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Der „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ bietet jetzt Winterquartiere an!

Überraschung!
Neben dem Briefkasten wartete ein dicker Umschlag voller Zeitschriften auf mich:
Belegexemplare zu meinem Gewinn der beebetter-Aktion 2024 wie „Mein schöner Garten“ und „Mein schönes Land“.
Die Redakteurin hat einen wirklich gelungenen Artikel zu meinem „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ verfasst. Sogar ein Foto von mir vor meinem Bienengarten wurde abgedruckt, sodass die Leserin einen lebhaften Einblick bekommt.

Parallel dazu bilden die Stauden in meiner Grünfläche zwischen Straße, Parkplätzen und Radweg neue Triebe für das kommende Jahr: Die Skimmie zeigt ihre roten Blütenknospen, mit denen sie bereits im Februar und März viele Insekten als Nahrungsquelle beglückt. Da ich im Laufe des Jahres so viele Skimmien retten konnte, setzte ich sie als eine Art niedrige Hecke rund um die 18qm große Fläche.
Diverse andere Blumen blühen unverdrossen, auch wenn jetzt nachts Frostgefahr herrscht: Das herabgefallene Laub der Linde schützt vor Rauhreif und soll in den nächsten Monaten direkt zwischen den Pflanzen verrotten, um den Boden zu düngen.

Außerdem biete ich jetzt ein bezugsfertiges Winterquartier an: Dem Holzkasten, den ich anlässlich des Hamburger Ehrenamts-Preises erhielt, gab ich eine zweite Verwendung. Nachdem ich die darin enthaltenen Pflanzen umgesetzt hatte, säuberte ich die Holzkiste, drehte sie um und stellte sie auf mehrere Steine: So können hier Igel, Kröten oder sonstige tierische Nachbarn einen Unterschlupf beziehen. Ob sie das Angebot nutzen (schließlich steht es sehr dicht an einer Durchgangsstraße) – mal sehen.

Sämtliches Herbstlaub darf schön verrotten und den Boden verbessern, nur die Vogeltränke, das Sandbad und andere „sanitären Anlagen“ werden von Blättern befreit: Schließlich soll sich kein Schimmel bilden, wenn hier Vögel und Kleintiere trinken.

Es sieht malerisch aus, dennoch gehört kein Laub in die Vogeltränke…

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Selbstgebaute Meisen-Mensa im „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“

Taaa-daaaaa:
Heute präsentiere ich stolz meine neu gebaute „Meisen-Mensa“ in meinem „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ zwischen Straße und Parkplätzen! Bestehend aus einem Besenstiel, den ich unterwegs mit dem Fahrrad aufsammelte, zwei Futtermöglichkeiten aus dem Baumarkt (gekauft von meinem Preisgeld) sowie Vogeldeko aus dem Müll. Alles zusammen strich ich mit weißer Grundierung an, um die Wettereinflüsse zu minimieren.

 

Leider scheinen die Vögel es in meiner Grünfläche direkt an der Durchgangsstraße zu ungemütlich zu finden: Bisher ist das Futter in beiden Spendern unberührt.
Einen Schutz gegen Ratten wollte ich noch um den Besenstiel fixieren, denn wenn wir eins haben, dann sind es Ratten. Aber selbst die haben sich an meiner „Meisen-Mensa“ bisher nicht gezeigt… gibt wohl stressbedingte Darmverschlingungen.

 

 

Parallel dazu sammle ich gerade die Samen einjähriger Stauden ein, um sie nächstes Jahr neu aussäen zu können. Wenn mir am Straßenrand „Schätze“ abgeblühter Blumen jenseits fremder Grundstücke ins Auge springen, wandern sie natürlich auch sofort in die Tasche meiner Regenjacke: Am Ende entsteht ein buntes Kuddelmuddel statt einer sortenreinen Trennung der Samen. Naja, so wild wie der Garten wächst, ist eben auch die Arbeit im Hintergrund (-;
Außerdem besorgte ich neulich im Baumarkt eine Packung Krokuszwiebeln, damit die Saison für Hummeln und Bienen so früh wie möglich starten kann: Durch den Klimawandel werden sie aufgrund steigender Temperaturen viel früher aktiv, finden dann allerdings noch kaum Nahrungsangebot. Ein Bienenbeet benötigt daher schon früh diverse Nahrungsquellen für die Insekten. Frühblüher brauchen Frost und sollten zwischen September und November gesetzt werden – doppelt so tief, wie die Zwiebel groß ist, und mit der kleinen Spitze (dem „Nubsi“) nach oben.

Alle sind jetzt in kleinen Gruppen eingebuddelt, auch wenn es sicher keine 60 Stück waren.

