aufmerksam, glaubhaft

Tod eines Geschirrschranks

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Am Tag vor unserer Abreise nahm ich mir frei, um in Ruhe die Wohnung aufzuräumen, zu waschen, zu bügeln, zu packen, in die Bücherhalle zu gehen und den Friseur zu besuchen:
Alles, um es während der Reise schön zu haben und nach der Rückkehr in ein Heim zurück zu kommen, das uns willkommen heißt.
Abends um kurz vor 22.00 Uhr trocknete ich die letzten Geschirrteile ab, die nicht mehr in die Spülmaschine gepasst hatten, und ging damit zum Geschirrschrank. In genau diesem Moment krachte der Schrank in sich zusammen, der Inhalt rutschte in beeindruckendem Tempo nach vorn auf meine nackten Füße und den Fußboden, wo das Meiste zerbrach. Der Boden des Schranks sackte nach unten weg, die Regalbretter hingen alle schief. Nach dem ersten Schreck stieg ich vorsichtig aus den Scherben und dankte Gott, dass meine Füße vollkommen unversehrt geblieben waren und mich nichts am Kopf oder im Bauch getroffen hatte.
Während mein Verlobter und ich uns die Bescherung ansahen und einzelne Stücke, die heil geblieben waren, heraus holten, klingelte unser besorgter Nachbar. Wir zeigten ihm die Bescherung, nahmen selbst einige Bilder zur Dokumentation auf und schleppten eimerweise Scherben zur Mülltonne.
Da wir am nächsten Morgen bereits um kurz nach 4.00 Uhr aufstehen wollten, um nach Stockholm zu fliegen, drängte die Zeit, vorher noch etwas schlafen zu können. So bemühten wir uns, das Gröbste zu beseitigen, den Boden von Splittern zu befreien und dennoch zügig ins Bett zu kommen.
So ärgerlich dieser Start in den Urlaub war:
Ich danke Gott, dass er mich bewahrt hat und ich keine Verletzungen davon trug.
Ich danke Gott, dass es vor unserem Urlaub passierte, sodass wir uns unterwegs erholen und geistig darauf vorbereiten konnten, welche Arbeiten nach der Rückkehr anstehen (Schrank demontieren, Geschirr reinigen und sortieren, Schrank und Geschirr ersetzen).
Ich danke Gott, dass ich im Urlaub Zeit hatte, zumindest einige Stücke (wie zwei Kuchenplatten) zu kaufen und somit relativ entspannt für etwas Ersatz sorgen konnte.
Und so sehr mir die Einrichtung am Herzen liegt, so sehr ich Tischkultur liebe:
Ich danke Gott, dass er mich daran erinnert, mein Herz nicht zu sehr an Gegenstände zu hängen.

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