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Buchrezension „Erzähl doch mal von früher: Loki Schmidt im Gespräch mit Reinhold Beckmann“

Intelligente, starke Frauen finde ich großartig.
Eine solche war Loki Schmidt.
Im vorliegenden Buch wird sie, in Etappen über Wochen hinweg, am Ende ihres Lebens bei sich zu Hause interviewt. Zur Sprache kommen neben historischen Ereignissen viele persönliche Erinnerungen sowie ihre Interpretation des politischen Wirken ihres Mannes sowie ihres Beitrags dazu.
Unprätentiös, ehrlich, oft lakonisch, stets aufrecht.
Nie verliert sie die Contenance, nie beschwert sie sich, nie verliert sie sich in Gefühlen.
Eine wirklich großartige Frau.

Eine herzliche Empfehlung zur Lektüre dieses autobiographischen Buches.

aufmerksam, feminin

Hochzeit planen und sich dennoch selbst treu bleiben

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Wie wird ein Tag, der für mich bisher ein reines Pflichtprogramm im Lebenslauf darstellt, zu einem für mich schönen Tag? Sogar ein Festtag?
Wie finde ich einen Ort, der mir gefällt, und von der Kirche aus gut zu erreichen ist?
Wie gehe ich damit um, dass es zwangsläufig eine Familienfeier wird, obwohl ich absolut kein Familien-Typ bin?
Wie vermeide ich unangenehme Momente, ohne alles generalstabsmäßig zu planen?
Wie schaffe ich es, mich von Traditionen und Erwartungen anderer zu distanzieren, ohne einen Affront zu provozieren?
Wie gelingt es, dass mein Verlobter und ich im Mittelpunkt stehen und nicht der Erfolg der Feier als solches?
Wie wird eine Hochzeit intim und persönlich?
Wie schaffe ich es, positive Stimmen und Personen um mich zu versammeln und die anderen auszublenden?
Welche Botschaft haben wir als Paar? Welche Bedeutung hat die Heirat für uns?

Kurz: Wie bleibe ich mir in der Planung der Hochzeit selbst treu?
Ich hoffe auf sehr viel Weisheit, die mir zeigt, wie wir als Paar ein Fest zustande bringen, das nicht spießig gerät und uns selbst Spaß macht.

 

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Gerechtigkeit für Frauen

„Frauen, wehrt euch!“, forderte die Schriftstellerin Sibylle Berg in ihrer Kolumne auf „Spiegel Online“:
„Bitten Sie nicht um Einsicht und Anerkennung, bitten Sie nicht um Gleichberechtigung, um die Gleichheit aller Menschen, um Respekt und all die schönen Dinge – nehmen Sie sich all das!“

Alltags-Sexismus ist nur ein Symptom.
Die Krankheit heißt: fehlende Gleichberechtigung.
Das Heilmittel: mehr Frauen in Führungspositionen, die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen für gleiche Arbeit, familienfreundlichere Arbeitsbedingungen, eine ausreichende, bedarfsgerechte Versorgung mit Betreuungsplätzen und Ganztagsschulen.
Und nicht zuletzt:
Väter, die genauso oft putzen, einkaufen, kochen und Kinderkotze wegwischen wie Mütter.
Erst dann, wenn es normal geworden ist, dass Männer und Frauen sich Macht, Privilegien und Familienpflichten teilen, wird sich das Thema Sexismus erledigt haben.

Die fünfte Erkenntnis verdanke ich einem Freund, Vater von drei Mädchen:
„Männer, fragt euch, bevor ihr den Mund aufmacht,
wie ihr reagieren würdet,
wenn ein anderer Mann so mit eurer Tochter spricht.
Dann wisst ihr, was geht und was nicht.“

 

 

sagte Julia Karnick in der „Brigitte“, Ausgabe 6/2013

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Ein Satz, der mich erfreut – Fünfter Teil

Eine ältere Dame sagte nach dem Gottesdienst zu mir, nachdem sie einige Bedenken in Bezug auf eine Angelegenheit geäußert hatte:
„Ach, aber du bist ja emanzipiert. Du gehst schon deinen Weg!“

Ich finde es herrlich zu beobachten, wenn sich ältere Damen von ihren Pantoffelhelden distanzieren und entdecken, was sie sich noch vom Leben wünschen, während sie kräftig die junge weibliche Generation unterstützen…

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„Falsch“ im passenden Zusammenhang bedeutet Liebe

Wir alle suchen nach diesem besonderen Menschen, der für uns bestimmt ist.

Aber wenn du erst einmal genügend Beziehungen hinter dir hast, dämmert dir langsam, dass es die richtige nicht gibt, nur verschiedene Geschmacksrichtungen von falsch.

Warum das so ist? Weil du selbst auf die eine oder andere Art fehlerhaft bist und nach jemandem suchst, der auf eine Art fehlerhaft ist, die dich ergänzt.

Aber du musst schon eine ganze Menge mitgemacht haben, bis sich dein Falsch-Sein vollständig entfalten kann. Erst wenn du auf deine innersten Dämonen gestoßen bist, auf deine unlösbaren Probleme -die, welche dich erst zu dem machen, der du wirklich bist -, dann bist du bereit, eine Partnerin für den Rest deines Lebens zu finden. Dann erst weißt du endlich, wonach du suchst.

Du suchst nämlich nach dem falschen Menschen. Aber nicht einfach nach irgendeinem falschen, sondern nach dem richtigen falschen, nach jemandem, den du verliebt anblickst und dabei denkst: „Genau dieses Problem möchte ich haben.“

Ich werde diesen besonderen Menschen finden, der auf die genau richtige Art der falsche für mich ist.

