aufmerksam, glaubhaft

Die Macht der Erwartung

Bildung für jedes Alter und jede Herkunft ist ein wichtiges Thema für mich. Daher möchte ich auf diese Sendung im NDR hinweisen, die sich damit beschäftigt, wie uns die Herkunft und der äußere Eindruck von Menschen beeinflussen.
Was entscheidet den schulischen sowie den anschließenden beruflichen Erfolg: Das Elternhaus? Die eigene Intelligenz? Fleiß und der gute Wille?

Wenn ein ungepflegter Mann sich mitten in der Fußgängerzone an´s Herz greift, taumelt, keucht und zu Boden geht – wer hilft? Und wann? Wer hilft nicht – und warum?
Wenn der gleiche Mann frisch gewaschene Haare hat, einen gepflegten Bart und einen Anzug trägt – was ändert sich an der gleichen Szene?

Können wir überhaupt objektiv anderen Menschen begegnen oder sind wir so schnell mit oberflächlichen Beurteilungen beschäftigt, dass ein zweiter Blick nur schwer möglich ist?

Das Experiment mit Linda Zervakis, Mediathek des NDR

 

Helligdomsklipperne

aufmerksam, Gäste & Feste

Aus dem Leben der Brautausstatterinnen

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Wer sich gerade in Hochzeitsvorbereitungen befindet und noch viel Kleinkram in Handarbeit zu erledigen hat: Hier stelle ich die passende Bespaßung vor, während der die kleinteilige Arbeit wunderbar von der Hand geht.
In der Dokumentation aus der NDR-Mediathek steht ein großes Geschäft voller Festkleidung im Mittelpunkt. Ein ehemaliger Bauernhof in Dithmarschen ist Norddeutschlands größter Anbieter von Braut- und Abendkleidung. Bodenständig und sympathisch werden Bräute, Bräutigame und Familien bei den Anproben für Festkleidung begleitet: Vom Termin beim Standesamt bis zu eigenen Silberhochzeit. Wir erhalten Einblick in einen Familienbetrieb, schauen hinter die Kulissen und erfreuen uns am norddeutschen, trockenen Humor.
Nebenher lässt es sich hervorragend basteln, nähen, stricken und Dekorationen gestalten – auch ohne Hochzeitsvorbereitungen!
Brautalarm auf dem Land, Teil 1, Teil 2 und Teil 3.

 

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aufmerksam, feminin

Stilvolle Unterhaltung

Wer mich gut kennt, weiß, dass ich ein Laster habe: Ich liebe Gutshöfe, ausgedehnte Parks, altes Leinen und Silberbesteck sowie Reportagen rund um das Thema „Adel“. So muss ich umgehend mitteilen, dass ich in der Mediathek des WDR gerade die (fast aktuellen) Sendungen zur dritten Runde „Von und zu lecker“ entdeckt habe.

 

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Wieder laden sechs Besitzerinnen von Landgütern zum Menü ein, reihum besuchen sich die Damen gegenseitig. Es wird sowohl das Gut und die dort wohnende Familie als auch das Dinner vorgestellt. Diese Sendungen sind wunderschön anzusehen, weshalb ich sie Gleichgesinnten wärmstens empfehle:

Von und zu lecker– wie immer nur zeitlich begrenzt in der Mediathek abrufbar.

aufmerksam, Gäste & Feste

Wie eine fröhliche, abwechslungsreiche Feier gelingt: Buchempfehlung

Thomas Sünder, ein DJ aus Hamburg, hat vor einigen Jahren ein sehr hilfreiches Buch unter dem Namen „Wer Ja sagt, darf auch Tante Inge ausladen – Tipps vom Profi für die perfekte Hochzeitsfeier“ geschrieben. Mit großem Genuss habe ich es vor Kurzem gelesen und mich einerseits an vielen Stellen bestätigt gefühlt, andererseits viel Neues gelernt.

Im Folgenden möchte ich einige Punkte nennen, die ich nach dem Lesen notiert habe und besonders sinnvoll finde. Da aktuell angesichts des nahenden Frühlings und Sommers wieder viele Paare ihre Hochzeit planen, hoffe ich, dadurch Tipps weitergeben zu können und empfehle die Lektüre des amüsant geschriebenen Ratgebers.

