aufmerksam, kreativ

Organischer Dünger für das „Beet der zweiten Chance“: Schafwolle zum GuerillaGardening

Das „Beet der zweiten Chance“ vor dem Haus zwischen Straße, Rad- und Fußweg wächst und gedeiht. Alle Pflanzen und Dekorationsgegenstände stammen vom Müll, wurden gerettet, von mir möglichst standortgerecht eingepflanzt und erfreuen die Nachbarschaft.
Die Rosen blühen, wild überwuchert von der zotteligen Wicke, die sich ausbreitet, als gäbe es kein morgen. Auch die Ringelblumen aus der Samenmischung leuchten, bisher sind es nur orangefarbene. Überall sind eifrig Hummeln und Marienkäfer unterwegs, ich hoffe, dass auch Wildbienen fündig werden.

 

 

Inzwischen habe ich mich auch dem Thema „organischer Dünger“ angenommen und kräftig Schafwolle gesammelt. Eigentlich müsste sie beim Einpflanzen der Stauden unten in das Pflanzloch kommen, gewässert werden, und der Wurzelballen dann eingesetzt. Da nun alle Stauden ihre „Füße“ längst im Straßenbeet verankert haben, zupfte ich die Wolle auseinander und verteilte sie auf der Oberfläche zwischen den Blumen. Wenn es regnet, hält die Wolle die Feuchtigkeit schön fest und gibt sie langsam wieder ab: Den Effekt kann sie von mir aus gern auf statt in der Erde ausüben.

 

 

Auch die Grünpflanzen entwickeln sich prächtig, im hinteren Bereich des Nachbarschaftsbeets ist ein richtiger Dschungel entstanden:
Fingerhut und Königskerze sind verblüht, die Hosta zeigen noch letzte Blüten. Wunderbar entwickeln sich die Farne, Binsen, Gräser, Skimmiebüsche, Mühlenbeckia, Günsel und weitere Grünpflanzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Parallel breitet sich der wilde Rucola immer weiter aus, am liebsten genau entlang der Pflastersteine am Übergang zum Radweg und den Parkplätzen.
Zu schade, dass ich ihn dort an der Straße nicht pflücken und verzehren kann!

 

 

Viel Freude schenkt mir das Bobachten der heimischen Wildpflanzen, wie dem Rainfarn, Mageriten, Taubnesseln, Habichtskraut usw. Ich hoffe sehr darauf, dass sie sich erfolgreich versamen und im nächsten Jahr von allein wiederkommen!
Parallel macht mir die Solidago (Goldrute) Sorgen: Sie ist zwar eine großartige Bienenweide, aber auch extrem wüchsig. Ähnlich wie Topinambur schenkt sie im Spätsommer viel Nahrung, verbreitet sich allerdings über Wurzelausläufer wie verrückt und vertreibt andere heimische Pflanzen. Die meisten Solidago, die sich alle selbst ausgesät haben, habe ich bereits ausgegraben und eine Parklücke weiter eingegraben. Dort können sie sich gern mit allen anderen invasiven Stauden gegenseitig bedrängen. Gleichzeitig hoffe ich, dass aus der benachbarten Parklücke ein paar der Nachtkerzen sich zu mir hin ausbreiten.
Wie es so ist im Leben: das, was man hat, schätzt man nicht und wünscht sich immer das, was bei den Nachbar*innen so viel verlockender aussieht! (-;

Natürlich geht immer mal etwas schief, so manche gerettete Pflanze wuchs nicht an oder vertrocknete dennoch. Eine Hitzeperiode killte diverse Bacopa und Lobelien, letztere fand ich zum Glück in einer Regenphase noch einmal auf dem Kompost, sodass nun neue Exemplare blühen.

aufmerksam, kreativ

Oasentag: Mehr Kraft und Orientierung im (Berufs)alltag finden durch frische Perspektiven! Fortbildung für die Seniorenbetreuung

Oasentag: „Vergnügt wie ein Fisch im Wasser“
Mehr Kraft und Orientierung im (Berufs)alltag finden durch frische und neue Perspektiven!

