aufmerksam, feminin

Jippie-ja-yeah: Endlich besitze ich ein Stand-Up-Paddleboard!

Uiuiui, da hatte ich gestern dezentes Herzrasen:
Das erste Mal mein Stand-Up-Paddle-Board aufpumpen, benutzen und heil wieder auf dem Fahrrad nach Hause hühnern! Mitte der Woche hatte ich es second-hand nach der Arbeit abgeholt und unfallfrei auf dem Gepäckträger nach Hause geradelt. Nun waren diverse Neoprenschuhe per Post gekommen, von denen zumindest ein Paar passte – und es hielt mich nichts mehr! Auf zur Jungfernfahrt, pfeif auf 15°C und fehlende Profiklamotten an den Beinen: Die Regenhose musste es tun.
Der von mir ausgewählte Steg war belebter und beliebter als gedacht, was ganz praktisch war, so schnackte ich nett sowohl beim Auf- als auch beim Abbauen mit Wildfremden und hatte weniger Zeit, Angst vor Fehlern zu entwickeln.

Tatsächlich gibt es mitten in Hamburg ganz lauschige Ecken, die ich mir nur mit einem sehr niedlichen Haubentaucher und einem hektischen Buntspecht teilte. Ersterer ergatterte vor meinen Augen einen Fisch und schwamm sehr stolz vor der Nase des Boards damit herum… Der Blick in seinen Augen sagte eindeutig: „Mein Fisch! Feiner Fisch! Schau mal: Lecker Fisch!“
Nach zwei Jahren, die komplett aus Corona-bedingtem Verzicht auf absolut alles Vergnügen und dafür doppelt und dreifach viel Arbeit bestanden, habe ich mir eine Belohnung mehr als verdient. Und einen Beitrag zu mehr Lebensfreude, denn ein Ende von Corona und Krieg sind wirklich nicht abzusehen…

Zum Schluss mal austesten, wie gemütlich es sich sitzen und chillen lässt – Yoga auf dem Brett kommt später. Die Vorbesitzerin erzählte, sie habe mal das Abendbrot in den Rucksack gepackt und auf dem Wasser verzehrt: Auch eine gute Idee.
Da der ganze Spaß sich trotz second-hand und möglichst günstiger Sportklamotten (nur die Hose fehlt noch…) doch ordentlich zusammen läppert, wie man bei uns sagt, hoffe ich, dass ich einige Jahre daran Freude haben werde. Derzeit werde ich von einem tierischen Muskelkater gut unterhalten… der war wohl für die erste Runde im Preis inbegriffen.

