aufmerksam, kreativ

Advents-Verlosung: Materialpaket zum Basteln mit Senior*innen zu gewinnen

Auf meiner Website „Schatzkiste Seniorenbetreuung“ biete ich auch dieses Jahr wieder ein Advents-Gewinnspiel an:
Ich verlose ein Paket voller Bastelmaterialien sowohl für Weihnachten als auch florale Motivpappen für das ganze Jahr: einen Einblick zeige ich auf den Fotos, die Materialien sind auf den Geschmack von Seniorinnen abgestimmt.
Wer mir schreibt, welches meiner 6 Bücher ihr oder ihm am besten gefällt, nimmt an der Verlosung teil. Über eine Bewertung von NutzerInnen meiner Bücher auf den großen Verkaufsportalen freue ich mich natürlich ganz besonders. Zur Auswahl stehen „Atemfreude. Schwungvolle und fröhliche Atemübungen mit Senioren anleiten“, „Gruppenspiele für gute Laune“, „Schatzkiste Schreibspiele“, „Über die großen Fragen des Lebens  sprechen: Achtsamkeit und Spiritualität in der sozialen Betreuung“ sowie das Grundlagenwerk „Soziale Betreuung: endlich klar!“, alle  Praxisbüchererschienen im Verlag Vincentz Network.
Für den Neukirchener Verlag schrieb ich das kreative Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“, das dich im Glauben und im Alltag begleitet.

Pro Person und Einrichtung gilt eine Teilnahme, damit es für alle fair zugeht.
Die Gewinne stelle ich privat, es sind hochwertige Bastelmaterialien sowie zwei bebilderte Anleitungen zu zwei besonderen Karten. Sie können direkt nach-gebastelt werden, entweder mit dem Material aus dem Über-raschungspaket oder mit eigenen Utensilien. Beide Karten sind als Beispiel enthalten.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, ein Recht auf einen Gewinn gibt es nicht.

Ich freue mich auf eine rege Teilnahme und hoffe, dass mein Bastelpaket einer Handarbeitsgruppe viel Freude schenkt!
Die/der Gewinner/in wird von mir per Mail über den Gewinn informiert, dann erbitte ich auch eine Adresse, wohin ich den Umschlag schicken darf. Sie wird anschließend umgehend vernichtet und nicht gespeichert.


    Einsendeschluss ist der 15.12.2023 um 19:00 Uhr

    Beispiel zum Inhalt des Über-raschungspakets::
    Bastelanleitungen für zwei effektvolle und leicht herzustellende Karten, inklusive Material für Weihnachten sowie ganzjährig verwendbare Utensilien.

    aufmerksam, Presse

    Artikel „Veranstaltungen systematisch planen“ in der Fachzeitschrift Aktivieren

    Ende letzten Jahres schrieb ich eine ganze Reihe Fachartikel für das Magazin Aktivieren, die im Laufe der vergangenen Monate Stück für Stück erschienen.
    Auf konkrete Bitte der Redakteurin verfasste ich einen vierseitigen Ratgeber zur Planung von Veranstaltungen in Senioreneinrichtungen. Er wurde im September in der Ausgabe 5/2023 veröffentlicht. Einen besonderen Schwerpunkt lege ich dabei auf eine frühzeitige Klärung des Mottos sowie die umfassende Kommunikation mit allen beteiligten AkteurInnen. Schließlich sollen einerseits möglichst früh die Grundstrukturen für größere Feste stehen, andererseits entwickeln sich während der konkreten Vorbereitung regelmäßig Hindernisse und neue Ideen.
    Immer wieder hilfreich ist es, in Teambesprechungen Protokoll zu führen oder Tabellen zu den großen Fragen „Was, wer, wann, wo, wie?“ auszufüllen und im Verlauf der Planung anzupassen. So können auch Personen, die dienstfrei hatten oder krank waren, einfach auf dem aktuellen Stand bleiben.
    Anschließend gebe ich Hinweise zur konkreten Umsetzung und lade dazu ein, die Seniorinnen und Senioren aktiv einzubinden. Auch scheinbare Detailfragen für die Nachbereitung wie „Wie gestalten wir einen stimmigen Abschluss?“, „Wer ist wann und wie für den Abbau zuständig?“ und „Wie erhalten wir ein ehrliches Feedback von den BesucherInnen?“ spreche ich an.