Lebe fröhlich, frisch und munter, wie ein Fisch und geh nicht unter:
Wie sorgen wir Berufsalltag für das eigene Wohlbefinden? Ein kreativer Mitmach-Tag für Angestellte der Sozialen Betreuung sowie PflegerInnen in stationären Pflegeeinrichtungen und Tagespflegestellen für Senior*innen, als Fortbildung anerkannt. Er findet am 12.08.2024 online über zoom statt, Start um 9:00 Uhr, Ende um 16:00 Uhr.

Für den bpa Niedersachsen gestalte ich einen abwechslungsreichen, interaktiven Tag mit dem Ziel, den eigenen Berufsalltag zielgerichtet zu gestalten. Wir nehmen unseren Alltag unter die Lupe und beleuchten ihn von verschiedenen Seiten:
Welche Bedürfnisse haben wir, wie wohl fühlen wir uns derzeit im Beruf und privat? Was brauchen wir, um ausgeglichen und gesund leben und arbeiten zu können? Wo warten „Schätze“ am Meeresgrund auf uns, um unser Leben zu bereichern? Was fehlt mir einerseits, und wovon möchte ich mich andererseits befreien – beruflich und zwischenmenschlich?

All diese Fragen werden mit jeweils einer kreativen Einheit erarbeitet:
Wir basteln einen Fisch, der stellvertretend uns selbst darstellt. Wir skizzieren ihm mit Worten oder Bildern einen Lebensraum und sorgen dafür, dass er immer genug „Luftblasen“ zum Leben und Genießen bekommt. Außerdem schauen wir uns nach unserem Schwarm um, denn Fische existieren nie allein – welches Netzwerk könnte uns unterstützen?
Am Ende des Tages haben Sie durch viele schöpferische Aufgaben einen ganz neuen Blick auf Ihre Wünsche, Fähigkeiten, Bedürfnisse und Ressourcen im Alltag gewonnen.

Die Materialpakete sind im Preis inbegriffen und kommen per Post!

Hier geht es zur Anmeldung und zum Inhalt des Oasentags

 

aufmerksam, kreativ, Presse

Übungssammlung für Senior*innen: Erfahrungsbericht zum Lachyoga-Heft

Lachyoga-Übungen auszuprobieren ist leicht und schenkt Freude. Die passenden Aufgaben für Senior*innen zu finden oder vorhandene Beispiele seniorengerecht abzuwandeln, erweist sich dagegen häufig als komplex und letztlich unbefriedigend. Als Fachfrau erlebte ich diese Herausforderung selbst oft genug, sodass ich mir vor einigen Jahren überlegte, meine eigenen Lachyoga-Übungen zu konzipieren. Dabei hatte ich „meine“ Damen und Herren aus der Einrichtung vor Augen und entwickelte Impulse, die genau zu ihnen passten und ihnen Spaß machten. Eine Auswahl ist hier kostenfrei als Download erhältlich.

Über die Jahre wuchs mein Fundus, damit die Stunden sowohl für die Teilnehmenden als auch für mich als Leitung abwechslungsreich und unterhaltsam blieben. Nun biete ich als Autorin meine Materialsammlung für Kolleginnen an, damit sie von meinen Erfahrungen profitieren können.

Als Einleitung stelle ich die theoretischen und praktischen Grundlagen vor und erkläre die Wichtigkeit von Ritualen innerhalb der Stunde, die die einzelnen Übungen miteinander verbinden. Eine Beispielstunde gibt einen Überblick über den Ablauf, um die Einheit rund zu gestalten.

Für Gruppenstunden präsentiere ich Übungen zum Anfang und zum Ende, die abwechslungsreich zum Aufwärmen und zum Verabschieden genutzt werden können.
Um die Jahreszeiten abzubilden, entwickelte ich für jede Saison eine eigene Sammlung an Aufgaben, abgerundet durch Bewegungsfolgen, die zusätzlich das Gehirn trainieren. Als Entspannungsphase ergänzte ich diverse selbstgeschriebene Traumreisen.
Insgesamt sind es 27 DinA 4-Seiten inklusive Farbbildern.