aufmerksam, glaubhaft

Amateurin und Animateurin: Aus dem wilden Alltag in der Senioren-Residenz

Als Animateurin in der Senioren-Residenz bin ich oft genug als begeisterte Amateurin unterwegs, die ihr Wissen aus diversen Fachbüchern und privaten Exkursionen teilt, aber nie behauptet, studiert zu haben.
Am Dienstag traf sich die Gartengruppe das erste Mal draußen, um Schnittlauch und Radieschen zu säen sowie die Erdbeerstauden und den Johannisbeerbusch zu inspizieren, die ich neulich gepflanzt hatte. Dabei fiel uns eine riesige, gelb blühende Pflanze auf, bei der wir eifrig rätselten, was es sein könnte. Raps, meinten die meisten, ich tippte auf Senf. Eine Dame verwies darauf, dass zu den Füßen der Pflanze ein Schild mit „Zucchini“ drauf stünde, aber das konnte ich entkräften: Die Zucchini hatten wir letztes Jahr geerntet und zu Waffeln verarbeitet, die Mutterstaude war im Winter friedlich verrottet. Da meine Damen es gewöhnt sind, dass ich ständig Naturmaterial anschleppe und wir neulich eine sehr intensive Achtsamkeits-Sitzung hatten, in der wir alle möglichen Blätter gerubbelt, erschnüffelt und gekaut hatten, legten sie direkt los, sich die Blüten in den Mund zu stecken. Ich hatte sie eigentlich nur zur besseren Betrachtung abgerupft und verteilt…
Während wir also alle kauten und rätselten und ich zusätzlich die Blätter der Pflanze, die sehr Kohlrabi-ähnlich aussahen, verteilte (sie wurden sofort probiert), fragte ich mich so langsam, ob es wohl sein könnte, dass in unserem fröhlich-wilden Gemüsebeet etwas wächst, das eben nicht essbar ist? Vielleicht sogar giftig???
Als gemütliche Gemeinschaftsphase zum Schluss wollte ich aus Brombeerblättern Tee aufbrühen. Da die meisten völlig geschafft davon waren, Samen auszustreuen, begleitete mich nur eine Dame und fragte: „Wo müssen wir denn ganz hin?“ Ich: „Nur einmal hier über das Stück Wiese in die Hecke, das wird ein bißchen abenteuerlich…“ Sie: „Das kennen und lieben wie an Ihnen, deswegen kommen wir ja auch immer wieder!“
Das Rätsel um die gelbe (Gift-)Pflanze nahm ein gutes Ende, weil ich Spätabends in meinem „Essbare Wildpflanzen“-Buch feststellte, dass es sehr wohl Senf war: Acker-Senf.
Na bitte: Ich hatte recht behalten und keiner war vergiftet, was brauchte es mehr, um zufrieden schlafen zu gehen?!
Mein Status als Kräuterexpertin bleibt bestehen und wurde nur von mir selbst angezweifelt…

Am selben Tag wurde ich wieder einmal damit konfrontiert, dass eine Dame sehr entschieden meinte, ich habe Theologie studiert.
Dieser Verdacht wurde in den vergangenen beiden Jahren oft geäußert, weil ich mein Bestes gebe und gab, um in der Coronazeit emotional und spirituell ermutigende Botschaften weiterzugeben: Mit selbstgebastelten Gebetsheften, handgemachten Postkarten, persönlichen Andachtsheften und Gottesdiensten. Da meine SeniorInnen der Meinung sind, dass meine Worte und Gesten von großer Sachkenntnis zeugen, muss ich ja wohl Theologie studiert haben: Eine andere Lösung kommt nicht in Frage.
Dass ich selbst sehr intensiv mit Gott unterwegs bin, mich viel austausche und lese, Übungen praktiziere und mich nach innerem Wachstum ausstrecke: Alles nebensächlich. Schließlich feiere ich Abendmahl und segne alle am Ende des Gottesdienstes, das macht nur die Pastorin – weil ich, offensichtlich genug, keine Pastorin bin, habe ich wohl früher mal studiert.
Da siehst man’s: Rätsel gelöst. Keine Widersprüche erwünscht.
Derartige Zuschreibungen an meine Kompetenz sind einerseits befremdlich und andererseits schmeichelhaft.
Zeigen sie doch, dass oft genug Talent und Fleiß ausreichen, um solide Kenntnisse zu erwerben und die Begeisterung dafür auch bei anderen Menschen zu wecken.
Deshalb möchte ich dich heute ermutigen, deinen Geist zu füttern und praktisch aktiv zu werden.
Welche Themen machen dich neugierig?
Womit hast du früher gern gespielt, bevor du die volle Breitseite des Leistungsdrucks und der Bewertung von außen erleben musstest?
Welche Fachgeschäfte oder Seminare würdest du gern besuchen, traust dich aber nicht hinein, weil du meinst, nicht dazu zu gehören?
Probier es heimlich einfach aus. Ganz klein, ohne große Selbstverpflichtungen, finanzielle Einsätze oder neugieriges Publikum.
Niemand kann wachsen, wenn Erwartungsdruck droht und schnelle Ergebnisse erzielt werden sollen.
Gib dir selbst den Spielraum, lustvoll herum zu probieren. Vielleicht ist es der Anfang von etwas Fruchtbarem, Schönem, dass deine Seele ernährt und später auch deine Mitmenschen erfreut.
Wenn nicht, hast du zumindest für eine Weile die Tretmühle verlassen und deine Komfortzone erweitert – auch viel wert, selbst ohne sichtbare Erfolge.

