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Kreative Varianten des Spieleklassikers Stadt-Land-Fluss für die Feiertage: Wichtel, Krimi, Liebe

Heute präsentiere ich drei Varianten des Spieleklassikers „Stadt-Land-Fluss“, die sich wunderbar für Gruppenstunden oder Familientreffen eignen. Darin werden entweder kriminelle Handlungen erfunden, Liebesgeschichten erdacht oder weihnachtliche Wichtel in ihrem Alltag dargestellt:

Stadt-Land-Fluss: Krimi
– Verbrechen (Was ist passiert?)
– Täter (Wer war es?)
– Tatort (Wo geschah es?)
– Motiv (Warum wurde jemand verletzt / getötet?)
– Tatwaffe (Womit wurde jemand verletzt / getötet?)

Stadt-Land-Fluss: Liebe
– Wer verliebt sich? Name und Beruf
– In wen? Name und Beruf
– Schicksalhafter Ort: Wo trafen sie sich?
– Drama: Welches Hindernis hielt ihre Liebe auf?
– Happy End: Warum wurde alles gut?

Stadt-Land-Fluss: Wichtel
– Wie heißt der Wichtel?
– Was ist seine Aufgabe in der Weihnachtswerkstatt?
– Was mag der Weihnachtsmann besonders an diesem Wichtel?
– Womit stärkt er sich in der Mittagspause?
– Wie verbringt er den Sommer?

Wer mag, nimmt sich anschließend die besten Ideen eines Durchgangs vor und schreibt daraus eine Geschichte über einen bestimmten Wichtel mit Namen, Tätigkeit, Eigenschaften usw. Ebenso kann ein kompletter Krimi entstehen oder die Liebesgeschichte ausgeschmückt werden.
Die grau unterlegten Links können angeklickt und kostenlos heruntergeladen werden.
Wer Lust auf’s Schreiben und Fabulieren bekommen hat, findet in meinem Praxisbuch „Schatzkiste Schreibspiele“ viele weitere Anleitungen für Geschichten, Briefe, Poesie und Kreativtechniken.

aufmerksam, kreativ

Kreatives Schreiben mit Senioren: Vom Waldweg ins Stundenhotel

Alles, was ich in der Residenz gerne tue, ist durch Corona verboten:
Kurse leiten, Vorträge halten, SeniorInnen knuddeln sind die ersten Punkte, die mir einfallen und am meisten fehlen.
Immerhin treffen wir uns inzwischen mit einer Handvoll Damen und Herren für kleine Gruppenangebote auf der Terrasse, so es das Wetter zulässt.
Diese Woche hatte ich ein Experiment vor:
Ich lud zum „Kreativen Schreiben“ ein. Die Anmeldezahlen trudelten nur seeehr spärlich ein, sodass ich davon ausging, dass der Kurs wohl nicht zustande käme. Tatsächlich ergab sich kurzfristig eine wesentlich größere Runde, natürlich schön auf Abstand, und wir hatten gemeinsam den Spaß unseres Lebens!

Vorab hatte ich Klemmbretter mit Blankopapier, einem Deckblatt mit Regeln zum Kreativen Schreiben und Kugelschreibern ausgestattet. Zum Glück hatte ich gleich ein paar Exemplare mehr vorbereitet, und selbst die reichten bei weitem nicht.
Da die SeniorInnen große Bedenken hatten, dass sie nicht wissen, was sie schreiben sollen, und ihnen nichts einfällt, und das eine alberne Veranstaltung ist, und alle über die eigenen Ideen lachen und komisch gucken und das ganz schrecklich peinlich wird, und sie sicherheitshalber lieber im Appartement bleiben, hatte ich Regeln für den Kurs und das Schreiben allgemein aufgestellt: Die meisten alten Menschen lieben Regeln und empfinden dadurch eine gewisse Sicherheit.

