aufmerksam, feminin, glaubhaft

Wenn alles frustig und enttäuschend ist: Gott das Steuer überlassen

Ich bin ein ausgesprochen geduldiger Mensch, aber manchmal läuft mein Frust-Eimer einfach über.
Nach mehr als drei Jahren mit einem bestimmten Kooperationspartner stelle ich mir gerade ganz grundsätzlich die Frage, wie sinnvoll eine fortgesetzte Zusammenarbeit ist. Eine Menge Fehler, unprofessionelle Patzer, respektloses Verhalten haben sich angesammelt und besonders in den letzten Monaten zusätzlich aufsummiert. So sehr ich meine Tätigkeit liebe – die damit verbundenen Umstände machen mich inzwischen rasend.
Tatsächlich kämpfe ich aktuell mit mir selbst und dem Versuch, nachhaltig zu vergeben.
Gleichzeitig möchte ich weniger auf meinen eigenen Einsatz und mehr auf Gottes allmächtigen Einfluss bauen.
Viel zu oft meine ich, alles allein schaffen zu müssen. Mit sehr gründlicher Professionalität und profundem Fachwissen mein Gegenüber überzeugen zu wollen. So lange nachzulegen, bis wirklich das bestmögliche Produkt fertiggestellt werden kann.
Aber je mehr ich mich reinhänge, desto größer ist der Frust, wenn andere mit weniger Herzblut dabei sind und meine Hinweise bewusst ignorieren.
So ringe ich darum, verzeihen zu können und mich auf Gott statt auf meinen menschlichen Einfluss zu verlassen. Ich kann weder die Kompetenz noch die Motivation von anderen Menschen lenken – Gott sehr wohl schon. Und das garantiert liebevoller und umfassender, als es mir möglich wäre.

Wo kämpfst du gegen scheinbar unüberwindbare Grenzen an?
Wo verzweifelst du an dem Mangel von Einfluss, der deine Entscheidungen beschneidet?
Wo beißt du dich fest, mit bestem Wissen und besten Absichten, aber letztlich doch ergebnislos?
Wo weist du den Gedanken an Lockerlassen und Vergeben weit von dir – könntest dadurch aber dennoch inneren Frieden erhalten?
Wo wartet Gott nur darauf, dass du dich an ihn wendest und ihm das Steuer überlässt?

aufmerksam

Buchempfehlungen zu unternehmerisch erfolgreichem Handeln

Vor Kurzem unterhielt ich mich mit einer befreundeten Hebamme darüber, wie es sein kann, dass Therapeutinnen und verwandte medizinische Berufsgruppen in ihrer Ausbildung NICHTS über unternehmerisches Handeln lernen. Als Logopädin war der wertschätzende Umgang mit PatientInnen sowie das Fachwissen alles, worauf es in den Augen der Dozentinnen ankam. Einige Stunden Rechtskunde ergänzten die pädagogischen, linguistischen und medizinischen Fächer, aber Betriebswirtschaft? Das brauchen notorisch unterbezahlte Therapeutinnen doch nicht! Auch Wissen über finanzielle Grundlagen in der Kalkulation,  Standortbestimmung am Markt sowie Führungsqualitäten für tragfähige unternehmerische Entscheidungen- völlig unerheblich…!
An dieser Stelle frage ich mich, ob die ausbildenden Institute es darauf anlegen, dass die Absolventinnen darauf angewiesen sind, reich zu heiraten. Nein, das meine ich nur halb als Witz, keine Logopädin kann langfristig von ihrem Gehalt leben (es sei denn, sie schätzt den Lebensstil notorisch klammer Studentinnen sowie die Aussicht auf Altersarmut).

Vor Kurzem las ich die beiden Bücher „Der clevere Gastronom“ von Franziska Schumacher und „Gewinn steigern!“ von Christoph Trinkl. Ausgangspunkt war, dass ich in der Zentralbibliothek nach Büchern zum Thema „Eventgestaltung“ suchte und in angrenzenden Fachbereichen unterwegs war. Gastronomie und Eventmanagement sind sich überschneidende Branchen, entsprechend fand ich die Lektüre lohnend.
Während des Lesens dachte ich, dass die Inhalte sich fast eins zu eins auf die meisten mittelständischen Betriebe aller Branchen übertragen lassen.
Alle Unternehmen brauchen ein fundiertes Wissen über den Markt und die Konkurrenz. Alle sollten ihre Kennzahlen wirklich prüfen, statt mit ungefähren Zahlen zu hantieren und sich stetig zu verkalkulieren.
Alle müssen bestimmen, was ihre Alleinstellungsmerkmale sind: Warum sollen sich KundInnen, PatientInnen oder KlientInnen für unser Angebot interessieren? Wofür schlägt unser Herz? Was ist unser Angebot und wie einzigartig ist es? Wie sieht unsere Zielgruppe aus, wie erreichen wir sie?
Welche 20% des Einsatzes bringen 80% des Umsatzes? Auf welche Prioritäten fokussieren wir uns, um unnötigen Aufwand und fehlende Gewinne in Zukunft zu sparen?
Wie erhalten wir die Motivation der Angestellten aufrecht? Wie sichern wir ihnen anständige Gehälter und regelmäßige Fortbildungen? Wie funktioniert ein fairer und klar positionierter Führungsstil?
Wie bleiben wir in den ständig wechselnden Gegebenheiten, Trends und Wirtschaftsflauten gewinnorientiert und zukunftsfähig?

Ich kenne genau eine therapeutische Praxisinhaberin vom Hörensagen, die sich darüber fundiert Gedanken gemacht hat. Diese Dame hatte vor vielen Jahren eine (leitende?) Angestellte, die vorher als Bänkerin tätig war. Sie konnte außerdem bereits vor über 15 Jahren aktuelle Statistiken und Zahlen zu allen Bereichen ihres Betriebs vorweisen. Komisch, warum ausgerechnet die ihren Laden im Griff hat?! Eine einzige gut organisierte Praxisinhaberin in ganz Hamburg, eine. Das finde ich schade, für die ganze Branche. Und dass Auszubildende und Studentinnen in diesen wichtigen Bereichen nicht auf wirtschaftliches Denken vorbereitet werden, ist eine unverschämte Katastrophe.
Mir kann es heute egal sein, da ich nicht mehr als Logopädin arbeite.

Davon unabhängig lege ich die Lektüre der beiden Bände allen Quereinsteigerinnen und Gründerinnen ans Herz: Egal, was ihr vorhabt – für die Dienstleistungsbranchen sind hier viele wertvolle Tipps zu entdecken!

 

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