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Online-Seminar „Projekttage und Mottowochen“ für die Seniorenbetreuung: Jetzt buchen!

Unter dem abwechslungsreichen Thema „Projekttage und Mottowochen: Bunte Bausteine für die Soziale Betreuung“ lade ich am Freitag, den 30.09.2022 und am Mittwoch, den 05.10.2022 ein. Wir treffen uns von 9:00 bis 12:00 Uhr online und werden gemeinsam verschiedene Möglichkeiten entdecken, Gruppenstunden mit neuen Ideen zu bereichern. Dabei können alle Bausteine für Projekttage und Mottowochen auch als einzelnes Gruppenangebot organisiert werden. Themen sind eine französische Woche, wo wir unter anderem alle Grußkarten mit Spitze und romantischen Akzenten anfertigen, eine amerikanische und eine chinesische Woche. Dabei präsentiere ich jeweils kognitive, körperliche und kreative Elemente, damit alle Bedürfnisse berührt werden und möglichst viele Zielgruppen etwas für sich Passendes erleben. Abgerundet werden die drei Projektwochen von einem „Tag der Wünsche“, wo emotionale und philosophische Themen zu Wort kommen.

Angesichts des Online-Settings ist mir sehr wichtig, möglichst praktisch zu arbeiten. Deshalb stelle ich für alle Teilnehmenden ein wunderschönes Bastel-Set zusammen, sodass traumhafte Materialien direkt nach Hause angeliefert werden. Grundlegende Utensilien wie Schere, Klebe, Bleistift werden benötigt, alle bunten Schätze kommen von mir per Post. Das wird lustig! Ich freue mich jetzt schon auf’s gemeinsame Werkeln. Ein umfangreiches Skript rundet die beiden Vormittage ab und wartet nur darauf, im Alltag angewandt zu werden.

Mehr Infos sowie die Anmeldung sind auf der Website des bpa Niedersachsens zu finden. Alle dürfen deutschlandweit teilnehmen, sowohl Mitglieder als auch Nichtmitglieder des bpa sind eingeladen.
Das Wochenende zwischen den beiden Seminartagen dient der eigenen Vertiefung der Inhalte – zum Beispiel, um weiter mit den Materialien aus dem Bastel-Kit zu spielen (-;

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Jetzt anmelden: Seminar „Den Herbst mit allen Sinnen erleben“ in der Seniorenbetreuung

Für alle, die in diesem Jahr noch keine Fortbildung gebucht haben und für ihre Arbeit in der Seniorenbetreuung kreative Ideen suchen:
Am Freitag, den 09.09.2022 und Mittwoch, den 15.09.2022 lade ich jeweils von 9:00 – 12:00 Uhr zum Online-Seminar ein. Wir werden uns vor den Bildschirmen tatkräftig austoben und vielfältige Möglichkeiten für draußen und drinnen entdecken: Für Einzelbetreuungen, Gruppenangebote, mobile und eingeschränkte SeniorInnen. Die hier abgebildeten Naturgesichter gestalten wir ebenso wie andere Aufgaben mit Naturmaterialien. Zusätzlich stelle ich Ideen aus dem hauswirtschaftlichen Bereich vor, lade zu philosophischen Themen ein und verrate, wie Spaziergänge (auch mit Rollstuhl) richtig Spaß machen können. Das Wochenende, das zwischen den beiden Terminen liegt, kann zur Vertiefung der Inhalte genutzt werden. Dabei stehen die Freude am Ausprobieren und der kollegiale Austausch im Vordergrund!
Ein umfangreiches Skript rundet die beiden Vormittage ab und wartet nur darauf, im Alltag angewandt zu werden.
Der Träger ist der bpa Niedersachsen, anmelden können sich deutschlandweit alle Interessierten, ob Mitglied oder nicht. Her ist der Link mit weiteren Informationen, der auch zur Anmeldung führt.

Ich freue mich auf ein Kennenlernen!

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Wer bestimmt, wie wir uns im Gottesdienst verhalten?

