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Ausflüge rund um Hamburg: Die Rantzauer Schlossinsel in Barmstedt

Kurz vor den Toren Hamburgs liegt Barmstedt in Schleswig-Holstein: Eine verschlafene Kleinstadt mit der Rantzauer Schlossinsel als Attraktion.
Hier versammeln sich eine Galerie, ein Museum, eine Weberei, ein Geschäft für Töpferbedarf und ein Café in historischen Backsteingebäuden. Die Ursprünge der Schlossinsel gehen auf mittelalterliche Befestigungsanlagen zurück, das Schloss gibt es leider nicht mehr: Es wurde durch ein schlichteres Herrenhaus ersetzt.

Große Bäume umgeben die Schlossinsel, auf der Rosen und Lavendel üppig blühen. Sogar rund um die öffentlichen Toiletten…
Vor der Galerie wartet ein König, der sich mit Kornähren schmückt. Die Kunstwerke, Skulpturen und Bilder der ansässigen Künstlerin sind wirklich sehenswert!

Am See laden Bänke zum Träumen ein, und im angrenzenden Park werden Boote vermietet.

Das „Gefängnis-Café“ (auf dem ersten Bild oben) ist ein nettes Plätzchen am Wasser, leider stammt das kulinarische Angebot komplett aus industrieller Herstellung (Fertigprodukte aus dem Tiefkühler und der Großbäckerei). Da die Schlossinsel eine sehr übersichtliche Größe hat, kann der Hunger warten, bis wir zurück in der Barmstedter Innenstadt sind.

In der alten Mühle ist ein Geschäft für Töpferbedarf untergebracht, nebenan im Speicherturm entdeckte ich eine kleine Weberei. Wer Lust auf Kunst und Keramik hat, wird in der Hauptstraße von Barmstedt in der Wechselstube fündig (Reichenstraße 3).

An der Einfahrt zur Schlossinsel liegt ein Insektenhotel der besonderen Art: Gefällte Bäume erhalten ein zweites Leben, indem sie mit Löchern präpariert und mit Nistmaterial gefüllt Insekten ein Zuhause bieten.
Wer öffentlich von Eidelstedt oder Henstedt-Ulzburg mit der AKN kommt, läuft einmal durch die Barmstedter Innenstadt und durch den Park zur Schlossinsel. Achtung: Die AKN fährt stündlich nur ein Mal!
Wer mit dem Auto kommt, kann direkt am See auf einem großen Parkplatz parken.

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Hamburgs heimliche Höhepunkte: Heideblüte im Wittmoor

Ein kleines Quiz für alle Hamburgerinnen:
Sehen wir hier ein Foto aus der Lüneburger Heide in Niedersachsen?
Oder aus der Fischbeker Heide an Hamburgs südlichem Stadtrand?
Oder aus dem Wittmoor an Hamburgs nordöstlichem Stadtrand?

Tatsächlich blüht aktuell die Heide im Wittmoor zwischen Lemsahl-Mellingstedt, Duvenstedt (beides Hamburg) und Norderstedt (Schleswig-Holstein).
Der NABU veranstaltet hier öffentliche Führungen und freut sich anschließend über eine kleine Spende.

Neben Heideflächen gibt es ausgedehnte Wiesen, Waldstreifen, Sümpfe und viele Obstbäume von früheren Siedlern.

Die große Artenvielfalt beinhaltet auch Eidechsen und Kraniche.
Eine geführte Wanderung lohnt sich besonders, um einen ersten Einblick in das Naturschutzgebiet zu bekommen und Wissenswertes über die Geschichte des Moores zu erfahren.

Das Wittmoor ist zu erreichen über die Straße „Fiersbarg“ in Lemsahl-Mellingstedt mit der gleichnamigen Bushaltestelle der Linien 176 und 276. Ebenso über die Straße „Mesterbrooksweg“ in Duvenstedt, gleiche Buslinien. Beide starten bzw. enden am S-Bahnhof „Poppenbüttel“. Oder über Glashütte und die Buslinie 278, die zum U-Bahnhof „Ochsenzoll“ fährt. Oder mit der Buslinie 178, die zwischen der S-Bahnstation „Poppenbüttel“ und der U-Bahnstation „Garstedt“ verkehrt.

