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Ausflug von Hamburg nach Husum und Friedrichstadt

Mit der Bahn kommen Hamburgerinnen ganz einfach nach Husum und Friedrichstadt: Der Zug fährt direkt am Hafen entlang (Bild oben). Wer schlau ist, schaut vorher in den Tidenkalender und plant den Besuch in Husum entsprechend: Ein Spaziergang am Deich ist bei Hochwasser natürlich am Schönsten. Je nach Ankunftszeit bietet es sich entweder an, bei Flut zuerst ans Meer zu laufen und dann die Stadt anzuschauen oder bei Ebbe umgekehrt.


Ich bin so gern am Meer, weil es dort immer friedlich ist. Natürlich zeigt sich das Wetter nicht immer so windstill und warm wie hier, aber selbst im Sturm fühle ich mich an der Küste tief im Inneren von Frieden erfüllt.


In Husum wird friesisch beschildert und die Homepage von Friedrichstadt lädt stolz mit einem „Vi taler dansk!“ dänische BesucherInnen ein. Hier in Schleswig-Holstein sind wir wahnsinnig international unterwegs… 😉

Kunst an der Küste: Wind-Hosen aus verblichenen Jeans, auf Metallgerüste gezogen. Schön surreal, besonders, wenn das Meer so spiegelblank liegt und mit dem Himmel verschmilzt…

In Husum fand während unseres Besuchs gerade ein Flohmarkt entlang des Hafens statt, sodass zwischen den Eiscafés und Fischbrötchen-Wagen ganz besonders viel los war. Vom Hafen aus geht es in die Altstadt und auf den Marktplatz an der Marienkirche. Auch hier sind die Schlauen klar im Vorteil, wenn sie vom Marktplatz aus in den Schlossgang einbiegen und durch die kleine Gasse eine Abkürzung direkt zum Schloss finden. Im Schlosspark blühen in jedem Frühjahr überwältigende Flächen von Krokussen. In den Kopfsteinstraßen der Altstadt laden viele gemütliche Cafés und Teegeschäfte zum Verweilen ein, und ich fand die bisher höchste Dichte von Woll- und Nähgeschäften.

Jede Stunde fährt ein Zug wieder Richtung Hamburg, sodass es sich anbietet, zehn Minuten lang Richtung Süden bis zur nächsten Station nach Friedrichstadt zu fahren und die niedliche Holländerstadt zu entdecken. Am Kanal steht dieses wunderhübsche norddeutsche Haus, einmal von vorn und von der Seite fotografiert. Gleich daneben schließen sich klassisch holländische Reihenhäuser an.

Rund um die Altstadt ziehen sich Kanäle, die sich aus der Treene speisen. Über viele Holzbrücken sind einzelne Straßenzüge miteinander verbunden. Die steinerne Brücke über den Mittelburggraben führt zum historischen Marktplatz.

Während des Tageslicht langsam abnahm, fühlte ich mich die ganze Zeit wie im Urlaub und fragte mehrfach, nur halb im Scherz, meinen Mann nach einer passenden Übernachtungsmöglichkeit. Natürlich wollten wir mit dem Schleswig-Holstein-Ticket noch nach Hause zurück fahren, dennoch sang ich durchgehend „Var ska vi sova i natt“ (Wo sollen wir heute Nacht schlafen?). Der Zug nach Hause wurde von französischen Touristen belagert, sodass unser Tag vom friesischen Verkehrsschild über dänische Tagesgäste in holländischen Städtchen gebührend international zu Ende ging.

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Ausflüge rund um Hamburg: Lustig durch Lauenburg

Lauenburg eignet sich als Ausgangspunkt und Ziel einer Radtour hervorragend. Unter der Bedingung, dass das Rad außerhalb der Altstadt geparkt wird: Das Kopfsteinpflaster bricht (gefühlt) jede Speiche und jeden Knochen. Backsteinhäuser und Fachwerkkaten reihen sich entlang der alten Gassen eng aneinander. Töpfereien, Werkstätten und Cafés laden zum Eintreten ein.

Ganz offensichtlich wohnt hier „Lotta aus der Krachmacherstraße“, denn genauso hat Astrid Lindgren deren Zuhause in einer windschiefen, ansteigenden kleinen Straße beschrieben.

Die „Promenade“ an der Elbe ist ein buckliger Zementweg, weit entfernt von allem, was wir sonst unter Promenade verstehen. Dafür ist das Wasser der Elbe zum Reinfallen nah…

Eine Terrasse oberhalb des Stroms mit Bänken und Café gibt es dann doch jenseits des holprigen Wegs am Elbufer. Hier steht die Statue des „Rufers“, der, wenn ich mich richtig erinnere, damals das Boot am anderen Elbufer herbei gerufen hat.

Die sogenannte Askanierblick ist ein Aussichtspunkt am alten Rathaus und Schloss, von dem der Blick weit über das Urstromtal der Elbe schweift.