Wer bestimmt eigentlich, wie du dich im Gottesdienst benimmst?
Wer entscheidet, was du anziehst, wie du sprichst und dich verhälst?
Wenn dir spontan danach ist, aufzustehen und dich Gott entgegen zu strecken – tust du das?
Wenn du den Wunsch hast, vor ihm auf die Knie zu sinken – gibst du dem Impuls nach?
Wenn du am liebsten aus der Stuhlreihe oder Kirchenbank hüpfen und vor deinem Schöpfer tanzen möchtest – traust du dich?

Oder gibt es ungeschriebene Regeln, wie man im Gottesdienst auszusehen, zu reden und sich zu benehmen hat?
Ganz bestimmt, die Frage ist nur, wer diese Regeln aufstellt. Und mit welchem Recht.
Ein ausgesprochen beliebtes Argument in Deutschland, das bei jedem Thema Gültigkeit hat, ist: „Das haben wir schon immer so gemacht!“
Aber was, wenn sich damals in der Bibel die Menschen während des Gottesdienstes ganz anders verhalten haben als der Kirchenvorstand meint?
Was, wenn es nicht eine Gruppe Eingeweihter plus einem ausgewählten, alten weißen Mann (alias Pastor) gab, die alles bestimmten?
Was, wenn es nicht das Vorrecht charismatischer amerikanischer Kirchen ist, im Gottesdienst auszuflippen, sondern es zu Zeiten der Bibel ganz normal war?
Was, wenn es Gott völlig egal ist, ob wir Kaugummi kauend im Minirock oder im anthrazitgrauen Blazer die Kirche betreten?

Jubelt ihm zu, ihr Einwohner Jerusalems, denn er ist euer König! Tanzt zu seiner Ehre und rühmt seinen Namen mit euren Liedern! Spielt für ihn auf dem Tamburin und auf der Laute! Denn der HERR hat Freude an seinem Volk, die Unterdrückten beschenkt er mit seiner Hilfe.“ Psalm 149, die Verse 2-4

„Deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben! Darum will ich dich loben; mein Leben lang werde ich dir danken und meine Hände im Gebet zu dir erheben. Ich juble dir zu und preise dich, ich bin glücklich und zufrieden wie bei einem festlichen Mahl. Wenn ich in meinem Bett liege, denke ich über dich nach, die ganze Nacht sind meine Gedanken bei dir. Denn du hast mir immer geholfen; unter deinem Schutz bin ich geborgen, darum kann ich vor Freude singen.“ Psalm 63, Verse 4-8

Jubelnd brachten alle Israeliten die Bundeslade des HERRN nach Jerusalem. Die Musiker spielten auf Hörnern, Trompeten, Zimbeln, Harfen und Lauten.  Als die Menge in der »Stadt Davids« ankam, schaute Davids Frau Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster. Sie sah, wie der König vor Freude hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.“ 1. Chronik 15, Verse 28-29

Matt Redman, ein bekannter englischer Liederdichter mit einer heftigen Lebensgeschichte, schrieb:

I will dance I will sing to be mad for my King
Nothing Lord is hindering the passion in my soul
I will dance I will sing to be mad for my King
Nothing Lord is hindering the passion in my soul

And I’ll become even more undignified than this
Some would say its foolishness but
I’ll become even more undignified than this
Leave my pride by the side
Yes, Lord
Celebrate You, God

Ich werde tanzen, ich werde singen, um verrückt für meinen König zu sein
Nichts, Gott, hindert die Leidenschaft in meiner Seele
Ich werde tanzen, ich werde singen, um verrückt für meinen König zu sein
Nichts, Gott, hindert die Leidenschaft in meiner Seele

Und ich werde noch viel würdeloser werden
Manche werden sagen, es sei Verrücktheit, aber
Ich werde noch viel würdeloser werden
Ich lege meinen Stolz ab

Ja, mein Herr
Ich feiere dich, Gott

aufmerksam

Fit und froh: Power für die Pause in Schule, Therapie und Gruppenstunden

Ob in der Gruppenstunde, der Therapiesitzung, der Reha oder in der Schule:
Regelmäßige Pausen sind wichtig für die Fitness und die Konzentration. Damit auch die Seele profitiert, habe ich „Fit und froh: Power für die Pause“ zusammengestellt. Die Aktionsblätter versammeln ein inspirierendes Zitat, meine Übungen aus dem Lachyoga sowie Lockerungsübungen. Ein anfeuernder Ruf und artikulatorische Übungen wie frische Zungenbrecher runden die Auszeit ab.

