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Winterausstellung: Über das Leben der Tomte, den schwedischen Weihnachtswichteln

In der Senioren-Residenz bin ich, neben diversen anderen Arbeitsbereichen wie Veranstaltungsorganisation, Ehrenamtskoordination und Pressearbeit, auch für die Ausstellungsfläche im Erdgeschoss zuständig. Von der Lobby am Restaurant entlang bis zum Wintergarten kuratiere ich Ausstellungen im öffentlichen Bereich. Da es seit zwei Jahren, coronabedingt, keine externen KünstlerInnen gibt, die bei uns ausstellen wollen (weil sie einerseits weder Vernissagen noch Finissagen mit Publikum aus dem Stadtteil veranstalten dürfen und andererseits natürlich die KäuferInnen fehlen), hühnere ich mit diversen internen Lösungen herum. Zuletzt stellte eine Bewohnerin ihre Quilts aus, zu Weihnachten musste aber eine andere Lösung her.

Das Grundproblem waren die fehlenden Bilderrahmen, aufgrund von Lieferengpässen in den umliegenden Baumärkten. Seit sechs Monaten bekam ich keinen einzigen Bilderrahmen angeschafft. Also bestellte ich auf gut Glück zehn Drucke von schwedischen Tomte, das sind Wichtel, die besonders in skandinavischen Weihnachtsgeschichten auftauchen. Und bat Gott, mir irgendeine Lösung zu schenken, damit ich am Ende genug Bilderrahmen im Haus auftreiben konnte.
Und siehe da: Aus allen möglichen Ecken zog ich Bilderrahmen oder hängte im Restaurant welche ab (um stattdessen festliche Kränze als Ersatz zu montieren). Außerdem schnappte ich mir eine überzählige Pinnwand und nähte einen Wandbehang, der am Beginn der Ausstellung Informationen über die Tomte liefert.

Die hässlichen Bilderhaken der Bilderleiste verdeckte ich mit Tannengrün, das nach wenigen Tagen bereits reichlich trocken und deprimiert aussah. Wie gut, dass ich einen Teil der Bilder mit Plastikzweigen ausstatten konnte, sie wirken alle mal „saftiger“ als ihre natürlichen Kollegen.

Für die Pinnwand gestaltete ich eine bunte Collage, die ich innerhalb einer Viertelstunde zusammen ballerte, da mir jegliche Zeit für sorgfältige, künstlerische Projekte fehlt. Leider, aber es nützt ja nichts. Passend zu meinem „Lichternachmittag in Skandinavien“, wo ich Weihnachtsbräuche vorstellte und die Bibliothek mit vielen Kerzen erhellte, nahm ich noch einmal Bezug zum Thema:
So fragte ich im Rahmen der Collage nach dem Julbock und anderen Traditionen im hohen Norden.

Außerdem klebte ich auf die Schnelle ein Bild mit Silberfolie, die als Spiegel dienen soll:
Hier können die SeniorInnen auf dem Weg zum Mittagessen selbst zu Tomte werden, wenn sie sich vor die stilisierten Gesichter stellen und in der Folie spiegeln. Mit Maske im Gesicht ist leider relativ wenig zu erkennen, aber theoretisch können so alle mit roter Mütze und Wattebart zum Wichtel werden.
Dafür, dass ich weder materielle noch zeitliche Ressourcen für dieses Extraprojekt hatte, bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis, und die SeniorInnen geben ausgesprochen positive Rückmeldungen.

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Skandinavien für Anfänger: Die besten Reiseziele

Sonnen am Strand von Sylt, Party in Barcelona, wandern im Fjäll – was die einen in den Ferien lieben, finden die anderen ganz schrecklich.
Wohin wir in den Urlaub reisen, ergibt sich oft aus Prägungen und Gewohnheiten. Während die einen die Abwechslung schätzen, fahren andere jedes Jahr in den gleichen Ort ins gleiche Hotel. Manchmal deshalb, weil wir es aus Kindertagen noch so kennen. Manchmal deshalb, weil wir im Urlaub den Gegenentwurf zum Alltag leben wollen. Die Wahl unseres Urlaubsortes und der Aktivitäten vor Ort verrät viel über uns und ist oft nur schwer verhandelbar. Die einen hassen Schweden, die anderen hassen Sardinien, Gewohnheiten lassen sich nur schrittweise verändern.