Bisher erschienen unter „Hamburgs heimliche Höhepunkte“:

Rund um das Bergedorfer Schloss
Spaziergang zum Wellingsbüttler Torhaus
Grüne Perlen entlang der Alster
Historische Architektur und romantische Ecken am Leinpfad

Ausflug außerhalb Hamburgs zum Dassower See und Pötenitzer Wiek

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Hamburgs heimliche Höhepunkte: Das Wellingsbüttler Torhaus

Viele BesucherInnen der Hansestadt glauben, wenn sie durch die Innenstadt gelaufen seien, hätten sie Hamburg kennen gelernt. Die Innenstadt ist der kleinste Teil Hamburgs, geprägt von großen Häusern und großem Kommerz. Viel authentischere Orte jenseits der City sind es wert, entdeckt zu werden – ob von TouristInnen oder Zugezogenen.

Daher möchte ich in loser Reihe schöne Plätze jenseits des Trubels zeigen. Wer denkt, ein Besuch in der Elbmetropole müsse anstrengend sein, irrt: Hamburg lädt an vielen Orten zum Entspannen und Verweilen ein.
Heute möchte ich das Wellingsbüttler Torhaus vorstellen. Ein alter Fachwerkbau aus Backsteinen liegt dem eleganten, weißen Gutshaus gegenüber.
Über das Café im Gutshaus habe ich nur wenig Positives gehört, daher bietet es sich an, auf der Wiese hinter dem Gutshaus zu picknicken. Ein Supermarkt zum Selbstversorgen ist in Wellingsbüttel ebenso vorhanden wie Restaurants, eine Eisdiele und eine Wein-Bar. Hier lässt es sich sehr angenehm verweilen…
Wenige Meter westlich vom Torhaus verläuft die Alster zwischen hohen Buchen, einige hundert Meter östlich liegt der Stadtteilkern von Wellingsbüttel. Hochwertige (und hochpreisige…) Geschäfte vom Blumenladen über Inneneinrichter, Pralinen-Paradies und Juwelier bis zum Tanzsportgeschäft liegen dicht beieinander. Auch eine Volkshochschule mit vielen künstlerischen und musikalischen Angeboten lädt direkt im gemütlichen Zentrum des dörflichen Stadtteils Interessierte ein.

Wer mag, läuft von der S-Bahn und U-Bahnstation „Ohlsdorf“ bis zum Torhaus am Alsterwanderweg entlang und steigt für die Rückfahrt direkt in Wellingsbüttel in die Linie S1. Ebenso kann ein wunderschöner Frühlingstag am Torhaus in Wellingsbüttel begonnen werden, um danach der Alster aufwärts nach Poppenbüttel zu folgen. Auch hier wartet die Linie S1 darauf, alle Müden zurück zu bringen. Sowohl in Ohlsdorf als auch in Poppenbüttel lassen sich direkt am Alsterlauf Kanus bzw. Tretboote ausleihen, um vom Wasser aus den Entenküken zuzuschauen.

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Lebendige Vergänglichkeit

Wildblumenwiese

 

Heute stieß ich zufällig auf diese wunderbare, stimmungsvolle und sehr authentische Reportage über den größten Parkfriedhof der Welt, den Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. Im Stil eines englischen Parks gestaltet, dominieren mächtige Bäume, wilde Blumenwiesen und viele Gewässer das 391 Hektar große Areal. Hier leben neben vielen Vögeln (auch bedrohten Uhus) Füchse, Rehe, Waschbären und Wasserschildkröten, die sich ihren eigenen Lebensraum erobert haben.
Märchenspaziergänge, Lesungen zu erotischen Grabmalen, Veranstaltungen im Garten der Frauen, naturkundliche Wanderungen – hier ist viel lebendige Kultur zu erleben.
Wen es interessiert: „Im Wald der Engel“ im NDR

 

Rosen auf dem Friedhof Ohlsdorf

 

„Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir,
alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir.
Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir,
also sind sie uns gleich gestellte Werke des allmächtigen Schöpfers
– unsere Schwestern und Brüder.“

Franz von Assisi