Und das sagt eine Angestellte der Sozialen Betreuung:

„Ich kann Ihnen auf jeden Fall schon sagen, dass ich von dem Heft mehr als begeistert bin und es meine Erwartungen übertroffen hat. In Ihrem Heft finde ich toll, dass ich zum ersten Mal etwas speziell für Senioren gefunden habe. Es ist wirklich unwahrscheinlich detailliert und eine Fülle von Anregungen und Beschreibungen/Ideen dabei, die bestimmt toll ankommen. Und das wichtigste, es ist so praxisnah, dass es sich unkompliziert und schnell anwenden lässt.
Ich werde berichten, was wir gemacht haben und wie es gelaufen ist!“
schreibt eine Anwenderin aus Baden-Württemberg

Das Heft ist exklusiv über mich erhältlich, für 10 Euro als Datei oder für 15 Euro als ausgedrucktes Heft inklusive einem persönlich gestalteten Deckblatt. Gern schreibe ich eine Rechnung, damit der Betrag vom Arbeitgeber erstattet werden oder bei der Steuererklärung eingereicht werden kann.
Anfragen erreichen mich über meine Mailadresse mail@wisperwisper.de

aufmerksam, glaubhaft

Wenn in der Kirche vor lauter Stimmung das Dach abhebt: Dankesparty für Ehrenamtliche

Jedes Jahr vor den Sommerferien feiert unsere Gemeinde eine „Dankesparty“ für alle Ehrenamtlichen – wenn ich richtig gehört habe, waren ca. 220 Personen eingeladen. Entsprechend klang der Geräuschpegel!
Den Auftakt bildete ein großartiges Kuchen- und Tortenbuffet, und da ich zum Mittag nur einen Salat gegessen hatte, konnte ich mir den Zuckerschock des Jahres verpassen (-;
Nachdem ich meine Freundin Larissa* aus einem Gesprächs losgeeist und uns einen Tisch gesucht hatte, der genügend Raum für weitere Freundinnen bot, lernten wir schon mal ein Ehepaar kennen, die wir bis dahin nur aus der Ferne gesehen hatten. Etwas später drängelte sich  Anja* zu uns durch, und ich überzeugte sie, dass sie doch gleich bleiben könne. Und sicherte ihr zu, dass Simone, mit der sie sich wiederum verabredet hatte, auch noch mit einem extra Stuhl dazu passte.
Unser Kuchen war weitgehend vertilgt, bis Simone endlich auftauchte: Die Schlange an der Bar war so gigantisch und der Andrang für die Kaffeespezialitäten so stürmisch, dass sie ein anderes Getränk als geplant erhalten hatte: Espresso-Tonic. Wir begrüßten sie und schauten neugierig auf das sehr professionell aussehende Longdrink-Glas: Pastor Manuel* weiß, was er an der Bar tut!
Sie erklärte uns den Inhalt, woraufhin Anja meinte, das klinge interessant, und probierte. Larissa wollte ebenfalls einen Schluck testen, sodass ich dachte „Ach, wir leben nur einmal, das klingt eklig, aber ich will es genauer wissen!“ Äh, ja: Es schmeckte wie krass schlimmer Hustensaft. Also versicherten wir Simone einstimmig, dass sie diese Spezialität gern allein „genießen“ dürfe.
Als wiederum Steffi mit einem Kuchenteller auftauchte, um sich dazu zu quetschen (das Ehepaar war zu anderen Gesprächspartner*innen weitergezogen), bekam sie von Simone erstmal das Longdrink-Glas unter die Nase gehalten: „Hier, teste mal!“
Anja quatschte dazwischen: „Schmeckt wie Hustensaft!“
Steffi: „Hat denn schon jemand probiert?“
Anja strahlend: „Ja, wir alle!“
Steffi schaute entsetzt und als ob sie mühsam ihr Mittagessen im Magen behielt, daraufhin Simone beruhigend: „Aber ich hab jetzt kein Corona mehr….“
Woraufhin ich wiederum einen stillen Schock erlitt…
Wenn es bei uns zum Abendmahl nur einzelne Gläschen mit Traubensaft für jede*n gibt, statt eines großen Kelchs voll Wein für alle, muss man sich seine Immunstimulation woanders besorgen (-;

Zwischendurch schnappten wir draußen im Garten Luft und schrieben Dankeskarten: Ein großer Stapel hübscher Karten und Stifte lag bereit, um beschriftet und untereinander weitergegeben zu werden. Der schönste Moment war für mich immer, die Überraschung und Freude im Gesicht der Person zu sehen, der ich einen Gruß überreichte!

