aufmerksam

Ausprobiert: BrainWalking in Hamburger Parks

Vor Kurzem nahm ich an einem „Brain-Walk“ im Hamburger Stadtpark teil. Im Gehen absolvierte eine große Gruppe von Interessierten vielfältige Übungen: Für Koordination und eine schnelle Reaktionszeit, Kopfrechen-Übungen und Aufgaben zum Buchstabieren. Aber auch das Herstellen von Zusammenhang, um Begriffe abzuspeichern und diese Begriffe anschließend zu einem Lösungswort zu sortieren. Wir ertasteten, schnupperten und schmeckten Kräuter aus dem Garten der Kursleitung Frau Probst.
Spiele zum blinden Ertasten und Kombinieren trainierten die Feinmotorik und sollten die Durchblutung im Hirn anregen. Die Gruppe war trotz der Größe ein fröhlicher Haufen Neugieriger, die sich in lockerer Formation durch den Stadtpark bewegte und fröhliche Momente erlebte. Dabei waren wir über 90 Minuten unterwegs, man sollte also über die veranschlagte Stunde hinaus genügend Zeit mitbringen.

Die nächsten Termine in Hamburg, Frau Probst bittet um Anmeldung:

Brainwalking / Erlebnisspaziergang Stadtpark Norderstedt
Sonntag, 8. September 2019
Um 11 Uhr (Dauer: ca. 60 Minuten)
Treffpunkt: Haupteingang Stadtpark
(Bus 393 oder 293 bis Haltestelle Stadtpark)

Brainwalking / Erlebnisspaziergang im Hirschpark
Sonntag, 27. Oktober 2019
Um  11 Uhr (Dauer: ca. 60 Minuten)
Treffpunkt: Hirschpark, vor dem Café Witthüs
(von der S-Bahn Blankenese: ca.15 Minuten Fußweg)

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Ehrgeiz, der: Produktive Unzufriedenheit mit zielgerichteten Träumen

Außergewöhnlich und in Hamburg nur auf einer einzigen Wiese heimisch: Der Bienenkäfer

Schon immer lebe ich mit einer gesunden Portion Ehrgeiz. Mit dem Hintergrund zu verschwimmen oder ein Dasein als fleißige, aber unsichtbare Arbeitsbiene zu verbringen, war nie mein Ziel. Mit viel Energie, ordentlich „Pfeffer im Arsch“ und ständig neuen Ideen gesegnet ist Langeweile für mich ein Fremdwort.
Bereits anderthalb Jahre nach meinem Berufseinstieg als Logopädin war ich völlig angeödet und habe mich mit Mitte zwanzig gefragt, ob das jetzt schon alles gewesen sein soll? Als Logopädin ist einem ein Dasein als Fleißbiene zugedacht, Karrieremöglichkeiten gibt es nicht. So tobte ich mich im Ehrenamt aus, versuchte mit genähten Kreationen ein zweites Standbein aufzubauen und fing in der Praxis mit inoffiziellem Qualitätsmanagement an.
Der Wechsel in eine andere Praxis reichte mir nicht, der Horizont als Logopädin verbunden mit skandalös niedrigem Gehalt war mir einfach zu eng. Nach zwei Jahren der beruflichen Neuorientierung voller Seminare und Projekte bin ich das erste Mal auf einem Arbeitsplatz gelandet, der mit meinem Tempo Schritt hält. Zum Ende meiner Probezeit bin ich grade ins Nachbarbüro umgezogen, um in einen neuen Aufgabenbereich mit mehr Verantwortung eingearbeitet zu werden. Zum ersten Mal in meinem Leben fallen mir Konzepte und Projekte in den Schoß. Bisher musste ich immer darum kämpfen, vorwärts zu kommen und Entwicklungsmöglichkeiten zu nutzen. Auf einmal trägt mein Einsatz Früchte. Plötzlich erlebe ich eine Welle von Erfolg und Anerkennung, über die ich sehr dankbar bin. Und die mir Dimensionen eröffnet, von denen ich bisher nur träumen konnte.

Parallel irritiert es mich immer wieder und immer mehr, wie wenig beruflichen Ehrgeiz viele Freundinnen und Bekannte haben. Die meisten sind mit ihrer Familie völlig ausgelastet, denn der Trend in meinem Umfeld geht gerade zum Viertkind. Bei einigen weiß ich, dass sie deshalb weiter Kinder bekommen, weil sie keinerlei berufliche Perspektiven haben. Alle meine Freundinnen arbeiten im sozialen Bereich – auf das kleine Gehalt bei immenser nervlicher Belastung verzichten logischerweise viele dankend.
Davon unabhängig macht es mich sprachlos, wenn ich vorsichtig nach Träumen und Plänen nach der Kinderzeit frage und „Nichts“ als Antwort erhalte. In meiner Erinnerung hatten alle Freundinnen zu Studien- und Ausbildungszeiten klare berufliche Wünsche. Ich verstehe vollkommen, dass Frauen zwischen Stillen und Einschulung völlig absorbiert von ihrer Mutterschaft sind. Aber danach?

Vielleicht ist mein gesunder Ehrgeiz gar nicht so normal, wie ich immer dachte. Vielleicht ist meine „produktive Unzufriedenheit“ etwas Persönliches und nichts Universelles. Vielleicht sind viele mit dem Status quo zufrieden. Vielleicht brennen nicht alle für ihre Arbeit. Vielleicht brauchen nicht alle ständig neue Pläne und Herausforderungen, um sich lebendig zu fühlen. Und vielleicht entwickeln sich Prioritäten im Leben ursprünglich Gleichgesinnter immer weiter auseinander.

 

Flieg, kleiner Bienenkäfer, flieg ins Weite!

aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Achtsamkeit

IMG_8689

 

„Wenn sie so dasitzen,“ fragte ich Bin, „was machen sie eigentlich?“
Bin sagte: „Sie sitzen so da – zum Beispiel, wenn die Sonne untergeht über den violetten Hügeln der Wüste, und schauen die Sonne, nichts weiter.
Sie schauen.
Sie denken an nichts anderes als eben die Sonne, so sehr, so innig,
so ganz und gar,

dass sie die Sonne noch immer und immer sehen, wenn jene, die wir die wirkliche nennen, lange schon untergegangen ist.
Sie sitzen so da:
sie können sie jederzeit wieder aufgehen lassen.“

 

Max Frisch, aus: Der andere Advent 2009/2010

aufmerksam, glaubhaft

Stille

“God speaks in the silence of the heart.
Listening is the beginning of prayer.”
Mother Teresa

 

„Gott spricht in der Stille des Herzens.
Hinhören ist der Beginn des Gebets.“
Mutter Teresa