aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Gedenktage: Eine anstrengende Herausforderung oder eine Bereicherung?

Ein flüchtiger Blick in den Kalender zeigt überraschend viele Gedenktage – und davon eine ganze Menge, die uns nicht bekannt sind. Viele Aktionstage möchten Aufmerksamkeit für die namengebenden Themen wecken, um im Zuviel der Informationen zumindest ein Mal pro Jahr Interesse zu generieren. Entsprechend häufig wirkt die Öffentlichkeitsarbeit auf die Leserin wie eine zusätzliche Verpflichtung: „Jetzt kommt noch etwas, das meine Aufmerksamkeit verlangt, und weil ich kein abgebrühtes ‚&%$§“!!>’* sein möchte, fühle ich mich verpflichtet, zumindest gedanklich kurz zu reagieren: Auf soziale Missstände, die Welthunger-Hilfe, den internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung, den Tag des Lächelns für Fremde…“
Geht mir auch so.
Ganz klar.

Dabei kann ein Gedenktag auch ein Abenteuer sein, beispielsweise der „Internationale Tag der Bildung“ am 24. Januar, ausgerufen von der UN.
Wobei Bildung ganz praktisch aussehen kann, wie meine Grußkarte zeigt: Lernen bezieht sich nicht nur auf Bücher und Online-Kurse, auch gemeinsames Reparieren kann ein Bildungserlebnis sein. Oder das gesellige Kochen mit einer Nachbarin, die ihre Wurzeln in einer anderen Kultur hat. Oder auch einfach nur, dass ich einer Person aufmerksam zuhöre, die von Themen weiß, die mir völlig fremd sind.
Wer, wie ich, gerne kreative Werke als Dankeschön verteilt, kann diesen Tag nutzen als wertschätzende Rückmeldung: Für Lehrer*innen, Bibliothekar*innen, Kindergärtner*innen, berufliche Mentor*innen und alle anderen Menschen, die uns an ihrem Wissen teilhaben lassen.

In diesem Sinne: Glückwunsch zum Tag der Bildung!

aufmerksam, kreativ

Der Krampf mit der Kunst: Wenn das Pferd nicht will, wie ich wohl will

Aus dem Ton, der noch aus meinem Bildungsurlaub im Mai übrig war, modellierte ich im Sommer zu Hause ein Pferd: Ich war damit sehr zufrieden, nachdem ich zwischenzeitig viel geflucht hatte, nur leider fand ich keine Möglichkeit, es zu brennen. So endete das Pferd in einem sehr trocken-bröseligen Zustand, der dazu führte, dass es beide Beine verlor.
Das passiert, wenn man feinschamottierten weißen Ton nicht brennt.

Direkt nach dem Sommerurlaub nahm ich mir vor, mir „etwas Schönes für meine Künstlerkompetenzen“ zu buchen, um auch mitten im Arbeitsalltag meiner Seele wohlzutun und meine Fähigkeiten zu erweitern. Schließlich möchte ich nicht für immer eine Anfängerin sein.
Frohen Mutes marschierte ich zu einem Töpfer-Wochenende in die Volkshochschule und tat dort die nächsten beiden Tag vorrangig eins:
In meinem Kopf lautlos zu fluchen.

Das Pferd war, aufgrund verschiedener Gründe, viel größer, als ich bisher gearbeitet habe. Daher befand ich mich in einem nicht enden wollenden Krampf um Größenverhältnisse und Proportionen. Eigentlich habe ich ein gutes Talent für Proportionen. Ich behaupte, dass ich darüber gar nicht sooo viel nachdenken muss, um zu gelungenen Ergebnissen zu kommen.
Doch hier kämpfte ich, und kämpfte, und kämpfte.

