aufmerksam, kreativ

Zweiter Teil: Aufbewahrungsmöglichkeiten für den Basteltisch anfertigen

Mein wunderbarer „Hier-quetsche-ich-mich-zum Basteln-hin“-Tisch im Schlafzimmer wird langsam ordentlicher, was direkt die Freude am Gestalten erhöht. Nach wie vor fehlt einfach ein eigenes Atelier, aber bis es so weit ist, übe ich mich im Improvisieren: Neulich berichtete ich hier vom Bemalen verschiedener Ordnungshelfer. Nun war mein geliebtes „Vintage Green“ endgültig leer, sodass ich auf dem Rückweg von einem Termin im Baumarkt einen neuen Topf Farbe kaufte. Und einen Angestellten ganz lieb fragte, was denn wohl mit den Resten passiert, wenn KundInnen sich Holz zusägen lassen? Bevor die in den Müll kämen, wäre ich doch sehr froh, das eine oder andere Stück zu retten….. Das durfte ich auch und nahm zwei Stück Spanplatten-Verbundsstoff-Wasweißich mit, die ganz stabil aussahen. Zu Hause unterwies mich mein Mann an der Stichsäge, sodass ich die Bretter sowie eine Holzlatte zurecht sägte, um daraus einen schmalen Kasten zu bauen.

Dann folgte das übliche Prozedere, da es dankenswerter Weise wieder über 30°C waren, verkroch ich mich jeden Tag für eine Stunde im dunklen, kühlen Keller:
Abschmirgeln, die hölzernen Stehsammler und die Bretter anstreichen, warten. Nächster Tag, zweiter Anstrich der Stehsammler, die Bretter zum Kasten zusammen nageln, den Kasten zum zweiten Mal lackieren, warten. Dritter Tag, Stehsammler klar überlackieren, den Kasten ebenfalls, warten. Vierter Tag, die Stehsammler ablüften lassen, den Kasten an der Unterseite klar lackieren, warten. Fünfter Tag, den Kasten an den Kanten noch einmal lackieren, ablüften lassen, usw. usf.
Mein Mann schaute vorbei und wunderte sich, warum ich meine neuen Utensilos ausgerechnet in Grau (!!!) anstrich. Es sah im fiesen Kellerlicht tatsächlich völlig fürchterlich aus, aber als ich wieder ans Tageslicht auftauchte, erkannte ich an den Flecken auf meinem Arm, dass es sich glücklicher Weise doch um ein schönes Blau handelte. Mich hatten zwischenzeitig bereits heftige Zweifel an meiner Farbwahl überfallen und ich hatte mich geärgert, einen großen Farbtopf gekauft zu haben, den ich nach dem Öffnen ja unmöglich retournieren konnte. Aber das Blau harmoniert wunderbar mit meinem geliebten, leider aufgebrauchten Grün: Also alles schick!

Der Kasten ist definitiv kein Meisterwerk geworden, da es sich um kostenlose Resteverwertung handelt, ist mir das komplett egal. Holz ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, aber so schnell, wie wir ihn abholzen, können noch nicht einmal Viren sich vermehren. Daher finde ich es wichtig, auch minderwertige Holzreste sinnvoll zu verwenden.
Sobald meine Pappe darin untergebracht ist, erfüllt er seinen Zweck – von Schönheit brauchen wir beim Upcycling nicht automatisch sprechen…

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Einen alten Stuhl aufarbeiten: Mehr Arbeit, als erwartet (wieder einmal…)

Neulich schleppte ich mit dem Fahrradanhänger einen alten Stuhl nach Hause, den ich über die Kleinanzeigen ergattert hatte.
Ich schliff ihn ab, strich ihn zwei Mal mit weißer Grundierung, strich ihn zwei Mal mit grüner Farbe (jeweils unterbrochen von 24 Stunden Trocknung) und hatte keinen Bock mehr.
Also ließ ich ihn ein Weilcher ruhen, bis ich mich aufraffte, um ihn zwei Mal mit Klarlack für Holzmöbel zu versiegeln. Zum Polstern holte ich ihn aus dem Keller nach oben, dabei fielen mir leider ein paar Lacknasen ins Auge, die mir im Kellerlicht entgangen waren. Anschließend riss ich den Stoff des Polsters ab, daraufhin war das ganze Wohnzimmer voller Staub und Stroh (!). Nun ja…. alte Stühle eben! Ich machte kurzen Prozess und ließ das seltsame Polster, wie es war. Aus dem Fundus zog ich einen äußerst ungewöhnlichen Stoff, der sich nicht entscheiden kann, ob er hässlich oder so richtig ausgeflippt ist. Da das darin enthaltene Grün perfekt zur neuen Stuhlfarbe passt und das Dunkelblau den optimalen Kontrast zu „Vintage Green“ bildet, ballerte ich ihn mit der Nagelpistole fest (was das ganze Haus erschütterte und meinen Mann etwas in Sorge brachte).

