aufmerksam, feminin, kreativ

Gruß zum Entspannen für eine liebe Freundin

Manchmal ist es schwerer, Aufgaben und Pläne liegen zu lassen und für ein paar Stunden aus der allgemeinen Hetze auszusteigen, als weiter den Pflichten zu folgen.
Meine Doppelkarten laden dazu ein, sich für einen Moment zurückzuziehen und die Welt sich ohne uns weiterdrehen zu lassen.

Ich habe zum ersten Mal einen diagonalen Entwurf ausprobiert, für den ich zwei Rechtecke aus unterschiedlichen Motivpappen schräg zerteilte und neu kombiniert zusammensetzte. Mir gefällt die Farbkombination mit dem geometrisch aufgebauten Hintergrund sehr gut. Das Stempelmotiv stammt von Stampin`Up, ich klebte jeweils einen Spruch dazu und rundete die Grüße mit gelb-weißer Kordel ab.

Auf Wunsch gebe ich gern Tipps und Anleitungen zum Basteln weiter. Auch Auftragsarbeiten fertige ich an!

aufmerksam, feminin

„Man muss da auch normal drüber sprechen!“ „-Und jeder Mann, der damit nich klar kommt, brauch sich nich in ’ne Frau verlieben!“

Wieder einmal ganz wunderbar:
Helga und Marianne, die beiden Nachbarinnen aus Schleswig-Holstein, klären erneut am Gartenzaun die wichtigen Fragen des Lebens.
Die wirklich wichtigen Fragen.
Heute: Die Menstruation der Frau.
Um es mit Helgas Worten zu sagen: „Deal with it oder schiet di wech!“

Video von Torge Oelrich, „Freshtorge“

aufmerksam, feminin

Exzentrisch einrichten: Komm doch rein!

Wenn ich dringend das Bedürfnis nach einer Wohnzeitschrift habe, kaufe ich am liebsten eine, bei der ich auf jeder zweiten Seite „Oha, das ist aber gewagt!“ denke.
Früher wählte ich meist Magazine, die besonders „erwachsen“ wirkten: Mit großen Häusern auf riesigen Grundstücken und jeder Menge Möbel und antiken AGA-Herden, die ich mir garantiert nie leisten kann. Das fand ich inspirierend.
Inzwischen, wenn das Bedürfnis nach einem „Heft zum Blättern“ mich überkommt, greife ich gern zu denen, die garantiert nicht schick aussehen und nicht teuer und bestimmt nicht aus einem Guss. Dort richten sich die Leute mit Flohmarktfunden und wilder Kunst und vielen Pflanzen ein. Am besten leben sie noch das ganze Jahr in einem Schäferwagen. Oder in einer finnischen Sauna kurz hinter dem Polarkreis. Oder in einem alten Schulbus oben auf der Klippe in Cornwall.

Nein, okayyy, so verrückt nun auch wieder nicht.
Aber inzwischen träume ich nicht mehr davon, möglichst elegant und hochwertig zu wohnen, sondern möglichst einzigartig.
Was natürlich alle behaupten, während sie zu 98% mit IKEA eingerichtet leben. So freute ich mich sehr, diese famose Vase für kleines Geld zu finden, als ich eigentlich gar nicht danach suchte. Ich werde hier garantiert für keine Firma der Welt Werbung machen, aber wer es dennoch wissen will, wo ich diese fantastische Frau entdeckte: Einfach eine kurze Frage per Kontaktformular schicken.
Und wer glaubt, 8,99 Euro für fünf vertrocknete Strohblumen bezahlen zu müssen, um den Trend „Trockenblumen, zweiter Versuch“ mitzumachen: Einfach einen Spaziergang zum Ententeich unternehmen, ein paar Stengel Schilf abkneifen, und schon sieht es soooo unglaublich hip und individuell zu Hause aus!

Die rothaarige Vasen-Dame darf noch entscheiden, ob sie sich lieber mit einer dänischen Galskugel oder dem Dannebrog (dänische Landesfahne) liieren möchte.