 

Mein „Garten-Café“ hat nun ein offizielles Schild erhalten, bestehend aus einem geretteten Blechteller, der hier eine zweite Chance bekommt. Mit Edding beschriftet, angenagelt – schon wirkt das Arrangement noch lauschiger und lädt dazu ein, den Straßenlärm einen Moment auszublenden.
Während die meisten Menschen im Park und auf dem Friedhof aktuell für den Winter Heide und Silberblatt pflanzen, hat irgendjemand sie weggeworfen. Anderer Leute Verlust ist mein Gewinn, so stehen neben dem Silberblatt vom letzten Jahr frische Calluna-Exemplare. Und für die Bepflanzung auf dem Balkon reichen die geretteten winterharten Sorten auch noch….

Nun sieht es hier richtig malerisch und herbstlich aus, so lange der Hausmeister nicht mit seinem Laubbläser herum fuhrwerkt.
Thema Laub: Im englischen Sprachraum gibt es den Spruch „leave the leaves“, direkt übersetzt „lasst die Blätter liegen“. Statt das Herbstlaub wegzurechen und im Frühjahr teuren Kunstdünger aufzubringen, ist es viel einfacher, schneller, günstiger und vor allem ökologischer, die Blätter einfach verrotten zu lassen. Ja, da, wo sie eben liegen. Wer will, braust mit dem Rasenmäher drüber, dann zersetzen sie sich auf Rasenflächen schneller. Nur Wege, auf denen Passant:innen bei Feuchtigkeit ausrutschen und hinfallen können, gehören natürlich geräumt. Auch hier: Die Blätter einfach in die Hecke schieben, die sich daraus die Nahrung für die neue Vegetationsperiode zieht, statt das Laub in Plastiksäcken zur Abholung an den Straßenrand zu stellen. Wer Angst hat, das im Laub diverse Schnecken und Käfer direkt neben den Stauden überwintern, kann es auch auf den Kompost werfen.

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Ehrenamtspreis erhalten: Annemarie Dose Preis 2024 für meinen „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“

Der gestrige Tag war der bisher aufregendste in diesem Jahr für mich:
Mit meinem „Nachbarschaftsbeet der zweiten Chance“ hatte ich mich Anfang Mai für den Ehrenamtspreis der Stadt Hamburg beworben, verliehen von der Annemarie Dose Stiftung. Sie war die Gründerin der Hamburger Tafel, mein Projekt schließt sich ihrem Grundgedanken an: Ressourcen, die andere wegwerfen würden, möchte ich wertschätzen und im Sinne der Mitmenschen nutzen. Nun habe ich als Einzelperson, neben zwei Gruppenpreisen, den diesjährigen Preis gewonnen!

In unserer Straße gestalte ich auf einer Grünfläche zwischen Parkplätzen, Rad- und Fußweg sowie Fahrbahn ein buntes Beet. Alle Pflanzen stammen aus dem Müll, wurden von mir gesammelt, eingepflanzt und wieder aufgepäppelt.

Für Kleintiere biete ich ein Weidentipi voller Nistmaterial und Rückzugsmöglichkeiten, Totholz, eine Wasserstelle, ein Sandbad und diverse Habitate zwischen den Stauden.

Alle dekorativen Elemente wie der Bistrotisch mit der Inszenierung eines kleinen Gartencafés, die alte Sonnenuhr und die Holzkränze sammelte ich bei Haushaltsauflösungen am Straßenrand auf und gab ihnen ein neues Zuhause.

Ich nutze den Moment, um dem Publikum mein Konzept zu erklären und dazu zu ermutigen, ungenutzte „Eh-da-Flächen“ im öffentlichen Raum kreativ zu gestalten: als Bienengarten zum Beispiel Beide Fotos oben: Julia Franklin-Briggs

Wenn ich kopfüber im Beet stecke, ergeben sich viele Begegnungen mit bekannten und unbekannten Menschen aus dem Stadtteil. Besonders Senior:innen freuen sich über einen spontanen Austausch und über ein Gegenüber, das sich Zeit nimmt.
Mein fröhliches Beet am Straßenrand lädt Passant:innen ein, kurz innezuhalten und den Eindruck der grünen Oase neben dem fließenden Verkehr wirken zu lassen.
Meine Botschaft ist:
Jede:r und alle haben eine zweite Chance verdient, nicht nur Pflanzen und Möbel, auch und besonders wir Menschen immer wieder!
Abschließend möchte ich betonen, dass das Begrünen einer „Eh-da-Fläche“ keine Fachkompetenzen voraussetzt:
Absolut jede:r kann städtische Grünflächen aufwerten, ob künstlerisch, ökologisch, kindgerecht, barrierefrei oder wie immer der eigene Fokus auf die Nachbarschaft aussieht und praktisch umgesetzt werden mag. Denkbar wären auch eine „Bank der Begegnung“, ein Mini-Spielplatz, ein Duftgarten, eine inklusive Aktion, ein Garten der Kulturen, ein Treffpunkt der Pfadfinder:innen….. einfach alles ist möglich, sobald nur eine einzige Person anpackt und loslegt.
Ohne Plan, ohne Geld, ohne Hilfe – einfach machen. Und staunen.
Und sich über all das, was sich zufällig daraus entwickelt, von Herzen freuen!