Tschüß, du armes, schiefes Geschöpf, mit den korrekten Proportionen, die dennoch ständig besch……. schlecht aussehen: Ruhe bis morgen in Frieden unter deiner Tüte.Neuer Tag, neues Glück, erstmal dem Pferd den Schädel abziehen und den gesamten Körper von innen aushöhlen: Das kann ich! Yeah!
Nur, um damit direkt wieder in den Kampf um dicke Leiber, zu kurze Rücken, zu breite Bäuche, plötzlich verschwundene Muskelstränge, fehlende Beine und fehlende Augen einzusteigen.

Der Kampf endete bis zur letzten Minute, als alle außer mir bereit zum nach-Hause-gehen waren, nicht.
So stellte ich ein mopsiges Etwas mit extrem rudimentären Beinen in den Trockenraum und bange seitdem, ob es wohl das Trocknen übersteht, ohne zu kollabieren. Und das Brennen, ohne zu explodieren. Und das anschließende Lasieren, ohne noch hässlicher zu werden.
Merke: Manchmal ist Kunst kein Vergnügen, sondern ein Kampf, der am Ende…. Ja, was tut dieser Kampf am Ende, außer Muskelkater und ein verknotetes Gehirn zu hinterlassen? Die neuronalen Bahnen für künftiges Wissen bahnen? Mich in Demut üben? Mich lehren, doch lieber klein-klein zu arbeiten? Meine Frustrationstoleranz erweitern?
Ich weiß es nicht.
Zumindest habe ich zwei Tage lang nur an das Tonpferd und seinen fragwürdigen Zustand und nicht an das Elend der Welt da draußen gedacht.
Und sei es nur dafür gut gewesen…

aufmerksam, glaubhaft

Großzügig sein

Im November dachte ich mir für mein Montagnachmittag-Programm einen Sterne-basteln-Plan aus: Ich wollte eine abwechslungsreiche Kreativstunde mit bunten Sternen und fröhlichen SeniorInnen gestalten. Dazu durchsuchte ich diverse Bastelbücher nach Anleitungen zum Falten von einfachen, aber dennoch effektvollen Sternen. Schließlich sollten sie mit wenigen Handgriffen auch stark sehbehinderten SeniorInnen mit arthritischen Fingern gelingen. Das war ein Heidenaufwand, aber am Ende hatte ich eine schöne Auswahl zusammen und nach weiterem langen Suchen auch das passende Material aufgetrieben.
So wollte ich munter mit den Damen loslegen, als sich eine meldete und meinte, sie habe hier ein Papierkörbchen, dass sich ganz einfach anfertigen ließe und wirklich schnell gelinge. Sie wolle uns alle dazu anleiten. Jetzt, es ginge ganz fix.
Das bezweifelte ich zwar, aber wer bin ich, einer alten Dame zu sagen: „Nö, ich habe meine Kreativaktion didaktisch sinnvoll mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad aufgebaut und ich lasse mir von Ihnen nicht den geselligen Nachmittag zerschießen?“ Eben. Das tut man einfach nicht.
Also ließ ich sie machen, wusste allerdings selbst nicht, was genau sie vorhatte und gab mein Bestes, alle Anwesenden über das auf dem Laufenden zu halten, was sie tief gebeugt unter ihren steifen Fingern zusammen frickelte.


Am Ende fehlten mir zwanzig Minuten von gesamten sechzig, aber die Dame war glücklich, uns etwas beigebracht zu haben, und mein eigenes Programm änderte ich eben ab. Es war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, aber meine Güte, es kontrollierte ja niemand, wie viele verschiedene Faltsterne wir tatsächlich produziert hatten!

Sechs Wochen später verstarb die Dame.
Und ich dachte mir, wie gut, dass ich ihr die Zeit gegeben habe, den anderen Damen etwas vorzuführen, was ihr wichtig war und Freude gemacht hat.
Niemand wird mich jemals fragen, ob mein Sterne-bastel-Nachmittag so gelang, wie ich es geplant hatte. Aber für diese Dame wird es, denke ich, einen großen Unterschied gemacht haben, ob ihr Wunsch sich erfüllt hat oder nicht.
Manchmal können wir einfach einen Schritt von unserem Ego zurücktreten und großzügig sein. Natürlich kann das auch daneben gehen, besonders, wenn es sich um Personen handelt, die wir nicht oder nur oberflächlich kennen. Aber wie schlimm kann´s schon kommen? Und wie wahrscheinlich ist es dagegen, dass wir jemandem eine Freude machen?