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Kann alleine: Vom Glück, es allein zu schaffen

Kleinkinder haben eine ausgedehnte „Kann-alleine-Phase“:
Anziehen, essen, das Dreirad aus dem Gartenschuppen ziehen – immer heißt es „Lleine machen!“ oder „Kann lalleine!“
Uns Frauen mangelt es leider oft am „Lleine machen“: Wir warten darauf, dass unser Partner oder eine Freundin Lust hat, bei unseren Plänen mitzumachen. Wir trauen uns nicht, einfach mal ohne die Ratschläge anderer loszulegen. Wir meinen, schief angeschaut zu werden, wenn wir allein in den Urlaub fahren oder auch nur allein im Café sitzen.

Ich bin gern allein unterwegs, einfach, weil ich auf niemanden Rücksicht nehmen muss und mein eigenes Tempo bestimmen kann. Dennoch gibt es Dinge, die ich vermeide, weil ich meine, es allein nicht zu schaffen. Besonders, wenn es darum geht, mich auf die Kraft meines Körpers zu verlassen.

Letztes Wochenende waren mein Mann und ich im Kletterpark, und es stellte sich heraus, dass ich mich deutlich geschickter anstellte. Überraschung Nummer eins.
Außerdem stellte sich heraus, dass ich es hasste, immer die Erste an der nächsten Aufgabe des Parcours zu sein, aber genauso wenig die Zweite sein wollte. Überraschung Nummer zwei.
Oft genug stand ich auf 14 Metern Höhe auf der Plattform und jaulte: „Ich habe echt Angst, echt jetzt!“ und sprang wenige Sekunden später doch auf das nächste Seil oder hangelte mich über das nächste Hindernis.
Also, liebe Frauen: Kann alleine! Einfach mal machen, im Zweifelsfall hat der Mann an unserer Seite viel weniger Ahnung, als wir so glauben (und hoffen).

Nachdem das Stand-Up-Paddeln im Urlaub so viel Spaß machte, aber eben nur mir Spaß machte, war klar:
Das mache ich in Hamburg bald mal wieder. Lalleine machen.
Also lieh ich mir vorgestern ein SUP aus, um den Kletter-Muskelkater durch Paddel-Muskelkater zu kontern, und legte los. Entgegen der Meinung des Profis schön in die Gegenrichtung der empfohlenen Strecke, um mehr Spaß und Spannung zu haben. Leider besiegte mich bald ein ausgedehntes Kiesbett, das ich mit noch so viel Ziehen am SUP nie überwinden konnte, sodass ich umdrehen, das SUP über die Schleuse tragen und neu einsetzen musste. Wat soll’s, ich hatte meinen Plan umgesetzt, war gescheitert und paddelte nun auf der deutlich langweiligeren Hauptstrecke entlang.

Scheitern gehört dazu, hat aber nichts mit Versagen zu tun – versagen tut nur, wer es gar nicht erst versucht.
Und ich hatte dann ja eine wunderbare Paddeltour, nur wesentlich ruhiger, als auf meiner privaten Abenteuerstrecke geplant.
Obwohl ich eine Menge auf dem SUP herum turnte, um Fotos von der Landschaft zu machen, blieb ich sicher oben. Meine Wechselkleidung war also, wie immer, überflüssig. Und das Schleppen des großen, dreckigen SUPs schaffte ich auch wunderbar alleine. Und der Kletter-Muskelkater war nach dem Paddeln sogar weg.
Na also.
Leine machen!

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Männer sind immer so gefühlsbetont und zart. Wenn meiner nur nicht ständig weinen würde!

Mein Mann ist immer so temperaturempfindlich, auch im Juli

Wer noch nicht über „Das bißchen Arbeit“ gestolpert ist: Diese Satire eröffnet einen ganz neuen Blick auf unser Leben.
Denn komischerweise ist es ein großer Unterschied, ob ich morgens als Frau aufstehe oder als Mann. Auch wenn das nur die eine Hälfte der Weltbevölkerung in ihrem Alltag bemerkt. Die folgenden Inhalte stammen alle von „Das bißchen Arbeit“, die Unterschriften zu den Fotos von mir.