    Zum Schluss folgt ein Hinweis auf mein Grundlagenwerk „Soziale Betreuung: endlich klar!“, das sämtliche Themen der sozialen Betreuung im Alltag umfasst:
    Wie organisieren wir uns? Welche Angestellte hat für welche Tätigkeiten eine besondere Begabung, wie teilen wir die Arbeitsbereiche ein? Wie sieht die Kommunikation und Stimmung bei uns aus? Genauso stelle ich Hinweise zur Jahresplanung, zu zielgruppengerechten Kleingruppen und zu grundsätzlichen Strukturen im Tagesverlauf vor.
    Auch die Organisation von Festen, Ausflügen, Mottowochen und Projekttagen erhält Raum. Ganz konkrete Mottos für einzelne Highlight spiele ich anhand von thematischen Inspirationen, dem passenden Programm, Speisen und Getränken sowie Ideen für die Deko durch.

    Viele kostenlose Downloads und Arbeitsmaterialien für die soziale Betreuung teile ich auf Schatzkiste Seniorenbetreuung.de

    aufmerksam, feminin, glaubhaft

    Buchempfehlung: „Eine gefährliche Frau: Die Geschichte von Virginia Hall, der meistgesuchten Spionin des zweiten Weltkriegs“ von Sonia Purnell

    Ich liebe Biografien außergewöhnlicher Frauen, deren Lebenswege oft schwer zu entdecken sind:
    Ihr Einsatz wurde bisher meist zu ihrer Zeit, in einer von Männern dominierten Welt, nicht wahrgenommen, und daher nicht dokumentiert und weitergegeben. Viele herausragende Persönlichkeiten kämpften mit Zurückweisung und fehlender Anerkennung, sodass wir bis heute nicht von ihnen wissen.
    Eine Heldin des zweiten Weltkriegs, die extrem mutig, zielorientiert und bescheiden war, ist Virginia Hall. Aufgewachsen in einer ehemals wohlhabenden Baltimorer Familie, trainierte ihre Mutter sie dazu, reich zu heiraten und die finanzielle Situation der Familie wieder herzustellen. Virginia setzte ein Studium durch, lernte Französisch, Italienisch und Deutsch und führte ihre Ausbildung in Europa fort. Über mehrere berufliche Stationen von Deutschland bis in die Türkei gelangte sie Jahre später als Krankenwagenfahrerin nach Frankreich. Nachdem sie lange von männlichen Vorgesetzten auf unwichtigen Posten als Sekretärin festgehalten wurde, war sie Anfang 1940, kurz nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs, endlich an tatkräftigen Einsätzen beteiligt. Sie hatte sich während ihrer Zeit in der Türkei bei einem Jagdausflug durch ein nicht gesichertes Gewehr selbst in den Fuß geschossen. Das Bein musste angesichts heftiger Entzündungen amputiert werden, sodass sie auf eine 3,8 kg schwere Prothese aus Holz und Aluminium angewiesen war. Trotzdem ergatterte sie den Job als Krankenwagenfahrerin, und während die meisten Kollegen aus Angst vor Bomben flüchteten, rettete sie unermüdlich Soldaten.