Regeln zum kreativen Schreiben

* Lassen Sie alle Hemmungen fallen.

* Schalten Sie den Kopf aus und lassen Sie den Stift auf dem Papier tun, was er tun möchte. Auch Kritzeleien und Schimpfwörter – wer weiß, was daraus entsteht?!

* Produzieren Sie ruhig diverse Fehlversuche.
Lieber Papier zerknüllen und im hohen Bogen wegwerfen, als in die Luft starren und Ladehemmungen entwickeln!

* Verlassen Sie gedanklich das Hier und Heute.
Denken Sie sich an einen anderen Ort, in eine andere Zeit, werden Sie wieder jung oder stellen Sie sich eine neue Identität vor.
So schauen Sie mit wachen Augen und einem ganz anderen Blick auf die Welt, was zu frischen Gedanken führt!

* Seien Sie wohlwollend mit Ihren Versuchen.
Es sind Ihre Babies, und Neugeborene sehen immer etwas verschrumpelt und hässlich aus. Legen Sie das Papier eine Weile beiseite und schauen Sie morgen oder übermorgen nach etwas Abstand aus einem anderen Blickwinkel darauf.
So werden aus Schiete manchmal Schätze!

* Wenden Sie absichtlich alberne Regeln an.
Wenn Sie sich innerlich blockiert fühlen und Ihnen nichts Sinnvolles einfällt:
Schreiben Sie absichtlich einen richtig, richtig schlechten Text.
Ein richtig mistiges kleines Gedicht.
Und danach erleben Sie, wie sich Blockaden auf einmal lösen!

Mein permanentes Mantra während der Stunde war „Wir enthemmen uns!“, was gleich bei meiner Einleitung die Frage provozierte: „Sollen wir dabei die Kleidung ablegen?“ Nö, das tun Sie, wenn das Kurbad eines Tages wieder geöffnet hat…
Zu Beginn leitete ich verschiedene assoziative Übungen an, um das analytische Denken der Westeuropäer möglichst schnell zu verlassen und in einen unzensierten Gedankenstrom zu kommen. So brachte ich den SeniorInnen unter anderem an der Flipchart bei, wie ein Cluster entsteht. Ich bat um „Irgendein Wort, egal welches, bloß ein einziges Wort“ und Frau Dethlefsen* schlug „Wald“ vor. Schnell kamen wir auf „Waldweg, Waldvögel, Waldmeister, Waldfriedhof, Waldmaus“ und von dort aus landeten wir in wenigen Schritten über „Waldgeist – Geisterstunde – Stundenhotel – Sex – Preis – Förster – Uniform“ in gaaanz anderen Gefilden. Dabei hatten wir die „Waldmeisterbowle“ mit „Tanz“ und „Kuss“ aus einem anderen Strang noch gar nicht konsumiert…

Entsprechend aufgewärmt folgte eine „Knopf-Geschichte“, dazu durften sich alle aus einer Schachtel einen Knopf aussuchen und sollten dann einen Text schreiben:
Zu welchem Kleidungsstück gehört der Knopf? Wer hat es getragen? Wie lebt diese Person? Wie fühlt sie sich? Was erlebt sie heute?
Und obwohl ich schon in der Kursankündigung geschrieben hatte, dass niemand etwas vorlesen muss, gab es einige Damen, die ihre Knopf-Geschichte sehr stolz den anderen Anwesenden vortrugen. Und der Inhalt war tatsächlich ungewohnt enthemmt, das kann ich bescheinigen!
Die Damen brachen mit leuchtenden Augen auf und fragten, ob es gleich nächste Woche weiterginge. Angesichts der schleppenden Anmeldungen hatte ich den Folgetermin im August-Programm bereits gecancelt, versprach aber, dass ich selbstverständlich im nächsten „Hauskurier“ weitere Treffen ankündigen würde.