Und, ja, Unperfektes ist Charme des Ganzen: „‚N beeten scheef hett Gott leev!“

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Erster Platz für meinen „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ als Bienenweide

Juhu!
Mein „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ hat den ersten Preis beim beebetter Award 2024 gewonnen!
Die Redaktion von Mein schöner Garten schreibt dazu:
„Marie Krüerke hat in Hamburg-Fuhlsbüttel in Eigeninitiative einen verwahrlosten Grünstreifen entlang des Fuhlsbütteler Damms in eine blühende Kleinoase für Wildbienen und Insekten verwandelt. Dafür hat sie andernorts weggeworfene Pflanzen gerettet und ihnen eine neue Bestimmung gegeben. Auf ihrer mit viel Liebe zum Detail gestalteten Verkehrsinsel blüht, kreucht und fleucht es jetzt mannigfaltig und eine Augenweide für die Nachbarschaft ist das kleine Naturparadies obendrein. Für die #beebetter-Expertenjury von Deutschlands größtem Gartenmagazin Mein schöner Garten ist das Engagement von Marie Krüerke gegen die Wegwerfmentalität und für Artenschutz und -vielfalt beispielhaft und preiswürdig.“

Schön, dass der Bienengarten immer mehr Form annimmt und neben Insekten und Vögeln auch Passant:innen aus dem Quartier erfreut. In den nächsten Monaten erscheint mein priesgekröntes Guerilla-Gardening-Beet in diversen Zeitschriften, bis dahin muss Instagram hier und hier reichen…

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Im „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ zieht der Sommer aus und der Herbst ein

 

Im „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ an der Straße macht sich das Ende des Sommers bemerkbar:
In der Fläche zwischen Radweg, Parkplätzen und Durchgangsstraße wachsen lauter Pflanzen, die ich aus dem Müll gerettet und für eine „zweite Chance“ auf ein längeres Leben in der Brachfläche eingebuddelt habe. Inzwischen blüht deutlich weniger, dafür kann ich eifrig die Samen der Ringelblumen ernten. Manche Stauden blühen zum zweiten Mal, so wie der Rainfarn oder die Königskerze, die neu austreibt. So schenkt das Bienenbeet über die erste Blühsaison hinaus viel Nahrung.

 

 

 

 

Der Bistrotisch beherbergt inzwischen eine komplette Café-Szenerie inklusive Teekanne und einer Sauciere, die ich mit Sedum bepflanzte. Angesichts des plötzlichen Wechsels von 33° C mit Sonne auf 16°C mit heftigem Regen stehen die armen Dickblattgewächse kurz vor dem Ertrinken in ihrem edlen Porzellan-Zuhause.

 

 

In den heißen Spätsommertagen summte und brummte es sehr intensiv zwischen den Stauden, auch viele Wespen und Hornissen waren unterwegs auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Beides bietet mein Nachbarschaftsbeet am Straßenrand zum Glück sehr reichlich…

 

Gleichzeitig trafen sehr erfreuliche Nachrichten zu meinem ehrenamtlichen Einsatz ein, die ich bald offiziell mitteilen darf.

 

Während ich weiterhin verblühte Stauden gegen frisch gerettete austausche, ist inzwischen das Arbeitstempo deutlich niedriger: Die meisten Blumen haben sich gut etabliert, manche versäen sich selbst, andere legen noch einmal deutlich an Wachstum zu: So entwickelt der Fingerhut, nachdem er sich von der Blüte regeneriert hat, aktuell eine drei Mal so große Basis aus bodenständigen Blättern: Wohl, um sich mit einem stabilen Zustand auf das Jahresende vorzubereiten…

 

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Wenn in der Kirche vor lauter Stimmung das Dach abhebt: Dankesparty für Ehrenamtliche