    Ab Juni 1940, als Frankreich zur Hälfte von den Nazis eingenommen war und der südliche Teil durch das Regime von Marschall Petain durch die Deutschen ferngesteuert wurde, agierte sie als eine der ersten AgentInnen für England. In kurzer Zeit baute sie ein verlässliches Netzwerk aus Französinnen und Franzosen auf, um eine Widerstandsbewegung zu formieren. Dabei setzte sie auch auf Frauen, wie eine Gruppe Prostituierte, um näher an die Deutschen heranzukommen. Während männliche Kollegen sich als unzuverlässig, wichtigtuerisch und unvorsichtig erwiesen, war sie innerhalb kürzester Zeit eine der wichtigsten Spioninnen. All die Jahre während des Kriegs musste sie mit eifersüchtigen und inkompetenten Kollegen umgehen, die sie ausbremsten, denunzierten, hintergingen und bestohlen. Trotz ihres Holzbeins schaffte sie es über die Pyrenäen nach Spanien, als in ganz Frankreich Steckbriefe mit ihrem Foto hingen, um sie zu töten. Und dennoch überzeugte sie ihre britischen Vorgesetzten, sie nach einiger Zeit mit neuer Verkleidung wieder hinter feindlichen Linien operieren zu lassen.undefined
    Ihr Einsatz blieb bis nach ihrem Tod, trotz mehrerer offizieller Medaillen, weitgehend unbekannt, da sie nie über ihre Arbeit für den Geheimdienst sprach. Obwohl ihr Einsatz den D-Day maßgeblich vorbereitete und sie weltweit eine der versiertesten Kämpferinnen in Guerilla-Techniken war, wurde sie nach dem Kriegsende jahrzehntelang vom CIA auf unwichtige Posten geschoben und kaltgestellt. Die jungen Männer aus Elitekreisen, die in den 1950er Jahren den Großteil der CIA bildeten und die bisher nur Wohlstand und Frieden kennengelernt hatten, empfanden die gestandene Frau als Kuriosum und nahmen sie nicht ernst.

    Mir gefällt die Biografie ausgesprochen gut, obwohl ich sonst nicht zu Kriegsthemen lese: Spannend, akkurat recherchiert und ein herausragendes Zeugnis für mutige Frauen!

    „Eine gefährliche Frau: Die Geschichte von Virginia Hall, der meistgesuchten Spionin des zweiten Weltkriegs“ von Sonia Purnell
    und hier der Film dazu: „Liberte – A Call to Spy“
    Mehr Infos in diesem Artikel

    Virginia Hall als Funkerin in dem Gemälde Les Marguerites Fleuriront ce Soir von Jeffrey W. Bass

    aufmerksam, glaubhaft

    Buchempfehlung: „Was würdest du tun? Wie uns das bedingungslose Grundeinkommen verändert“ von Bohmeyer/Cornelsen

    Michael Bohmeyer sammelte 2014 über Crowdfunding 12.000 Euro, die er an Interessierte als ein Grundeinkommen für ein Jahr verloste. Seitdem ist viel passiert, wie die Website Mein Grundeinkommen beweist, wo jedeR jeden Monat versuchen kann, ein Grundeinkommen zu gewinnen. Bei einem Spaziergang an einem mir bisher unbekannten Kanal entlang entdeckte ich in einer Kirche ein „Geschenke-Regal“, aus dem ich das Sachbuch von Bohmeyer und Claudia Cornelsen mitnahm. Das Thema beschäftigt mein Umfeld schon länger, sodass die Lektüre für mich passend kam.
    Natürlich ist ein Grundeinkommen von 1.000 Euro pro Monat für ein Jahr nur ein Experiment und keine langfristige Lebensgrundlage. Dennoch stellt sich die Frage, ob bereits ein Jahr in der Haltung von Menschen einen Unterschied machen kann?

    „Das Bedingungslose Grundeinkommen könnte eine wirkungsvolle Medizin gegen die finanzielle Angst vor der Zukunft sein. Jedenfalls denken das viele, beispielsweise Eva: >Ich hatte Angst, dass ich keinen Job mehr finde und dass ich dann am Ende nichts mehr habe. Wenn es ein Grundeinkommen ein Leben lang gäbe, wäre das vielleicht anders.<
    Sie spricht vom Zeitpunkt ihrer Arbeitslosigkeit und dass sie trotz der gewonnenen tausend Euro nicht einen Monat angstfrei gewesen sei. Wir verlosen eben nur zwölf Monate Grundeinkommen. Umso erstaunlicher ist es deswegen, dass wir dem Potpourri der Angst trotzdem ein Potpourri der Entspannung und Sorglosigkeit gegenüberstellen können:
    >Mein Grundeinkommensgefühl war nach großem Glück und Dankbarkeit auf jeden Fall Entspannung.< – >Plötzlich gibt man die Angst auf, und dann ist alles gut.< – >Jetzt hatte ich keine Existenzangst mehr.< – >Mit dem Grundeinkommen ist es entspannt.< – >Einfach mal ein bisschen Geld und entspannter leben für ein Jahr.< – >Das Geld entspannt mich.< – >Ich war viel entspannter, ein Jahr sorgenlos.<
    Das ist der Liedtext der Grundeinkommensmusik mit dem einprägsamen Kehrvers: Entspannung. Den sanften Grundrhythmus klopfen die Seufzer der Erleichterung, (…)“
    Seite 90 + 91