Anonyme Einsendung: „Viele klagen hier über ihre besitzergreifenden Exmänner. Das ist nur eine Frage der Kommunikation, Ladies. Mein Ex macht seinen „Job“ 3 Jahre nach Scheidung immer noch top und erinnert mich an alle Verabredungen von unserem Kind. Rosenkrieg muss nicht sein!“

Im Postfach von Petra, (43): „Nach der technischen Beratung habe ich den Ingenieur für seine Auffassungsgabe gelobt. Ist nicht selbstverständlich, dass Männer in technischen Berufen beschäftigt sind. Danach war er verstimmt. Darf ich jetzt noch nicht mal mehr Komplimente machen?“

Nun, das ist ja schon eine ganze Weile her. Inzwischen sind wir ja viel weiter. Mein Mann achtet sehr auf sein Gewicht, das stimmt schon, aber er tut das nur für sich und ist da überhaupt nicht von mir beeinflusst. Ich mag auch zu dünne Männer nicht. Echte Männer haben Kurven!

Bloß, weil mein Mann jetzt Geld verdient, meint er, ich sei nicht die Einzige, die ein Recht auf teure Hobbies hat. Hallo?! Der Flugplatz gehört mir!

Aus dem Postfach von Lis (37): „Mein Lieblingskollege hat 14 Jahre seinen Job super gemacht. Jetzt will er noch heiraten. Ich weiß, er mag Kinder, außerdem hat die Frau Immobilien. Er sagt, ich muss mich nicht sorgen, aber: Damit ist er doch aus der Langzeitplanung raus, oder?“

Anonyme Einsendung: „Ständig höre ich das Gejammer von Männern, dass sie unterbezahlt werden. Warum wählen die Männer dann nicht einfach einen anderen Beruf? Es kann so einfach sein.“

Tina, 45: „Ich habe einen Artikel über „Regretting Fatherhood“ gelesen und kann es nicht nachvollziehen. Ich bereue nicht eine Sekunde, meine wunderbaren drei Kinder in die Welt gesetzt zu haben und freue mich auf jedes Wochenende mit ihnen, das ich nicht auf Geschäftsreise bin.“

Vegetarisch hat mein Mann ja immer schon gekocht, aber jetzt auch noch vegan? Das geht zu weit! Ich schmuggle Fischfrikadellen in den Tiefkühler.

Petra (43): „Immer wieder wirft mein Mann mir vor, dass ich mich nicht genug einbringe. Dabei hole ich den Großen schon 1x die Woche vom Ballett ab, die Kleine darf immer mit ins Stadion (sofern meine Freundinnen keine Zeit haben). Wie beende ich diese nervige Dauerdiskussion?“

Aus dem Postfach. Tia (35): „Nach 5 Jahren Teilzeit hat sich mein Mann in den Kopf gesetzt, zu tauschen. Erst dachte ich: chillig, 30 Stunden Arbeit und mit den Kids spielen, aber – meine Rente! Als ich fragte, warum er als Vater überhaupt arbeiten will, war er sauer. Was jetzt?“

Aus der Community „Echte Papas“: „Wieviel Zeit verbringen eure Frauen mit den Kindern? Kann ich von meiner Frau, die von Mo-Sa arbeitet und eigentlich eine tolle und liebevolle Mama ist, erwarten, dass sie am Sonntag nicht immer unterwegs oder in ihrem Hobbykeller ist?“

Wer jetzt immer noch nicht weiß, wo das Problem liegt, kann gern diesen Artikel lesen.

 

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Du bist geliebt, auch jenseits der Klischees vom Valentinstag

Für alle, die mit dem heutigen Valentinstag nichts anfangen können, sich einsam und unsichtbar fühlen:

„Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet.
Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!
Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen.
Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben – noch bevor einer von ihnen begann!“
aus der Bibel, Psalm 139, Vers 13-16
„Jesus Christus kann alle Verknotungen in deiner Seele lösen.
Er kann dich auch von allen Komplexen
und von den tief verwurzelten Gewohnheiten deines Unterbewusstseins frei machen.“
.
„Gottes Verheißungen sind wie heimisches Kaminfeuer,
an dem man Hände und Herzen wärmen kann.“
.
„Glaube und du wirst erleben, dass Dinge,
die bei Menschen unmöglich sind,
bei Gott möglich sind.“

Corrie ten Boom
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Mode ist… ein mutiger Blick auf uns selbst