Jedes Jahr vor den Sommerferien feiert unsere Gemeinde eine „Dankesparty“ für alle Ehrenamtlichen – wenn ich richtig gehört habe, waren ca. 220 Personen eingeladen. Entsprechend klang der Geräuschpegel!
Den Auftakt bildete ein großartiges Kuchen- und Tortenbuffet, und da ich zum Mittag nur einen Salat gegessen hatte, konnte ich mir den Zuckerschock des Jahres verpassen (-;
Nachdem ich meine Freundin Larissa* aus einem Gesprächs losgeeist und uns einen Tisch gesucht hatte, der genügend Raum für weitere Freundinnen bot, lernten wir schon mal ein Ehepaar kennen, die wir bis dahin nur aus der Ferne gesehen hatten. Etwas später drängelte sich  Anja* zu uns durch, und ich überzeugte sie, dass sie doch gleich bleiben könne. Und sicherte ihr zu, dass Simone*, mit der sie sich wiederum verabredet hatte, auch noch mit einem extra Stuhl dazu passte.
Unser Kuchen war weitgehend vertilgt, bis Simone endlich auftauchte: Die Schlange an der Bar war so gigantisch und der Andrang für die Kaffeespezialitäten so stürmisch, dass sie ein anderes Getränk als geplant erhalten hatte: Espresso-Tonic. Wir begrüßten sie und schauten neugierig auf das sehr professionell aussehende Longdrink-Glas: Pastor Manuel* weiß, was er an der Bar tut!
Sie erklärte uns den Inhalt, woraufhin Anja meinte, das klinge interessant, und probierte. Larissa wollte ebenfalls einen Schluck testen, sodass ich dachte „Ach, wir leben nur einmal, das klingt eklig, aber ich will es genauer wissen!“ Äh, ja: Es schmeckte wie krass schlimmer Hustensaft. Also versicherten wir Simone einstimmig, dass sie diese Spezialität gern allein „genießen“ dürfe.
Als wiederum Steffi* mit einem Kuchenteller auftauchte, um sich dazu zu quetschen (das Ehepaar war zu anderen Gesprächspartner:innen weitergezogen), bekam sie von Simone erstmal das Longdrink-Glas unter die Nase gehalten: „Hier, teste mal!“
Anja quatschte dazwischen: „Schmeckt wie Hustensaft!“
Steffi: „Hat denn schon jemand davon probiert?“
Anja strahlend: „Ja, wir alle!“
Steffi schaute das Glas entsetzt an und wirkte, als ob sie mühsam ihr Mittagessen im Magen behielt, daraufhin Simone beruhigend: „Aber ich hab jetzt kein Corona mehr….“
Woraufhin ich wiederum einen stillen Schock erlitt…
Wenn es bei uns zum Abendmahl nur einzelne Gläschen mit Traubensaft für jede:n gibt, statt eines großen Kelchs voll Wein für alle, muss man sich seine Immunstimulation woanders besorgen (-;

Zwischendurch schnappten wir draußen im Garten Luft und schrieben Dankeskarten: Ein großer Stapel hübscher Karten und Stifte lag bereit, um beschriftet und untereinander weitergegeben zu werden. Der schönste Moment war für mich immer, die Überraschung und Freude im Gesicht der Person zu sehen, der ich einen Gruß überreichte!

Nachdem Pastor Dennis* einen selbstgeschriebenen Rap als Dank für alle Ehrenamtlichen vorgetragen hatte, inklusive eines Refrains mit call-response, stürmten wir das orientalische Buffet (das letztes Jahr schon so geil war, dass ich es nie vergessen werde).
Später durften alle einen der goldenen Umschläge nehmen, die an langen Leinen entlang der Wand aufgehängt waren: Die Mitarbeiter:innen der Gemeinde hatten Impulse und Ermutigungen aus ihrem Gebet aufgeschrieben und in jeden goldenen Umschlag eine andere Botschaft gesteckt. Mit dem Ziel, dass alle „zufällig“ blind die passende Botschaft für ihren persönlichen Alltag von der Leine zupften. So etwas liebe ich ja – und habe gleichzeitig Angst, einen Satz zu bekommen, der ganz nett ist, aber nicht so wirklich aussagekräftig. Andere sahen sicherheitshalber gar nicht erst hinein, um ihn in Ruhe zu Hause zu öffnen.
Simone fragte mich, ob die Botschaft in „meinem“ Umschlag für meine Situation passte, daraufhin ich: „Joaaa, schon…“ und ihr den Zettel zeigte.
Sie: „Na, das passt doch perfekt! Ganz genau für dich! Voll ermutigend!“ „Und, was sagst du zu deinem?“ Sie: „Ich trau mich nicht, da rein zu schauen…“ Sie wagte es doch, und siehe da: Es war genau der richtige Impuls zur richtigen Zeit, zu einem Thema, das sie gerade existenziell beschäftigt! Gott ist großartig, wie er zu Menschen spricht und ganz anonym die passende Ermutigung bei der richtigen Person ankommt!
Anja fragte, ob Simone auch den erläuternden Satz darunter gelesen hätte, und präzisierte: „Und, ist da unten auch alles okay?“
Daraufhin quatschte ich dazwischen: „Naja, ich müsste da unten mal wieder zur Vorsorge!“, woraufhin die gesamte Gruppe vor Lachen kollabierte.