Nachdem Pastor Dennis* einen selbstgeschriebenen Rap als Dank für alle Ehrenamtlichen vorgetragen hatte, inklusive eines Refrains mit call-response, stürmten wir das orientalische Buffet (das letztes Jahr schon so geil war, dass ich es nie vergessen werde).
Später durften alle einen der goldenen Umschläge nehmen, die an langen Leinen entlang der Wand aufgehängt waren: Die Mitarbeiter*innen der Gemeinde hatten Impulse und Ermutigungen aus ihrem Gebet aufgeschrieben und in jeden goldenen Umschlag eine andere Botschaft gesteckt. Mit dem Ziel, dass alle „zufällig“ blind die passende Botschaft für ihren persönlichen Alltag von der Leine zupften. So etwas liebe ich ja – und habe gleichzeitig Angst, einen Satz zu bekommen, der ganz nett ist, aber nicht so wirklich aussagekräftig. Andere sahen sicherheitshalber gar nicht erst hinein, um ihn in Ruhe zu Hause zu öffnen.
Simone fragte mich, ob die Botschaft in „meinem“ Umschlag für meine Situation passte, daraufhin ich: „Joaaa, schon…“ und ihr den Zettel zeigte.
Sie: „Na, das passt doch perfekt! Ganz genau für dich! Voll ermutigend!“ „Und, was sagst du zu deinem?“ Sie: „Ich trau mich nicht, da rein zu schauen…“ Sie wagte es doch, und siehe da: Es war genau der richtige Impuls zur richtigen Zeit, zu einem Thema, das sie gerade existenziell beschäftigt! Gott ist großartig, wie er zu Menschen spricht und ganz anonym die passende Ermutigung bei der richtigen Person ankommt!
Anja fragte, ob Simone auch den erläuternden Satz darunter gelesen hätte, und präzisierte: „Und, ist da unten auch alles okay?“
Daraufhin quatschte ich dazwischen: „Naja, ich müsste da unten mal wieder zur Vorsorge!“, woraufhin die gesamte Gruppe vor Lachen kollabierte.

Und die Moral von der Geschicht:
Wer glaubt, Kirche sei altmodisch, nur für alte Leute, langweilig und deprimierend, darf sich mal unter Freikirchen und anderen Alternativen umschauen!

* alle Namen geändert

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.

Atemfreude, aufmerksam

Atemwegslehrpfad in Bayern: Atmen mit Bergblick

In Garmisch-Partenkirchen nahe der Zugspitze wurde am Hausberg „Wank“ ein Atemwegslehrpfad im St.Antonius-Park angelegt. 13 Übungen auf Schautafeln, verteilt unter hohen Bäumen, laden zum Mitmachen ein. Viele der Übungen klingen für mich sinnvoll, bei manchen frage ich mich als Logopädin, ob sie tatsächlich für alle Altersgruppen sinnvoll sind oder nicht doch die Hochatmung fördern. Auf der Website sind sämtliche Übungen als PDF-Download kostenlos erhältlich, also einfach mal ausdrucken und selbst testen!

Unter www.atemfreude.de teile ich weitere Ideen und komplette Stunden zur fröhlichen, schwungvollen Atemgymnastik mit SeniorInnen.
Wer tiefer einsteigen möchte, werfe gern einen Blick in mein Praxisbuch „Atemfreude. Schwungvolle und fröhliche Atemübungen mit Senioren anleiten“, erschienen im Verlag Vincentz Network.
Darin enthalten:
– 14 Stundenentwürfe mit kompletter Anleitung
– eine einfache Erklärung, wie der Atem funktioniert und Atemübungen fachgerecht angeleitet werden
– Fallbeispiele aus dem Alltag
– die Wirkung und der Aufbau des Konzepts
– eine Übungssammlung für eigene Stundenkonzepte
– und wertvolle Tipps für gelungene Atemfreude-Gruppen sind im Buch versammelt.
– Viele Fotos zur Durchführung vereinfachen die Anleitung der Übungen.
Das Praxisbuch hat 208 Seiten und ist für 29,90 Euro erhältlich, ISBN 978-3-86630-755-1

 

aufmerksam, feminin, kreativ

Kleine Drahtkörbe als Blumendeko: Anleitung für schwebende Gestecke

Nachdem der letzte Artikel mit floristischen Anleitungen schon länger zurückliegt, zeige ich heute, wie aus Steckschaum, Drahtkörbchen, einem Stück Plastiktüte und Gartenblumen ein sommerliches Arrangement entsteht.