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Yeah, yeah, Bildungsurlaub! Kunst bis zum Umfallen

Vorab muss ich mich bei den BewohnerInnen von Kiel beschweren und entschuldigen: Eure Stadt ist wirklich, wirklich hässlich. Laut, zugebaut, seelenlos, überall Baustellenchaos. Das Klischee trifft leider wirklich voll zu. Nach einer Woche in Kiel fühlt sich der voran gegangene Norwegenurlaub Lichtjahre entfernt an.
Was ich überhaupt in Kiel wollte? Das Recht auf Bildungsurlaub nutzen: In Hamburg (und fast allen anderen Bundesländern) hat jede angestellte Person das Recht auf fünf Tage Sonderurlaub jedes Jahr. Jedes. Jahr. Und wer einmal nicht im Bildungsurlaub war, darf das darauf folgende Jahr gleich 10 Tage weg. Bildungsurlaub darf nach eigenen Interessen ausgewählt werden und dient der Erweiterung des Horizonts: Zum Sprachen lernen, für gesellschaftliche Themen, der eigenen Gesundheit zuliebe oder zum Auseinandersetzen mit Kultur.
Als ich noch Logopädin war, wurde es mir verboten (was rechtlich nicht legal ist), jetzt habe ich mein Recht eingefordert und habe einen Bildungsurlaub zum Thema Kunst mitgemacht.

Bildungsurlaub bedeutet, fünf Tage lang je acht Stunden in ein Thema einzutauchen:
Wir arbeiteten Lektionen über warme und kalte Farben ab und lernten Dinge mit Licht und Schatten plastisch darzustellen. Eine Aufgabe zur Komposition von Bildelementen gehörte ebenso dazu wie Zeit zum freien Gestalten.


Zum Glück waren wir eine nette, entspannte Gruppe: Keine Drama-Königinnen, keine Querulanten oder Jammerlappen dabei. Das ist sehr viel wert, ebenso wie eine kompetente und humorvolle Kursleitung, die meine ehrliche Art abkann („Die Aufgabe fand ich total blöd und hatte keine Lust drauf, aber dann hab ich es eben gemacht, ohne viel Zeit zu vergeuden, und da hängt es jetzt.“). Davon abgesehen war ich vesehentlich die Stimmungskanone des Kurses und wurde als personifizierte Lebensfreude betitelt, fand ich auch mal schön…

Tatsächlich ist auf meinen Bilder ständig Party und fröhliche Farben, obwohl das definitiv nicht beabsichtigt war. Und die Momente, wo eine Aufgabe „versehentlich“ in fünf Minuten fertig war und ich mich bei der Dozentin erkundigte, ob das jetzt ein Glücksgriff oder völliger Murks ist, bleiben mir auch in lebhafter Erinnerung. Ebenso wie die Erschöpfung am Abend, Kunst schaffen ist viel anstrengender, als man so denkt.
Also, bis auf die armen Sachsen und Bayern haben alle Bundesländer Gesetze zum Recht auf Bildungsurlaub. Einfach mal informieren, welchen Umfang der Anspruch im eigenen Wohnort hat, und schnellstmöglich Dänisch lernen, Yoga auf der Insel buchen, Exkursionen nach Portugal auswählen oder fotografische Projekte mitmachen! Wenn wir keinen Bildungsurlaub einfordern, wird er irgendwann wegen mangelnder Nachfrage abgeschafft: Das wäre doch sehr schade.