Wo feiern wir
Bezüglich des Raumes ist es vorrangig wichtig, unter sich zu bleiben und sicher zu sein, dass keine Unbekannten dazu stoßen oder laute Parallelveranstaltungen im gleichen Haus stattfinden. Es sind keine eleganten gemieteten Villen nötig – eine gute Mischung an interessanten, liebgewonnenen Gästen garantiert bessere Stimmung als ein teurer Spiegelsaal. Eine regensichere Variante für Veranstaltungen draußen sollte ebenso eingeplant werden wie genügend Parkplätze für alle. Ist die Location für alle, auch ohne Auto, gut zu erreichen? Muss ein Fahrdienst eingerichtet werden oder wird für die Gäste ein Bus gemietet (bei einer Hochzeit von der Kirche zum Ort des Fests beispielsweise)? Gibt es Baustellen in der Umgebung, die zu Umleitungen und Staus führen, was die Anfahrt erschwert (rechtzeitige Information an die Gäste)? Kann die Musik vor Ort so laut sein, wie gewünscht, oder gibt es ein Lautstärkelimit (dann kommt schwer Partystimmung auf)? Ist mindestens eine Stunde vor Beginn alles in der Location fertig vorbereitet – falls Gäste früher kommen oder der vorangehende Programmpunkt kürzer ausfällt?
Die Gastgeber sollten ihre Gäste gut im Blick haben und dezentrale Situationen, wo sich Gäste verlieren und leere Räume entstehen, vermeiden: Das Gemeinschaftsgefühl und damit die Stimmung sinken. Lieber zu „kuschelig“ sitzen und tanzen als für wenige Personen viel ungefüllten Raum haben.
Die Sitzordnung sollte gut geplant sein und, wenn nötig, von den GastgeberInnen gegen spontane „Umplanungen“ seitens einiger Gäste verteidigt werden: Die GastgeberInnen wissen, was sie warum tun.

Wer feiert mit uns
Die GastgeberInnen (das Brautpaar, die Abiturientin, der Jubilar,…) entscheiden nach persönlichem Geschmack, wer eingeladen ist und wer nicht. Niemand sollte aus purer Höflichkeit eingeladen werden: Solche Gäste haben kaum emotionalen Bezug zur Gastgeberin/ zum Gastgeber und sind somit verzichtbar – schließlich kosten Feste oft viel Geld, niemand möchte fast Fremden teure Menüs vorsetzen oder aufgrund ihrer Eigenarten die Stimmung sinken lassen.

Was passiert während unseres Fests
Was wann wie auf dem Fest passiert, bestimmen die GastgeberInnen. Diese wiederum können eine Zeremoniemeisterin / einen Zeremoniemeister bestimmen, die auf der Grundlage der Wünsche und Vorstellungen der GastgeberInnen die Gestaltung koordinieren. Die dazu ausgewählte Person sollte gut kommunizieren können (mit Einladenden und Gästen), Freude an ihrer Aufgabe haben, den Überblick behalten, zuverlässig sein und die Hauptpersonen des Fests vor peinlichen Spielen oder niveaulosen Reden bewahren. Strikt und auch gegen lamentierende Gäste: Die Gäste sind eingeladen, das Zepter behalten die GastgeberInnen in den Händen! Dies im Blick zu behalten und die Regie nicht an übereifrige, aber unkoordinierte Gäste abzugeben, ist von großer Wichtigkeit für das Gelingen der Feier.

Die gemeinsamen Mahlzeiten sollten relativ straff geplant sein. Die Gäste kommen (meist) zum Feiern und um Spaß mit den Hauptpersonen des Tages zu haben, nicht, um stundenlang zu dinieren. Viele Eingeladene können mit acht Gängen aus exquisiten Kreationen wenig anfangen, sodass sich unnötige Längen im Ablauf ergeben und die Gäste sich eher langweilen, als die Speisen zu genießen. Ein zügiges Servieren und Abräumen ist ebenfalls essenziell, um zeitnah die Stimmung steigen zu lassen und die strengen Sitzgruppen aufzulockern. Ständiges Sitzen führt genauso wenig zu ausgelassener Festatmosphäre wie langes Anstehen am Buffet…

In Bezug auf Hochzeiten: Die wenigsten Hochzeitsspiele sind persönlich, lustig und stilvoll. Die meisten sind bekannt und damit ausgelutscht, haben nichts mit dem Brautpaar zu tun und führen zu peinlichen Situationen. Das Zersägen eines Baumstamms mit einer stumpfen Säge in der Mittagshitze, das blinde Füttern des Bräutigams durch die Braut oder seitenlange Verse aus dem Internet sind weder für die Gesellschaft noch für das Paar schön zu erleben. Die „Brautentführung“, die in ländlichen Gebieten noch stattfindet, zerreißt oft das Fest, da durch die Unterbrechung die Stimmung der Feiernden sinkt und das Brautpaar, statt Zeit mit den Gästen in einer teuer gemieteten Location zu verbringen, draußen im Dunklen (und Kalten) nach einander suchen muss.