Zuerst wird das Steckmoos im trockenen Zustand passend auf die Größe der Körbe zugeschnitten. Dies gelingt am besten mit einem großen, scharfen Messer.

Anschließend werden im Garten die passenden Blumen gesammelt, zur Hälfte Bindegrün, bei dem kurze Stängel ausreichen:
Blätter von Efeu und Heuchera, Frauenmantel, kleine Farne.
Als Blumenschmuck wählte ich Spiräe, Rosen und Liguster, weil sie gerade blühen. Die Blüten in Wasser stellen, bis sie benötigt werden.

Parallel Wasser ins Waschbecken oder eine große Schüssel laufen lassen und die Steckschaum-Blöcke darauf legen. Sie dürfen auf keinen Fall ins Wasser gedrückt werden! Abwarten, bis sich der Steckschaum von allein vollgesogen hat und an den Boden des Waschbeckens sinkt.

Die Körbchen mit Blättern auslegen, um nach unten eine schöne Basis zu schaffen. Das ist besonders wichtig, wenn sie schwebend präsentiert werden.

Auf die Blätter wird nun ein Stück gewässerter Steckschaum gelegt, der zuvor an fünf Seiten mit einem Stück Plastik (aus einer Plastiktüte oder anderem Verpackungsmaterial, das sonst weggeworfen würde) umhüllt wurde. Nur nach oben hin liegt die Fläche frei.

Nun Stück für Stück das Bindegrün aus der Vase nehmen, scharf mit dem Messer anschneiden und als Untergrund im Steckschaum platzieren.
Darauf im nächsten Schritt die Blüten verteilen, ihre Stängel werden zwischen die Blätter geschoben. Alle Stiele müssen fest im Steckmoos verankert sein, um mit Wasser versorgt zu werden.

Nach dem gleichen Prinzip das zweite oder alle weiteren Drahtkörbchen gestalten.
Anschließend ein Stück breites Satinband um die Henkel der Körbe knoten und daran über einen Kronleuchter hängen, in der Zweigen eines Baums platzieren oder von einer Pergola baumeln lassen.

Buchtipp:
Viele weitere saisonale Anregungen für Gruppenstunden mit Senior*innen, Mottotage, Projektwochen, Feste und mehr stelle ich in meinem neuen Grundlagenwerk „Soziale Betreuung: endlich klar! Kreativ und individuell planen und anleiten“ vor. Spannende Ideen, ganz einfach umzusetzen, und viele organisatorische Tipps für einen gelingenden Arbeitsalltag in der Seniorenbetreuung präsentiere ich in dem Praxisbuch.

aufmerksam, kreativ

Sommer im „Garten der zweiten Chance“: Guerilla Gardening als Nachbarschaftsbeet

 

Im „Garten der zweiten Chance“, meinem Beet zwischen den Parkbuchten vor dem Haus, ist der Sommer eingezogen. Der üppige Regen freut nicht nur Massen an Nackt-schnecken, auch das Unkraut profitiert- und ein bißchen die Stauden: Alle stammen aus dem Müll und wurden von mir gerettet.
Ich freue mich sehr über das Currykraut, das ich neulich in die sonnigste Ecke direkt am Radweg umsetzte, wo es sich prächtig entwickelt – und damit die wenigen Schattenplätze für andere Pflanzen im Beet freigab. Direkt daneben sprießt eine fantastische Glockenblume – ich liiiiebe Glockenblumen, endlich habe ich dank des Guerilla Gardenings auch welche! Und die Insekten freut es sowieso.

Meine sehr geschätzten Hosta blühen so langsam, sie bringen Höhe im hinteren Bereich der Fläche und sind ebenfalls eine gute Nektarquelle. Daneben beenden irgendwelche weißen Nelken ihre Blüte, da wollte ich noch rausfinden, wer das genau ist.