Kostenlos zum Herunterladen für Pädagoginnen, Therapeutinnen, Lehrerinnen und Eltern:
Fit und froh 1

Fit und froh 2

Fit und froh 3

Fit und froh 4

Fit und froh 5

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Das Problem mit dem Sex: Warum sind ChristInnen so verklemmt?

Komm und küss mich, küss mich immer wieder! Ich genieße deine Liebe mehr als den besten Wein. Nimm mich bei der Hand! Schnell, lass uns laufen, bring mich zu dir nach Hause! Du bist mein König! Ich freue mich über dich, du bist mein ganzes Glück. Deine Liebe ist kostbarer als der edelste Wein.“
Die Bibel, Hoheslied Kapitel 1, Vers 2-4

Ganz ehrlich:
Warum reden ChristInnen nie darüber, wie viel Spaß Sex macht?
Vor lauter Angst vor moralischen Fehlern wirken selbst offiziell verheiratete, heterosexuelle, christliche Paare, die nun wirklich jedes Recht haben, Sex zu genießen, völlig verklemmt.
Warum? Gelebte partnerschaftliche Sexualität ist ein Geschenk Gottes. Gott hat Sex erfunden! Wer sonst, wenn wir glauben, dass er unser Schöpfer ist? Warum gehen wir mit diesem Geschenk um, als wäre es ein hochexplosiver Sprengsatz? Warum sprechen wir nie positiv darüber in unseren Kleingruppen, sondern ermahnen uns nur ständig zu ehelicher Treue?
Sex ist Freude am anderen, Freude am eigenen Körper, Spaß, Extase!
Warum erleben wir das nicht?
Und wenn wir es erleben, warum reden wir nicht darüber?
König Salomo, der das Hohelied der Liebe schrieb, hatte diese Hemmungen nicht. Und diejenigen, die das Hohelied in die Bibel aufnahmen, ganz offensichtlich auch nicht. Sonst wären diese Liebesschwüre und erotischen Dialoge nie überliefert worden.

Nachts auf meinem Bett sehnte ich mich nach meinem Liebsten. So gern wollte ich bei ihm sein, doch er war nicht da! »Ich will aufstehn, die Stadt durchstreifen, durch die Gassen und über die Plätze laufen. Meinen Liebsten muss ich finden!« Ich suchte nach ihm, doch vergebens. Bei ihrem Rundgang griff die Wache mich auf: »Habt ihr meinen Liebsten gesehen?«, fragte ich sie. Kaum war ich an ihnen vorbei, da fand ich ihn, dem mein Herz gehört. Ich hielt ihn fest und ließ ihn nicht mehr los. Ich führte ihn in das Haus meiner Mutter, in jene Kammer, in der sie mich empfing.
Die Bibel, Hoheslied Kapitel 3, Verse 1-3

Hallo, sie wird mit ihm zurück im Haus wohl kaum im Dunkeln die Steuererklärung diskutieren oder endlich mal wieder Schach spielen!
Natürlich ist es absolut notwendig, Teenagern einen verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper und der erwachenden Sexualität beizubringen. Aber spätestens, wenn wir nach allen Regeln des Staats und der Kirche verheiratet sind, kann man dann nicht einfach Spaß haben?
Offensichtlich nicht.
Stattdessen wird die eheliche Treue hochgehalten, was sehr sinnvoll und notwendig ist, aber doch bitte nicht alles, was es zu Sex in der Ehe zu sagen gibt!
Warum sind wir so sprachlos?
Und warum nervt es anscheinend niemanden außer mir?
Würde ich heute Abend in meiner Kleingruppe sagen: „Leute, wir reden viel zu wenig über ehelichen Spaß im Bett, unter der Dusche und auf der Pferdekoppel!“, würde ich wohl ein ernstes Gespräch unter vier Augen riskieren.
Warum???