Grundsätzlich stellt sich die Frage:
Möchte das Brautpaar Spiele und Reden während ihres persönlichen, teuer geplanten Fests erleben? Wenn nicht, hat kein Gast das Recht, die frisch Verheirateten zu peinlichen Aktionen auf der Bühne zu zwingen. Wenn das Brautpaar bestimmte Rituale, Reden und Spiele gut findet, sollte einE ZeremonienmeisterIn diese koordinieren und zeitlich kurz halten: Die meisten Wortbeiträge dauern länger, als die Verantwortlichen dies selbst einschätzen können! Und: Niemand kommt, um Witze von entfernten Onkeln zu hören, die wahlweise niveaulos oder langweilig sind. Wenn die Gäste nicht begründen können, was ihr Beitrag mit den Hauptpersonen zu tun hat und der Witz nicht eindeutig erkennbar ist, sollten derartige Beiträge nicht auf der Bühne erscheinen! Die Investition in einen guten DJ, der weiß, was er tut und für Stimmung auf einer vollen Tanzfläche sorgt, ist besser als die Aneinanderreihung von kostenlosen, aber dafür stimmungsschädigenden Auftritten aus dem Familien- und Bekanntenkreis.

Wie feiern wir und wie kommunizieren wir gut mit unseren Gästen
Die Gäste sollten sowohl auf der Einladung als auch am Tag des Festes immer gut informiert sein, was sie erwartet und wie der Ablauf aussieht. So wissen alle, wie sie sich kleiden, was sie vorbereiten sollen (Angereiste, die plötzlich Gummistiefel für einen Spaziergang brauchen, hätten dies sicher gern vorher gewusst) und wie der zeitliche Ablauf ist. Gibt es Pausen zum Zurückziehen oder für ein Nickerchen im Hotel? Steht Zeit zur freien Verfügung im Laufe des Tages, wenn ja, wann? Oder zieht sich das Fest ohne Unterbrechung über sechs Stunden? Was passiert (in kurzen Stichpunkten) in diesen sechs Stunden? Je nach angekündigten Programmpunkten werden die Gäste eher praktisch gekleidet oder elegant gestylt kommen und sich entsprechend wohlfühlen.

Alle Punkte rund um erfolgreiche Hochzeiten, die sich auch auf andere Feste übertragen lassen, finden sich im Buch “ Wer Ja sagt, darf auch Tante Inge ausladen“ von Thomas Sünder.

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Kurzfilm „Unterdrückte Mehrheit“: Wenn der Status quo sich ins Gegenteil verkehrt

Nachdem ich vom Kurzfilm „Majoritée Opprimée“ las und ihn nun entdeckte, möchte ich ihn teilen und zitiere dazu Brigitte.de:

„1977 stellte die norwegische Autorin Gerd Brantenberg in ihrem Roman „Die Töchter Egalias“ die Welt spektakulär auf den Kopf, indem sie die Rollen von Männern und Frauen vertauschte. Jetzt hat auch die französische Regisseurin Éléonore Pourriat in ihrem zehnminütigen Kurzfilm „Majorité Opprimée“ („Unterdrückte Mehrheit“) die Verhältnisse umgedreht: Die Frauen haben das Sagen, die Männer schlüpfen in klassische Frauenrollen.
Protagonist Pierre bringt sein Kind in die Kita, radelt mit dem Fahrrad zur Arbeit und wird immer wieder mit sexuellen Anspielungen konfrontiert. Sein Protest gegen die Anmaßungen der Frauen wird nicht gehört. Eigentlich ist doch auch nichts dabei, wenn ein Mann sich rasiert, weil seine Frau das toll findet, oder? Und mal ehrlich – wenn ein Mann Shorts trägt, muss er sich nicht wundern, wenn er sich den einen oder anderen Spruch einfängt.
Nachdem Pierre von einer Gruppe Frauen angegriffen wird, nimmt ihn die Beamtin auf der Polizeiwache nicht ernst. Von seiner Frau, die erst nach dem Meeting für ihn Zeit hat, mal ganz abgesehen. Gegenüber dem Guardian sagte Pourriat über die Rolle des Pierre: „Wenn Frauen belästigt werden, denken viele, es wäre ihre eigene Schuld, sogar Menschen aus dem engen Umfeld. Das wollte ich mit diesem Charakter zeigen.“