Mein Sandbett für Bienen und Hummeln scheint dagegen bisher weder den Insekten noch den Singvögeln als Staubbad zuzusagen. Naja, vielleicht entdeckt es ja noch eine Spezies für sich…

 

 

Die Heuchera blühen so zart und romantisch und knallen mit ihrem Laub, das in kräftigen Komplementär-kontrasten von mir gruppiert wurde, auch an trüben Tagen. Frisch aus dem Müll stammen auch wunderbare Nelken, die zwar reine Schmuckstauden sind, doch auch die bekommen einen Platz bei mir.

Gleich vorn an der äußersten Ecke haben sich Ameisen ausgebreitet. Mitten in ihrem Domizil sprießt eine Pflanze, die verdächtig nach Rucola aussieht. Würde sie nicht direkt am Weg und auf der Hunderoute stehen, hätte ich längst mal reingebissen. Es scheint ein Schmalblättriger Doppelsame aus der Familie der Rauke zu sein – am ganz anderen Rand des Beets wächst Ackersenf, der sich selbst ausgesät hat: Das ist definitiv eine andere Pflanze.

 

Hinten rechts strebt die Königskerze dem Himmel entgegen, inzwischen mit den ersten geöffneten Blüten, die prompt von Hummeln belagert werden. Meine Wette läuft noch – in den nächsten Wochen wird sie in der Höhe sicherlich das Weidentipi überholen!

 

 

 

 

 

Damit auch das Totholz mal seinen Auftritt bekommt:
Es wird schön von Binsen, Farn, großen Exemplaren von Skimmie und Günsel umwachsen. Für einen Bienengarten sind Habitate für holzlebende Bienen nötig, rein Optisch schenken die großen Holzstücke noch mehr Waldgefühl.

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Neues aus dem „Garten der zweiten Chance“: Von Rosen und Raupen

Hach, was freue ich mich an meinem Straßenbeet, genannt „Garten der zweiten Chance“.
Alle Stauden, die ich von öffentlichen Kompoststellen rette, finden hier zwischen Fuß- und Radwege sowie Straße ein Zuhause. Viele Pflanzen, die ich im Februar und März einsammelte, kommen nun so richtig in Schwung: nach der Hitze- und Trockenperidoe freuen sie sich über den Regen von ganzen zwei (!) Tagen. Und das in Hamburg, wo man uns doch nachsagt, wir wären immer in Regenjacken unterwegs… So blüht nun die größte meiner fünf Rosen, innen Sonnengelb und außen Kirschrot. Oder Mohnrot? Ich muss sie weiter beobachten
Immerhin hat der Starkregen die Blattläuse vertrieben, dabei knickte zwar Knospe Nr. 2 um, aber naja: Die Rosensaison geht ja erst los.

Farblich sehr schön passend blüht das Habichtskraut, bei dem Fachleute warnen, es würde sich wie verrückt ausbreiten. Da es von zahlreichen Insekten geliebt wird, hat es dazu meine offizielle Genehmigung! Überhaupt wird dieser Sommer zeigen, was genau ich eigentlich alles gerettet und eingebuddelt habe, wer überlebt und wer einen anderen Standort braucht. Ja, und sicher auch, wer stirbt – heute holte ich eine große Runde mehrerer besonders hübschen Heidepflanzen aus dem Boden, die einfach die krasse Sonneneinstrahlung nicht mögen (und deren Wurzelballen zu verfilzt sind, um langfristig anwachsen zu können).

Das grau-behaarte Zeug, das seeehr entfernt an Lavendel erinnerte und stark würzig riecht, entpuppt sich im Wachstum tatsächlich als Currykraut und wird aus dem halbschattigen Bereich in das Gebiet der Farne umgesiedelt: Letztere stehen in praller Sonne und brauchen einfach mehr Feuchtigkeit. Immerhin, ein kleines bißchen Schutz spenden die Blätter der jungen Linde inzwischen.