Heute möchte ich ein Buch empfehlen: „Fashion – Was verrät mein Stil über mich?“ von der Psychologin Dr. Jennifer Baumgartner.
Darin stellt sie verschiedene Phänomene bezüglich eigener Gewohnheiten beim Anziehen vor und bietet Lösungen  an.
Jede von uns kennt mindestens eine Frau, die sich zu bieder, zu langweilig und zu altbacken kleidet. Diese Frau ist keine klassische Schönheit, aber mit einer neuen Frisur und fröhlicherer Kleidung könnte sie viel dynamischer aussehen. Derzeit macht ihr Kleidungsstil sie zehn Jahre älter, als sie ist. Warum ist das so? Was geht in dieser Frau vor? Und welche Ideen für einen neuen Blick auf die Kleidungsgewohnheiten könnten ihr helfen?
Ebenso gibt es immer Frauen, die sich deutlich zu jung oder zu (nach)lässig für ihr Alter kleiden. Auch ihnen stellt Jennifer Baumgartner kluge Fragen und gibt Tipps, wie ein wertschätzender, neuer Blick auf den eigenen Körper gelingt.
Wir kennen auch die Frauen, die sich in große schwarze Zelte hüllen, weil sie auf die kaschierende Wirkung von wallendem Stoff setzen und auf den schlankmachenden Effekt von Schwarz vertrauen. Dabei sieht keine Frau in schlabbriger, schwarzer Kleidung schlank aus. Eher deprimiert und unsicher. Wer den eigenen Körper mit Achtung und neu gewonnener Liebe anschauen und anschließend einkleiden möchte, findet viele sinnvolle Ratschläge.
Das Gleiche gilt für die Frau, die Tag und Nacht ihre Arbeitskleidung trägt. Und für die, die seit der Geburt der Kinder nur noch verwaschene Jeans und Sweatshirts trägt. Und für die, die den Schrank voller wunderschöner Schätze hat und sich nicht wertvoll genug fühlt, sie auch zu tragen. Statt dessen läuft sie in ausgefransten Uraltklamotten herum. Auch für die, die kaufsüchtig ist oder die, die unbedingt einen riesigen Markennamen auf jedem Kleidungsstück tragen muss: Mit einem ehrlichen Blick auf die eigene Denkweise und kluge Hinweise bringt die Autorin Frauen voran, die sich selbst mehr wertschätzen und das auch äußerlich zeigen wollen.

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Mode ist… die Befreiung von der Meinung anderer

„Everybody is a slave to the „like“ button.
We´ve created a zombie nation.“
Sarah Ellison

„Now I embrace every curve and kinky hair on my head.
I´ve totally liberated myself from mental slavery.“
Wamuhu Waweru
Designer, Curatur, Activist

in: „True Style is what´s underneath“, Elise Goodkind and Lily Mandelbaum

„Alle sind Sklaven des „Mag ich“-Kommentars.
Wir haben eine Nation von Zombies kreiert.“

Sarah Ellison

„Jetzt umarme ich jede Kurve (meines Körpers) und jedes krause Haar auf meinem Kopf:
Ich habe mich komplett von mentaler Sklaverei befreit.“

Wamuhu Waweru

Viele trauen sich nicht, Kleidung außerhalb der eingefahrenen Routine auszuprobieren. Viele kommen noch nicht einmal auf den Gedanken, dass sie sich auch ganz anders kleiden könnten. So eingebrannt sind bestimmte Vorstellungen darüber, wie sie aussehen und welche Bereiche des Körpers sie kaschieren wollen. Viele meinen, ausgefallene Kleidung sei zu jung, zu wild, zu unpassend für sie. Wer mit einer bunten Farbkombination durch die Straße läuft, wird abschätzig betrachtet. Wer mit über 50 Jahren noch WasAuchImmer trägt, wird von anderen innerlich mit fiesen Kommentaren abgestraft. Wer mit Größe 44 WasAuchImmer trägt, statt sich in schwarzen Schlabberklamotten zu hüllen, wird (laut oder leise) beschimpft.
Warum tun wir Frauen einander so etwas an?
Warum bewerten wir unseren eigenen Körper ständig so negativ?
Warum schauen wir andere so bösartig an?
Was soll das?
Wir berauben uns unserer eigenen Freiheit, wenn wir ständig eine Schere im Kopf haben, die jede neue Idee und jeden verrückten Einfall gleich tötet. Viel lieber sollten wir all jene Frauen feiern, die ihre eigenen Möglichkeiten austesten. Die völlig entspannt eine andere Schönheit zelebrieren, als wir sie in unseren engen Köpfen haben.
Warum darf man bestimmte Farben nicht kombinieren? Bestimmte Schnitte nur bis zu einem gewissen Alter tragen? Was sollen all diese Grenzen, die uns nur gegenseitig klein halten?

