Wir schaffen viel, stellen unsere Leistung aber nie zur Schau (Im Gegensatz zu Männern, die sich gern für Kleinigkeiten feiern lassen). Und manche von uns lassen sich zusätzlich weitere unattraktive Aufgaben von Kolleginnen und Kollegen aufhalsen, die weitere Fleißarbeit, aber nie den „großen Wurf“ bedeuten. Womit wir weiter schön mit den Kulissen verschmelzen und ganz sicher nie auffallen, erst recht nicht positiv. Es könnte ja sein, dass man uns dann schwierige, neue Aufgaben zutraut, an denen wir scheitern könnten, was so peinlich wäre, dass wir lieber schlecht bezahlt im Hintergrund bleiben.
An dieser Stelle wünsche ich uns Frauen viel öfter ein klares „Nein“ gegenüber Vorgesetzten, KollegInnen, Familienmitgliedern und Freundinnen. Wir können nur gewinnen: Mit einem standfesten Auftreten, mehr Freiheit und mehr Entscheidungsspielraum. Alles super Vorteile – warum trauen wir uns so selten?

Außerdem hoffe ich, dass wir immer öfter „Ja“ zu dem Neuen, Ungewohnten, Verheißungsvollen und Beängstigenden sagen. Dass wir „Ja“ zu unseren Talenten sagen, statt zu unseren Gewohnheiten. Ich erlebe, dass nach einem „Ja“ nur sehr selten gleich Wunder zu leisten sind. Meistens geht es Schritt für Schritt in die neue Aufgabe, sodass wir genug Zeit haben, um uns warm zu spielen. Egal, wie groß die Herausforderung wirkt: Wie alles im Leben beginnt sie mit Kleinigkeiten, nicht mit den ganz großen Veränderungen. Und nur sehr selten bedeutet es, tatsächlich den Beruf von heute auf morgen hinzuschmeißen, in eine fremde Stadt zu ziehen und eine Fernbeziehung zu leben (alles drei auf einmal, natürlich!). Wir stellen uns häufig ein ganz großes Drama vor, wenn es an neue Möglichkeiten geht. Dabei brauchen wir wahrscheinlich lediglich den Arbeitsweg zu ändern. Oder drei Wochenenden mit Fortbildungen verbringen. Oder eine halbe Stunde früher aufstehen. Nur sehr selten reißt uns eine neue Perspektive komplett aus dem Alltag und wir müssen plötzlich in Japan eine Modenschau organisieren. Von heute auf morgen, ohne Japanischkenntnisse, dabei warst du bis gestern sieben Jahre lang Vorschullehrerin und kennst weder Designer noch Models.
Du lachst, aber genau so denken wir oft: Wenn ich diese eine Möglichkeit ergreife, dann ändert sich ja mein ganzes Leben. Total. Für immer. Wie anstrengend!

Lasst es uns wagen, Mädels. Immer öfter. Immer mutiger. Und immer freier. Denn es ist unser Leben zu unseren Bedingungen, zu dem wir „Ja“ sagen. Und die Zwänge der anderen, zu denen wir „Nein“ sagen.

 

Schnecke

Egal, wie langsam es voran geht – du triffst die Entscheidungen.

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Frauen in Zahlen: Mehr Fairplay, bitte

Der folgende Text wurde zitiert aus der „Brigitte“, zu finden unter Infografiken.

Manchmal sagen Zahlen mehr als viele Worte. Wir haben einige interessante, verblüffende und auch ärgerliche Zahlen über Frauen gesammelt und verbildlicht (Grafiken siehe Link).
Klar ist: Es läuft noch einiges schief in der Welt.

Gewalt gegen Frauen
Jede dritte Frau ist einmal in ihrem Leben Opfer von psychischer, körperlicher oder sexualisierter Gewalt geworden.

Sexismus
Mindestens jede dritte Frau hat schon Sexismus erlebt. Aber nur jeder zehnte Mann hält Sexismus für ein Problem in der Gesellschaft.

Chancengleichheit
Die zehn besten Länder für Frauen
1. Island, 2. Finnland, 3. Norwegen, 4. Schweden, 6. Irland, 7. Neuseeland, 8. Dänemark, 9. Philippinen, 10. Schweiz, 13. Deutschland

Ernährung
In Entwicklungsländern werden rund 80% der Grundnahrungsmittel von Frauen produziert.
Aber nur 10% der Anbauflächen in Entwicklungsländern gehören Frauen.

Frauen im Vorstand
Es gibt 160 börsennotierte Unternehmen in Deutschland. Nur eines hat eine Frau als Vorstandsvorsitzende.

Die Gehaltserniedrigung
Frauen verdienen in Deutschland 22% weniger als Männer.

Haus?Frau!
Wer macht bei Ihnen zu Hause die Hausarbeit?
44%  überwiegend die Frau
30% halbe-halbe
23% ausschließlich die Frau
3% überwiegend der Mann