Ganz glücklich bin ich, dass die mageren Blättchen von neulich tatsächlich zu einer Campanula (Glockenblume) gehören, die erste beginnt gerade zu blühen. So, so schön – ich liebe alles, was an Waldgärten erinnert! Daneben nicken die zarten Blütenstände der Heuchera im Wind, und hinter dem Tipi aus Ästen wächst die Königskerze langsam, aber sicher zu einer ordentlichen Höhe. Ich nehme noch Wetten an, wer am Ende im Juli größer sein wird: Die Königskerze oder das Tipi?!

 

 

Auch über die Fingerhüte freue ich mich, sie stammen von einem großen Sandberg neben einem neu gebauten Geschäftskomplex in der Nähe. Zuerst war ich mir nicht hundertpro sicher, ob die zaghaften Blattrosetten mal Fingerhut oder doch Königskerzen würden – beide mag ich sehr, also kam es nicht drauf an. Sie schenken ganz wunderbar Höhe im hinteren Teil des Beets und werden den Sommer als Teil des „Bienengarten“ große Mengen an Insekten beglücken.

 

 

Zwischendurch blieb eine (mir fremde) ältere Dame stehen und befragte mich, ob ich das Beet „ganz aus eigenem Antrieb angelegt“ hätte. Ja, und auch ganz ohne Hilfe! Ich erklärte ihr, dass nur Pflanzen und Gegenstände aus dem Müll hier einziehen dürften, um darauf hinzuweisen, dass vieles auch jenseits der erwarteten Lebensdauer eine Daseinsberechtigung hat.

Zum Schluss ein Blick auf meinen kleinen Freund, den Marienkäfer: Endlich ist er da, ich habe schon so nach ihm gesucht, da ich genügend Futter in Form von Blattläusen fand!
Genug geschnackt, ich muss wieder runter ins Beet: Nacktschnecken und die Raupen des Frostspanners absammeln, juhu!

 

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Fachartikel: Mit SeniorInnen Wildkräuter sammeln und verarbeiten

Für die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift „Aktivieren“ schrieb ich vor einer Weile einen Artikel über das Sammeln und Verwenden von Wildkräutern in der Seniorenbetreuung. Außerdem fertigte ich dazu mehrere Zeichnungen an, die meinen Text illustrieren sollen. Heute erscheint das Magazin, leider habe ich es noch nicht aus dem Briefkasten ziehen können – morgen hoffentlich! Ich bin so gespannt wie schon lange nicht mehr, wie die Grafik Text und Zeichnungen verbunden hat. Hier zeige ich zumindest schon mal einen Blick ins Inhaltsverzeichnis:

Buchtipp:
Viele weitere saisonale Anregungen für Gruppenstunden, Mottotage, Projektwochen, Feste und mehr stelle ich in meinem neuen Grundlagenwerk „Soziale Betreuung: endlich klar! Kreativ und individuell planen und anleiten“ vor. Spannende Ideen, ganz einfach umzusetzen, und viele organisatorische Tipps für einen gelingenden Arbeitsalltag präsentiere ich in dem Praxisbuch.

In meinem Ideenfundus „Gruppenspiele für gute Laune“ biete ich eine breite Auswahl an schnellen Ideen für graue Tage, um für Schwung und Humor zu sorgen.

 

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Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance: Märchenhaftes Beet vor der eigenen Haustür

Neuer Tag, neues Glück in der „Abteilung für die Rettung von Pflanzen aus öffentlichen Müllkörben“. Dazu links ein Eindruck eines Müllkorbs und rechts die heutige Ausbeute. Wer mein Guerilla-Gardening-Projekt noch nicht kennt, bekommt hier einen ersten Eindruck.

Anfang Mai winkt die letzte Chance, beim „Annemarie Dose Preis für das Ehrenamt“ mitzumachen. Also habe ich heute ein paar letzte, gerettete Stauden eingepflanzt und viele Fotos aufgenommen: Schließlich soll der „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ eindrücklich präsentiert werden.

Da ich mit einem gravierenden Nacktschnecken-Problem kämpfe (die Biester sind wirklich hartnäckig, schließlich müssen sie eine vielbefahrene Straße oder Radweg und Fußgängerweg überqueren, um in das Blumenbeet zu gelangen), ziehe ich auf dem Balkon Sommerblumen vor. Sie würden im Straßenbeet sofort abgebissen, entsprechend pflanze ich sie raus, sobald sie groß genug gewachsen sind. Auch hier sind die Behälter aus dem Müll gefischt, die Samen habe ich kostenfrei gesammelt bzw. von einer Nachbarin geschenkt bekommen. Für Insekten keimen hier Kugeldisteln, Calendula (Ringelblumen), Zottige Wicke und eine Blumenmischung.

