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Kindermund: Fujiama im Gehörn

Wieder habe ich mich köstlich amüsiert.

Ein Mädchen scheint die Idee einer Pyjama-Party auszubrüten und beginnt mit „Fujiama“.

Ich trage eine weiße Hose, die ich mit grüner Textilfarbe besprenkelt habe. Das Ergebnis ist außerordentlich künstlerisch. Auf die Frage eines Mädchens, warum meine Hose denn so aussähe, meine ich: „Weil ich erwachsen bin, darf ich mit meiner Kleidung machen, was ich will. Ich darf auch grüne Farbe auf meine Hose spritzen. WEIL ICH ERWACHSEN BIN. Kinder dürfen das nicht einfach so!“
Sie: „Ich glaub das nicht! Grüne Farbe auf die Hose! Du magst wohl grün!“
Ich: „Ja, ich habe ja auch in grün geheiratet.“
Sie: „Aber doch nicht die Hose! Mit Farbe! Du musst mal zum Gehörnarzt!“
Ich stehe ein paar Meter entfernt: „Wie bitte? Ich muss zum Gehörarzt? Warum denn?“
Sie: „Neeeiiiin, Gehörnarzt! Für dein Kopf! Das ist doch nicht normal! Grüne Farbe auf die Hose, also bitte!“

 

Stecknadeln

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Kindermund: Schwangere Tattoos

Wieder habe ich von den Kindern viel Neues gelernt:

Nach dem Wochenende tauche ich mit einem (aufgeklebten) Drachen-Tattoo auf, das von einer chinesischen Geburtstagsparty stammt. Mehrfach werde ich gefragt, ob es wirklich nicht echt sei. Ein Junge gerät ins Fabulieren:
„Wenn man tätowiert ist, ist das bis für den Tod. Wenn man denn so tot ist, hat man das immer noch. Und dann machen sie das Grab auf und gucken rein…. dann ist der da so… bleich und weiß…. und tätowiert… überall…“ Ihm ist anzusehen, dass er es förmlich vor Augen hat und wohlig schaudert.

Ich spendiere eine Runde Eis. Wir sitzen vor der Eisdiele auf dem Marktplatz, das Mädchen beißt kräftig in ihre Kugel Erdbeereis.  „Im Fernsehen, da essen die das Eis immer ganz komisch. Guck mal, so,“ meint sie und leckt das Eis geziert. „So kann man doch kein Eis essen!“ und beißt herzhaft zu.

Ich habe ein Fotoalbum mitgebracht, in dem Fotos aus meiner Kindheit sind, um zu zeigen, wie überraschend ähnlich ich ihr damals sah. Das erkennt sie tatsächlich auch, die Mutter  findet die Ähnlichkeit ebenfalls frappierend. Wir blättern durch das Album. Das Mädchen, ganz entsetzt angesichts der Bilder, auf denen ich immer wieder ein neues Geschwisterkind als Baby halte: „Da sind ja ständig neue Babys! Habt ihr dauernd neue gekriegt? Wieso denn so viele?“

 

Wildblumenwiese

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Kindermund: Promis im Gebüsch

Wir kommen an einem brachliegenden, wild wuchernden Grundstück vorbei.
Ein Junge: „Ich würde hier mal einen Promi-Film drehen.“
Ich, etwas irritiert: „Aha, mit welchem Promi denn?“
Er: „Äh, also, so ein Film – so ein Krimi! Dann nenn ich es  ´Die Nacht, in der die Welt unterging`.“

Ein Mädchen fragt mich: „Mit wem ist man mehr verwandt – mit der Mutter oder mit dem Vater?“

Ich erkläre, was ein „Terrain“ ist.
Daraufhin ein Junge: „Wo mein Terrain aufhört, ist dein Terrain. Und wo dein Terrain aufhört, ist meins.“
Wunderbar, da konnte ich mir sicher sein, dass das Wort korrekt verstanden wurde…

Und der Spruch eines Erwachsenen, den ich unter „Kindermund“ zitiere, weil ich ihn dort passend finde:
„Also bist du verheiratet und hast keine Kinder?!“
Ja, richtig. Glücklicherweise muss niemand in Deutschland heiraten, und von denen, die heiraten, muss sich glücklicherweise niemand fortpflanzen. Kaum zu glauben, aber wahr.
Mir hat zumindest niemand im Standesamt einen positiven Schwangerschaftstest vor die Nase gehalten, kaum dass ich die Urkunde unterzeichnet hatte.
Bloß komisch, dass ich ständig nach Kindern gefragt werde, aber nie mein Mann…
Da ich täglich mit Kindern arbeite, verweise ich gerne darauf, dass ich viele Kinder in meinem Herzen habe und das völlig ausreiche. So oder so freue ich mich auf den Tag, an dem mich niemand mehr danach fragt, weil angesichts vielfacher ungewollter Unfruchtbarkeit einerseits und gewollter Kinderlosigkeit andererseits diese Frage endlich als unhöflich gilt!