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Die Macht der Erwartung

Bildung für jedes Alter und jede Herkunft ist ein wichtiges Thema für mich. Daher möchte ich auf diese Sendung im NDR hinweisen, die sich damit beschäftigt, wie uns die Herkunft und der äußere Eindruck von Menschen beeinflussen.
Was entscheidet den schulischen sowie den anschließenden beruflichen Erfolg: Das Elternhaus? Die eigene Intelligenz? Fleiß und der gute Wille?

Wenn ein ungepflegter Mann sich mitten in der Fußgängerzone an´s Herz greift, taumelt, keucht und zu Boden geht – wer hilft? Und wann? Wer hilft nicht – und warum?
Wenn der gleiche Mann frisch gewaschene Haare hat, einen gepflegten Bart und einen Anzug trägt – was ändert sich an der gleichen Szene?

Können wir überhaupt objektiv anderen Menschen begegnen oder sind wir so schnell mit oberflächlichen Beurteilungen beschäftigt, dass ein zweiter Blick nur schwer möglich ist?

Das Experiment mit Linda Zervakis, Mediathek des NDR

 

Helligdomsklipperne

aufmerksam, Gäste & Feste, kreativ

Floristischer Workshop: Sommerliche Tischdekoration

Beispiel 1Tischdekoration Variante 1

 

Endlich fand im Hamburger Raum wieder ein floristischer Workshop statt. Nachdem Pflanzen Kölle zwischenzeitig keine Workshops mehr anbot und ich erst heute wieder Termine entdeckte, war ich schon willig, nach Berlin zu fahren. Als ich bereits die Fahrkarten ausgedruckt hatte, erfuhr ich, dass der Kurs wegen zu wenig Anmeldungen storniert werden musste… So ein Pech! Umso glücklicher bin ich, diese Woche Gärtnerei Jenkel kennen gelernt zu haben, die ich zu einem ersten Workshop besuchte.

 

Beispiel 2Tischdekoration Variante 2

 

Drei Werkstücke wurden nacheinander und unter Anleitung gestaltet: Erst eine Türdekoration, die ich sehr spießig fand und so abwandelte, dass sie im Endzustand nur halbspießig wirkt. Dann ein Tischgesteck, das in zwei Varianten angeboten wurde, was ich für einen hervorragenden Service halte. Hier gefiel mir das Design sehr gut und das Endergebnis ist ausgesprochen gelungen. Und zum Schluss entstand ein Turm aus vier Blumentöpfen, der entweder mit Sukkulenten oder mit Kräuter bepflanzt werden konnte. Alle Materialien waren im Preis inbegriffen, vor Ort konnten zusätzliche Dekorationsteile erworben und verarbeitet werden.

 

Widerhaken

 

Für beide Gestecke war Reynoutria / Japanischer Riesenknöterich die Basis, deren entblätterte Triebe auf der Steckmasse mit einem Trick befestigt wurden: Aus einem Steckdraht wurde ein U geformt, dessen offene Enden nach vorn bzw. hinten gebogen wurden, wodurch „Widerhaken“ entstanden. Auf dem Foto halte ich den Draht so, dass die Widerhaken gut sichtbar sind – verarbeitet wird es natürlich so, dass das U den Trieb hält und die Haken im Steckmoos verschwinden.

 

Mein Gesteck

 

Mein fertiges Gesteck, das heute für ein Frühstück mit einer Freundin einen wunderbaren Mittelpunkt bildete. Dazu später mehr…

The last months I´ve been desperately searching for a workshop with flowers around Hamburg. Now I´ve found a nursery which offers workshops with lots of creative ideas, a nice guidance and good prices. This week I visited a course where we created three different pieces with flowers. One of them was the table-decoration which I´m showing here. Two different options could be chosen, what a good idea to find something suitable. I´m happy!