    Die entscheidende Frage ist, was passiert, wenn Menschen nicht in bestimmten Berufen und Angestelltenverhältnissen verharren müssen, weil sie keine Alternative sehen, sondern mit einem Grundeinkommen versuchen können, ihre Berufung zu leben? Eine Tätigkeit ausüben können, die für sie selbst und viele andere sinnstiftend ist, aber im Rahmen des Kapitalismus nicht finanziert werden würde? Dabei denke ich sowohl an den schlecht finanzierten sozialen als auch den ebenso prekären künstlerischen Bereich, in denen ich mich beide zu Hause fühle…

    aufmerksam

    Lektüre für die Seele: Buch „Aloha und alles auf Anfang“ von Annicken R. Day

    Wer sich aktuell fragt, was im Leben wirklich wichtig ist, hat vielleicht Lust, es mit diesem Roman zu versuchen:
    Maya setzt ihre gesamte Energie für ihre Karriere ein, egal, was das kosten mag. Bis sie an einen Punkt kommt, wo sie die Anweisungen ihres Chefs aus moralischen Gründen nicht umsetzen kann. In beispielloser Ehrlichkeit beantwortet sie die Fragen der ZuschauerInnen eines Kongresses, auch wenn sie schon in dem Moment weiß, dass sie damit ihren beruflichen Selbstmord einleitet. Da sie die Erwartungen ihrer Firma aufgrund eigener Integrität komplett in den Wind geschossen hat, beschließt sie, sich für einige Tage zurückzuziehen und auszuruhen: Schließlich wird sie sowieso keinen Job mehr haben, wenn sie von der Konferenz nach Hause fliegt.
    So bleibt sie auf Hawaii, dem Austragungsort der Konferenz, und erlebt dort eine umfassende Transformation ihres Denkens und Fühlens.
    In der Schilderung der nächsten Ereignisse streut die Autorin viele philosophische Gedanken ein, die der eigentlich Schatz des Romans sind. Die weitere Handlung fand ich oft unbefriedigend, aber für die Denkanstöße der ersten Kapitel bin ich sehr dankbar. Daher möchte ich einige der Zitate vorstellen:

    „Ich habe einfach beschlossen, sämtliche Schubladen (in die Menschen mich stecken möchten) zu ignorieren. (…) Die Menschen glauben, dass die Schubladen, in denen sie ihr Leben verbringen, abgeschlossen oder festzementiert sind, aber in Wirklichkait bestehen sie nur aus Luft. Sie glauben, all die Begrenzungen seien real, aber in Wahrheit sind sie Illusionen. (…) Wenn also Begrenzungen nur Illusionen sind, gibt es sie eigentlich nicht. Was bedeutet, dass wir einfach tun können, worauf wir Lust haben, weil das, von dem wir annehmen, dass es uns hindert, gar nicht wirklich da ist.“

    „Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich.“

    „Was da spricht, ist das Ego, meine Lieben. Man erkennt es daran, dass es alles tut, um dem Augenblick, in dem ihr euch befindet, die Freude auszusaugen.
    Da steht ihr nun im Paradies, barfuß im Sand, und habt allen Grund der Welt, glücklich zu sein und diesen Augenblick zu genießen, und da kommt das Ego mit all den Gründen angehetzt, warum ihr es nicht verdient habt, es so gut zu haben.“