 

Häuschen

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Kindermund: Nützliche Insekten

Weiterhin lerne ich täglich dazu – hier die neuen, erheiternden Kindersprüche.

Ich wurde gefragt, ob ich die „Svissbee“ wieder dabei hätte: „Ja, die Frisbee habe ich mitgebracht. Übrigens, wenn du Svissbee sagst, klingt es wie „la Suisse“, das ist die Schweiz auf französisch.“
Er: „Ich kann auch Frisbee sagen (versucht es tapfer), aber Svissbee klingt viel besser.“
Dem kann ich nur zustimmen, man hört förmlich, wie die Sssssvisssssbee durch die Luft zischt.

Ich lese vor. Als ich eine Seite umblättere, kreischt eine Fünfjährige auf: „Ich wusste ja gar nicht, dass du verheiratet bist!“ und zeigt auf meinen Antrags- sowie den Ehering.
Ich: „Doooch, bin ich, er heißt *+*++*+*.“
Sie: „Wie habt ihr euch denn kennengelernt?“
Ich beginne die (sehr unspektakuläre) Geschichte zu erzählen.
Sie, nach ca. 5 Sätzen, plötzlich: „Wann liest du mir weiter voooor???“

Mir wird erklärt, wozu Ohrenkneifer gut sind: „Dann setzt man die einem Kind auf den Kopf, das Läuse im Haar hat, und der frisst die mit dem Kneifer auf…“

 

Torhaus

Hier sind sicherlich auch viele Ohrenkneifer unterwegs…

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Kindermund: Erklärungsnot

Die neusten Kindersprüche, diesmal fast philosophisch.

Mehrfach lassen sich die Mädchen den Unterschied zwischen einer Klassenreise, einem Schüleraustausch und einem Auslandsjahr erklären. Wir landen beim Thema „Heimweh“, das Mädchen: „Wieso, is doch nicht schlimm, dann können die doch mit ihren Eltern … so … skaten.“
Ich bin völlig irritiert und überlege: „Meinst du skypen?“ „Ja, genau, skaten!“

Ich bekomme die Welt erklärt:
Sie: „Hast du gestern ferngesehen?“
Ich: „Nee, ich sehe selten fern. Und gestern habe ich schon morgens um fünf gearbeitet, da war mir dann abends alles egal.“
Sie: „Also, das ist ganz schlimm. Da sind die von der rechten Republik, und die aus der linken. Und dann ist da der Rechtsanwalt, und der Linksanwalt.“
Ich komme überhaupt nicht mit und meine: „Es gibt nur Rechtsanwälte, der linke wird wohl jemand anderes sein. Redest du vielleicht von Parteien in Deutschland?“
Schlussendlich erklärt sie mir, dass der Rechtsanwalt aus der rechten Republik alle Flüchtlinge vertreibt, und wo die denn jetzt hinsollen?

Ich habe eine Frisbee mitgebracht, damit spielen wir „Schweinchen in der Mitte.“
Zwischendurch müssen Konflikte bereinigt und Absprachen geklärt werden, jedes Mal rufen sie ungeduldig „Werf!“. Daraufhin rufe ich grundsätzlich „Es heißt wirf!“ zurück.
Beim gefühlt zwanzigsten Mal Korrektur antworten sie auf mein „WIRF!“ mit „Würf!“
Ich: „Also, wenn ich werfen soll, heißt es wirf. Da ist kein E in dem Wort, sondern ein I. WIRF.“
„Sag ich doch: Würf!“
Ich überlege kurz, ob ich lachen oder weinen soll, und würfe stattdessen einfach.

