aufmerksam, glaubhaft

Mit Kleinigkeiten den Menschen treu dienen

In der vergangenen Woche erhielt ich aus heiterem Himmel überraschend viel positive Aufmerksamkeit. Ich hatte dafür nichts Besonderes geleistet, nur meine Arbeit sorgfältig und den SeniorInnen zugewandt erledigt.
Unter anderem sprach mich auf dem Flur eine Putzfrau an: „Oh, schön Sie zu sehen! Ich habe Sie vermisst, lange nicht getroffen – geht es Ihnen gut? Ich habe schon meine Kollegin und meine Chefin gefragt, wo die Nette mit den kurzen Haaren aus der Verwaltung ist. Alles okay?“
Damit diese Frau mich vermisst, habe ich nichts anderes getan, als vier Jahre lang konsequent allen Putzfrauen zuzulächeln und sie mit „Guten Morgen!“ oder „Hallo!“ zu grüßen. Das Haus ist so riesig und die Putzfrauen so viele – ich kenne ihre Namen nicht und sie meinen auch nicht. Bisher hatte ich selten den Eindruck, dass mein Gruß bewusst wahrgenommen wird.
Aber in der Treue zu den scheinbaren kleinen, unsichtbaren Diensten liegt ein großer Wert. Offensichtlich macht es zumindest für eine Putzfrau einen Unterschied, ob ich täglich lächelnd grüße oder nicht.

Deswegen möchte ich dich heute ermutigen, im Kleinen treu zu sein.
Ja, oft wirkt es so, als würden die Temperamentvollen oder Schleimer aus der ersten Reihe die meiste Aufmerksamkeit bekommen und damit die meiste Anerkennung. Zumindest kurzfristig. Ich glaube, dass im konsequenten Dienen außerhalb der Aufmerksamkeit der großen Gruppe eine starke Kraft liegt.
Mag sein, dass wir davon selbst nichts erleben.
Mag sein, dass es dafür jahrelang keine Wertschätzung gibt – zumindest keine direkt geäußerte von unseren Mitmenschen.
Dennoch bin ich sicher, dass das winzig kleine Gute eines Tages seine Kraft entfalten wird.

„Wer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Größte in Gottes himmlischem Reich.“
aus der Bibel, Markus Kapitel 18, Vers 4

„Ich weiß, was du getan und geleistet hast. Sieh, ich habe dir eine Tür geöffnet, die niemand verschließen kann. Deine Kraft ist klein; doch du hast an dem, was ich gesagt habe, festgehalten und dich unerschrocken zu mir bekannt.“
aus der Bibel, Offenbarung Kapitel 3, Vers 8

aufmerksam, kreativ

Anleitung: Beistelltisch selber bauen

Unser Geld geben wir lieber für anderes als eine teure, große Wohnung aus. Entsprechend werden regelmäßig kreative Lösungen gesucht, um Alltagsprobleme zu verbessern oder das Vorhandene schöner zu gestalten. In diesem Fall suchte ich einen geradezu winzigen, aber praktischen Beistelltisch. Die Kleinanzeigen ergaben einen traumhaften antiken Hocker, nach dem ich mich bis heute innerlich verzehre, nur: Er wäre mir zu klobig gewesen. So schlenderte ich bei „Søstrene Greene“ vorbei in der Hoffnung, irgend etwas zu finden, das sich gegebenenfalls umfunktionieren lässt.
Ich hatte Glück und stolperte über Blumenständer, stabil und quasi unsichtbar. Auch wenn mir die Primel im Bild oben gefällt, war klar, dass ich eigentlich nur das Gestell und nicht den Blumentopf brauchte. Jetzt fehlte nur noch ein Holztablett, um es mit dem Unterteil zu verschrauben.

Kaum aus dem Urlaub zurück, kaufte ich frische Blumen für Ostern. Und entdeckte im Blumenladen einen weißen Drahtkrob, der design-technisch sehr gut zum Gestell passte.
Zu Hause verband ich den Drahtkorb mit dem grünen Unterbau in vielen Windungen durch eine straff gezogene Kordel. Dann nähte ich aus einem farblich harmonierenden Stoffrest noch eine Unterlage für tropfende Gläser und krümelige Kekse, und schon war der neue Alltagshelfer fertig. Leicht, transportabel und hübsch, was brauche ich mehr neben meinem Ohrensessel?

Sämtliche Kissen, die zu sehen sind, habe ich selbst genäht. Hier habe ich mein Lippen-Kissen vorgestellt.

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