aufmerksam, glaubhaft

Wer bestimmt, wie wir uns im Gottesdienst verhalten?

Wer bestimmt eigentlich, wie du dich im Gottesdienst benimmst?
Wer entscheidet, was du anziehst, wie du sprichst und dich verhälst?
Wenn dir spontan danach ist, aufzustehen und dich Gott entgegen zu strecken – tust du das?
Wenn du den Wunsch hast, vor ihm auf die Knie zu sinken – gibst du dem Impuls nach?
Wenn du am liebsten aus der Stuhlreihe oder Kirchenbank hüpfen und vor deinem Schöpfer tanzen möchtest – traust du dich?

Oder gibt es ungeschriebene Regeln, wie man im Gottesdienst auszusehen, zu reden und sich zu benehmen hat?
Ganz bestimmt, die Frage ist nur, wer diese Regeln aufstellt. Und mit welchem Recht.
Ein ausgesprochen beliebtes Argument in Deutschland, das bei jedem Thema Gültigkeit hat, ist: „Das haben wir schon immer so gemacht!“
Aber was, wenn sich damals in der Bibel die Menschen während des Gottesdienstes ganz anders verhalten haben als der Kirchenvorstand meint?
Was, wenn es nicht eine Gruppe Eingeweihter plus einem ausgewählten, alten weißen Mann (alias Pastor) gab, die alles bestimmten?
Was, wenn es nicht das Vorrecht charismatischer amerikanischer Kirchen ist, im Gottesdienst auszuflippen, sondern es zu Zeiten der Bibel ganz normal war?
Was, wenn es Gott völlig egal ist, ob wir Kaugummi kauend im Minirock oder im anthrazitgrauen Blazer die Kirche betreten?

Jubelt ihm zu, ihr Einwohner Jerusalems, denn er ist euer König! Tanzt zu seiner Ehre und rühmt seinen Namen mit euren Liedern! Spielt für ihn auf dem Tamburin und auf der Laute! Denn der HERR hat Freude an seinem Volk, die Unterdrückten beschenkt er mit seiner Hilfe.“ Psalm 149, die Verse 2-4

„Deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben! Darum will ich dich loben; mein Leben lang werde ich dir danken und meine Hände im Gebet zu dir erheben. Ich juble dir zu und preise dich, ich bin glücklich und zufrieden wie bei einem festlichen Mahl. Wenn ich in meinem Bett liege, denke ich über dich nach, die ganze Nacht sind meine Gedanken bei dir. Denn du hast mir immer geholfen; unter deinem Schutz bin ich geborgen, darum kann ich vor Freude singen.“ Psalm 63, Verse 4-8

Jubelnd brachten alle Israeliten die Bundeslade des HERRN nach Jerusalem. Die Musiker spielten auf Hörnern, Trompeten, Zimbeln, Harfen und Lauten.  Als die Menge in der »Stadt Davids« ankam, schaute Davids Frau Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster. Sie sah, wie der König vor Freude hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.“ 1. Chronik 15, Verse 28-29

Matt Redman, ein bekannter englischer Liederdichter mit einer heftigen Lebensgeschichte, schrieb:

I will dance I will sing to be mad for my King
Nothing Lord is hindering the passion in my soul
I will dance I will sing to be mad for my King
Nothing Lord is hindering the passion in my soul

And I’ll become even more undignified than this
Some would say its foolishness but
I’ll become even more undignified than this
Leave my pride by the side
Yes, Lord
Celebrate You, God

Ich werde tanzen, ich werde singen, um verrückt für meinen König zu sein
Nichts, Gott, hindert die Leidenschaft in meiner Seele
Ich werde tanzen, ich werde singen, um verrückt für meinen König zu sein
Nichts, Gott, hindert die Leidenschaft in meiner Seele

Und ich werde noch viel würdeloser werden
Manche werden sagen, es sei Verrücktheit, aber
Ich werde noch viel würdeloser werden
Ich lege meinen Stolz ab

Ja, mein Herr
Ich feiere dich, Gott

aufmerksam

Juvenile hyperfunktionelle Dysphonie? Kaufen Sie einen Hamster!

Bei mir in Behandlung ist ein Junge im Vorschulalter, der neben verschiedenen Komorbiditäten im logopädischen Bereich eine hyperfunktionelle Dysphonie hat (Stimmstörung mit Überanstrengung der Stimme). Die gesamte Familie spricht sehr laut, was aber schwierig zu vermitteln ist.
Nun kam die Mutter freudestrahlend in den Therapieraum und erzählte:
„Wir haben einen Hamster gekauft. Der Käfig ist von der Nachbarin, und er steht im Wohnzimmer. Immer, wenn Marcel (Name geändert) laut ist, sage ich: `Was schreist du denn so? Der Hamster wacht doch auf und erschrickt sich! Der ist sooooo klein und hat sooooo kleine Ohren und soooo ein kleines Herz – der erschrickt sich zu Tode, wenn du so brüllst!`
Naja, und dann kriegt er Angst und läuft ganz schnell ganz leise zum Käfig und beruhigt den Hamster. Mit ganz lieber, leiser Stimme.
Und wenn der Hamster abends raus kommt, sitzt er eine geschlagene halbe Stunde davor (trotz Verdacht auf ADHS) und erzählt dem Hamster was vor. Naja, der Hamster turnt dann in seinem Rad rum, und dann will Marcel auch turnen und toben. Aber wenn er das leise macht, hab ich da ja nix gegen.
Also, das ist echt ’ne ganz andere Stimmung bei uns zu Hause jetzt!“

Ich habe mich mitgefreut und abends im Telefonat mit einer guten Freundin, die auch Logopädin ist, diesen heißen Tipp verraten. 😉
Ich finde es klasse, wenn Menschen sich zu helfen wissen – und wenn sich jemand durch diese Schilderung angesprochen fühlt, etwas Ähnliches zu versuchen, freut mich das. Unabhängig davon ersetzt ein kleiner, junger Hamster keine medizinische und/oder sonstige Therapie, aber das sollte jedem klar sein.