Kurz darauf fragte mich die Pflegedienstleitung, als wir uns am Kopierer trafen, was ich denn „mit denen angestellt habe, die waren ja so selig“, diesen Kurs würde er auch gern mal besuchen!

*Namen wie immer geändert

aufmerksam, Presse

Mein zweites Buch ist unterwegs: Spaßoffensive für Senioren


Mein zweites Baby -äh, Buch- hat aktuell noch heftige Geburtsschwierigkeiten. Das Fruchtwasser ist seit Januar abgelaufen, der Muttermund sperrangelweit offen, aber das Baby leider noch nicht in Sicht. Wann es den Geburtskanal der Druckerei endlich betritt und noch endlicher verlässt, weiß grad kein Mensch. Aber die Werbung läuft wie geschmiert, in der aktuellen Fachzeitschrift „Aktivieren“ wurden meine „Gruppenspiele für gute Laune“ vorgestellt und im Verlagsprogramm sind sie direkt auf der zweiten Seite zu finden.
Wer sich also wirklich, wirklich lustige Spiele für bisher verkniffene oder schüchterne SeniorInnen wünscht: Sind auf dem Weg.
Zusammen mit Wahrnehmungsübungen für sämtliche Sinneskanäle, durchschnittlich zehn Spiele stelle ich in jedem Kapitel für alle fünf Sinneswahrnehmung einzeln dar. Schließlich lassen im Alter nicht nur Hören und Sehen nach, auch das Tasten, Riechen und Schmecken verändern sich. Obwohl die Aufgaben primär Spaß machen, sind sie ein sehr effektives, ganzheitliches Hirntraining – bei dem es nur Gewinner gibt.
Ein Kapitel für fröhliche Spiele zum Aufwärmen sowie eins voller Ideen für Abschiedsrituale runden den Spiralblock ab.
Wer dann seine SeniorInnen noch nicht gründlich aufgemischt hat, kann mit dem Kapitel „Bewegungsspiele“ die letzten Zaungäste aus der Lethargie locken.
Einfach aufklappen und loslegen!

Solange wir auf den finalen Moment der Geburt warten, schauen wir uns im neuen Verlagsprogramm um:
Auf der ersten Produktseite hat mein Erstgeborenes einen fulminanten Auftritt. Die Atemfreude, die einzigartige Atemgymnastik mit einem klaren Fokus auf Spaß und Genuss an der Bewegung. Also, das Zweitgeborene steckt fest, solange lade ich herzlich dazu ein, lustvoll zu atmen.

aufmerksam

Arbeitsmaterialien für Schule und Sprachtherapie: Wortschatz-Spiele im Freien

Auf der Website madoo.net habe ich zwei Blätter mit Wortschatz-Spielen vorgestellt:
Für Verben und für Adjektive entwickelte ich Ideen, wie Kinder die Wortarten interaktiv und ganzheitlich begreifen können. Die Übungen eignen sich wunderbar für Grundschullehrerinnen, Kindergärtnerinnen und Sprachtherapeutinnen:

Wortschatz-Spiele im Freien: Verben

Wortschatz-Spiele im Freien: Adjektive

aufmerksam, Gäste & Feste, kreativ

Farben-Party für Seniorenstunden oder Familienfeste

Jede Woche wartet die gleiche Gruppe mit den üblichen Verdächtigen darauf, motiviert angeleitet zu werden und einen abwechslungsreichen Nachmittag in der Tagesbetreuung, dem Seniorenheim oder der Reha zu erleben. Manchmal drohen die Ideen auszugehen, und die Lust auf die scheinbar immer gleichen Themen auch. Besonders, wenn die Teilnehmenden SeniorInnen sind, die sich weder langweilen noch überfordert werden sollen.
Daher habe ich ein Spiel entwickelt: Wir singen bekannte Volkslieder (auswendig oder vom Blatt), in denen Farben vorkommen. Alle haben vor sich ein Set aus farbigen Karten liegen, dazu wurden bunte Din A 4-Bögen einfach in Zettelchen zerschnitten. Während gemeinsam ein Lied gesungen wird, sollen alle die farblich passende Karte hoch halten, wenn das Farbadjektiv im Text vorkommt. Zum Beispiel grün in der Zeile „mein kleiner grüner Kaktus“ oder rot in der Zeile „es hat vor lauter Purpur ein Mäntlein um“. Bei „Bunt sind schon die Wälder“ werden alle Karten gleichzeitig hochgehalten.
Dabei müssen die SeniorInnen sich an den Text erinnern; sich gut konzentrieren, um rechtzeitig die Farben heraus zu hören und schnell die passende Farbkarte greifen und hoch halten.
Das Spiel eignet sich nicht nur als Auflockerung beim Gedächtnistraining, auch für ein Fest in der Seniorengruppe lässt es sich gut einsetzen. Und wer eine potenziell öde Familienfeier schwungvoll aufmischen will, kann die Liedblätter ebenso gebrauchen.
Bunte Gummibärchen oder ein frischer Obstsalat (gemeinsam geschnitten) runden den Nachmittag ab.

Alle Materialien können hier kostenlos herunter geladen werden:

Lieder über Farben, noch mehr Lieder über Farben, Ja-Nein-Spiel mit grünen und roten Farbkarten.

Weitere Stundenkonzepte und Therapiematerialien von mir.

Atemfreude, kreativ

„Karneval der Tiere“ als Atemgymnastik mit Senioren

Für heute Vormittag habe ich einen „Atemfreude“-Kurs in der Senioren-Residenz unter dem Motto „Karneval der Tiere“ geplant. Mein Ziel in der Stundenplanung ist, während der interaktiven Atemübungen so viele Tiere wie möglich auftreten zu lassen, damit es richtig lebendig wird. Und Karneval garantiert schon als Begriff Lebensfreude und Ausgelassenheit.
Aus meinen Kinder-Party-Kisten brauchte ich nur diverse Verkleidungsutensilien ziehen. Außerdem hatte ich mehrere Masken im Fundus, von denen ich zwei bemalte: Die Katze und den Schmetterling. Sie dienen als Bühnenbild, das ich auf einem großen künstlichen Fell arrangieren werde. Der Überblick zu Hause gefällt mir bereits, ich bin gespannt, wie es aufgebaut wirken wird.
Die SeniorInnen werden mit mir die Arme als Schwingen ausbreiten und sich gedanklich in die Luft erheben. Das weite Öffnen der Arme dehnt den Brustkorb, um der Atmung Raum zu geben. Als Storch werden wir auf einem Bein stehen und die Balance trainieren. Als Pfau werden wir unseren Oberkörper in einem Halbkreis strecken, um ein Rad zu schlagen, und die Zwischenrippenmuskulatur dehnen. Wir werden uns von Ast zu Ast hangeln wie Affen und räkeln wie die Katze… Bis alle Körperbereiche gedehnt und gelockert sind und wir schnauben wie Pferde oder pfeifen wie Vögel, um den Atem zu locken.

Vor der Atemfreude findet die Morgengymnastik im Saal statt, sodass ich immer nur fünf Minuten Zeit habe: Um das Bühnenbild aufzubauen, Material wie Therabänder zu holen, einen großen Stuhlkreis anzuordnen und meinen eigenen Platz einzurichten (mit dem Stundenkonzept, einem Gedicht als Einstieg, Liedblättern, Impuls-Karten als Abschiedsgeschenk, Wasserflasche und Telefon für Notfälle). Insofern könnte das Bühnenbild noch eindrucksvoller sein, dazu fehlt die Zeit – und das bewahrt mich vor zu viel Aufwand am falschen Ende. Schließlich steht das Gruppenerlebnis im Vordergrund, egal, wie gelungen ich den Mittelpunkt des Stuhlkreises gestalte.

