aufmerksam, glaubhaft

Mit Kritzeleien die Bibel verstehen: Bible Art Journaling ausprobiert

Seit einigen Jahren ist der „neue heiße Scheiß“ für christliche Frauen, Bilder in eine Bibel mit halbleeren Seiten zu malen. Es nennt sich super hip „Bible Art Journaling“. Ich persönlich habe viel zu viel Schiss, eine Bibel mit meinem Gekrakel zu verhunzen. Schließlich können versaute Seiten nicht schnell raus gerissen werden, denn ist es die BIBEL, da reißt man einfach keine Seiten raus!
In meiner Kleingruppe beschäftigen wir uns momentan mit den wirklich komplexen Texten aus dem Brief des Paulus an die ChristInnen in Ephesus. Die Sätze sind voll höchst bedeutungsschwerer Begriffe wie „Herrlichkeit, Ehre, Reichtum, Erkenntnis, Erfüllung“, dass einem nur so der Kopf schwirrt.
Und zum ersten Mal war es einfacher, meine Gedanken dazu als Zeichnungen festzuhalten, als die Dichte der Bedeutung sprachlich zu fassen.
So entstanden leuchtende Wolken voller Göttlichkeit und Herrlichkeit, die kraftvoll verwurzelte Liebe Gottes in Höhe, Breite, Tiefe und Länge, und am Ende trat Dagobert Duck auf: So, wie er in Goldtalern badet, segnet Gott mich „überschwänglich über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen“.


Einerseits ist es einfach lustig, abends miteinander unter Corona-Bedingungen in der einbrechenden Dunkelheit auf der Terrasse zu sitzen und wirre Bildchen zu extrem komplexen Zusammenhängen zu kritzeln. Andererseits tauschen wir uns danach ganz anders aus, und bekommen neu einen Einblick in die Denkweise und Persönlichkeit der anderen. Und wenn der neben mir sitzende Physiker Sätze wie „Einwirkende Kraft verändert die Form oder die Richtung“ beiträgt, sehe ich Gottes Wirken in meinem Leben mit ganz anderen Augen.
Also, in der Bibel herum zu kritzeln, oder auf einem kopierten Blatt mit dem Text, ist eine viel bessere Idee, als ursprünglich gedacht…

aufmerksam, glaubhaft, Presse

Presse: Wo finde ich die Kraft, um andere zu trösten und zu leiten?

Als die erste Corona-Welle durch Deutschland rollte und besonders in den Senioren-Einrichtungen die Angst vor Ansteckung groß war, schrieb ich den Artikel „Kraft tanken, um im Alltag Kraft zu geben“. Jetzt ist der Text in der Fachzeitschrift „Aktivieren“ erschienen. Darin lud ich PflegerInnen und BetreuerInnen ein, sich mit essenziellen Lebensfragen auseinander zu setzen: Um angesichts der Bedrohung den Blick auf das Wesentliche zu lenken und gleichzeitig souverän mit den Befürchtungen der Senioren und Angehörigen umzugehen. Ich regte zu einer Suche nach Quellen der Hoffnung und Kraft an und bot Ideen zur Umsetzung. Zusätzlich stellte ich Fragen, um den Alltag auf Krisenfestigkeit abzuklopfen:

Welche Rollen habe ich?
Ehefrau, Freundin, Angestellte, Tochter, Schwester, Ehrenamtliche…
Welche Erwartungen werden an mich in den unterschiedlichen Rollen gestellt?
Wie viel Energie kosten sie mich? Bin ich zufrieden damit oder möchte ich manche Rollen aufgeben und dafür andere annehmen?

Wo tanke ich auf?
Und wo verliere ich die meiste Energie?
Wie sieht zwischen Ausbluten und Auftanken die Balance aus? Und was kann ich daran ändern?

Passen meine täglichen Aufgaben und meine Talente zusammen?
Wo möchte sich Potential entfalten, das bisher keinen Raum hat?
Welche Sehnsucht kann ich mir im Urlaub in Ruhe anschauen und überlegen, was ich damit machen will?