    „Eines Morgens fragte Annabelle, die damals gerade einmal fünf war, wie es ist, erwachsen zu sein: „Hast du es auch irgendwann lustig, Mommy?“ wollte sie wissen.“

    „Lucy hatte mir ein Motto von sich ans Herz gelegt, und zwar „Fang neu an“, was bedeutet, die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und jeden Augenblick als Möglichkeit eines Neustarts zu begreifen.“

    aus: „Aloha und alles auf Anfang“, Annicken R. Day

    Buchtipp:
    Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

    Wer selbst Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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    Buchempfehlung: „Auf starken Armen trägt er uns“, tägliche Andachten von Gail MacDonald

    Morgens lese ich während des Frühstücks die beiden Bibelverse des Tages aus den „Herrnhuter Losungen“, die oft erstaunlich präzise in mein Leben sprechen. Danach widme ich mich einer fortlaufenden Lektüre, vorletztes Jahr arbeitete ich mich durch den Klassiker von Oswald Chambers: „Mein Äußerstes für sein Höchstes„. Angesichts der herausfordernden Tiefe und Komplexität seiner Gedanken war ich Ende Dezember froh, mich ab Januar wieder etwas leichterer Kost zuzuwenden. Auch, wenn Chambers Gedanken so reichhaltig sind, dass man eigentlich direkt wieder von vorn anfangen könnte….

    Nun stieß ich bei meiner Recherche auf Gail MacDonald, die mir bisher primär durch die Arbeit ihres Mannes Gordon ein Begriff ist. Wie so oft, leider auch heute noch, wo die Frauen trotz hochwertiger Arbeit hinter den Männern ganz ungerechtfertigt zurückbleiben. „Auf starken Armen trägt er uns“ wirbt unter dem Titel „Warum wir Gott jeden Tag vertrauen können“ um Leserinnen, so bestellte ich das Buch second-hand (es ist vergriffen) und hoffte auf eine tägliche Portion Ermutigung. Ja, Gail ermutigt – und gleichzeitig fordert sie ganz viel heraus. An einigen Stellen wird deutlich, dass das Buch schon zwanzig Jahre alt ist, aber ihre Botschaft ist weitgehend zeitlos. Ehrlich, klar, zielgerichtet spricht sie in meinen Alltag und regt zum Nachdenken an. Auch und gerade Frauen, die schon lange mit Gott unterwegs sind, und die mehr als die „üblichen netten Gedanken“ als Vertiefung ihres Glaubens wünschen.

    Hier ein Blick in das Inhaltsverzeichnis, pro Thema folgen zehn Andachten inklusive Denkanstoß und Gebetsimpuls.
    Teil 1: Ein Blick in das Herz Gottes, Teil 2: Der Schmerz als Verbündeter, Teil 3: Mut zur Suche nach dem richtigen Weg, Teil 4: Wege zur Vergebung, Teil 5: Den eigenen Rhythmus finden, Teil 6: Leben, lernen und weitergeben.
    Die Andachten sind leicht lesbar und gut verständlich, gleichzeitig führen sie in die Tiefe und begleiten in den Tag – ich schätze sie sehr!

    Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

    Wer selbst Gottesdienste hält und sich frische Impulse als Gruppenleitung mit Erwachsenen und SeniorInnen wünscht, teste gern mein Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“, viele kostenlose Gottesdienstideen teile ich hier.

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    Buchrezension: „Hanami: Die wundersame Geschichte des Engländers, der den Japanern die Kirschblüte zurückbrachte“

    Menschen, die ihrem Ziel leidenschaftlich folgen, können am Ende auf ein Leben zurückschauen, das andere inspiriert. Das Sachbuch von Naoko Abe beschreibt einen Briten, der sich um die Rettung der japanischen Zierkirschen bemühte. Vor gut hundert Jahren forschte und sammelte er rund um diese besondere Gattung, wobei er es innerhalb von sechs Jahren schaffte, ein Fachmann auf dem Gebiet der Zierkirschen zu werden. Klar, damals war die Welt (oder erschien zumindest) weniger komplex – dafür gab es zu der Zeit aber auch kaum zivile Flüge, schon gar keine Internetrecherche und andere postmoderne Abkürzungen zum Expertentum.