Verlinkt mit CreaDienstag, DienstagsDinge, HoT, ein kleiner blog.

aufmerksam, kreativ

„Frau Krüerke, kann ich da mal dran lecken?“


Neulich berichtete ich
von dem riskanten Experiment, mit meinen sehr fitten, anspruchsvollen und elitären SeniorInnen einen Nachmittag voller Ratespiele und Wahrnehmungsübungen zu gestalten. Wider Erwarten gelang eine fröhliche, ausgelassene Stimmung in der Runde, sodass ich den heutigen „Quiz- und Ratespielen“ deutlich gelassener entgegen sah. Dieses Mal wollten alle eine Karte mit einer Rätselfrage bekommen, vorlesen und anschließend auflösen – so viele Karten hatte ich gar nicht gebastelt. Als ich erklärte, dass es nur eine begrenzte Anzahl Fragen gäbe, weil die Fragen ja nicht zu blöd, nicht unanständig, nicht zu sehr um die Ecke gedacht, nicht zu leicht und nicht zu bekannt sein sollten, meinte ein Herr: „Da fielen mir genau null passende Fragen ein.“ Nur eine Dame war wirklich muksch und schmollte noch eine Weile: Ungerecht! Ungerecht! Aber da ich jedes Mal das Material in Internet und Fachbüchern selbst zusammen suche, liegt dem Ganzen eine gewisse Begrenztheit zugrunde. Dennoch werde ich nächstes Mal darauf achten, für alle eine Karte zu basteln.
Dafür klappte das Spiel, bei dem sich eine Person von der Gruppe anschauen lässt und anschließend vor der Tür etwas an der Kleidung ändert, was erraten werden soll, sehr gut. Zwei Damen tuschelten eine Weile recht laut miteinander, bis sie sich entschlossen, gemeinsam vor die Tür zu gehen. Draußen tauschten sie ihre Brillen sowie jeweils einen Schuh. Auf dem Rückweg hatten sie Angst, mit den falschen Brillen nichts zu sehen…
Viel Heiterkeit brachte mir die Bemerkung „Sie dürfen an-, aus- und umziehen, was Sie wollen. Hauptsache, Sie kommen bekleidet zurück,“ ein. Allein der Gedanke, was man unter der Kleidung alles verändern könne, ohne dass die Gruppe es nach der Rückkehr der Person bemerken würde, erregte höchstes Amüsement. Nein, wir fanden nach der Stunde keine abgelegten Hüfthalter auf dem Flur…
Außerdem hatte ich von zu Hause wieder diverse Gegenstände mitgebracht. Diesmal wurden sie nicht blind im „Grabbel-Büddel“ ertastet, sondern sichtbar auf ein Tablett gelegt. Eine Person ging hinaus, nahm etwas weg, legte ggf. die verbliebenen Dinge anders hin und kehrte zurück. Was fehlte? Hierbei wurde mir dringend geraten, nach dem Programm eine Kontrolle der Hosentaschen durchzuführen, was weitere Heiterkeitsausbrüche nach sich zog. Auch wurde mir sehr dezidiert mitgeteilt, wer den Strohstern gut gebrauchen könnte und wer die Uhu-Tube: Falls ich drauf verzichten kann….
Zum Schluss meinte ich: „So, wir gehen noch einmal mit dem Tablett raus und nehmen etwas weg. Danach stelle ich das Tablett unter den Tisch und wir schauen mal, ob uns alles einfällt, das zuvor darauf gelegen hat. Wer mag noch einmal raus gehen?“ Keine Reaktion. Ich schaute besonders motivierend und aufmunternd in die Runde. Ein Herr: „Ja nu, Sie kriegen Geld dafür, dass Sie rausgehen und uns mit Rätseln unterhalten. Wir nicht. Jetzt gehen Sie schon!“
Ein schwieriges und ein leichtes Labyrinth mussten auch dabei sein, wobei eine Dame ihre Nachbarin und Freundin bezichtigte, „abgemalt“ zu haben.
In der Küche hatte ich mir drei Glasschälchen mit Mehl, Salz und Zucker füllen lassen. Das Mehl war natürlich einfach zu erkennen, aber auch Zucker und Salz wurden rein visuell zugeordnet – ganz ohne „Finger anlecken und mal probieren“!