Und die Moral von der Geschicht:
Wer glaubt, Kirche sei altmodisch, nur für alte Leute, langweilig und deprimierend, darf sich mal unter Freikirchen und anderen Alternativen umschauen!

* alle Namen geändert

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.

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Sommer im „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“: Guerilla Gardening als Aufwertung des Stadtteils

 

Im „Garten der zweiten Chance“, meinem Beet zwischen den Parkbuchten vor dem Haus, ist der Sommer eingezogen. Der üppige Regen freut nicht nur Massen an Nackt-schnecken, auch das Unkraut profitiert- und ein bißchen die Stauden: Alle stammen aus dem Müll und wurden von mir gerettet.
Ich freue mich sehr über das Currykraut, das ich neulich in die sonnigste Ecke direkt am Radweg umsetzte, wo es sich prächtig entwickelt – und damit die wenigen Schattenplätze für andere Pflanzen im Beet freigab. Direkt daneben sprießt eine fantastische Glockenblume – ich liiiiebe Glockenblumen, endlich habe ich dank des Guerilla Gardenings auch welche! Und die Insekten freut es sowieso: Die waldartige Atmosphäre wird im Bienengarten an der Durchgangsstraße zunehmend spürbar.

Meine sehr geschätzten Hosta blühen so langsam, sie bringen Höhe im hinteren Bereich der Fläche und sind ebenfalls eine gute Nektarquelle. Daneben beenden irgendwelche weißen Nelken ihre Blüte, da wollte ich noch rausfinden, wer das genau ist.

Mein Sandbett für Bienen und Hummeln scheint dagegen bisher weder den Insekten noch den Singvögeln als Staubbad zuzusagen. Naja, vielleicht entdeckt es ja noch eine Spezies für sich…

 

 

Die Heuchera blühen so zart und romantisch und knallen mit ihrem Laub, das in kräftigen Komplementär-kontrasten von mir gruppiert wurde, auch an trüben Tagen. Frisch aus dem Müll stammen ebenfalls wunderbare Nelken, die zwar reine Schmuckstauden sind, doch auch die bekommen einen Platz bei mir.

Gleich vorn an der äußersten Ecke haben sich Ameisen ausgebreitet. Mitten in ihrem Domizil sprießt eine Pflanze, die verdächtig nach Rucola aussieht. Würde sie nicht direkt am Weg und auf der Hunderoute stehen, hätte ich längst mal reingebissen. Es scheint ein Schmalblättriger Doppelsame aus der Familie der Rauke zu sein – am ganz anderen Rand des Beets wächst Ackersenf, der sich selbst ausgesät hat: Das ist definitiv eine andere Pflanze.

 

Hinten rechts strebt die Königskerze dem Himmel entgegen, inzwischen mit den ersten geöffneten Blüten, die prompt von Hummeln belagert werden. Meine Wette läuft noch – in den nächsten Wochen wird sie in der Höhe sicherlich das Weidentipi überholen!

 

 

 

 

 

Damit auch das Totholz mal seinen Auftritt bekommt:
Es wird schön von Binsen, Farn, großen Exemplaren von Skimmie und Günsel umwachsen. Für einen Bienengarten sind Habitate für holzlebende Bienen nötig, rein Optisch schenken die großen Holzstücke noch mehr Waldgefühl.

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Neues aus dem „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“: Von Rosen und Raupen

Hach, was freue ich mich an meinem Straßenbeet, genannt „Garten der zweiten Chance“.
Alle Stauden, die ich von öffentlichen Kompoststellen rette, finden hier zwischen Fuß- und Radwege sowie Straße ein Zuhause. Viele Pflanzen, die ich im Februar und März einsammelte, kommen nun so richtig in Schwung: nach der Hitze- und Trockenperidoe freuen sie sich über den Regen von ganzen zwei (!) Tagen. Und das in Hamburg, wo man uns doch nachsagt, wir wären immer in Regenjacken unterwegs… So blüht nun die größte meiner fünf Rosen, innen Sonnengelb und außen Kirschrot. Oder Mohnrot? Ich muss sie weiter beobachten
Immerhin hat der Starkregen die Blattläuse vertrieben, dabei knickte zwar Knospe Nr. 2 um, aber naja: Die Rosensaison geht ja erst los.

Farblich sehr schön passend blüht das Habichtskraut, bei dem Fachleute warnen, es würde sich wie verrückt ausbreiten. Da es von zahlreichen Insekten geliebt wird, hat es dazu meine offizielle Genehmigung! Überhaupt wird dieser Sommer zeigen, was genau ich eigentlich alles gerettet und eingebuddelt habe, wer überlebt und wer einen anderen Standort braucht. Ja, und sicher auch, wer stirbt – heute holte ich eine große Runde mehrerer besonders hübschen Heidepflanzen aus dem Boden, die einfach die krasse Sonneneinstrahlung nicht mögen (und deren Wurzelballen zu verfilzt sind, um langfristig anwachsen zu können).