    Sehr ausführlich erzählt die Autorin den Lebensweg „Cherry“ Ingrams, leider mit wenig persönlichen Einzelheiten. Dafür schenkt es einen guten Einblick in japanische Kultur und Geschichte und zeigt sehr krass, wie sich politische Ideologien sogar innerhalb kurzer Zeit auch ökologisch auswirken: In diesem Fall sorgte die militärische Führung mit ihrer übereilten Industrialisierung für eine nachhaltige Monokultur, was den Nationalbaum angeht. Während seiner Reisen schnitt Ingram einzelne Äste von möglichst vielen Varietäten, um sie zu bestimmen und zurück in England auf Wildkirschen aufzupfropfen, um die genetische Vielfalt zu erhalten. Leider mussten die Reiser heimlich mit dem Schiff einmal um den Globus bis nach Großbrittannien reisen, was nur wenige von ihnen überlebten. Wie gut, dass es in Japan eine Reihe Männer gab, die ihn unterstützten, und wiederholt Reiser per Schiff schickten. Über die folgenden Jahrzehnte breiteten sich die Kirschbäume in Europa und den USA aus, während sie in Japan immer weiter ausstarben. Obwohl Ingram sehr klare Favoriten hatte und viele Züchtungen hässlich fand, trug er nachhaltig dazu bei, sie zu retten: Bis sie eines Tages, Stück für Stück, wieder in Japan ankamen und langsam in ihrer Vielfalt wertgeschätzt wurden.

    Ein Sachbuch, das einige Längen hat, aber wunderbar geeignet ist für stürmische Wintertage. Schade, dass Ingrams „menschliche Seite“ wenig zu Wort kommt – was hielten seine Frau und seine Kinder von der häufigen Abwesenheit, wie war er als Persönlichkeit? Trotz manch unnötiger Passagen ist es ein tolles Zeugnis dafür, was ein Mensch mit Unterstützung Gleichgesinnter schaffen kann. Es gibt Einblick in die Lebens- und Denkweise Japans und schenkt Ehrfurcht vor der Schöpfung – und dem Talent von Züchtern.

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    Buchrezension: Lysa Terkeurst über Krisen und Wachstumschancen

    „What if disappointment is really the exact appointment your soul needs to radically encounter God?“
    „Was, wenn Enttäuschung genau die richtige Anordnung für deine Seele ist, um Gott radikal zu begegnen?“

    Krisen:
    Keiner will sie, niemand entgeht ihnen.
    Krankheiten, die uns umwerfen. Verlust, Beziehungsprobleme, Tod, Arbeitslosigkeit, Traumata – das ganz Programm an Schrecklichkeiten rollt über uns oder unsere Liebsten hinweg. Doch wie überstehen wir sie, gehen gestärkt daraus hervor und finden neue Freude im Leben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Lysa Terkeursts Ratgeber „It’s not supposed to be this way“ („Das sollte auf diese Weise nicht sein“, mein Übersetzungversuch).

    „Being lulled into a false sense of security is worse than going through the process of suffering.“
    „In einen falschen Sinn für Sicherheit eingelullt zu werden ist schlimmer, als durch den Prozess des Leidens zu gehen.“

    „Sometimes to get your life back, you have to face the death of what you thought your life would look like.“
    „Um dein Leben zurück zu bekommen, musst du manchmal den Tod von dem, was du dachtest, wie dein Leben aussehen soll, entgegensehen.“