 

Andrew Boyd

„Tägliche Heimsuchung“

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Starke Frauen

Deshalb hat es der Feminismus ja auch so schwer.
Patriarchale Erpressung läuft viel über Liebe. Sie ist ein Werkzeug, um Frauen dazu zu bewegen, unbezahlte Arbeit zu leisten: für die Kinder, für den Mann, für die Verwandten.
Aber Liebe kann mehr und sie ist mächtiger: Sie kann Brücken bauen, Solidarität schaffen, wir können mit ihr die Welt verändern. Klingt wie Hippie-Gerede. Aber darum geht es.

Laurie Penny

Näheres dazu unter http://www.kritisch-lesen.de/rezension/reclaim-your-body

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One Billion Rising – Schluss mit der Gewalt gegen Mädchen und Frauen

One Billion Rising ist eine weltweite Bewegung von Frauen für Frauen, die im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert wurde. Die Kampagne fordert ein Ende der Gewalt gegen Frauen sowie Gleichstellung und Gleichberechtigung.

Für den Valentinstag 2013, am 14. Februar, werden weltweit eine Milliarde (=USA-Zahl: „Billion“) Frauen zu Streiks und Protestkundgebungen aufgerufen. Indem sie ihre Häuser, Geschäfte und Arbeitsstellen verlassen und gemeinsam öffentlich tanzen, wollen sie ihre Solidarität und gemeinsame Kraft demonstrieren. Das Ereignis ist auch der 15. Jahrestag der V(agina)-Day-Aktionstage gegen Gewalt gegen Frauen (victory over violence). Die „Milliarde“ hat im Hintergrund die statistische Aussage, dass ein Drittel aller Frauen und Mädchen in ihrem Leben Opfer von Vergewaltigungen oder Misshandlungen werden.

Die Aktion wurde von Ensler initiiert, nachdem sie mit der Veröffentlichung der „Vagina-Monologe“ schon den Anstoß für die V-Day-Aktionstage gab Einer der Auslöser für ihren Aufruf waren im August 2012 die kontroversen Äußerungen des US-amerikanischen Politikers der Republikanischen Partei Todd Akin über „legitimate rape“ (rechtmäßige Vergewaltigung), die sie mit einem offenen Brief beantwortete.

Bis zum 20. September 2012 hatten Menschen aus 160 Ländern ihre Beteiligung an den Aktionen zugesagt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/One_Billion_Rising

 

„Dance is holy, sexual, and it’s a way of being very powerful and a little dangerous without being violent.“

Eve Ensler

 

Ein tolles Video von Eve Ensler zu der Aktion ist zu finden unter
Break the chain

Und zum Mitmachen in Hamburg:
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Freiheit für Frauen: Ja oder Nein?

„Frauen möchten so wahnsinnig gern von allen lieb gehabt werden. „Das ist eine Nette!“ ist das größte Kompliment.
Ich versuche immer wieder, ihnen klarzumachen, dass es gerade im Job nicht darum geht, lieb gehabt zu werden, sondern Respekt zu bekommen. Und das gilt, neben dem Liebgehabtwerden, im Privaten genauso. Wunderbar, wenn wir liebevoll und aufmerksam, sorgend und verantwortungsbewusst sind. Bitte bleiben Sie so.
Aber daneben brauchen wir die Kraft, Grenzen zu setzen.
Was passiert, wenn wir es nicht schaffen? Wir fühlen uns als Opfer, ausgenutzt, benutzt, der DVD, also der „Depp vom Dienst“, wie mal jemand sagte. (…)
Und jetzt kommen wir zum „Aber“. Wenn wir es (bestimmte Aufgaben oder Verpflichtungen) nicht reinen Herzens, sondern gezwungenermaßen tun, erzeugt es Stress, schlechte Gefühle wie Bitterkeit, unterdrückte Aggression. Reinhard Sprenger, Trainerkollege und Buchautor, hat folgende einfache, aber zutreffende Definition gefunden:
Stress entsteht, wenn wir „Nein“ denken und „Ja“ sagen.
Und dieser sogenannte Dis-Stress macht unzufrieden, er schwächt uns und macht leider auf Dauer auch krank, wie man inzwischen weiß. Er erzeugt Schatten auf der Seele, raubt uns die Lebensfreude und Lebenskraft. Das bedeutet, wenn wir mehr Leichtigkeit und Freude in unser Leben bekommen wollen, können wir uns entscheiden: entweder im Denken zu einem klaren Ja kommen und die Dinge tun – oder Nein sagen. Die Unzufriedenheit dazwischen zerreißt uns. (…)
Ich werde nicht müde zu verkünden: Alles hat seinen Preis, brav sein hat einen, sich abnabeln hat einen. Ja sagen hat einen und Nein sagen auch. Meinen Wünschen zu folgen hat einen, denen anderer zu folgen auch. Die Frage heißt: Was ist mir meine Entscheidung wert? Wozu verpflichte ich mich freiwillig? Und was möchte ich nicht mehr tun? Das bedeutet für mich erwachsen zu sein oder zu werden. (…)
Oder, wie es der Psychotherapeut Bernd Ulrich Hohmann provokativ nennt: „Schluss mit dem Genöle, der Frauenkrankheit überhaupt.“
Die beste Medizin dagegen sind die Worte „Ich möchte“. Wenn wir werden wollen, die wir sind, dann gehören Entscheidungen dazu, Erwartungen an das Leben, Durchsetzungsstärke. (…)
Egal, wofür wir uns entscheiden, wir bestimmen, was wir tun. Wir geben uns die Erlaubnis dazu. Wir nehmen uns das Recht. Wir stellen Forderungen.“

aus: Sabine Asgodom, „Lebe wild und unersättlich! 10 Freiheiten für Frauen, die mehr vom Leben wollen“, Kösel Verlag

 

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