Das grau-behaarte Zeug, das seeehr entfernt an Lavendel erinnerte und stark würzig riecht, entpuppt sich im Wachstum tatsächlich als Currykraut und wird aus dem halbschattigen Bereich in das Gebiet der Farne umgesiedelt: Letztere stehen in praller Sonne und brauchen einfach mehr Feuchtigkeit. Immerhin, ein kleines bißchen Schutz spenden die Blätter der jungen Linde inzwischen.

Ganz glücklich bin ich, dass die mageren Blättchen von neulich tatsächlich zu einer Campanula (Glockenblume) gehören, die erste beginnt gerade zu blühen. So, so schön – ich liebe alles, was an Waldgärten erinnert! Daneben nicken die zarten Blütenstände der Heuchera im Wind, und hinter dem Tipi aus Ästen wächst die Königskerze langsam, aber sicher zu einer ordentlichen Höhe. Ich nehme noch Wetten an, wer am Ende im Juli größer sein wird: Die Königskerze oder das Tipi?!

 

 

Auch über die Fingerhüte freue ich mich, sie stammen von einem großen Sandberg neben einem neu gebauten Geschäftskomplex in der Nähe. Zuerst war ich mir nicht hundertpro sicher, ob die zaghaften Blattrosetten mal Fingerhut oder doch Königskerzen würden – beide mag ich sehr, also kam es nicht drauf an. Sie schenken ganz wunderbar Höhe im hinteren Teil des Beets und werden den Sommer als Teil des „Bienengarten“ große Mengen an Insekten beglücken.

 

 

Zwischendurch blieb eine (mir fremde) ältere Dame stehen und befragte mich, ob ich das Beet „ganz aus eigenem Antrieb angelegt“ hätte. Ja, und auch ganz ohne Hilfe! Ich erklärte ihr, dass nur Pflanzen und Gegenstände aus dem Müll hier einziehen dürften, um darauf hinzuweisen, dass vieles auch jenseits der erwarteten Lebensdauer eine Daseinsberechtigung hat.

Zum Schluss ein Blick auf meinen kleinen Freund, den Marienkäfer: Endlich ist er da, ich habe schon so nach ihm gesucht, da ich genügend Futter in Form von Blattläusen fand!
Genug geschnackt, ich muss wieder runter ins Beet: Nacktschnecken und die Raupen des Frostspanners absammeln, juhu!

 

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Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance: Märchenhaftes Bienenbeet vor der eigenen Haustür

Neuer Tag, neues Glück in der „Abteilung für die Rettung von Pflanzen aus öffentlichen Müllkörben“. Dazu links ein Eindruck eines Müllkorbs und rechts unten die heutige Ausbeute. Wer mein Guerilla-Gardening-Projekt noch nicht kennt, bekommt hier einen ersten Eindruck.

Anfang Mai winkt die letzte Chance, beim „Annemarie Dose Preis für das Ehrenamt“ mitzumachen. Also habe ich heute ein paar letzte, gerettete Stauden eingepflanzt und viele Fotos aufgenommen: Schließlich soll der „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ eindrücklich präsentiert werden.

Da ich mit einem gravierenden Nacktschnecken-Problem kämpfe (die Biester sind wirklich hartnäckig, schließlich müssen sie eine vielbefahrene Straße oder Radweg und Fußgängerweg überqueren, um in das Blumenbeet zu gelangen), ziehe ich auf dem Balkon Sommerblumen vor. Sie würden im Straßenbeet sofort abgebissen, entsprechend pflanze ich sie raus, sobald sie groß genug gewachsen sind. Auch hier sind die Behälter aus dem Müll gefischt, die Samen habe ich kostenfrei gesammelt bzw. von einer Nachbarin geschenkt bekommen. Für Insekten keimen hier Kugeldisteln, Calendula (Ringelblumen), Zottige Wicke und eine Blumenmischung.

Die sanitären Einrichtungen für Vögel und Insekten sind finalisiert:
Die bereits erwähnte Salatschüssel mit Steinen und Stöckern, gefüllt mit Wasser als Tränke sowie endlich, endlich ein Sandbad: Schon sehr lange war ich auf der Suche nach Sand. Da die Grundlage des Straßenbeets ist, dass dazu nur weggeworfene Materialien verwendet werden, konnte ich nicht einfach Vogelsand kaufen. Endlich entdeckte ich auf einem Kompostplatz etwas grobkörnigen Sand, den ich in die schon lange wartende Tonschüssel füllte. Die Sonnenuhr dient als Anflug- und Abflugplatz, sie wurde am Straßenrand aufgegabelt. Außerdem ist sie seeeehr malerisch, finde ich.