„Deine Brüste sind wie junge Zwillinge einer Gazelle, die zwischen Lilien weiden. Abends, wenn es kühl wird und die Nacht ihre Schatten über das Land breitet, will ich zu dir kommen – zu dem Hügel, der nach Myrrhe und Weihrauch duftet. Deine Schönheit ist vollkommen, meine Freundin, kein Makel ist an dir.“
Die Bibel, Hoheslied Kapitel 4, Verse 5-7

aufmerksam, kreativ

Einfach machen: Alte Hobbies ausgraben und alle Hemmungen ablegen

Wer ist gern freiwillig dilettantisch?
Dass wir erwachsen sind, erkennen wir im Alltag daran, dass wir am liebsten nichts tun, bei dem wir Misserfolg erleben könnten.
Habe ich lange nicht gemacht? Lasse ich lieber bleiben.
Könnte daneben gehen? Lasse ich lieber bleiben.
Jemand könnte darüber lachen? Lasse ich lieber bleiben.

Kinder würden es einfach mal ausprobieren. Wenn´s nicht gelingt, kann man das Ergebnis ja immer noch zerknüllen, gegen die Wand pfeffern, drauf rum stampfen, dem Bruder ins Zimmer kicken oder in der Toilette herunter spülen (Das wiederum führt dank Überschwemmungen dann zu ganz anderen Späßen…).
Ich haben schon Eeeewigkeiten nicht mehr gemalt, unterbrochen von einem Bildungsurlaub zum Thema „Kunst“ letztes Jahr in Kiel. Danach war ich schön enthemmt, was meine Schaffenskraft anging, aber kaum verlief der Alltag in seinen Bahnen, fühlten die Farben sich Lichtjahre entfernt an. Und nicht nur im Schrank weg geräumt.

Also schnappte ich mir heute einen Kalender mit Tipps zum Malen, den ich vor über fünf Jahren mal in einem Geschäft aus der Grabbelkiste fischte, und blätterte die Anregungen locker durch. Bis ich ein Motiv fand, das mir gefiel, und schnell loslegte, bevor ich Hemmungen entwickeln konnte.
Dass der Anspruch gleich null ist, weil ich „nur“ ein fertiges Motiv kopiere statt selbst ein Meisterwerk zu kreieren: Geschenkt. Einfach mal die eigenen Ansprüche und inneren Antreiber aussperren und irgendwo anfangen. Irgendwie loslegen. Bloß nicht nachdenken, bloß die erwachsenen Gewohnheiten zur Perfektion ausblenden!

Einfach machen.
Und wenn’s nichts wird: Zusammenknüllen, gegen die Wand werfen, drauf trampeln, mit Benzin übergießen und anzünden, was auch immer.
Das enthemmt auch, und danach geht’s vielleicht besser.
Ansonsten: Sich freuen, dass der arme, alte Tuschkasten mal wieder Leben in seinen vertrockneten Töpfchen gespürt hat.
Locker was anderes anfangen, und das Ergebnis zur eigenen Freude aufhängen. Aber bloß keinem zeigen, nicht bewerten lassen!
Nur selbst dran freuen und bald weitermalen.
Oder musizieren.
Oder schreinern.
Oder backen.