 

Petunien

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Fröhlicher Kindergeburtstags-Tisch

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In meiner Kindheit hatte ich einen Teller und einen Becher von „Graziela“. Lustiger Weise erleben diese farbenfrohen Unisex-Designs ein Revival, was ich angesichts des „Pink für Mädchen“ und „Blau-grau-schwarz für Jungs“-Diktats sehr begrüße.
Auch ganz wunderbare Bettwäsche besaß ich, die vor Kurzem von meinen Eltern hierher kam und demnächst von mir zu einer Tischdecke umgearbeitet wird.

 

Graziela-Party

 

Nun habe ich einen kleinen Kinder-Geburtstagstisch gestaltet: Mit viel frischem Grün und fröhlichem Gelb schenkt er gute Laune und passt zu beiden Geschlechtern.

 

Kinderparty

 

Neben der Konzentration auf zwei Farben, die in Geschirr, Speisen und Dekoration die Hauptrolle spielen, habe ich einen weiteren Tipp:
Streuteile aus Holz (oder Plastik, Filz, Metall) werden mit einem Zahnstocher auf der Rückseite ganz schnell schöne Pieker für Kuchen, Obst und belegte Brote. Dazu einfach einen Zahnstocher in hochwertigen Alleskleber tauchen und auf die Rückseite des Streuteils legen. Eine Weile in Ruhe lassen und parallel weitere dekorative Pieker basteln – fertig. Die Streuteile werden über den Tisch verstreut und die passenden Pieker zieren dreidimensional die Teller. Mit wenig Geld, wenig Zeit und schönem Ergebnis gestaltet – so mögen wir das!

 

Blumen in gelber Kanne

 

Die Rosen und Gerbera stehen in einer kleinen, gelben Vintage-Kanne, wie hier zu sehen ist. Solche „Regelbrüche“ lieben Kinder: Blumen in der Teekanne, Pudding im Trinkbecher, Saft in der Schüssel…wie auch immer, hauptsache, „falsch herum“.

Graziela Preiser created fancy designs for children. During the 70s and 80s lots of children in Germany loved their plates, cups, beddings etc. because of the happy figures. Me too… Today I´m styling a table with my old dishes, together with lots of green and yellow. The flowers got a place in an old jug which seems to come of the 50s.

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Wie immer schicke ich meine Blumen zum FloralFridayFoto , Engel & Banditen und Holunderblütchen.

aufmerksam

Kindermund: Ideenreiche Reportagen

Heute versammle ich diverse Sprüche verschiedener Mädchen zum Thema „Kindermund“.

Sie: „Ich habe Husten – schon drei Mal war ich damit krank. Wer hat sich Husten eigentlich ausgedacht? Das war eine richtig blöde Idee.“

Sie: „Guck mal, die haben hier so Reportagen gebastelt.“ (Collagen)

Ich: „Jetzt kommen wir gleich wieder an den schönen blauen Blumen vorbei-“
Sie unterbricht mich und freut sich, den Namen der Blumen zu erinnern, den ich ihr letzte Woche erklärt hatte: „Weiß ich! Vergess dich nicht!“

 

Pusteblume

aufmerksam, Gäste & Feste, kreativ

Fröhlich-frisches Apfel-Fest

Apfeldruck1Kleine Holzäpfel, auch Malusäpfel genannt, sammelte ich unterwegs an der Alster und schnitt sie zu Hause in Hälften.

ApfeldruckMit Tuschfarben druckte ich viele Äpfel, die aufgrund ihrer Größe perfekt auf das Format meiner Kreisstanze passen.

Apfelfest6Aus den gedruckten Äpfel fertigte ich Anhänger, die mit Namen beschrieben als Platzkärtchen oder Gastgeschenk dienen. Auch dekorative Pieker für einen Apfelkuchen bastelte ich aus den bunten Apfelhälften.

Apfelfest4Weitere Fähnchen schnitt ich aus buntem Papier zu, sie können auch als Spieße benutzt werden. Auf ein orangefarbenes Satinband klebte ich Wimpel aus Motivkarton, sodass eine Girlande entstand.

Apfelfest5Die Einladungskarten für die Kinder bedruckte ich neben den Holzäpfeln mit Blattstempeln und spritze Farbe darüber. Auch die Innenseite der Karte sowie den Umschlag gestaltete ich entsprechend, Grundlage dafür waren hier einfache weiße Doppelkarten und Briefumschläge.

Apfelfest3

Richtig verliebt habe ich mich neulich in die Apfelschalen sowie die Blattschale, die unter den Piekern und Fähnchen kaum zu erkennen ist. Sie eignen sich hervorragend zum Servieren süßer Kleinigkeiten und können durch ihre geringe Größe gut auf der Tafel verteilt werden.