Heute schreibe ich für alle, die noch nie in Skandinavien waren und entweder selbst neues Terrain entdecken wollen oder von anderen dazu gedrängt werden liebevoll eingeladen werden.
Dabei arbeiten wir uns von Süden nach Norden hoch, vom Lieblichen ins Rauhe.
Überall wird in Landeswährung mit Kronen bezahlt, nur in Finnland (und Teilen von Süddänemark) können wir Euros benutzen. Generell ist das Preisniveau höher als bei uns, weil der großzügige Sozialstaat seine Steuern auch über Nahrungsmittel und Genussmittel bezieht (statt Landwirtschaft zu subventionieren wie bei uns). Alkoholisches und Süßes ist besonders teuer, aber gleichermaßen verzichtbar – wer an dieser Stelle viel Geld ausgibt, braucht sich nicht beschweren. Im Sommer können überall in Skandinavien an den Wegrändern wilde Mirabellen, Äpfel und Brombeeren geerntet werden, die Wälder sind voller Blaubeeren. Damit ist die Vitaminzufuhr kostenlos gedeckt, und die Straßenstände mit Erzeugnissen aus dem eigenen Garten liefern gute und bezahlbare Waren.
Da alle Deutschen mörderische Horrorgeschichten von Mückenplagen in Skandinavien kennen, nehme ich dazu natürlich im jeweiligen Land Stellung.


Dänemark ist das ideale Land, um Skandinavien zu beschnuppern: Die Nordseeküste mit hohen Dünen und rauschender Brandung, die Ostseeküste mit flachem Kieselstrand oder malerischen Kreidefelsen (Insel Møn). Das Landesinnere ist sehr unspektakulär, die „dänische Südsee“ mit den Inseln Ærø, Fyn, Langeland, Lolland, Falster und Sjælland schon wesentlich abwechslungsreicher: Hügelige Felder, niedliche Kleinstädte mit historischen Häuschen und Kopfsteinpflaster, lange Strände, ehrwürdige Gutshöfe. Dabei bleibt Dänemark immer malerisch und weitgehend harmlos, weshalb es bei Familien mit kleinen Kindern so beliebt ist.
Und DänInnen haben Humor, wie diese und diese Werbung für den Nahverkehr beweisen.
Der Mückenstatus in Dänemark ist der gleiche wie bei uns: In feuchten Wäldern kommt durchaus mal eine vorbei und sticht auch, sonst gibt es keine.

Mein persönlicher Favorit ist die Insel Bornholm, die von Rügen aus mit der Fähre oder von København (Kopenhagen) aus mit dem Flugzeug erreicht wird. Bornholm gehört zu den sonnigsten Regionen Skandinaviens und bildet die umliegenden Ostseestaaten en miniature ab:
Dramatische Felsen im Norden, endlose feinsandige Strände im Süden, die größte Burgruine Nordeuropas im Westen, malerische Küstenorte im Osten, einzigartige Rundkirchen und Felsmalereien, urzeitliche Farnwälder und Schluchten, ein wildes Waldgebiet… Dicht beieinander liegen auf Bornholm sehr viele Landschaften, die sich extrem unterscheiden. Dazu eine sehr originelle, spleenige Künstlerszene, Museen, Werkstätten, Outdoor-Sport, Konzerte und Kulinarik. Alles mit dem Fahrrad erreichbar, es gibt auch diverse Inselbusse. Die Menschen sind freundlich und humorvoll, wie überall in Skandinavien. Neben englisch sprechen viele deutsch und haben sogar einige Jahre in Deutschland gelebt.
Wer also ganz harmlos einsteigen und dennoch viel erleben möchte, sollte die Annährung an Skandinavien auf Bornholm beginnen. So abwechslungsreich, friedlich und fröhlich ist es sonst selten auf der Welt. Hier erzähle ich von den liebenswerten Eigenheiten Bornholms.
Wer wissen möchte, warum die Skandinavier die glücklichsten Menschen der Welt sind, kann sich mit dieser Lektüre sehr unterhaltsam informieren.
Ach, und Mücken gibt es keine. KEINE.