aufmerksam, Presse

Mein zweites Buch ist unterwegs: Spaßoffensive für Senioren


Mein zweites Baby -äh, Buch- hat aktuell noch heftige Geburtsschwierigkeiten. Das Fruchtwasser ist seit Januar abgelaufen, der Muttermund sperrangelweit offen, aber das Baby leider noch nicht in Sicht. Wann es den Geburtskanal der Druckerei endlich betritt und noch endlicher verlässt, weiß grad kein Mensch. Aber die Werbung läuft wie geschmiert, in der aktuellen Fachzeitschrift „Aktivieren“ wurden meine „Gruppenspiele für gute Laune“ vorgestellt und im Verlagsprogramm sind sie direkt auf der zweiten Seite zu finden.
Wer sich also wirklich, wirklich lustige Spiele für bisher verkniffene oder schüchterne SeniorInnen wünscht: Sind auf dem Weg.
Zusammen mit Wahrnehmungsübungen für sämtliche Sinneskanäle, durchschnittlich zehn Spiele stelle ich in jedem Kapitel für alle fünf Sinneswahrnehmung einzeln dar. Schließlich lassen im Alter nicht nur Hören und Sehen nach, auch das Tasten, Riechen und Schmecken verändern sich. Obwohl die Aufgaben primär Spaß machen, sind sie ein sehr effektives, ganzheitliches Hirntraining – bei dem es nur Gewinner gibt.
Ein Kapitel für fröhliche Spiele zum Aufwärmen sowie eins voller Ideen für Abschiedsrituale runden den Spiralblock ab.
Wer dann seine SeniorInnen noch nicht gründlich aufgemischt hat, kann mit dem Kapitel „Bewegungsspiele“ die letzten Zaungäste aus der Lethargie locken.
Einfach aufklappen und loslegen!

Solange wir auf den finalen Moment der Geburt warten, schauen wir uns im neuen Verlagsprogramm um:
Auf der ersten Produktseite hat mein Erstgeborenes einen fulminanten Auftritt. Die Atemfreude, die einzigartige Atemgymnastik mit einem klaren Fokus auf Spaß und Genuss an der Bewegung. Also, das Zweitgeborene steckt fest, solange lade ich herzlich dazu ein, lustvoll zu atmen.

aufmerksam, kreativ

Corona: Ideen gegen den Lagerkoller in Senioren-Einrichtungen

An meinem Arbeitsplatz gestalten wir ein buntes Programm für über 300 fitte und anspruchsvolle SeniorInnen. Die Veranstaltungen wurden angesichts des Corona-Virus natürlich längst abgesagt, sowohl die öffentlichen Kultur-Termine als auch die internen Gruppen.  Auch die Mahlzeiten im Restaurant finden mit neuen Regeln und ohne externe BesucherInnen statt.
Die Damen und Herren erwarten ein hochwertiges Programm aus Kultur, Bildung und Sport. Nun haben sie plötzlich gar keine Unterhaltung mehr und dürfen sich noch nicht einmal mit ihren Cliquen intern treffen. Das stößt auf Widerstand, daher habe ich mir ein Angebot ausgedacht:
Die übliche Haus-Zeitschrift kann nicht erscheinen, da das Programm sowieso ausfällt. Stattdessen bringen wir das Heft als „Anti-Lagerkoller-Maßnahme“ mit Rätseln, Geschichten und Tipps heraus. So habe ich mir gestern erste Ideen notiert, was die SeniorInnen trotz eingeschränkter Freiheit tun können. Zumindest, bis wir auch hier eine endgültige Ausgangssperre haben…

Ideen gegen den Lagerkoller
Liebe BewohnerInnen, damit Sie sich trotz viel freier Zeit und wenig Spielraum sinnvoll beschäftigen können, habe ich mir Ideen für Sie ausgedacht. Sie kennen meinen Humor – bitte nehmen Sie es nicht bierernst! Ich möchte Sie damit aufheitern, liebe Grüße, Marie Krüerke

* Lange aufgeschobene Anrufe tätigen: Je länger wir uns bei alten Freunden nicht melden, desto größer die Hürde, zum Hörer zu greifen. Dabei ist aktuell die Wahrscheinlichkeit, dass alle zu Hause und gut erreichbar sind, besonders groß! Wagen Sie es und rufen Sie bei lang verschollenen Bekannten an.

* Briefe schreiben: Vielleicht haben Sie auch eine Sammlung von Grußkarten zu Hause, die über die Zeit gewachsen ist. Suchen Sie sich ein paar schöne Exemplare heraus und schreiben Sie einen netten Gruß!