Der Film ist aus dem Jahr 2010, startet aber erst jetzt auf YouTube und Facebook durch. Lohnenswert.“

Quelle und Video sind  hier zu finden:
http://www.brigitte.de/frauen/gesellschaft/sexismus-maenner-1189982/

 

Und ein kafkaesk-erdachter Dialog zwischen einem Polizisten und Mann, der einen bewaffneten Überfall melden möchte, wurde als Analogie einer Vergewaltigungsanzeige getextet.
Quelle: http://watch-salon.blogspot.de/2014/02/geschlechterrollen-mal-andersherum.html

 

Um die Sammlung der „verdrehten Welt“ wieder in die Richtung der „aktuellen Meldungen“ zu wenden:
„One Billion Rising – Menschen erheben sich und treten für die Rechte der Frauen ein“

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Sexistische Kackscheisse

Heute mal Butter bei die Fische:
Was ist schlimmer – unseriös Fluchen oder Darstellungen von Frauen in Werbung und Medien, die Rollenklischees bedienen und weibliche Personen auf ihren Körper reduzieren?
So niveaulos ich den Begriff „sexistische Kackscheisse“ finde, muss ich dennoch konstatieren: Wenig regt mich auf dem Weg durch die Stadt, Fahrrad fahrender Weise, mehr auf als Machos mit markigen Sprüchen an Litfasssäulen oder nackige Schönheiten, die an Plakatwänden für absolut alles werben – von Babynahrung bis Sterbekasse. Ehrlich!
Da komme ich mit Autos, die mich in den Parkstreifen abdrängen und mir haarscharf das Schienbein demolieren, fast besser klar.
Für das Bildungsbürgertum steht außer Frage, dass Niveaulosigkeit stets mit dem demonstrativen Beweis perfekten Anstands entgegen zu treten ist.
Bedauerlicherweise ist ein gutes Elternhaus sowohl den Plakatwänden als auch den verantwortlichen Marketingmenschen als auch den Hohlpfeifen um uns herum komplett egal.
Somit nehme ich Anlauf und kontere Niveaulosigkeit mit platten Sprüchen.
Das bedeutet: Was hohles, sexistisches Gewäsch ist, wird von mir ab sofort mit dem entsprechenden Aufkleber als solches diffamiert. Nein, nicht diffamiert: Enttarnt.
Sexistische Werbung ist nicht cool, nicht lässig, nicht modern, nicht trendig, nicht sexy, nicht aufsehenerregend: Sie ist für fünfzig Prozent der Bevölkerung, Mädchen in der Entwicklung ihrer Identität eingeschlossen, erniedrigend und schlichtweg überflüssig.
Und, ja, ich stehe dazu: Ab heute bin ich mir nicht mehr zu fein, das „sexistische Kackscheisse“ zu nennen.
Wer mir einen besseren Spruch nennt, der auch bildungsferne Schichten mit minimaler Lesekompetenz erreicht und als Aufkleber gedruckt werden kann:
Diese erfreuliche Möglichkeit, politisch korrekt Stellung zu beziehen, käme mir vorzüglich gelegen, herzlichen Dank im Voraus.

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Ein Satz, der mich erfreut – Zweiter Teil

„Dascha man schöner Tach heude, näch?“

Peter Heinrich Brix sagt diesen optimistischen Satz als „Adsche Tönnsen“ in der Sendung „Neues aus Büttenwarder“ im NDR immer wieder gern – auch bei verhangenem Himmel, wenn er im Nieselregen durch den Schlamm zwischen den Schweineställen entlang spaziert.

Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag mit dieser Bemerkung zu begrüßen, sobald ich mit dem Rad unterwegs zur Arbeit bin und zu schauen, wie es mich -und den Tag- verändert.

 

* auf Hochdeutsch: „Das ist ja ein schöner Tag heute, nicht wahr?“

 

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