Schweden zeichnet sich einerseits durch tiefe Wälder und endlose Seen und andererseits durch seine fantastische Schärenlandschaft aus. Wenn ich nicht nach Bornholm darf, möchte ich wenigstens auf einer Schäre Urlaub machen! Für Wassersport in allen Varianten ist Schweden ideal, nur surfen klappt in Dänemarks wilden Nordseewellen besser.
Die meisten Schweden-Fans lieben ihr Ferienhaus im Wald direkt am See zum Angeln, Kanu fahren und Wandern. Erdbeerfelder zum Selbstpflücken, Volksfeste mit historischen Tänzen und die ewige Suche nach einem echten Elch sind typisch für Urlaube in Schweden.
Unbedingt gehört das Open-Air-Konzert „Allsång på Skansen“ in Stockholm auf der Insel Djurgården dazu: Fantastische Stimmung mit BesucherInnen aus ganz Skandinavien, während die aktuellen Charts und schwedische Evergreens zusammen mit den Stars gesungen werden. Viele Kinder, SeniorInnen und Menschen mit Handicap sorgen für ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl.


Stockholm ist eine der schönsten Hauptstädte überhaupt, auf 14 Inseln gebaut und mit 30% Wasser in der Stadtfläche. Von imposanten Bauten in der Innenstadt wie dem Schloss und dem Rathaus geht es in wenigen Minuten in die süßen Gassen von Gamla Stan und Östermalm oder in die entgegengesetzte Richtung auf die Insel Djurgården: Wald, Wiesen, Villen, Museen, ein Zoo, ein Vergnügungspark – die reine Lebensfreude mitten in der Stadt und doch gefühlt weit draußen.
Sehr weit draußen fühlt sich auch ein Ausflug auf die Schären an, dabei dauert die Fahrt mit den Fähren ab der Innenstadt nur eine halbe Stunde – oder länger, je nachdem, wohin es in den Skærgården (Schärengarten) gehen soll.

Wir wohnten auf einer Insel außerhalb des innersten Stadtgebiets im Grünen, waren mit dem Rad in 15 Minuten an der Endstation der Tunelban (U-Bahn) und damit schnell im Zentrum. An manchen Tagen waren wir auch komplett mit dem Rad im Stadtgebiet unterwegs, ein Auto braucht man in Stockholm wirklich nicht. Ferienwohnungen gibt es überall in Stockholm, aber auch ganz besondere Unterkünfte wie ein altes Holzschiff oder ein Gefängnis.
Hier erzähle ich mehr über bestimmte Orte und Erlebnisse.
Tja, und die lästige Fragen nach den lästigen Mücken: Wer direkt am See wohnt oder, noch besser, im Fjäll, sollte Mückenspray und lange, feste Hosen mitnehmen. Ich werde sehr gern gestochen, aber es war noch nie so schlimm, dass wir abends deswegen hätten nach drinnen umziehen wollen. Also: Ja, es gibt Mücken, aber normalerweise bleibt ihre Zahl übersichtlich.

Norwegen kannte ich lange Zeit nur im Süden, weil ich dem Vorurteil glaubte, der Rest des Landes sei wahnsinnig rau und abweisend.
Stimmt nicht!
Diesen Sommer waren wir in der Region um Ålesund unterwegs und es war fantastisch! Berge und Meer gleichzeitig, sehr warmherzige Menschen überall, tolle Wandertouren, ständig freilaufende Tiere aus den umliegenden Höfen – wir hatten eine Menge Spaß. Und keine einzige Mücke, was ja die große Angst viele Skandinavienurlauber ist. Grandiose Natur gibt es in Norwegen definitiv überall, von den Sandstränden im Süden über die tiefen Wälder im Osten bis zu den Fjorden im Westen.
Wunderschöne Städte mit historischem Kern inklusive Kultur wartet auf die, die nicht ständig Mountainbiken und Wandern wollen.


