aufmerksam, glaubhaft

Arbeit ist nur das halbe Leben

„Wenn ich dir eines über das Leben sagen kann, Bronnie, dann ist es das: Richte dir dein Leben nicht so ein, dass du am Ende bereuen musst, so viel gearbeitet zu haben. Ich kann jetzt sagen, dass ich nicht geahnt habe, wie ich es bereuen würde. Erst jetzt, wo mein Ende direkt bevorsteht. Aber irgendwo in meinem tiefsten Inneren habe ich doch gewusst, dass ich zu viel arbeite. Nicht nur für Margaret, sondern auch für mich. Ich wünschte von ganzem Herzen, es wäre mir damals schon so egal gewesen wie heute, was die anderen über mich denken. Ich frage mich, warum wir bis zu unserem Sterbebett warten müssen, bis wir solche Dinge rausfinden.“
Er schüttelte den Kopf. „Es ist kein Fehler, wenn man seine Arbeit liebt und sich richtig engagieren will. Aber das Leben hat noch so viel mehr zu bieten. Ausgeglichenheit ist wichtig, man muss immer ausgeglichen leben.“
(…)

Nicht lange nach dieser Nacht starb John. Damals wusste ich es noch nicht, aber ich sollte seine Worte noch so oft aus dem Munde anderer Patienten hören. Doch er hatte seine Botschaft klar formuliert, und ich würde sie niemals vergessen.

 

aus:  „Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ von Bronnie Ware

aufmerksam, Gäste & Feste

Nach der Party

… ist vor der Party.

Ich liebe es, am „Tag danach“ in aller Ruhe aufzuräumen und entspannt die Stunden zu verbummeln, während ich ab und an in die Küche husche, um leckere Reste vom Fest zu naschen.

 

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Ausführliche Berichte, unter anderem mit Ideen für Motto-Parties und meinen Erfahrungen diesbezüglich, folgen in den nächsten Tagen.

aufmerksam

Holunder-Ernte

 

Was tut man, wenn man im Herbst ein paar Tage Urlaub hat?
Sich mit einer Gartenschere und dem Verlobten bewaffnen, Holunder suchen und sich zu den entfernt hängenden Beeren hoch heben lassen (notfalls auf den Schultern des Verlobten sitzend), Holunder ernten, zu Hause kochen und mit Grießbrei genießen!
Und nebenher Kastanien sammeln… und sich Orte zum Sammeln von buntem Laub für die Dekoration der Kirche am Erntedank-Sonntag merken….

aufmerksam

Hej-hej-hej! Tempo! Un läscheln!

Beim dritten Anlauf, im Sportstudio Zum-Dance / Zumba mitzumachen, hat mich nun der überspringende Funke erfasst.
Zusammen mit vielen anderen scheuchte mich Rachid, ein enthusiastischer Südeuropäer, durch einen überfüllten Saal, während er schrie:
„Un aufpassen! Machen wir so, so un so! Un los! Tempo! Hej, hej, hej! Un läscheln! Das heiss hier Sportspass, un wir haben viel Spass! Ihr mach das toll!“
Daraufhin sprangen wir in einem Heidentempo zu kubanischer Musik hin und her, während ich mich abwechselnd in einem Bollywood-Film und in einem südamerikanischen Liebesdrama zu befinden schien.
Stellenweise erinnerte die Stunde an Fasching mit dem Enten-Tanz und „Ku-tschi-tschi“, aber wat soll’s. Der Freund einer jungen Frau neben mir war sogar noch enthusiastischer als der Rest der Mädels im Raum dabei. Bereits nach zehn Minuten war mein T-Shirt klatschnass, während wir zunehmend enthemmter wurden und die Stimmung stieg.
Zum-Dance ist der perfekte Sport für den Winter, weil er gute Laune macht – unter der Bedingung, dass man sich nicht wie ein s-teifer Hanseat aufführt und es einem schieteegal ist, ob man die Choreographie korrekt umsetzt und den Takt hält. Nachdem Rachid bereits vor Beginn der Stunde angefangen hatte, ließ er es sich nicht nehmen, nach der Stunde weiter zu machen – mit einem „Stretching“, das jede Menge Hüftschwünge und melodramatische Gesichtsausdrücke beinhaltete. Wäre ich nicht so erschöpft gewesen, hätte ich Lachanfälle bekommen.
„Un läscheln! Un tanzen wie ein Schlangee! Ihr mach das gutt! Sssso toll sei ihr!“

 

aufmerksam, glaubhaft

Sonntag

Zu wenig Zeit genommen
für die Betrachtung der Sterne
Ich rede nicht von Teleskopen
Ich spreche von einer Dachluke
in einer ganz gewöhnlichen
wolkenlosen Nacht
vom Heimweg zu später Stunde
nur flüchtig aufschauend
den Schlüssel schon im Schloss
Nicht was ich nicht weiß
reut mich
mich reut der nachlässige Gebrauch
meiner Augen

Rainer Malkowski

 

Liebe Schwestern,
vergesst nicht, neben dem Lernen, dem Arbeiten und Kämpfen, der Wut und der Geduld das Billardspielen zu lernen.
Oder greift zur Gitarre, Laute, Flöte, lernt das Kochen neu, nicht als Pflicht, sondern als schmatzigen, schmausigen Spaß.
Denkt euch Witze aus, lernt erneut den Himmel sehen, das Jauchzen beim Tanzen, das laute Rufen, das Miteinander; übt euch im Lieben.
Nur so werden wir, altersschwer und grau dann, sagen können:
Ich bin lebenssatt.