 

Hier sollte man besser auch nicht „anlecken“…

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Außerhalb Hamburgs unterwegs: Der Stadtpark Norderstedt

 

Der Stadtpark Norderstedt entstand 2011 anlässlich der Landesgartenschau. Seitdem steht das Gelände allen offen, die spazierengehen, Sport treiben, Kultur erleben und Spaß haben wollen.
Norderstedt schließt sich übergangslos an Hamburgs Nordwesten an, gehört aber zu Schleswig-Holstein. Mit der U-Bahn-Linie U1, die mit der Station „Norderstedt-Mitte“ hier endet, lässt sich der Stadtpark über einen Weg entlang der Tarpenbek gut erreichen.

 

 

 

Viele Möglichkeiten, um in Bewegung zu kommen: Ein moderner Parcours mit Geräten, Minigolf und Wasserski laden zum Mitmachen und Zuschauen ein.

 

 

Auch ein kleiner Bereich mit Bauernhof-Tieren für Kinder kann kostenlos besucht werden. Besonders die frechen Ziegen erfreuen sich großer Beliebtheit.

 

Weitere Ausflüge außerhalb Hamburgs:

Am Dassower See und Pötenitzer Wiek entlang zur Ostsee

Im alten Land

Hamburgs heimliche Höhepunkte:

Die Schätze des Stadtparks

Grüne Perlen entlang der Alster

Spaziergang entlang des Leinpfads

Heideblüte im Wittmoor

Rund um das Bergedorfer Schloss

Das Wellingsbüttler Torhaus

Im Museumsdorf Volksdorf

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Programmideen für Feste

Familien- und Firmenfeste können eine wunderbare Gelegenheit sein, sich ausführlich zu unterhalten, Beziehungen zu vertiefen und Neuigkeiten auszutauschen. Sie können allerdings auch als langweilig und gleichförmig erlebt werden, sodass die Gäste das Ende der Veranstaltung kaum abwarten können.
Wie entstehen Feste, die unterhaltsam und dem Anlass angemessen sind?
Heute möchte ich Ideen vorstellen, wie mit interaktiven Elementen eine abwechslungsreiche Feier gestaltet wird.
Zugrunde liegen jeweils der Anlass sowie die GastgeberInnen: Grund bzw. Ziel der Veranstaltung, Wünsche der GastgeberIn, Anzahl und Alter der Gäste, erwartete Stimmung und Möglichkeiten der Organisation bilden das Grundgerüst, das mit Leben gefüllt wird.

 

Aktivitäten im Haus:

– Eine interaktive Geschichte wird passend zum Anlass geschrieben, einstudiert und unter Mithilfe der Gäste inszeniert:
Je nach Feierlichkeit eine Liebesgeschichte oder Liebeskomödie, ein Drama, ein Krimi. Die Gäste raten mit, wer der Mörder ist, sorgen für die passende Geräuschkulisse oder treten improvisiert auf.
Bitte keine beliebigen Vorlagen aus dem Internet ziehen und deren hölzerne Verse mit eklatantem Mangel an Pointen vom Blatt ablesen! Entweder dem Anlass gemäß selbst eine passende Version der Darstellung ausdenken oder es lieber bleiben lassen: Die meisten Sketche aus fremder Feder haben nichts mit dem Fest und der Hauptperson gemeinsam und laden zum Schlafen ein…

– Eine musikalische Darbietung mit der Möglichkeit, mit den KünstlerInnen ins Gespräch zu kommen und die Instrumente auszuprobieren: Eine vielseitige Möglichkeit für Familienfeiern, wenn alle Generationen zusammen kommen.