Die sanitären Einrichtungen für Vögel und Insekten sind finalisiert:
Die bereits erwähnte Salatschüssel mit Steinen und Stöckern, gefüllt mit Wasser als Tränke sowie endlich, endlich ein Sandbad: Schon sehr lange war ich auf der Suche nach Sand. Da die Grundlage des Straßenbeets ist, dass dazu nur weggeworfene Materialien verwendet werden, konnte ich nicht einfach Vogelsand kaufen. Endlich entdeckte ich auf einem Kompostplatz etwas grobkörnigen Sand, den ich in die schon lange wartende Tonschüssel füllte. Die Sonnenuhr dient als Anflug- und Abflugplatz, sie wurde am Straßenrand aufgegabelt. Außerdem ist sie seeeehr malerisch, finde ich.

 

 

 

Ein Rebenherz voller Kieferzapfen heißt alle Krabbeltiere willkommen, die dort vorbeischauen mögen – genauso wie die benachbarten Steinhaufen und Muschelschalen, die Schutz für Kleinstlebewesen bieten. „Bienengarten“, wir kommen!


Das Weidentipi füllte ich mit dem Schnitt von Ziergräsern, beides im Winter auf einem städtischen Kompostplatz entdeckt. Innen bildet ein Holzklotz aus einem gefällten Baum die Basis, rund herum schichtete ich Tontöpfe und -scherben sowie weitere Baumscheiben auf: Wertvolle Nistplätze für Wildbienen, die im Holz brüten.

 

 

Der hintere Bereich des Beets wurde bewusst mit höheren Büschen bestückt, um die Luftverwirbelungen der vorbeirasenden Autos etwas abzufangen. Hier legte ich zusätzlich Totholz ab, um weitere Habitate zu schaffen.

Aktuell wird die Pflanzenauswahl durch aussortierte Stauden bestimmt: So zum Beispiel Heuchera, Farne, Schneeheide, Günsel, Bellis, Primeln, Hornveilchen, Vergissmeinnicht, Frauenmantel und die Überreste von Hyazinthen und Narzissen.
Mal abwarten, wann die Sommerblumen-Anzucht auf dem Balkon bereit zum Auspflanzen ist…

 

 

 

 

Am Straßenrand entdeckte ich einen Rumtopf sowie später einen Metalltisch, sie bilden nun die Mitte des Nachbarschaftsgartens unter der Linde. So ist der hässliche „Mulch-Vulkan“ etwas kaschiert. Ein verrostetes Emaillesieb beherbergt jetzt einige Sedumrosetten, die im Sommer sicherlich bis über den Rand hinaus wachsen werden.

Innovativ an meinem Straßengarten ist die Kombination der Themen:
Erstens ressourcenschonendes Haushalten mitten in einer Wegwerf-Gesellschaft, verbunden mit dem Respekt den Menschen gegenüber, die all die Pflanzen gezogen haben.
Zweitens das Nutzen von öffentlichen Grünflächen, die uns allen gehören: Statt sie mit Müll zu verschandeln, können wir sie auch tatkräftig verschönern!
Drittens die Dringlichkeit, auch kleine „Eh-da-Flächen“ ökologisch zu nutzen um Lebensraum für Wildtiere im urbanen Raum zu schaffen.
Viertens der Klimawandel, der dazu drängt, Böden durch Bepflanzung vor dem Austrocknen zu bewahren und durch Stadtgrün die steigenden Temperaturen abzupuffern.
Fünftens das gesellschaftliche Klima, das viel durch Ängste und Konkurrenzgedanken belastet wird, statt gemeinschaftliches Miteinander zu leben:
Mein Garten soll durch seine Ästhetik eine Oase im Alltag sein. Viele Passant*innen teilen mir mit, dass sie sich immer freuen, wenn sie mein aufwändig gestaltetes Beet sehen: Inzwischen ist daraus ein richtiger Treffpunkt für ein spontanes Gespräch geworden.