Natürlich gibt es auch eine wunderschöne Kirche, während eine andere Kapelle auf unserer Route entlang der Deiche mit vielen liebevollen Angeboten für Passanten zum Verweilen einlud.

Wir wechselten von Lauenburg aus die Elbseite: Von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen. Dort radelten wir immer am Elbdeich entlang. Vorbei an einer Windmühle, vielen Schafen, blühenden Apfelbäumen, Kuh- und Schweineställen und diversen Reiterhöfen.

So folgten wir dem Strom Richtung Mündung, bis wir in Stöckte ankamen. Dort nahmen wir einen Schlenker entlang von Storchenwiesen, bis wir Winsen-Luhe erreichten und hier in den Regionalzug zurück nach Hamburg stiegen.
Wer gern radelt, fährt von Hamburg aus bis Büchen mit dem Zug. In Büchen beginnt die Tour am Elbe-Lübeck-Kanal entlang bis Lauenburg und von dort aus führt der Weg bis Lüneburg – oder in entgegen gesetzter Richtung.
Wer es gemütlicher mag, steigt in Büchen in den Zug Richtung Lüneburg um und verlässt die Bahn in Lauenburg.
Eis-Cafés und Konditoreien gibt es ebenso wie gelegentlich einen Supermarkt unterwegs entlang der Strecke, sodass niemand hungern und darben muss. Wobei unser mitgebrachtes Picknick auf dem Elbdeich definitiv ein Höhepunkt war. Neben dem Kuckuck, der uns während der 50 Kilometer entlang des Stroms beharrlich verfolgte….

Weitere Ausflüge rund um Hamburg: Schwerin, Travemünde, Stadtpark Norderstedt, unterwegs in Ostholstein

 

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Ausflug nach Lüneburg

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Mit einer Freundin setzte ich mich in die Bahn Richtung Lüneburg, wo wir einen herrlichen sommerlichen Tag verbrachten: Häuser bestaunten, Cafés ausprobierten, „aus Versehen“ alles Mögliche in netten kleinen Geschäften kauften, an der Ilmenau entlang bummelten, Engel betrachteten.

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Die Lüner Straße am alten Kran, eins der Wahrzeichen Lüneburgs.

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Überall romantische alte Backsteinhäuser und Blüten am Weg.

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Jede Menge Manufakturen, Werkstätten und feine Geschäfte, die zum reinschauen einladen.

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Ein hölzerner Engel in einer ruhigen Ecke der Kirche.

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Ausgesprochen gut hat es mir in Lündeburg gefallen – vielleicht als Altersruhesitz, eines Tages?!

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Nette Begegnungen

Die erste Begegnung: Als ich heute im Zug zurück nach Hamburg Löcher in die Luft starrte und dabei versuchte, die Tatsache zu verarbeiten, dass eine wunderschöne Urlaubswoche voller gemeinsamer Unternehmungen schon vorbei war, meinte die Dame neben mir:
„Hier, wollen Sie was lesen? (zeigte mir eine Zeitschrift) Die ist zwar nicht mehr aktuell, aber macht nichts. Sie sehen ja so traurig aus.“
Dass der „Focus“, den sie mir hinhielt, alles andere als erbauliche Lektüre war und von Katastrophenberichten aus allen Ecken der Welt nur so überquoll, entging ihr offenbar. Trotzdem nahm ich das Angebot dankbar an und las einen Bericht über das Sterben eines deutschen Pädagogen (danach ging es mir erst recht so richtig schlecht) und über die aufgetauchte Rezeptur der ursprünglichen Coca-Cola (danach war ich innerlich wenigstens wieder auf dem Nullpunkt). Das Angebot, die andere Ausgabe des „Focus“ ebenfalls lesen zu dürfen, lehnte ich dann aber ab…

Die zweite Begegnung: Was war der erste Geruch, der mich zurück in Hamburg empfing (abgesehen von den verschwitzen Japanern vor mir)? Der von Fischbrötchen! Ich mag keine Fischbrötchen, aber trotzdem fühlte ich mich in gewisser Weise zu Hause.

Die dritte Begegnung: Wenige Sekunden nach dem Fischbrötchen-Duft rief jemand „Frau Krüeeeerke!“ über den Bahnsteig. Ich drehte mich suchend um und entdeckte eine Mutter mit ihrem Sohn, der bei mir in logopädischer Therapie ist – also schnackten wir einen Moment. Sie kamen auch gerade aus dem Urlaub zurück und warteten auf ihre S-Bahn, die vom benachbarten Gleis meiner S-Bahn abfuhr.

So war ich mit dem Umstand, nach einer Woche Gemeinschaft pur wieder allein unterwegs zu sein, zumindest etwas versöhnt.

 

Handtasche

 

 

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Kindermund: Neue Infrastruktur

Szene aus meinem Alltag als Logopädin

Wir üben das /sch/, der Junge soll ein Bild von einer Schiene benennen. Er überlegt, wie es wohl heißen könnte und ob das /sch/ darin vorkommt, dann meint er:
„Bahnstraße.“