ApfelfestKarten

Gern gestalte ich auch für Ihr Kind eine fröhliche Geburtstagsfeier mit einem Motto nach Wunsch, inklusive Programm und Dekoration. Ebenso können Sie bei mir passenden Raumschmuck für ein Fest, das sie selbst gestalten, bestellen.

Bei den Linkparties CreaDienstag, Dienstagsdinge, HandmadeOnTuesday und Meertje verlinke ich das „Apfel-Fest“.

aufmerksam, glaubhaft

Kreative Idee für Kinder: „Danke!-Konfetti“

Als kindgerechte Möglichkeit, Erntedank zu feiern und über Gottes Segen nachzudenken, entstand die Idee des „Danke!-Konfetti“. Aus buntem Papier werden Kreis ausgeschnitten. Gemeinsam überlegen Eltern und Kinder, wofür sie in diesem Jahr dankbar sind: Freunde im Kindergarten, überstandene Windpocken, erholsame Ferien, gesunde Haustiere, ein erfolgreicher Umzug, Besuche bei den Großeltern, Mamas Arbeitsstelle, Papas neues Hobby, Bewahrung auf Autofahrten usw. So geben sich Kinder und Erwachsene gegenseitig Einblick in ihr Erleben des bisherigen Jahres und ihre Dankbarkeit.

Diese Gründe zum Danken werden auf den Kreisen festgehalten: Mit Zeichnungen und Worten, je nach Alter und Können. Die bunten Kreise werden mit Fäden an Zweigen oder an einem gut sichtbaren Ort in der Wohnung aufgehängt. Im abschließenden Gebet danken alle Gott für seinen Segen und seine „Geschenke“ an uns. Das ist eine Runde „Danke!-Konfetti“ wert!

KinderGartenDie Bildquelle ist The Graphics Fairy.

Weitere Impulse für Kindergruppen:

Frühjahrsputz im Herzen
Wie leben wir Christen Gemeinschaft?
Großzügigkeit: Weihnachten im Schuhkarton für arme Kinder
Fasching: Wollen wir echt sein oder Masken tragen?
Pfingsten: Den Heiligen Geist kindgerecht erklären

aufmerksam, Gäste & Feste, kreativ

Dekoration für ein Herbstfest gestalten

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Stimmungsvolle Dekorationen für ein herbstliches Brunch oder eine Geburtstagsfeier finden wir auf einem Waldspaziergang: Farnblätter, rote Mehlbeeren und knorrige Äste. Wer das Buffet schmücken möchte, greift lieber nicht auf „hübsche Fliegenpilze“ zurück: Eine einfach und ungiftige Lösung brauchen wir.
Schnell gebastelt sind diese Pieker für Muffins oder Torten: Dazu drucken wir die passenden Motive auf dickes weißes Papier, schneiden sie aus und kleben sie doppelt um Schaschlikspieße oder Zahnstocher. Hier ist der Fliegenpilz, das Blatt (wer mag, malt es noch an), der Fuchs  und eine Alternative in schwarz-weißsowie die Feder.

Als Anhänger für Flaschenhälse oder als Serviettenring eignen sich diese ausgestanzten Kreise. Sie wurden ebenfalls auf festes Papier gedruckt, doppelt zusammen geklebt und dabei ein rotes Satinband mitgefasst. „Count your Blessings“ ist ein Motto bei Thanksgiving: „Zähle deine Segnungen“. Hier ist das Bild dazu: Einfach herunterladen, die Größe anpassen, ein ganzes DIN A 4 Blatt damit gestalten, ausdrucken, ausstanzen und zusammen kleben.

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Wer mit Kindern bastelt, kann die Maus als Ausmal-Vorlage ausdrucken. Kleine Mäuse auf ausgestanzten Kreisen werden mit Blüten verziert und ebenfalls als Partypieker verwendet. Wer eine herbstliche Grußkarte mit Platz für eigene Worte basteln möchte, kann für Schulkinder diese Vorlage mit Mäusen und einem Elf verwenden. Lauter Blätter, auf rotes oder gelbes Papier gedruckt, können ausgeschnitten und um den Text oder das Mausbild geklebt werden.

Kreative Ideen versammeln sich beim CreaDienstag, DienstagsDinge, HandmadeonTuesday und Meertje.
Die Bildquelle ist The Graphics Fairy.