Oslo hat uns gut gefallen, kann aber in meinen Augen Stockholm nicht von der Position der schönsten Hauptstadt vertreiben. Ob Oslo eine der teuersten Städte weltweit ist, kann ich nicht sagen: Ich finde es überall in Skandinavien teuer. Oslo hat, ähnlich wie Stockholm, ein sehr abwechslungsreiches Stadtbild:
Fantastische Parks (Botanischer Garten, Skulpturenpark Ekeberg), eine Festung direkt am Hafen, Wasserfälle mitten in der City, großartige Museen auf der Insel Bygdøy (über die Wikinger, die Entdeckung des Nordpols, das Leben vor hundert Jahren in Norwegen). Oslo macht einfach Spaß, und lässt sich auch mit einem kleinen Budget erkunden. Tipps dazu gebe ich hier.
Mit Ausflugsbooten, die direkt am Rathaus starten, können die kleinen Inselchen direkt vor Oslo besucht werden. Einfach von Insel zu Insel gondeln, jede hat ihren eigenen Charakter. Ein toller Tagesausflug!
Niemand braucht in Oslo ein Auto, vieles ist per Fuß oder Fahrrad erreichbar, sonst gibt es Straßenbahnen. Überall im Stadtgebiet werden Ferienwohnungen angeboten, wer früh bucht, zahlt faire Preise. Für alle, die auch in Norwegens Hauptstadt am liebsten draußen sind, gebe ich hier Tipps weiter.

Warum die NorwegerInnen so glücklich sind (und wir mit ihnen), erzählte ich hier.

Kommen wir zuletzt nach Finnland, das wir tatsächlich erst ein Mal besucht haben, weil die völlig fremde Sprache lange abschreckte. Natürlich sprechen in Finnland fast alle englisch, wie überall in Skandinavien, aber bei Straßenschildern, Namen von Geschäften und Zutatenlisten sind wir Deutschen völlig aufgeschmissen. Finnisch sieht aus, als hätte ein sehr wildes kleines Kind Scrabble gespielt und mit Vorliebe die Buchstaben doppelt eingesetzt. Der Rest ist einfach nur Chaos.
Wer sich halbwegs selbstständig orientieren möchte, sollte nach Südfinnland reisen, ganz besonders in den Schärengürtel: Hier leben fast nur Finnlandschweden, alles ist schwedisch ausgezeichnet, das erleichtert das Verständnis erheblich.


Wir haben die zwei Wochen in unserem großen Ferienhaus mitten in der Natur sehr genossen. Es war so unbeschreiblich friedlich wie noch nirgends sonst auf der Welt. Bereits mehrere Bekannte und Kolleginnen erzählten von dem gleichen Frieden, den sie in Finnland erlebt haben. Keine Ahnung, wieso, aber diesen Eindruck teilen die meisten BesucherInnen.
Helsinki liegt, genau wie Stockholm und Oslo, am Meer, was auch hier den besonderen Reiz ausmacht. Wie immer fahren direkt ab dem Zentrum in enger Taktung Fähren zu den vorgelagerten Inselchen, Suomenlinna ist besonders beliebt. Sonst zeichnet sich Helsinki durch herrschaftliche Gebäude und prächtige Straßen aus, der botanische Garten und viel Wasser rund um die Innenstadt sorgen für eine angenehme Atmosphäre.


Hier teile ich Tipps für einen Einkaufsbummel durch Helsinki.
Wohlfühlen in Finnland, so geht´s erkläre ich hier.
Wer einen Tag in Turku verbringen möchte, findet hier diverse Tipps.
Und wer ein Haus auf den Schären erwischen möchte, kann hier von meinen Erfahrungen lesen.
Und die Mücken? Wir haben nur wenige erlebt, dafür waren sie umso giftiger. Als Entschädigung waren die Menschen alle sehr hilfsbereit und fröhlich, ganz entgegen alter Klischees von depressiven FinnInnen.

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Hej, hej, Midsommar!

Midsommar wird nicht nur in Schweden gefeiert, auch die Dänen sind mit „Sankt Hans Feuern“ am Strand dabei. Die Norweger, die ihre Sprache ja ursprünglich von den Dänen übernommen haben, haben auch die Mittsommertraditionen adoptiert. Dabei ist „Sankt Hans“ der skandinavische Name für Johannes den Täufer, dessen Geburtstag gedacht wird. Auch in Finnland wird die kürzeste Nacht des Jahres mit großen Feuern und Saunabesuchen gefeiert.
So oder so präsentiere ich Ideen zur Gestaltung eines Midsommar-Fests:

  • Draußen sammeln wir im Garten, am Wegesrand oder im Wald Sommerblumen, Gräser und Farn. Daraus arrangieren wir zu Hause kleine Wiesensträuße und winden uns Blumenkränze, die in Schweden durchaus auch von Männern getragen werden.
  • Neben massenhaft Kuchen, am liebsten mit Erdbeeren und Sahne, gibt es Heringssalat und kleine Pellkartoffeln. Die dänische Variante besteht aus kaltem Braten mit Remoulade.
  • Eine Etagère füllen wir mit Rosen, um den Sommer besonders intensiv zu zelebrieren und die Massen von Essen, die auf den Etagen unter und über den Blumen warten, etwas zu kaschieren. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung habe ich hier veröffentlicht.
  • Nach dem Schlemmen folgt eine Runde Frisbee spielen oder ein Spaziergang oder Boule auf dem Rasen.
  • Die langen, hellen Abende genießen wir auf der Terrasse, tanzen, spielen auf der Gitarre und singen dazu oder zünden ein Lagerfeuer an und machen Stockbrot, wenn es eher ein kühler Tag ist.
  • Die passende Musik: Vi elsker vort land (dänisch: Midsommerlied), Sommartider (schwedisch: Sommerzeit), Var ska vi sova i natt (schwedisch: Wo sollen wir heute Nacht schlafen?), Inget stoppar oss nu (schwedisch: Nichts stoppt uns jetzt mehr), das Volvo-Lied (dänisch), Hej hej Monika (schwedisch: Hallo, hallo Monika),   Jag vil vara din Margareta (schwedisch: Ich will dein sein, Margareta). Und der absolute Hit aus unserem Finnlandurlaub letztes Jahr: Diese schreckliche Werbung, die schon wieder gut ist. Und offensichtlich bereits Kultstatus in Finnland hat. Kesä on kreisi!

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Sommerblumen mit skandinavischem Flair

 

Löwenmäulchen liebe ich, weil sie mich an Frauenflachs und Wachtelweizen erinnern – zwei Wildblumen, die für mich sonnige Spaziergänge in Skandinavien bedeuten.
Mit dem wuscheligen Nest aus Kamille, das die Löwenmäulchen bewachen, könnte der Strauß wunderbar vor einem hölzernen Schwedenhaus stehen…

 

 

Snapdragon and camomile remind me of summer in scandinavia. There´s just a coloured wooden house missing…

Verlinkt mit Holunderblütchen, FloralFridayFoto und Freutag.

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Sommerstimmung für alle, die am Schreibtisch ausharren müssen

Wer steckt außer mir noch in den Vorbereitungen für den Sommerurlaub?
Wer muss außer mir noch eine Weile durchhalten, bis die Ferien anfangen?
Die letzten Tage habe ich wie besengt Mails auf französisch geschrieben, am besten noch abends nach 22.00 Uhr oder morgens vor dem Frühstück, damit die Ferienwohnung endlich gebucht ist…
Wer außer mir auf dem letzten Loch pfeift, was den Energiehaushalt angeht:
Hier kommt wunderbare Gute-Laune-Musik für alle, die eine Runde Schwung brauchen.

Hej, hej, Sommartider (von Gyllene Tider)

 

Dieses Jahr findet das beliebte Mitsing-Konzert „Allsång på Skansen“ leider wieder ohne uns statt, aber hier ist eine weitere „Sommer-Hymne“ für alle Schwedenfans.
Wer „Hej hej Monika“ noch nicht kennt, mag zum Einstieg vielleicht diese Variante mit einem tanzenden Zweijährigen.
Wer eine Runde Albernheit braucht, kommt mit „Sean Banan“ auf ihre / seine Kosten.

In diesem Sinne: Wir halten bis zum Urlaub durch! Und wer noch schnell eins der legendären Konzerte in Stockholm erleben möchte: Es gibt noch kurzfristig Flüge, und Tageskarten für den „Skansen“ mit seinen nordischen Tieren, historischen Häusern, Werkstätten und Geschäften sowieso. Einen Tag Spaß im Freilichtmuseum und das beste Open-Air-Konzert von Welt gratis am Abend dazu.
Ähm, Schatz? Lass uns die Frankreich-Pläne verschieben, ich habe da eine Stimmungsgarantie im Blick… 😉

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Nachmittag im schwedischen Sommer

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Und dann Hochsommer

Nicht das, was ihr bloß so nennt,

sondern etwas Stärkeres:

ein richtig altmodischer Hochsommer,

mit Hummelgebrumm und der diskreten

Argumentation des Wiesenknarrers,

der zugleich weit weg ist

und tief drinnen im Ohr.