Anna Thüne

 

Das Beste, was ein Mensch da tun kann, ist:
Essen und trinken und die Früchte seiner Arbeit genießen. Doch das kann nur Gott ihm schenken!
Denn wer kann essen und genießen ohne ihn?

aus der Bibel: Prediger 2, 24-25

 

Mir geht es nicht um einen Glauben, der aus Spaß und Entspannung besteht.
Mir geht es vielmehr darum, dass der Sonntag als Tag Gottes für die Stille genutzt werden kann – und dazu braucht es eine gewisse Auszeit.
Mir geht es darum, dass das Wort Gottes uns Leichtigkeit und Vergebung bringen kann, wenn wir es hören wollen – bevor wir in die neue Woche starten.
Gott hat uns so viele Begabungen gegeben, die oft genug in den Pflichten des Alltags untergehen. Wann haben wir die Möglichkeit, das zu entdecken, was Gott in uns hinein gelegt hat?
Der Sonntag ist dafür eine schöne Möglichkeit.
Gott hat am siebten Tag selbst ausgeruht.
Der Sonntag ist für ihn bestimmt – und für unsere Erholung.
Das schließt sich nicht aus, sondern es ergänzt sich.

 

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aufmerksam, glaubhaft

Glaube und Genuss

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Religiöse Traditionen, die sich weigern, das Leben zu genießen, verweigern das Leben.
Doch eine Religion, die das Leben verweigert, ist keine Religion. Sie schafft es nicht, das heilige Jetzt mit dem heiligen Jenseits in Verbindung zu bringen.
Spiritualität bedeutet, dass wir uns selbst dem Leben zuwenden, so dass Gott durch das ganze Leben zu uns kommen kann.

 

aus: „Das Leben beginnt in dir – Weisheitsgeschichten aus der Wüste“ von Joan Chittister, erschienen bei Herder

 

aufmerksam, glaubhaft

Gemeindefreizeit in Plön

Gerade komme ich von der diesjährigen Gemeindefreizeit im „Seehof“ Plön zurück – ein schönes Wochenende mit guten Gesprächen, fröhlicher Gemeinschaft, ehrlichem und tiefgehendem Austausch, Spaziergängen und Entspannung.
Begonnen mit Zeit zur Festigung von Freundschaften während der Hin- und Rückfahrt bei Fahrgemeinschaften im Auto wurden die beiden Tage rundum gut genutzt:
– mein Namensgedächtnis habe ich wieder aufgefrischt
– mehr Kontakte geknüpft und erneuert als mal kurz nach dem Gottesdienst beim Kaffee
– den geistlichen Input genutzt
– von anderen gehört, wie sie ihren Glauben im Alltag leben und erleben
– erzählt bekommen, wer seit Langem treu für mich betet (Wow, Danke!)
– Mahlzeiten genossen, die ich nicht zubereiten brauchte
– viel Natur gesehen und gerochen, frische Luft in den Kopf und den Körper bekommen
– Projekte voran getrieben
– am Lagerfeuer gesessen

Als Überraschung hatte ich vor der Abfahrt zu Hause noch Postkarten mit Segensversen beklebt, die ich dann nach dem Gottesdienst verteilte – auch der Herbergsvater bekam eine. Und obwohl es „nur“ 25 Stück waren und deutlich mehr Personen mitgefahren sind, kam es genau hin. Alle, die eine Karte wollten, bekamen eine – es bleib keine über und keine war zu wenig.
Bei Gott passt alles.

Und für das, was in den nächsten Jahren vor mir liegt an Veränderung und Wachstum, habe ich von vielen Seiten zugesprochen bekommen, dass es passen wird. Im Vertrauen auf Gott zusammen mit den eigenen Schritten auf dem Weg in die nahe Zukunft passt alles, was mir jetzt noch so nebelig und unklar vorkommt, zum richtigen Zeitpunkt zusammen.

Ich bin dankbar für das gemeinsame Abendmahl in kleinen Gruppen im Stuhlkreis, die Gebete füreinander, das Segenslied mit verschränkten Händen (der alte Baptisten-Schlager „Die wir uns allhier beisammen finden, schlagen unsre Hände ein…“ ist immer wieder schön). Auch wenn es wenig Ruhe gab, gehe ich ganz anders in die neue Woche als sonst.
Danke an alle!

aufmerksam

Wild baden im Stadtpark-See

Nachdem gestern bereits die Luft vor Hitze flimmerte, entschloss ich mich, unbedingt noch einmal in den Stadtpark-See zu springen, bevor der Sommer (der keiner war) in den Herbst übergeht. Den Samstag über war ich von einer Veranstaltung zur anderen unterwegs, sodass ich heute nach einem spontanen gemeinsamen Essen im Anschluss an den Gottesdienst nur noch eine Mission hatte: Nach Hause fahren, in den Bikini schlüpfen, ein Kleidchen überziehen und in den Stadtpark radeln. Dort sprang ich in den See und genoss das kalte Wasser. Da ich dieses Jahr nur ein einziges Mal in Prag draußen geschwommen bin (die Holthusen-Therme abgezogen, das gilt trotz Außenbecken als Schwimmbad), mochte ich gar nicht mehr aus dem Wasser kommen. Schließlich lag der Abschied schon in der Luft: Dies wird wohl das erste und letzte Mal wild baden im Stadtpark-See gewesen sein.

Wer Hamburg nicht kennt: Im Stadtpark gibt es auch ein Freibad, das lediglich dadurch als Freibad zu erkennen ist, dass es umzäunt ist. Wer schlau ist, springt gegenüber an der anderen Seeseite einfach so ins Wasser – das teilt man sich dann mit Hunden und Tretboot-Fahrern, ist aber viel cooler… 😎

 

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