Welche Konflikte tauchen immer wieder auf?
Und welche schwelen unbenannt seit langer Zeit und rauben Energie?
Was ist mein Anteil daran?

Was ist mein Lebenstraum und wozu bin ich auf der Welt?
Lebe ich nur meinen Alltag oder gibt es etwas, das darüber hinaus weist und mir Sinn und Hoffnung gibt?

aufmerksam, kreativ

Sommerliche Grüße selbst gestalten

Im Urlaub schreibe ich gern ganz klassische Kartengrüße.
Aber was tun, wenn wir trotz gründlicher Suche keine schönen Postkarten finden?
Für individuelle Sommerpost ließ ich ein Foto von der Küste entwickeln und gestaltete daraus Karten. Da ich mich bezüglich der Farbe für den Hintergrund nicht entscheiden konnte, bastelte ich verschiedene Varianten. Aus Paketband klebte ich einen Rahmen rund um das Foto und setzte als Akzent ein Seepferdchen aus Holz auf den linken Rand.
Ebenso können gesammelte Muscheln und Schnecken aufgeklebt werden.
Wer den Rand mit einer Heißklebepistole umfährt, kann dick Sand vom Strand darauf streuen und erhält damit eine schöne Struktur.

aufmerksam, Presse

Presse: Quiz zum Dialekte-Raten

Mit den SeniorInnen in der Residenz spielte ich letztes Jahr ein Dialekte-Quiz. Dazu suchte ich mir diverse Äußerungen, Kosenamen und Schimpfworte aus ganz Deutschland zusammen und ließ die Damen und Herren sowohl die Bedeutung als auch die Herkunft erraten.
Da alle so einen Spaß hatten, fertigte ich aus den plattdeutschen Begriffen eine Wolke von Sprechblasen an und hängte sie in der Lobby an die goldene Wand:
Zum Rätseln für alle SeniorInnen, die nicht dabei gewesen waren. Und als Small-Talk-Thema für BesucherInnen, um den Gesprächseinstieg mit Oma und Opa zu erleichtern.

Leider fand die damalige Leitung des Hauses diese Installation völlig indiskutabel und entfernte sie umgehend. Da hatte ich bereits einen Fachartikel über den Spaß mit Dialekten geschrieben und musste für die passenden Pressefotos leider, leider das Schandbild noch einmal aufhängen….
Durch Corona verschob sich die Veröffentlichung, jetzt erschien mein Artikel „Deutschlandtour mit Eumel und Dösbaddel“ in der Zeitschrift „Aktivieren“.
Ein erster Einblick in das Dialekte-Quiz ist online hier zu lesen.

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Das Problem mit dem Sex: Warum sind ChristInnen so verklemmt?

Komm und küss mich, küss mich immer wieder! Ich genieße deine Liebe mehr als den besten Wein. Nimm mich bei der Hand! Schnell, lass uns laufen, bring mich zu dir nach Hause! Du bist mein König! Ich freue mich über dich, du bist mein ganzes Glück. Deine Liebe ist kostbarer als der edelste Wein.“
Die Bibel, Hoheslied Kapitel 1, Vers 2-4

Ganz ehrlich:
Warum reden ChristInnen nie darüber, wie viel Spaß Sex macht?
Vor lauter Angst vor moralischen Fehlern wirken selbst offiziell verheiratete, heterosexuelle, christliche Paare, die nun wirklich jedes Recht haben, Sex zu genießen, völlig verklemmt.
Warum? Gelebte partnerschaftliche Sexualität ist ein Geschenk Gottes. Gott hat Sex erfunden! Wer sonst, wenn wir glauben, dass er unser Schöpfer ist? Warum gehen wir mit diesem Geschenk um, als wäre es ein hochexplosiver Sprengsatz? Warum sprechen wir nie positiv darüber in unseren Kleingruppen, sondern ermahnen uns nur ständig zu ehelicher Treue?
Sex ist Freude am anderen, Freude am eigenen Körper, Spaß, Extase!
Warum erleben wir das nicht?
Und wenn wir es erleben, warum reden wir nicht darüber?
König Salomo, der das Hohelied der Liebe schrieb, hatte diese Hemmungen nicht. Und diejenigen, die das Hohelied in die Bibel aufnahmen, ganz offensichtlich auch nicht. Sonst wären diese Liebesschwüre und erotischen Dialoge nie überliefert worden.