 

 

 

Ein Rebenherz voller Kieferzapfen heißt alle Krabbeltiere willkommen, die dort vorbeischauen mögen – genauso wie die benachbarten Steinhaufen und Muschelschalen, die Schutz für Kleinstlebewesen bieten. „Bienengarten“, wir kommen!


Das Weidentipi füllte ich mit dem Schnitt von Ziergräsern, beides im Winter auf einem städtischen Kompostplatz entdeckt. Innen bildet ein Holzklotz aus einem gefällten Baum die Basis, rund herum schichtete ich Tontöpfe und -scherben sowie weitere Baumscheiben auf: Wertvolle Nistplätze für Wildbienen, die im Holz brüten.

 

 

Der hintere Bereich des Beets wurde bewusst mit höheren Büschen bestückt, um die Luftverwirbelungen der vorbeirasenden Autos etwas abzufangen. Hier legte ich zusätzlich Totholz ab, um weitere Habitate zu schaffen.

Aktuell wird die Pflanzenauswahl durch aussortierte Stauden bestimmt: So zum Beispiel Heuchera, Farne, Schneeheide, Günsel, Bellis, Primeln, Hornveilchen, Vergissmeinnicht, Frauenmantel und die Überreste von Hyazinthen und Narzissen.
Mal abwarten, wann die Sommerblumen-Anzucht auf dem Balkon bereit zum Auspflanzen ist…

 

 

 

 

Am Straßenrand entdeckte ich einen Rumtopf sowie später einen Metalltisch, sie bilden nun die Mitte des Nachbarschaftsgartens unter der Linde. So ist der hässliche „Mulch-Vulkan“ etwas kaschiert. Ein verrostetes Emaillesieb beherbergt jetzt einige Sedumrosetten, die im Sommer sicherlich bis über den Rand hinaus wachsen werden.

Innovativ an meinem Straßengarten ist die Kombination der Themen:
Erstens ressourcenschonendes Haushalten mitten in einer Wegwerf-Gesellschaft, verbunden mit dem Respekt den Menschen gegenüber, die all die Pflanzen gezogen haben.
Zweitens das Nutzen von öffentlichen Grünflächen, die uns allen gehören: Statt sie mit Müll zu verschandeln, können wir sie auch tatkräftig verschönern!
Drittens die Dringlichkeit, auch kleine „Eh-da-Flächen“ ökologisch zu nutzen um Lebensraum für Wildtiere im urbanen Raum zu schaffen.
Viertens der Klimawandel, der dazu drängt, Böden durch Bepflanzung vor dem Austrocknen zu bewahren und durch Stadtgrün die steigenden Temperaturen abzupuffern.
Fünftens das gesellschaftliche Klima, das viel durch Ängste und Konkurrenzgedanken belastet wird, statt gemeinschaftliches Miteinander zu leben:
Mein Garten soll durch seine Ästhetik eine Oase im Alltag sein. Viele Passant*innen teilen mir mit, dass sie sich immer freuen, wenn sie mein aufwändig gestaltetes Beet sehen: Inzwischen ist daraus ein richtiger Treffpunkt für ein spontanes Gespräch geworden.

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Nachbarschaftsgarten: Wie kostenneutral ein wertvoller Lebensraum auf einer Brachfläche entsteht

Im Herbst 2023 begann ich, eine Grünfläche zwischen zwei Parkbuchten vor dem Haus stückweise zu jäten und mit Blumen zu bepflanzen.
Auslöser war, dass ich einen ganzen Berg voller Stauden entdeckte, der in einer öffentlichen Anlage auf die Abholung durch die Müllabfuhr wartete. Täglich werden in Deutschland neben tonnenweise Nahrungsmitteln auch Blumen vernichtet. Da ich es nicht über’s Herz bringen konnte, all die schönen Blumen der Entsorgung zu überlassen, nahm ich eine Reihe Exemplare mit: So viele in meine Fahrradkörbe am Lenker und auf dem Gepäckträger passten.
Außerdem fand ich auf dem Müll ein Tipi aus Ästen, das ich mitnahm, um bei Gelegenheit ein Insektenhotel daraus zu gestalten.Im Winter schmückte ich die beiden Stäbe, die der kleinen Linde Stabilität geben, mit Tannengrün und Metalllaternen – ebenfalls vom Müll gerettet.
Und dann passierte erst einmal nichts….
Bis ich im Februar, wie immer mit dem Rad unterwegs, über einen riesigen Berg an Farnen, Skimmie, Heuchera, Schneeheide, Carex und weiteren Gräsern stolperte. Wieder schlug mein Herz für all die Pflanzen, die zu mächtigen Müllhaufen aufgeschichtet waren, und ich schleppte so viele nach Hause, wie ich in Fahrradkörben und Rucksack unterbringen konnte.