Jetzt finde ich den Stuhl so richtig großartig, auch wenn er leider immer unter den Blusen und Pullis verschwindet, die ich über Nacht zum Auslüften darüber hänge. Als ich vor wenigen Tagen das erste Mal darauf saß, um zu nähen (dieser Stuhl ist gleichzeitig mein Nähstuhl im Schlafzimmer), war der Unterschied zum vorherigen Modell wie Tag und Nacht.
Wieder was geschafft, ich bin sehr zufrieden.

aufmerksam, kreativ

Frischer Wind für alte Möbel: Einmal hübschmachen, bitte!

Wenn ich nicht ständig mehrere Projekte gleichzeitig laufen habe, fange ich unweigerlich an, unsere Wohnung umzubauen. Normalerweise schreibe ich parallel zum Beruf mindestens zwei Manuskripte zugleich, aktuell befinden sich jedoch alle Bücher bei verschiedenen Verlagen kurz vor dem Druck und das aktuelle Projekt ist erst in der Phase der Verlagsbewerbung. Unterforderung macht sich breit…. Daher ist jetzt ein Stuhl dran, der mal vom Sperrmüll stammte und nun gegen ein ähnlich altes, aber schöneres Exemplar aus den Kleinanzeigen ausgetauscht wird.
Dazu weihte ich endlich mal unseren Fahrradanhänger ein und radelte zwei Stadtteile weiter, um das leicht wacklige Schätzchen abzuholen. Ich werde es gründlich leimen, nageln und sonstige Gewalt anwenden, damit er anschließend bombenfest steht. Danach schleife ich ihn ab und hole meine heißgeliebte Farbdose „Vintage Green“ heraus, um nach zwei Lagen Grundierung einen frischen Farbton aufzutragen.
Zum Schluss fehlt nur noch ein neues Polster!

Allerdings frage ich mich, warum mir solche Projekte jedes Jahr im Herbst einfallen, wenn es deutlich schwieriger ist, draußen zu arbeiten. Die Temperaturen sind kein Problem, wohl aber die ständige Nässe – bekommt alten Möbeln einfach nicht. Aber im Sommer schere ich mich reichlich wenig um unsere Möbel, wie bei einem Eichhörnchen kommt der Nestbautrieb im Herbst zum Vorschein…
Letztes Jahr arbeitete ich einen Beistelltisch auf, den ich ebenfalls online aufstöberte und mit einer Hand auf dem Fahrrad transportierte.

feminin, kreativ

Billig und schön: Kleidung als Dekoration einsetzen


Wer sich kostengünstig, aber dennoch individuell und gemütlich einrichten möchte, findet in meiner Serie viele Tipps und Tricks. Für alle, die gerade in ihre erste Wohnung ziehen, jeden Cent für ihren Hauskredit brauchen oder so wie ich ständig umdekorieren, versammle ich in den nächsten Wochen einfache Ideen für eine kreative Einrichtung.
Hier hatte ich vorgestellt, wie Geschenkpapierbögen als kraftvolle Poster eingesetzt werden können. Dort teile ich, wie kostengünstige „echte Kunst“ entsteht.

Heute möchte ich zeigen, dass auch Kleidung als Dekoration dienen kann:
Ein schlichter oder ausgefallener Kleiderbügel, je nach Geschmack, trägt „die aktuelle Kollektion“: Ein schönes Oberteil kombinieren wir mit ein Tuch darüber. Oder mit einer weich fallenden,  künstlerischen Weste.  Oder mit einer ausdrucksstarken Kette in leuchtenden Farben.
Der „dekorierte Bügel“ darf anschließend im Schlafzimmer am Kleiderschrank hängen oder im Flur seinen Charme zur Einrichtung beitragen.
Kostet nichts, inspiriert zu neuen Kombinationsideen von vorhandener Kleidung und bringt den Flair einer schicken Boutique in die Wohnung.

Wer eine Kleiderpuppe hat, kann ein farblich passendes Stillleben darum gestalten.

Verlinkt mit Sonntagsglück, ein kleiner blog und HoT.

aufmerksam, kreativ

Billig und schön: Günstige Bilder mit großem Effekt

Für alle, die gerade in ihre erste Wohnung ziehen, jeden Cent für ihren Hauskredit brauchen oder so wie ich ständig umdekorieren, versammle ich in den nächsten Wochen kostengünstige Ideen für eine individuelle Einrichtung.

