aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Gedenktage: Eine anstrengende Herausforderung oder eine Bereicherung?

Ein flüchtiger Blick in den Kalender zeigt überraschend viele Gedenktage – und davon eine ganze Menge, die uns nicht bekannt sind. Viele Aktionstage möchten Aufmerksamkeit für die namengebenden Themen wecken, um im Zuviel der Informationen zumindest ein Mal pro Jahr Interesse zu generieren. Entsprechend häufig wirkt die Öffentlichkeitsarbeit auf die Leserin wie eine zusätzliche Verpflichtung: „Jetzt kommt noch etwas, das meine Aufmerksamkeit verlangt, und weil ich kein abgebrühtes ‚&%$§“!!>’* sein möchte, fühle ich mich verpflichtet, zumindest gedanklich kurz zu reagieren: Auf soziale Missstände, die Welthunger-Hilfe, den internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung, den Tag des Lächelns für Fremde…“
Geht mir auch so.
Ganz klar.

Dabei kann ein Gedenktag auch ein Abenteuer sein, beispielsweise der „Internationale Tag der Bildung“ am 24. Januar, ausgerufen von der UN.
Wobei Bildung ganz praktisch aussehen kann, wie meine Grußkarte zeigt: Lernen bezieht sich nicht nur auf Bücher und Online-Kurse, auch gemeinsames Reparieren kann ein Bildungserlebnis sein. Oder das gesellige Kochen mit einer Nachbarin, die ihre Wurzeln in einer anderen Kultur hat. Oder auch einfach nur, dass ich einer Person aufmerksam zuhöre, die von Themen weiß, die mir völlig fremd sind.
Wer, wie ich, gerne kreative Werke als Dankeschön verteilt, kann diesen Tag nutzen als wertschätzende Rückmeldung: Für Lehrer*innen, Bibliothekar*innen, Kindergärtner*innen, berufliche Mentor*innen und alle anderen Menschen, die uns an ihrem Wissen teilhaben lassen.

In diesem Sinne: Glückwunsch zum Tag der Bildung!

aufmerksam, feminin, glaubhaft

JedeR sehnt sich nach Anerkennung: Warum ein Lob unbezahlbar ist

Ich halte mich für aufmerksam und zugewandt, musste diese Woche aber feststellen, dass ich mich nicht daran erinnern kann, meinem Verlag gegenüber bewusst ein Lob ausgesprochen zu haben.
Während ich mich über einen Artikelentwurf für die erste Ausgabe der Fachzeitschrift „Aktivieren“ in 2021 mit der Redakteurin austauschte, kam das aktuelle Heft an.
Da ich Text und Bilder final einreiche, aber vorher nie weiß, wie die Druckseiten am Ende aussehen, ist es immer ein Überraschungsmoment für mich:
Wie sieht das Layout aus? Wie viele Seiten habe ich bekommen? Welche meiner Fotos wurden verwendet?
Manchmal bin ich auf den ersten Blick zufrieden, manchmal muss ich mich mit dem finalen Abdruck erst anfreunden.
Insofern freue ich mich immer, wenn die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins ankommt, aber da der Verlag die relevanten Entscheidungen trifft, ist es immer wie ein Überraschungsei.
Nun fiel mir auf, dass ich erstens das Ergebnis dieses Mal wirklich sehr gelungen finde und ich zweitens noch nie meiner Reakteurin ganz bewusst ein positives Feedback gegeben habe.
Ich bin sehr entspannt und verhandlungsbereit in der Zusammenarbeit:
Entwickle kontinuierlich eigenständig Ideen und liefere initiativ komplette Artikel, die ich gerne kürze, erweitere oder umschreibe. Ein Großteil meiner Texte kann eins zu eins gedruckt werden, nur ergänzt durch eine fancy Überschrift und zwei Unterüberschriften an passenden Stellen. Ich erwarte vom Verlag kein Hexenwerk und bin generell einfach zufrieden zu stellen (auch wenn mein eigener Ehrgeiz manchmal darüber hinaus geht). Insofern glaube ich, dass es einfach und effektiv ist, mit mir als Autorin zusammen zu arbeiten, und werde regelmäßig vom Verlag um einen Rat aus der Branche gebeten.

Ich meinerseits habe noch nie der Redakteurin gesagt, dass ich es angenehm finde, mit ihr im Austausch zu stehen und dass mir das finale Heft gefällt. Es macht wirklich Spaß, im Verlag eine Kontaktperson zu haben, die absolut allen meinen Ideen offen gegenüber steht und mit der ich fast freundschaftlich Themen aufrollen kann.
Also habe ich an das Ende unseres Mailwechsels zum neuen Jahr ein kurzes Lob geschickt, ganz formlos. Und sie antwortete sofort zurück und schien sich zu freuen. Vielleicht sogar sehr zu freuen.
Und die Moral von der Geschicht:
Unterschätze die gute Arbeit von anderen nicht. Und wisse, dass so sehr, wie du dich nach Anerkennung sehnst, dein Gegenüber sich ebenfalls Lob wünscht.