Diesen Beitrag verlinke ich mit dem Friday-Flowerday, FloralFridayFoto, Maleviks Rosengarten, Flower Power Bloggers und Freutag.

aufmerksam

Doping für Herz und Hirn

Gestern hatte ich ausgesprochen viel Spaß bei einem Workshop im „Zentrum für Aus- und Fortbildung Hamburg“. Nachdem das letzte Volkshochschul-Seminar, für das ich mich angemeldet hatte, ausfiel, bin ich nun schon seit Mitte Februar auf „Input-Entzug“. Kaum komme ich in einem mir unbekannten Gebäude mit fremden Leuten zusammen, um etwas Neues zu lernen, bin ich ganz high.
Dazu beigetragen haben die TeilnehmerInnen, die nach der ersten steifen Anfangszeit sehr locker und lustig wurden. Natürlich ebenso der Referent, dessen Lieblingssatz während der Arbeitszeiten „Ich mach euch mal ein bißchen Musik an“ war. Und das gesamte Zentrum: Hell, geräumig, luftig, top gepflegt und hervorragende Versorgung mit Getränken und Snacks. Ich habe mich gefühlt wie in einem sehr guten Hotel – und für den gesamten Spaß nichts bezahlt! Initiator war das Freiwilligen-Netzwerk „Aktivoli“, in deren Veranstaltungskalender Ehrenamtliche wie ich überall in der Stadt zu diversen Themen kostenlose oder kostengünstige Seminare buchen können.

So hat sich gestern mal wieder bewahrheitet, dass wir Zeit und Geld am besten in Erlebnisse investieren. Ich bin noch ganz selig…

 

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aufmerksam

Neues Lernen in Hamburg: Informationen für Profis und Laien, Inheemsch und Quiddje

Der erste Fakt zum Thema „Neues Lernen in Hamburg“ gleich vorneweg: Inheemsch sind natürlich Einheimische, Quiddje sind Zugezogene.

 

DSC01982_v1Das Programm der Hamburger Volkshochschule: 688 Seiten stark, 2,7 cm dick
(Das glaubt mir im Rest der Republik niemand, daher hier der Beweis…
Nur Berlin hat natürlich mehr Angebote)

 

Herzlich willkommen in den Hamburger Bücherhallen: Eine Karte, ein Jahresbeitrag, dafür stehen 32 Bibliotheken bis an die Stadtgrenzen offen. Zusätzlich gibt es die Zentralbibliothek mit einem riesigen Fundus an Fachthemen. Aus anderen Standorten können Bücher in die örtliche Bücherhalle bestellt werden. Auch ein großes Inventar an Spielen, DVDs und CDs warten darauf, genutzt zu werden. Alle Medien können in allen Häusern abgegeben und ausgeliehen werden, quer durch die Stadt.

Wer finanziell knapp haushalten muss, alle Fachbücher der Bücherhallen gelesen und dennoch weiteren Wissensdurst hat: Engagierte BürgerInnen und Freiwillige können über Aktivoli eine große Zahl Fortbildungen und Vorträge kostenlos oder zu sehr geringen Beiträgen besuchen.

 

DSC01988_v1Blick in das VHS-Programm, Seite 508-509:
Swahili Niveau A1 Stufe 1 bis A2 Stufe 2, Thailändisch Schnupperkurs bis A2 Stufe 2, Tschechisch Anfänger

 