Ich liebe es, regelmäßig neue Bilder und Poster aufzuhängen.
Die Preise, die für Wanddekorationen aufgerufen werden, liebe ich dagegen gar nicht. Da der Baumarkt und Ikea für mich keine Orte sind, wo ich gern einkaufe, brauche ich einen Plan B: Jenseits von hippen Onlineshops mit teuren Produkten einerseits und Massenware vom Discounter andererseits.
Wenn ich in Hamburg unterwegs bin, gehe ich gern in Schreibwarengeschäfte und Papeterien. Dort verkaufen sie eine große Auswahl an Geschenkpapierbögen, die wie Kunstdrucke aussehen. So wie das gelb-grüne Poster, das ich gerahmt habe: Es ist ein Geschenkpapierbogen für 1,40 Euro.
Die Bögen passen perfekt in Bilderrahmen der Maße 50 x 70cm und können glatt als skandinavisches Style-Dingsbums durchgehen.

Der Chrysanthemenstrauß mit Hypericum (Johanniskraut) und Pistazie ist ebenfalls günstig und hält knapp zwei Wochen. Dazu kaufte ich jeweils ein Bund Chrysanthemen, ein Bund Hypericum und zwei Äste Pistaziengrün.

Auch aus dem Urlaub bringe ich gern Geschenkpapierbögen mit:
Sie sind leichter zu transportieren und viel billiger als „echte Kunst“ und tragen das Flair des Urlaubslands mit nach Hause.

Und hier sind weitere dekorative Ideen aus der Serie „Billig und schön“:
Kahle Äste als Raumschmuck benutzen, farbige Highlights mit Kissen gestalten, originale Kunstwerke aufstöbern, Kleidung als Dekoration einsetzen, Kleiderbügel im Industrial Style.

Verlinkt mit Holunderblütchen, Freutag, HoT und FloralFridayFoto.

aufmerksam, Gäste & Feste

Entspannt Gastgeberin sein, Trick 3

Stehlampe

 

Menschen haben ganz unterschiedliche Vorlieben, wie ein Zimmer wirken sollte, damit sie sich wohlfühlen. Nur selten merken wir, was genau wir als unangenehm empfinden, wenn wir uns zu Besuch bei Anderen nicht entspannen können. Und wenn es uns gefällt, ist es ebenfalls oft schwer, in Worte zu fassen, worin der Grund liegt.

 

Tischlampe

 

Für mich habe ich festgestellt, dass ich die Beleuchtung als sehr wichtig empfinde. Dass es angenehm hell ist und die Farbtemperatur des Lichts stimmt, trägt viel dazu bei, dass ich mich wohlfühle. Wenn Gäste kommen, ist es mir wichtig, dass sowohl natürliches als auch künstliches Licht gut aufeinander abgestimmt werden. Kerzen zünde ich zu jeder Tageszeit an, weil sie einladend, gemütlich und festlich wirken. Ich hasse dunkle Ecken und knipse auch dann Stehlampen an, wenn sie „nur“ Im Hintergrund wirken.

 

Shooting "Tisch des Monats Mai"

 

Wichtig für eine gute Beleuchtung ist „allgemeines Licht“, das den Raum grundlegend erhellt – meist als Deckenlampe. Dabei wirkt eine Deckenlampe, die eine Gruppe aus Möbeln beleuchtet, wesentlich stimmiger als eine, die mittig im Raum hängt und ins Nichts strahlt (nur, weil dort das Stromkabel aus der Decke ragt und zum Anschließen animiert).
Die Grundbeleuchtung sollte, wie alle Lampen, blendfrei sein, hell genug und eine angenehme Farbtemperatur haben. Die Farbtemperatur lässt sich sowohl über die Wahl des Leuchtmittels als auch über den Lampenschirm bzw. das Material der Lampe beeinflussen.

 

Ohrensessel

 

Stehlampen, Wandlampen und Tischlampen schaffen dort Helligkeit, wo jenseits der Hauptlichtquelle gezielt Helligkeit benötigt wird: Zum Lesen im Ohrensessel zum Beispiel oder um Räume zu definieren. Ein großer Raum profitiert davon, wenn einzelne Bereiche in der Möblierung und Beleuchtung als „Raum im Raum“ erkennbar werden.

Auch das „Stimmungslicht“ spielt eine wichtige Rolle: Lichtquellen am Boden erinnern an Lagerfeuer und schaffen Behaglichkeit. Kleine Spots unter der Decke öffnen den Raum nach oben oder simulieren den Sternenhimmel. Kerzen öffnen uns für Momente jenseits des Alltags und helfen zu entspannen.