Nachts auf meinem Bett sehnte ich mich nach meinem Liebsten. So gern wollte ich bei ihm sein, doch er war nicht da! »Ich will aufstehn, die Stadt durchstreifen, durch die Gassen und über die Plätze laufen. Meinen Liebsten muss ich finden!« Ich suchte nach ihm, doch vergebens. Bei ihrem Rundgang griff die Wache mich auf: »Habt ihr meinen Liebsten gesehen?«, fragte ich sie. Kaum war ich an ihnen vorbei, da fand ich ihn, dem mein Herz gehört. Ich hielt ihn fest und ließ ihn nicht mehr los. Ich führte ihn in das Haus meiner Mutter, in jene Kammer, in der sie mich empfing.
Die Bibel, Hoheslied Kapitel 3, Verse 1-3

Hallo, sie wird mit ihm zurück im Haus wohl kaum im Dunkeln die Steuererklärung diskutieren oder endlich mal wieder Schach spielen!
Natürlich ist es absolut notwendig, Teenagern einen verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper und der erwachenden Sexualität beizubringen. Aber spätestens, wenn wir nach allen Regeln des Staats und der Kirche verheiratet sind, kann man dann nicht einfach Spaß haben?
Offensichtlich nicht.
Stattdessen wird die eheliche Treue hochgehalten, was sehr sinnvoll und notwendig ist, aber doch bitte nicht alles, was es zu Sex in der Ehe zu sagen gibt!
Warum sind wir so sprachlos?
Und warum nervt es anscheinend niemanden außer mir?
Würde ich heute Abend in meiner Kleingruppe sagen: „Leute, wir reden viel zu wenig über ehelichen Spaß im Bett, unter der Dusche und auf der Pferdekoppel!“, würde ich wohl ein ernstes Gespräch unter vier Augen riskieren.
Warum???

„Deine Brüste sind wie junge Zwillinge einer Gazelle, die zwischen Lilien weiden. Abends, wenn es kühl wird und die Nacht ihre Schatten über das Land breitet, will ich zu dir kommen – zu dem Hügel, der nach Myrrhe und Weihrauch duftet. Deine Schönheit ist vollkommen, meine Freundin, kein Makel ist an dir.“
Die Bibel, Hoheslied Kapitel 4, Verse 5-7

aufmerksam, Presse

Mein zweites Buch ist da: „Gruppenspiele für gute Laune“

Juhu, juhu:
Mein zweites Buch „Gruppenspiele für gute Laune. Loslegen, lachen, Überraschen“ ist endlich auf dem Markt!


Das Ringbuch mit festen Pappseiten ist ideal, um SeniorInnen ganzheitlich zu aktivieren. In acht Kategorien bekommt die Kursleitung vom Anfangsspiel bis zum Ritual am Schluss vielfältige Spielideen und Wahrnehmungsübungen. Meine Bewegungsspiele lassen sich wunderbar ins Gedächtnistraining, die musikalische Runde oder das „Lachen am Morgen“ einbauen. Jeder Sinneskanal werden in einem extra Kapitel trainiert, dabei steht der Spaß und das Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund.

Auch Sprachspiele zur Förderung der Wortfindung und Formulierungsfähigkeit biete ich an.
Das Ringbuch versammelt 72 Spiele, Kreativanleitungen und Wahrnehmungsübungen und ist für 19,90 Euro erhältlich.