Von der Volkshochschule (VHS) schwärme ich oft. Wer nun die Website zum ersten Mal besucht und einen Kurs recherchiert: Die Suchfunktion ist leider Mist und extrem schlecht verknüpft. In allen Bücherhallen sowie in den Filialen der Drogerie-Kette Budni liegen die Kursprogramme aus, diese altmodische Art des Blätterns führt auf der Suche zum richtigen Kurs am Besten zum Ziel. Sechs Bezirke mit entsprechenden Standorten gibt es, zusätzlich sind Ateliers, Werkstätten u.ä. eingebunden. Die Volkshochschule in Hamburg vermittelt Wissen zu allen Themen des Lebens: Beruf und Professionalität, Gesellschaft und Politik, Grundbildung, 30 (!) verschiedene Sprachen in Sprachkursen mit diversen Schwierigkeitsstufen, Persönlichkeit und Psychologie, Natur und Wissenschaft, Inklusion und Integration, EDV und Multimedia, Kunst und Kultur, Gesundheit und Fitness, Kochkurse zu allen Nationen und Themen. Die Preise sind absolut fair und für die KursleiterInnen sehr knapp kalkuliert. Mag sein, dass die eine oder andere schluckt, wenn ein zweitägiger Wochenendkurs ca. 100,- Euro kostet. Zur Erinnerung: Berufliche Seminare kosten, je nach Branche, das drei- bis zehnfache. Dabei garantiert einem Niemand die tatsächliche Qualität der Veranstaltung noch eine kleine Lerngruppe: Der Preis ist vorrangig von der Branche und dem Marketing der Coaches abhängig, Veranstaltungen mit über hundert Teilnehmenden gehören dazu. Wer bedenkt, wie viel Zeit die SeminarleiterInnen der VHS in Vorbereitung und Materialbeschaffung stecken und darüber hinaus stets per Mail zu erreichen sind, wird das Angebot zu schätzen wissen. Mit maximal zwölf TeilnehmerInnen bleiben die Veranstaltungen stets übersichtlich. Darüber hinaus ist Insidern bekannt, das nur ein gewisser Teil der Kursgebühr tatsächlich bei den DozentInnen ankommt. Es gibt Möglichkeiten der Ermäßigung sowie den „Bildungs-Euro“ für alle, die sich auch den ermäßigten Preis nicht leisten können. Auch für Flüchtlinge bietet die VHS viel an.

Seit vielen Jahrzehnten gibt es außerdem die Evangelischen Familienbildungsstätten, elf Einrichtungen im Hamburger Großraum sind zu besuchen. Die Katholiken haben natürlich auch ein Angebot. Bei beiden liegt der Fokus auf Beratung, Hobbies sowie psychischer und körperlicher Gesundheit.

Auch die Vielzahl an Stadtteilzentren und Bürgerhäuser in Hamburg überwältigt mich immer wieder. Sie finanzieren sich aus staatlichen Mitteln und privaten Geldern.
Das Bürgerhaus in Allermöhe, Haus Drei in Altona, MOTTE e.V. in Altona/Ottensen, Bunte Kuh e. V. in Altona/Ottensen, das FrauenMusikZentrum in Altona/Ottensen, Barmbek Basch, Barmbeker Bürgerhaus, das Max-Kramp-Haus in Duvenstedt, das Kulturhaus Eppendorf, die Backstube in Fuhlsbüttel/an der Grenze zu Ohlsdorf, ella in Langenhorn, das Sasel Haus in Sasel, die Koralle in Volksdorf. Direkt hinter der Stadtgrenze in den Walddörfern liegt das Haus am Schüberg, ein Bildungszentrum für Nachhaltigkeit.
Und so unglaublich viele mehr, dass ich sie bis heute gar nicht kenne und darum bitte, mir Hinweise zur Komplettierung dieser Liste zu senden!

 

DSC01992_v1Blick in das VHS-Programm, Seite 244-245: „Führung kompakt: Grundlagen festigen, Stärken entwickeln“, „Teamprozesse verstehen und steuern“, „Frauen führen erfolgreich“, „Wie funktionieren Organisationen? Grundlagen im Kontext von Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems“, „Mitarbeiterführung: Kritik ohne Motivationsverlust“, „Die lernende Organisation – erfolgreich Veränderungen gestalten“, „Pferdestärke – Führungsstärke: Für mehr Klarheit, Entschlossenheit und Gelassenheit (Kurs mit Tieren)“

aufmerksam

Lebenslanges Lernen – Genuss oder gruselig?