    Englische Bücher zu rezensieren finde ich schwierig, weil ich sie in einem ganz anderen Hirnareal verarbeite und speichere als muttersprachliche Inhalte.
    So viel kann ich sagen:
    Die Inhalte sind ehrlich, authentisch und viele Gedanken (nicht alle) fand ich hilfreich. Die Autorin schrieb den Ratgeber, als sie in Trennung von ihrem Mann lebte, der sie betrogen hatte, und parallel an Brustkrebs erkrankte. Kurz: Herzzerfetzende Emotionen und existenzielle Gesundheitsfragen quälten sie gleichzeitig.
    Ihre These ist: Es gäbe schlussendlich keine Lösung dafür, warum Gott diese Krise zulasse, wie er dich hindurch führe und wie am Ende die Knoten entwirrt werden. Aber, eins hält sie immer wieder fest: Gott brumme uns keine Notlagen auf, er lasse sie „nur“ zu. Warum, würde uns in diesem Leben oft nicht deutlich werden – eine erklärende Auflösung hätte auch keine sinnvolle Auswirkung, meint Terkeurst. Es zähle primär, mit Gott unterwegs zu sein, sich voll auf ihn auszurichten und ihm zu vertrauen, statt das aktuelle Chaos kontrollieren zu wollen.

    „I am deeply loved by God, even in my most naked form.“
    „Ich bin von Gott zutiefst geliebt, sogar in meiner nacktesten Weise.“

    Gott nutze diese wirren Zeiten, um uns von unseren menschengemachten Sicherheiten zu lösen und uns zu helfen, noch tiefer in unserer Beziehung zu ihm zu wachsen. Damit er unser Halt sein kann, der durch diese und die nächste Krise trägt, statt auf falsche Sicherheiten zu setzen. Denn unser Wert ergäbe sich nicht aus unserer Leistung, aus unserem ach so geordneten, „normalen“ Leben oder anderen Zielen, denen wir nachjagen. Sondern einzig und allein aus unserer Identität als Gottes Kinder, die wir in turbulenten Zeiten bewusster spüren (können) als im Alltagstrott: Oft ruckeln wir unsere Persönlichkeit wieder zurecht und werden „mehr wir selbst“, wenn wir aus den eingefahrenen Wegen ausscheren müssen. Krisen führen zu innerem Wachstum, die Frage ist nur, wie wir darin Gott folgen und immer mehr als Charakter reifen und „zutiefst wir selbst“ werden.

    „Disappointment isn’t proof that God is withholding good things from us. Sometimes it’s his way to lead us Home.“
    „Enttäuschung ist kein Beweis dafür, dass Gott uns Gutes vorenthält. Manchmal ist es sein Weg, um uns nach Hause (zu ihm) zu führen.“

    „These disappointments we all go through are actually divine appointments to see God do a new ting.“
    „Diese Enttäuschungen, durch die wir alle gehen, sind tatsächlich göttliche Berufungen zu sehen, wie Gott etwas Neues (in uns) tut.“

    Niemandem machen Krisen Spaß, noch nicht einmal die Aussicht, gereift daraus hervorzugehen. Dennoch: Wer könnte eine Krise abwenden, abkürzen oder wegdiskutieren?

    „Feeling the pain is the first step toward healing the pain. The longer we avoid the feeling, the more we delay our healing. We can numb it, ignore it, or pretend it doesn’t exist, but all those options lead  to an eventual breakdown, not a breakthrough.“
    „Den Schmerz zu fühlen ist der erste Schritt, um ihn zu heilen. Je länger wir das Gefühl verdrängen, desto mehr verzögern wir unsere Heilung. Wir können es betäuben, es ignorieren oder so tun, als würde es nicht existieren, aber alle diese Möglichkeiten führen uns zu einem endgültigen Zusammenbruch, nicht einem Durchbruch.“

    „Surrendering to God isn’t giving in – it’s giving up! Giving up carrying the weight of all that’s too much for us to our God.“
    „Alles Gott zu übergeben (sich ihm hingeben, kapitulieren) ist nicht klein beigeben – es ist abgeben! Abgeben, all das Gewicht zu tragen das für uns viel zu schwer ist – an Gott.“

    „It’s our choice wether we stay stuck in our hurt or get renewed in our hearts.“
    „Es ist unsere Entscheidung, ob wir in unserem Schmerz stecken bleiben oder in unseren Herzen erneuert werden.“

     

    Lysa Terkeurst, „It’s not supposed to be this way“, Verlag Thomas Nelson 2018
    Alle Übersetzungen stammen von mir