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Der Preis für die Liebe

„Und ich glaube dennoch, dass es für viele junge Frauen die richtige Entscheidung ist, Single zu bleiben. Nichts frustriert mich mehr, als mit anzusehen, wie junge Frauen ihr Leben an farblose, undankbare, langweilige Mannskinder vergeuden, die nur ein Mädchen brauchen, mit der sie vor ihren Freunden angeben können, und das im stillen Kämmerlein Ersatzmutter und Sexpartnerin gleichzeitig ist. Ich war dieses Mädchen. Es machte keinen Spaß.
Es ist nicht so, dass die Träume dieses Mädchens gar nicht zählten, aber sie zählten immer weniger als die ihres Freundes, weil Jungs mit der Erwartung aufwachsen, dass ihre Freundin sie unterstützt. Ihr seht sie überall: erschöpfte junge Frauen, die mit ihrer gesamten Energie jungen Männern ihr Leben organisieren, ihnen Mut machen, sich um sie kümmern; Männern, die ihnen das übelnehmen, es ihnen aber noch mehr verübeln würden, wenn sie es nicht machten. Ihr seht sie für jedes Krümelchen Zuneigung kriechen, bis alles in die Brüche geht und der Teufelskreis von vorn anfängt. So kann man seine gesamte Jugend verplempern.
Für junge Frauen soll auf der Prioritärenliste ganz oben stehen, ob Männer sie in Liebesdingen gut finden, und viele junge Männer können sich eine Welt, in der wir andere Prioritäten setzen, nur schwer vorstellen. Das ist problematisch, weil von uns erwartet wird, dass wir uns dafür in allen anderen Bereichen des Lebens beschneiden. Wir sollen unsere Identität herunterspielen, wir sollen finanziell oder beruflich nicht erfolgreicher sein als unser Partner. Wir dürfen Kreativität und Ehrgeiz an den Tag legen, aber nie mehr als der Mann in unserem Leben, damit er sich nicht bedroht fühlt. Dabei gibt es wenig Männer, für die sich dieses Opfer lohnt.
„In der patriarchalen Kultur betrachten tendenziell Männer die Liebe als etwas, das ihnen zusteht, ohne dass sie sich selbst anstrengen müssten,“ schreibt Bell Hooks in „All About Love: New Visions“, „in den meisten Fällen wollen sie die Arbeit, die Liebe erfordert, nicht verrichten.“ Selbst die nettesten Männer erwarten oft, dass sie, sobald eine Frau in ihr Leben tritt, die meisten Hausarbeiten nicht mehr verrichten müssen.
Wenn ich mich über dieses monolithische Ideal der romantischen Liebe geäußert habe, kam der heftigste Widerstand von Männern, zum Teil verbunden mit Gewalt, und das ist auch kein Wunder: Männer haben in diesem traditionellen Arrangement viel mehr zu gewinnen. Männer dürfen romantische Liebe als Gefühl und Erfahrung betrachten, das ihnen als Belohnung für ihr fantastisches Ich zusteht. Ich hätte es auch nicht gern, wenn mir jemand das streitig machte.
Frauen dagegen lernen schon früh, dass wir, um geliebt zu werden, hart arbeiten müssen, und um dauerhaft geliebt zu werden, noch härter arbeiten müssen. Wir kümmern uns um Männer, die nie gelernt haben, sich um sich selbst zu kümmern, und das unabhängig davon, ob wir für eine solche Arbeit überhaupt geeignet sind. Wir tun es, weil uns eingeredet wird, dass wir andernfalls einsam sterben.“

Laurie Penny in „Bitch Doktrin“, Edition Nautilus