Der Begriff „Lebenslanges Lernen“ hat mich als Schülerin immer mit Grausen erfüllt. Unabhängig davon, dass ich nicht genau wusste, was damit gemeint war, erweckte es den Anschein von „Egal, wie sehr du dich anstrengst – nach dem Abitur kommt das Examen, nach dem Examen das lebenslange Lernen und nach siebzig Jahren lebenslangem Lernen darfst du sterben.“ Kurz: Völlig unerheblich, welche Prüfung hinter dir liegt – vor dir liegt das lebenslange Lernen, danach folgt in direktem Übergang der senile Endzustand (das Wort „senil“ war für mich als Teeny ebenso gruselig wie das lebenslange Lernen).
Inzwischen bin ich ein Lebenslanges-Lernen-Junkie, solange es nach meiner Nase geht und mich niemand in Pflichtkurse steckt. So wunderte es mich überhaupt nicht, als eine wildfremde, aufdringliche Frau in einem Kochkurs meinte, mich bereits aus einem anderen Kurs zu kennen: Mit meinem bilderbuchartigen Lebenslangen-Lernen-Gesicht war ihr Irrtum geradezu logisch 😉

Spaß beiseite: In den letzten Kursen der Volkshochschule waren mehrere Pärchen dabei, bei denen die eine Person der anderen den Kurs sowie die Begleitung zum Geburtstag geschenkt haben. In unserem Fall waren es Sohn-Mutter und Tochter-Mutter-Paare sowie Freundinnen – rein zufällig in dieser Kombination. Diese Art von Geschenk hat mir sehr gefallen, weil sie gemeinsame Zeit, Neugier und Wissenszuwachs verspricht. Da ich bei Kursen der Volkshochschule noch nie enttäuscht wurde (im Gegensatz zu Kursen im Sportstudio, in der Kunsthalle sowie teuren Fachtagen) kann ich denjenigen, die noch auf der Suche nach dem passenden Geschenk für Weihnachten sind, einen Blick in das Kursprogramm wärmstens empfehlen. Es muss ja in der Kategorie „Erlebnis-Geschenk“ nicht immer der Tandem-Fallschirmsprung sein…. Das Hamburger Kursverzeichnis ist so dick wie das Telefonbuch, dort lässt sich sicher etwas Passendes finden.

Davon unabhängig habe ich heute festgestellt, dass bundesweit die Programme für das neue Semester der Volkshochschulen online stehen. Wer wie ich auf besondere Kurse scharf ist, sollte sich zügig online anmelden: Wenn das Semester offiziell beginnt, haben sich viele bereits die Perlen herausgepickt und die ersten Kurse sind voll belegt.

 

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Kurs „Vorspeisen rund um die Welt“, im Vordergrund mein expressionistischer Beitrag
(ja, die Tomaten bewahren ein Geheimnis im Inneren)

aufmerksam

Seminare für erfolgreiche Events

Bereits vor einiger Zeit berichtete ich über die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein und ihre Angebote. Leider melden sich manchmal nicht genügend Interessierte an, um die Seminare stattfinden zu lassen. Damit die Kurse weiterhin zu Stande kommen, ist es mir ein Anliegen, sie hier vorzustellen:

„Erfolgreich dekorieren – Schaufenster- und Ladendekorationen im Wandel der Jahreszeiten und zu Sonderthemen“ in Lübeck

„Die Feste feiern- Firmenveranstaltungen richtig planen und organisieren“ in Lübeck

„Praxiswissen Gastronomie: Tischdekorationen zu verschiedenen Anlässen“ in Husum und Kiel, aktuell läuft noch die Anmeldefrist zum Kurs am 02.11.2015!

„Praxiswissen Gastronomie: Klassische und besondere Serviettenformen als Dekorationselemente auf dem Tisch“ in Husum und Lübeck, nächster Termin am 04.11.2015

Die Kurse sind sowohl für Angestellte, die auf diese Weise fortgebildet werden, als auch für Privatpersonen zugänglich.

 

 

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