Lars Gustafsson

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Einladung: Midsommar und schwedische Hochzeit

Midsommar

Das schwedische Buffet nahm mich in der Vorbereitung so in Anspruch, dass es bei diesem Fest zeitlich nicht für Fotos vor dem Eintreffen der Gäste reichte.
So zeige ich Eindrücke vom „Danach“, die Tafel ist schon abgedeckt. Da die gute Gastgeberin stets ein wenig mehr als benötigt vorbereitet, sind von einigen Leckereien noch Beispiele zu sehen….

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Aufwändige Gestecke habe ich angefertigt, wobei ein großer Teil der Arbeit bereits im Recherchieren und Besorgen der Blumen lag.
Gefüllte Gerbera, Rosen in hellem Lachs, weiße Bartnelken, Lysianthus, Johanniskraut, Schleierkraut sowie wunderbare orangefarbene Blüten, die noch nicht einmal die Floristin benennen konnte, fanden sich zusammen.

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Nach der Veranstaltung „Kochlust im Glas“ adaptierte ich schwedische Rezepte, die ich zusammen gesucht hatte, um sie in Gläsern zu servieren. Dabei war mein Ziel, große Platten und Schüsseln zu vermeiden, damit die Blumen auf der Tafel im Vordergrund stehen. Da mir die meisten Gläser erst während des Fests geschenkt wurden, musste ich in der Vorbereitung Saftgläser zweckentfremden – hier ein paar letzte Exemplare mit schwedischem Kartoffelsalat.

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Die „Wedding Wands“ lagen bereit, um dem frisch getrauten Paar beim Verlassen der Schlosskirche fröhlich zuzuwinken und mit den Glöckchen zu klingeln.
Auf jedem Platz lag eine kleine Rosenkarte, daran hatte ich einen Herz-Lolli und eine weiße Papierrose befestigt: Als Willkommensgruß und Andenken.

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Eine besonders liebe (und schlaue) Freundin schenkte mir ihre Gläser bereits gefüllt, sodass wir sie auf dem Buffet platzieren konnten und sie im Anschluss in unseren Geschirrschrank wanderten. Sie hatte sich ein Dessert aus Jostabeeren (aus dem eigenen Garten), einer Frischkäsecreme mit Holunderblüten und Keksschicht ausgedacht.

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Zu Ehren der Queen, die gleichzeitig feierte, buk mein Mann noch Scones, während wir bereits die Vermählung von Sofia mit Prinz Carl Philip schauten….

 

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Auch dänische Æblekage im Glas gab es, wobei die Pumpernickelschicht für Verwirrung sorgte, da sie wie Schokoladensplitter aussah… Kleine Schalen in Herzform waren mit Lørdagsgodis in Form von Lakritz gefüllt. Alle anderen Speisen standen separat, sodass die geleerten Gläser und Schalen zwischen den Gängen zügig wieder abgeräumt werden konnten und die Tafel ihren festlichen Charakter behielt.

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An den Zweigen hingen die selbstgemachten Kronenanhänger sowie feine Blumenmädchen, die ich aus einem Glanzbilder-Bogen geschnitten hatte.

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Ein besonders großes Gesteck stand am Tischende, passend zum skandinavischen Sommer hatte ich darin Ähren und Margeriten verwendet.

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Für alle, die sich wünschen, sie hätten das Buffet sehen können, und skandinavische Rezepte in Kurzform suchen:
Die süßen Speisen waren das Schichtdessert mit Jostabeeren (Kreuzung aus Johannis- und Stachelbeeren),  dänische Æblekage (in Honig gedünstete Äpfel, mit in Butter gerösteten Toaststücken und Pumpernickel geschichtet, darüber Schlagsahne), eine Erdbeertorte meines Mannes, Marängsviss (Baiser, Bananen, Schlagsahne, Vanilleeis und Schokoladensauce) sowie als englischer Gruß Scones mit Konfitüre, Erdbeeren und Sahne.

