aufmerksam, glaubhaft

Sie sind das Highlight meines Tages!

Neulich ist mir etwas wirklich, wirklich Unangenehmes passiert:
Während ich im Mai ein paar Tage frei hatte (ursprünglich, um mein zweites Buch an die Verlage zu bringen), meldete sich eine potentielle Ehrenamtliche in der Residenz und bat um Kontaktaufnahme. Als ich nach einer Woche wieder da war, kämpfte ich mich erstmal durch das Papierchaos auf meinem Schreibtisch und bündelte es thematisch.
Als ich alles durchgelesen, das Meiste entsorgt und den Rest abgelegt hatte, kümmerte ich mich um meine Veranstaltungen und wollte dann die Ehrenamtliche zurückrufen.
Problem: Ich fand das Kontaktformular nicht mehr. Zuerst suchte ich den ganzen Schreibtisch ab, dann bat ich die Rezeptionistin, sich genauer an die Person zu erinnern und zum Schluss fragte ich beim Ehrenamtsfrühstück, ob jemand aus dem Kreis die Dame kennen würde. Niederlage auf ganzer Linie, ich schämte mich wochenlang für diese Unachtsamkeit. Währenddessen tätschelten mir die anderen Ehrenamtlichen die Schulter und erklärten, sie würde sich schon wieder melden. Danke, dennoch: Freundliche und zuverlässige Ehrenamtliche sind mit Gold kaum aufzuwiegen, mein Frust war groß.

Bis ich gestern in einem völlig anderen Zusammenhang plötzlich wieder auf das Kontaktformular stieß und sofort die Dame anrief. Beim dritten Versuch erwischte ich sie, entschuldigte mich achtzig Mal für meinen Fehler und dankte ihr drei Mal für Ihr Interesse. Wir verabredeten uns für heute zum Kennlerngespräch, und ich lud sie vorab zum „Lachen am Morgen“ ein.
Sie kam zwar doch nicht zum Lachtreffen, aber pünktlich zum Gespräch und erzählte gleich eine Menge aus ihrem Leben. Unter anderem, dass sie sich sehr auf unsere Verabredung heute gefreut habe, weil sie mich am Telefon so fröhlich und warmherzig fand und „es das Highlight ihres Tages war“.

Und die Moral von der Geschicht: Sei nett mit deinen Gesprächspartnern, und seien es Fremde und das Gespräch von dir aus nur Routine. Du weißt nie, ob du nicht versehentlich „das Highlight dieses Tages“ bist! Wär doch schade, diese Chance zu versäumen…

aufmerksam

Ein Satz, der mich erfreut – Sechster Teil

Unterwegs in der Praxis vom Büro durchs Wartezimmer zum Therapieraum schnappte ich folgenden Satz auf:
„Das ist ja mal wieder typisch Frau Krüerke, nicht?“
Höchst interessiert, wer sich dort gerade mit meiner Chefin unterhielt, bog ich um die Ecke – und traf auf einen mir bekannten Patientenvater.
Ich grinste ihn an: „Ja ja, Herr Heinsen, typisch Frau Krüerke! Haben Sie mir etwas zu erzählen?!“
Er: „Ach, Frau Krüerke, wir bewundern hier Ihre Osterdekoration.“
Das Kind: „Du hast aber ein Osterei mit den Blumen falsch rum drauf gebastelt!“
Daraufhin erklärte ich: „Ich hatte ein bißchen Leerlauf. Zuerst habe ich die Zeitschriften im Wartezimmer geordnet, weil ich das Chaos nicht ansehen konnte. Dazwischen lagen ganz viele Werbezettel, die habe ich alle weggeschmissen – nur ein Reklameheft nicht, das kam aus der Gärtnerei. Weil ich noch fünf Minuten Zeit hatte, habe ich hier ratz-fatz aus den schönsten Blumenbildern ein paar Ostereier gefertigt und an die Tür geklebt. Und weil ich die Seiten von hinten zusätzlich verstärkt habe, schnitt ich sie mit Blick auf die Rückseite aus – so hängt der eine Rhododendron auf dem kleinen Ei über Kopf.“

(Namen wurden wie immer zensiert)

 

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aufmerksam, glaubhaft

Bitteschön und Dankesehr

In dieser Woche habe ich von Angehörigen der Patienten viel Bestätigung für meine Arbeit bekommen: Für Kreativität, für das Ermöglichen von Terminverschiebungen, für gute Resultate, für initiative Telefonate, für Termine zur Aufnahme einer neuen Therapie, für Humor, für die gute Aufklärung und Beratung einer Mutter inklusive Empfehlung eines Arztes sowie eine positive Rückmeldung des Arztes für meinen Standpunkt.
Außerdem traf ich heute beim Verlassen der Bahn auf dem Weg zur Praxis eine ehemalige Patientin, deren Namen ich prompt parat hatte und mit der ich mir die Zeit für einen Schnack nahm – und natürlich für einen Impuls, den ich ihr mitgab. Es tat gut, von ihr eine so positive und offene Motivation zum Austausch zu erleben: Es bestätigte meine innere Haltung und meine praktische Arbeit und zeigte mir, dass sie bezüglich ihrer Zukunft auf einem guten Weg ist. Und über gelungene Lebensläufe freue ich mich immer, umso mehr, wenn ich etwas dazu beitragen konnte.
Danke, Gott.