 

Grüne Party

 

Gerade neulich habe ich bei uns eine Situation verändert, die ich suboptimal fand. Die Lampe selbst gefällt mir nach wie vor super, allerdings fand ich sie zu dunkel und zu niedrig.  Nun habe ich eine gute Lösung gefunden und genieße das bessere Licht.

Natürlich schafft sich keine von uns eine neue Lampe an oder überdenkt das grundlegende Konzept in der Beleuchtung, nur weil eine Freundin zum Abendessen kommt. Wer Zeit und Lust hat, einen Schritt zurück zu treten und die eigene Wohnung unter dem Aspekt zu betrachten, wie die Beleuchtung am besten wirkt, wird zu erstaunlichen Ergebnissen kommen. Auch Einschätzungen von anderen helfen als Rückmeldung, wie die Stimmung im Raum erlebt wird. Danach bleiben wir selbst viel zufriedener am Feierabend am Esstisch oder auf dem Sofa sitzen, weil es sich sooo gut anfühlt! Und vielleicht kommen bald auch die ersten Komplimente, wie gern andere bei uns sind, weil die Atmosphäre zum Bleiben einlädt.

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Getrödelt – gefunden- gefreut: Goldener Spiegel

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Dieser Spiegel mit goldenem Rahmen und plastischer Schleife sieht antik aus, ist es aber nicht. Ich kaufte ihn in einem Antiquitätengeschäft in Hamburg-Alsterdorf, das inzwischen seinen Räumungsverkauf beendet und geschlossen hat.

 

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Das Material des Rahmens ist leider kein Holz, sondern ein Werkstoff, der wahrscheinlich gegossen wurde. Immerhin wurde der Spiegel wie im Originalverfahren erst dunkelrot gefärbt und anschließend Gold, sodass die „Vergoldung“ relativ authentisch wirkt.

 

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Ich liebe Möbel im gustavianischen Stil, so fiel mir dieser Spiegel positiv ins Auge. Ganz kurz hatte ich überlegt, ihn hellgrau überzustreichen, aber das lasse ich besser bleiben. Einzelne goldene Akzente wirken, richtig eingesetzt, sehr harmonisch und elegant. Die Befürchtung, dass es aussieht wie in Omas Stube, kann mit guten Komibationspartnern im Raum entschärft werden – und der Spiegel bleibt golden.

Weitere Fundstücke sind bei Getrödelt- gefunden – gefreut zu entdecken.

aufmerksam

fragen des designs

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„Im Übrigen gibt es keine Möbel, die sich miteinander beißen.
Wenn man Bücher, Zeitschriften und angebrochene Knabberkrampackungen gleichmäßig auf alle Sitz- und Ablageflächen verteilt, passt eigentlich alles sehr gut zusammen.“

Max Goldt

aufmerksam

Gestaltung der Wohnung: Es geht voran!

Vor Kurzem haben wir sowohl endlich einen schönen Teppich für unseren Flur gefunden als auch (ebenso „endlich“) zwei Lampen gekauft.
Wer in Hamburg auf der Suche nach schönen Lampen ist, sollte unbedingt bei „Medusa“ in Eimsbüttel vorbei schauen:
Mehrere Erdgeschosswohnungen eines Altbaus wurden bereits vor vielen Jahren zu einem großen, verwinkelten Fachgeschäft verbunden. Wer eine Villa oder einen Gutshof besitzt, ist klar im Vorteil, weil die wunderbarsten Lampen sehr raumgreifend sind. Aber auch für Wohnungen wie die unsrige lässt sich Schönes finden: So stellten wir mit einem fachlich versierten Herren Lampenschirme nach historischem Vorbild mit passenden Fassungen und Kabeln zusammen, bis die Lampen so aussahen, wie es uns gefiel.
Mich freut am meisten, dass ich auf diesem Wege doch eine Lampe fand, die der originalen „Wagenfeld-Lampe“ aus der Bauhaus-Ära ähnelt – als Tischlampe wollte mein Verlobter sie nicht haben, in abgewandeltem Design im Bad ist sie nun doch genehm ;-).
Dass Beleuchtung einen wesentlichen Beitrag zum Stil der Einrichtung darstellt, ist hinreichend bekannt – trotzdem bin ich ganz begeistert, wie die Lampen unsere Wohnung vervollständigen und das Ambiente zusätzlich aufwerten.

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Noch warten die Lampen auf die fachgerechte Montage.

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Der Teppich vervollständig bereits die Einrichtung.