Langsam kam frischer Wind in die Fläche zwischen den Parkbuchten:
Die Farne sorgten für einen Hauch von Waldatmosphäre, Heuchera schenkte hübsche Blattfärbung und Struktur, und die Skimmie pflanzte ich rundum als kleine Hecke. Sie blühte im März wunderschön und wurde eifrig von ersten Bienen besucht. Sogar drei große Exemplare rettete ich vor der Vernichtung, um das Beet nach hinten zur Straße etwas abzuschirmen: Schließlich sollen die Vögel, für die ich Schalen voller Wasser und Sand aufgestellt habe, auch in Ruhe „ihre sanitären Anlagen“ nutzen können (-;

Wenn ich mal wieder ein Stündchen im „Straßenbeet“ verbrachte, blieben inzwischen Nachbar*innen und Passant*innen stehen und unterhielten sich mit mir über mein Projekt. Die anderen Mietparteien unseres Hauses betrachteten mein künstlerisches Chaos vor der Tür zunehmend wohlwollend, je mehr es nach einem „vernünftigen Beet“ aussah.

Die Vogeltränke aus Ton ersetzte ich durch eine Plastikschüssel, die ich auf dem Weg zum Gottesdienst aus einem Gebüsch zog: Sie hält deutlich besser dicht. Mehrere Steine und Stöcke sorgen dafür, dass sowohl Insekten als auch Vögel gut trinken und trockenen Fußes wieder davon fliegen können.

Eine Freundin nahm mich im Auto mit zu einem Spaziergang, unterwegs sammelten wir eine alte Sonnenuhr vom Straßenrand ein: Der perfekte Blickfang zwischen Farnen und Heuchera! Schließlich soll der Bienengarten auch die Passant:innen erfreuen.

 

 

 

Später entdeckte ich am Rand einer Parkanlage Primeln, Hornveilchen und Günsel, die ich als nächste Ergänzung rettete. Währenddessen entwickelten sich die Wolfsmilchgewächse, die mir im Winter in die Hände gefallen waren, ganz wunderbar: Beispielsweise neben der Salatschüssel-Vogeltränke (-;
Sooo schön!

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Tipi aus Ästen beinhaltet als Basis einen Holzklotz, der von einer Baumfällaktion an der U-Bahn vor einigen Jahren stammt. Darüber schichtete ich den Schnitt von diversen Gräsern, um Insekten Schutz zu bieten. Eine Holzscheibe soll noch aufgehängt werden, damit holzbrütende Wildbienen darin ihre Gänge für die Larven bauen können.

 

 

 

Selbst blühende Hyazinthen lassen sich aus dem Müll fischen – da frage ich mich schon, welche Person Zwiebelblumen in voller Blüte wegwirft?!
An einem Müllkorb traf ich eine ältere Dame, die auf der Suche nach Frühblühern war: Sie wollte sie für den NABU sicherstellen, die wiederum Blumenzwiebeln sammeln und auf Grünflächen auspflanzen wollen, um Insekten zum Start in den Frühling Nahrung bieten zu können.Als ich wieder einmal einen trockenen Moment für eine Runde Gartenarbeit nutzte, kam eine Nachbarin vorbei und brachte mir einen Karton voller Blumensamen für eine Sommerblumenwiese: Sie hatte zuviel davon gekauft, lieben Dank für die Spende!
Obwohl jedes Mal, wenn ich eine Weile im „Straßenbeet“ buddle, der Verkehr wie verrückt neben mir rauscht (beste Grüße an alle, die eine Wohnstraße zur Durchgangsstraße machen, um eine Abkürzung zu nehmen!), genieße ich die Zeit beim Gärtnern. Immer wieder bleibt jemand stehen und lobt meine Bemühungen, und ich vergesse mich ganz im Hier und Jetzt, während ich die nächsten geretteten Stauden in die Erde bringe. Parallel versuche ich, mich nicht allzu sehr über Hundehaufen mitten im Beet und alte weiße Männer, die alles besser wissen und mich belehren müssen, aufzuregen.

Wer jetzt bitte an den Anfang des Beitrags zurückgehen möchte:
So sah es im September 2023 aus, im letzten Foto ist der Stand Mitte April 2024 zu sehen.
Alles, was es dazu brauchte, waren Pflanzen, die vernichtet werden sollten – und immer wieder eine Stunde Engagement meinerseits, um die geretteten Stauden einzubuddeln.
So ist aus einer hässlichen Fläche ein schöner Blickfang geworden, der vielen Passant*innen ein Lächeln schenkt und Tieren ein Zuhause gibt. Kostenfrei, nur mit gelegentlich einer Runde Muskeleinsatz!

Daher meine Ermutigung:
Wo ist in deiner Nähe eine sogenannte „Eh-da-Fläche“, die sich kostenneutral mit geretteten Blumen (oder Samen) begrünen und aufwerten lässt?