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    Buchempfehlung: „Everything I’ve Ever Done That Worked“ von Lesley Garner

    Ich handle gerne freundlich, klug und geduldig.
    Das ist mein erklärtes Ziel, aber oft kommt mir meine Menschlichkeit dazwischen:
    Wie so viele andere verhalte ich mich versehentlich (und routinemäßig) egoistisch, ungeduldig und treffe vorschnelle Entscheidungen. Um mir selbst im Morast der täglichen Hoffnungen und Enttäuschungen ein festes Fundament zu geben, starte ich bewusst mit Weisheit in den Tag: Als Christin lese ich während des Frühstücks ein Sachbuch, eine Andacht oder einen Fachartikel, der meine Seele ernährt und meinen Geist herausfordert. Ich suche Weisheit, um meinem Inneren Wachstumsimpulse zu geben und meine unruhige, selbstbezogene, sprunghafte menschliche Natur in den Hintergrund treten zu lassen. Das ist keine Garantie dafür, dass mein Tagewerk gelingt – aber eine wesentlich bessere Voraussetzung, als wenn ich es nicht täte.

    Nun ist die Frage, was Menschen, die mit Gebet, Bibellesen und christlicher Ratgeberliteratur nichts anfangen können, ihrer Seele morgens zum Frühstück anbieten?
    Zufällig (danke, Jesus….) zog ich das Buch „Everything I’ve Ever Done That Worked“ von Lesley Garner aus einem öffentlichen Bücherschrank. Die drei bis vierseitigen Essays sind so schlau und auf den Punkt und schwungvoll und inspirierend und weise, dass ich mich komplett in die Gedankensammlung verliebt habe. Ich lese extrem viel, aber ihre Gedanken sind mir tatsächlich noch nirgendwo untergekommen. Bodenständig und gleichzeitig fantasievoll, realistisch und auch in Krisen aufmunternd und humorvoll: Die Texte sind ein wahrer Schatz.
    Lesley Garner, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in ihrer Fünfzigern, schreibt über Lebenslektionen, kreative Auszeiten, innere Haltungen, praktische Alltagstipps und wie wir unsere Seele befreien.
    Ich liebe dieses Buch!
    Christliche Sachbücher helfen meiner Suche nach Weisheit und innerer Entwicklung oft weiter, psychologische Ratgeber gelegentlich auch. Diese Sammlung an pointierten Impulsen redet weder von Gott noch von Psychologie, ist aber dennoch von Schöpferkraft, Kreativität und Klugheit durchdrungen.
    Manche Bücher würde ich gerne kofferweise kaufen und an alle verschenken, die ich gern habe – diese Entdeckung ebenfalls! Es ist nur auf Englisch erhältlich, was den Lesegenuss nicht schmälert: Ich finde es leicht und flüssig lesbar.

    aufmerksam, glaubhaft, Presse

    Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“ ist endlich lieferbar!

    Endlich ist es da, mein Buch Nummer 5:
    Viele Angestellte der Seniorenbetreuung haben schon lange gefragt, wann ich meine Konzepte zur Achtsamkeit, meine Andachten und Tipps für philosophische Runden endlich als Praxisbuch präsentiere. Nach vielen zusätzlichen Monaten des Wartens ist es nun lieferbar. Zwischendurch habe ich auf meiner Website Schatzkiste Schreibspiele immer schon Anregungen und Downloads veröffentlicht, aber nun ist das Fachbuch mit grundlegenden Informationen und Tipps erhältlich. Es ist in die drei Bereiche „Achtsamkeit mitten im Alltag: damit die Stimmung stimmt“, „Spiritualität für Kopf und Herz“ sowie „Die großen Fragen des Lebens erörtern“ aufgeteilt.
    Für alle Interessierten zeige ich hier das Inhaltsverzeichnis:

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Die explodierten Druckkosten weltweit führten zu der Idee eines zusätzlichen Downloads, den ich hier kostenlos teile: Einfach anklicken und herunterladen.
    Download zum Buch
    : „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“