* Fotoalben pflegen: Besitzen Sie Fotoalben, die begonnen und nicht beendet wurden? Vielleicht haben Sie Lust, einen Stapel Fotos einzukleben und zu beschriften. Wenn Ihnen noch ein paar bunte Aufkleber in die Hände fallen, macht die Gestaltung zusätzlich Spaß.

* Sockenschublade sortieren: Ja, vielleicht lachen Sie jetzt, aber wann haben Sie jemals so viel Zeit für den Frühjahrsputz wie jetzt?! Löchrige Socken sind menschlich, aber lästig – nutzen Sie die freie Zeit zum Stopfen oder Aussortieren. Auch die Zeitungen, die Sie immer noch mal lesen wollten und nie dazu kamen, warten auf eine Lektüre oder auf das Altpapier. Ausmisten befreit und macht gute Laune!

* Sie können Samentütchen kaufen und Sommerblumen, Pflücksalat oder Kräuter im Appartement vorziehen. Dazu reicht eine Schale mit Erde auf der Fensterbank, oder Sie stellen die Balkonkästen dicht an die Hausmauer, wo sie geschützt sind. So können Sie die ersten Triebe beim Wachsen beobachten und das frische Leben genießen. Auch Weizenkörner oder andere ganze Körner, die sonst zum Backen benutzt werden, können auf feuchtes Küchenpapier ausgelegt werden und keimen. Sie sind voller Vitamine, perfekt für eine Scheibe Brot mit Quark!

* Osterzweige: Pflücken Sie draußen Zweige und beginnen Sie mit einer österlichen Dekoration. Holen Sie die Ostereier aus dem Schrank oder vom Dachboden und knoten Sie bunte Schleifen oder Wolle in die Zweige. So gestalten Sie einen schönen Blickfang, der für Ablenkung sorgt. Vielleicht hat Ihre Nachbarin Ideen für eine einfach österliche Bastelei? Fragen Sie per Telefon einmal nach und tauschen Sie sich über Osterbräuche aus.

Frühlings-Rätsel: Buchstaben sortieren
Bitte sortieren Sie die Buchstaben so, dass sich Worte ergeben, die mit dem Frühling zu tun haben.

lutep              kenük          fefzehop

mepirl                   nevosgetl

syroftehi                   malm         derlife

glotosereck                                   zyhaniteh

reostie                         rlapseg

Lösung: Tulpe, Küken, Hefezopf, Primel, Vogelnest, Forsythie, Lamm, Flieder, Osterglocke, Hyazinthe, Osterei, Spargel

Lieder-Rätsel
In welchen Lieder kommen die folgenden Zeilen vor:

„Hei, unter grünen Linden, da leuchten weiße Kleid! Heija, nun hat uns Kindern ein End all Wintersleid.“

„Wie möcht ich doch so gerne ein Veilchen wieder sehn, ach, lieber Mai, wie gerne einmal spazieren gehen!“

„Jetzt geh ich über Berg und Tal, da hört man schon die Nachtigall auf grüner Heid und überall.“

„Frisch auf drum, frisch auf drum im hellen Sonnenstrahl, wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal!“

„Die kalten Wind verstummen, der Himmel ist gar blau, die lieben Binelein summen daher von grüner Au.“

Lösungen Lieder-Rätsel:
1.) Nun will der Lenz uns grüßen
2.) Komm, lieber Mai, und mache
3.) Jetzt fängt das schöne Frühjahr an
4.) Der Mai ist gekommen
5.) Grüß Gott, du schöner Maien

Ich werde zügig mit der Osterdekoration beginnen, damit es wenigstens im Haus schön aussieht und die SeniorInnen weiterhin spüren, dass wir uns um ihr Wohl kümmern. Solange die Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden, ist jede Form der Ablenkung willkommen. Das gemeinsame Oster-Basteln und Schmücken entfällt natürlich, aber zumindest sollen die Damen und Herren in schön gestalteten Räumen unterwegs sein, bevor sich die Lage verschärft und alle im Appartement bleiben müssen.