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Hamburger Märchen

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Vor Kurzem kam in unserem Haushalt absichtslos eine kleine Sammlung an Schraubgefäßen aus Apothekerglas zusammen: Ausgetrunkene Saftflaschen, das Glas einer geleerten Gemüsebrühe und das Gefäß verbrauchter Kapseln.
Der Krug ist ebenfalls ein Fundstück, wenn ich ihn klug platziere, fällt niemandem auf, dass er keinen Henkel mehr hat…
Zufällig fand ich im Keller die Klinker wieder, die ich zu Dekozwecken irgendwann am Baustellenrand gesammelt hatte. Und -schwupps- ist hier Hamburger Stimmung auf dem Tisch: Die dunkelroten Ziegel erinnern an all die norddeutschen Klinkerbauten, die weißen Chrysanthemen an klare (Nordsee-)Luft und die kahlen Apfelzweige an das Alte Land. In Tonfässern ähnlich des Krugs werden bei uns Kartoffel und Karotten in Sand gelagert (früher zumindest…).

 

 

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Besonders angerührt haben die Steine mich, weil sie mich an die Trümmerfrauen erinnerten. Nach den Bombenangriffen auf Hamburg stapften die Frauen durch die Trümmer, suchten unversehrte Steine, säuberten sie und benutzten sie zum Wiederaufbau. Eine der Diakonissen, die seit vielen Jahrzehnten unsere Gemeinde besucht, hat damals mit angepackt, um die Kirche wieder aufzubauen.
Ein Symbol dafür sind die weißen Blüten, die aus den dunklen Klinkern sprießen und einen Neuanfang versprechen.

 

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This arrangement is typical for Hamburg: It contains red bricks, like our houses. It´s fresh and bright, like our air und light. The twigs from the appletree let us think of the „Alte Land“, a big fruit-growing region south of the Elbe. And the stones remind us to the women, who worked between the destroyed houses after the bombardments in the second world war: They searched for entire bricks to build new homes.

Ich verlinke mit Holunderblütchen, FloralFridayFoto und Maleviks Rosengarten.

2 thoughts on “Hamburger Märchen

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