Als herzhafte Speisen gab es Köttbullar, schwedischen Kartoffelsalat (Kartoffeln, Äpfel, saure Gurken, Rote Beete, Matjes, Zwiebeln; Dressing aus Gemüsebrühe, Öl, Essig und viel Dill), Früchte-Lachs-Spieße (mit Äpfeln, Kiwi, Ananas, Salat und Lachs, dazu ein Meerrettich-Dipp).
Geplant waren zu späterer Stunde außerdem Smørrebrød mit Ei, Makrele, Salat und Kaviar sowie Roggenknäcke mit Forelle. Dazu kamen wir gar nicht mehr….

„Midsommar“ ist auch das Thema beim KreaKränzchen im Juni. Beim Friday Flowerday werden wieder florale Kreationen gesammelt.

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Grüner Rasen auf der Tafel: Ausgefallene Ideen für GastgeberInnen

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Im Bildband „Tischdekorationen von der Natur inspiriert“ von Catharina Lindeberg-Bernhardsson werden außergewöhnliche Möglichkeiten vorgestellt, eine besondere Atmosphäre für unkonventionelle Gäste zu gestalten.

Wer wissen möchte, wie eine Bahn Rollrasen auf das weiße Tischtuch gelangt und ohne Flecken wieder entfernt wird, sollte einen Blick in das Buch werfen…

In Hamburg kann der Band über die öffentlichen Bücherhallen ausgeliehen werden.

 

 

 

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♦     Wie viele SkandinavierInnen liebt Catharina Lindeberg-Bernhardsson den Frühlingsbeginn, wenn der lange dunkle Winter im Norden dem Ende zugeht und in den Wäldern zwischen Moos und Felsen erste Blüten sprießen.
Ihre Begeisterung reicht so weit, dass die Gäste ihre Suppe mit einem Strohhalm unter einem Deckel aus Moos serviert bekommen…     ♦

 

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Küchen-Tafel in neuem Glanz

Diese Tafel kaufte ich vor einigen Jahren. Damals waren oben Zitronen an einem Ast aufgedruckt und die Magnete waren ebenfalls kleine Zitronenbäumchen.
Gleich zu Beginn verwandelte ich die blassen, aufgedruckten Zitronen mit Acrylfarbe in schöne, natürlich wirkende. Da ich mich nach einigen Jahren ebenfalls daran übersehen habe und mediterrane Motive nicht in meinen Wohnstil passen, folgte nun der zweite Teil der Verwandlung: Die Zitronen strich ich mitleidslos mit einer Melange aus weißer und schwarzer Acrylfarbe über, sodass ein unregelmäßiger grauer Farbton entstand.
Darauf setzte ich ein Holzelement, das ich zuvor erst Hellgrün strich und danach mit Weiß überwischte.
Auch die Magnete bekamen einen neuen Farbauftrag, der sie durch Weiß und Dunkelgrün klassischer aussehen lässt und durch die getupfte Farbe plastisch wirkt.
Nun strahlt die Tafel in neuem Glanz im gustavianischen Stil, und so darf sie wieder ihren angestammten Platz in der Küche einnehmen.

 

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Mehr kreative Projekte sind zu entdecken bei CreaDienstag und Meertje.

 

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Maritime Einladung: Die Dekoration im Detail

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Auf der Fensterbank ergänzen sich grüne, weiße und graue Fabtöne mit bläulich schimmernden Flaschen zu einem natürlichen Arrangement.

 

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Der Kranz aus Muscheln im Detail – daneben steht Efeu, der mit seinen grünen Ranken an Algen erinnert.

 

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Der Wattvogel verlor bei einem Sturz seinen Schnabel (er brach ab), nun trägt er stattdessen einen kleinen Ast als improvisierten Ersatz „im Gesicht“.

 

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Auf dem Beistelltisch sind Fundstücke von Amrum (der alte Vogel mit den Flügeln, die sich im Wind drehen), aus Dänemark (die quadratischen Töpfe) sowie Strandgut aus Stralsund zu entdecken.

 

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Kreise aus Geschenkpapier in sandigen Farbtönen wurden ausgeschnitten und mit Glanzbildchen beklebt, sie können beschriftet als Namenskarten auf der Tafel dienen und als Gastgeschenk mitgenommen werden. Hier wurde Garn durch die Kreise gezogen, damit sie an Zweigen hängen und sich im Wind drehen können.
Die Anleitung ist hier zu finden.

 

Mehr kreative Werke können beim CreaDienstag, bei Meertje und bei art.of.66 entdeckt werden.