– Ein „Impulsvortrag“ passend zum Anlass oder zum Hobby der / des Einladenden. Eventuell mit dem Angebot, dass die Gäste während dessen angeregt werden zu raten, etwas in der Location zu suchen / sammeln, etwas an einer Tafel für alle sichtbar darzustellen, ….

– Wer die GastgeberIn gut kennt und viel Zeit und Liebe investieren möchte, kann ein Gesellschaftsspiel erfinden oder einen Spiele-Klassiker persönlich gestalten. Eine Möglichkeit wäre, „Tabu“ mit neuen Karten zu bestücken, deren Begriffe typisch sind für den Ehrengast / das Unternehmen / die Familie.

„Kulinarik interaktiv“: EinE KennerIn des Fachs lädt ein zu einer Kostprobe mit Hintergrundinformationen über alte Handwerkstechniken, Anbau der Zutaten usw.
Eine schöne Idee für SeniorInnen, die bewegungseingeschränkt sind!

 

Aktivitäten in der Umgebung:

– Spiele wie Boule / Boccia, Kricket, Federball, Frisbee.

– Einen naturkundlichen Spaziergang mit ExpertIn unternehmen oder einen Spaziergang zu einem Bauernhof / einem Tiergehege

– Etwas fernsteuern (Boote, Autos, Helikopter, Züge,…): Für Kinder und ihre Großväter gleichermaßen attraktiv!

– Eine Rallye über das Gelände vorbereiten. Achtung: Nichts ist langweiliger als sinnlose Aufgaben, die im Rahmen einer Schnitzeljagd absolviert werden sollen und deren Hintergrund und Witz den Gästen verborgen bleibt! Wenn keine mitreißende Idee entsteht, den Plan lieber aufgeben.

 

Ein neues Fortbewegungsmittel unter Anleitung auszuprobieren kann für die TesterInnen zum Highlight des Fests werden… 😉

 

Die Abbildungen stammen von The Graphics Fairy.

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Die Theorie zu den „Gute-Laune-Tricks“ – warum es wichtig ist, das Spielen zu bewahren

Stehen zwei Männer im Foyer der Kirche und schauen dem Kind zu, das begeistert eine Schiebetür an einem halbhohen Schrank öffnet und schließt – im Rennen, den ganzen Schrank entlang, immer auf und zu. Sagt der Ältere von beiden:
„Noch mal Kind müsste man sein.“
Antwortet der Jüngere: „Es hält dich keiner davon ab, mit innerer Begeisterung die Schiebetür zu öffnen und zu schließen.“

„Spielräume sind Räume des Lebens. Diese Erkenntnis ist uns leider zunehmend abhanden gekommen. >Liebe und Spiel< nennt der chilenische Biologe Humberto Maturana deshalb die vergessenen Grundlagen des Mensch-seins, denen der Mensch seine Existenz verdankt. (…) Auch die fortgeschrittenste Technologie kann weder Luft noch Nahrung noch Liebe und Beziehungen ersetzen, und sie braucht Menschen, deren innere Lebendigkeit und spielerische Erfindungskraft nicht ganz eingeschlafen sind. (…) Zu viele glauben, dass das Spiel dem Ernst des Lebens nicht gewachsen ist, und übersehen, dass ohne dieses Spiel das eigene Leben nicht erfunden worden wäre. (…) Der Verlust von Spielräumen und Spielfähigkeit ist verbunden mit dem Verlust des Möglichkeitssinns. Jede Enteignung basiert darauf, dass Möglichkeiten beschnitten werden. (…)
Spiel ist keine Form bloßen Zeitvertreibs, den wir uns leisten können oder nicht. Spiel ist das Grundprinzip allen Lebens – und Spielräume sind die Räume, in die hinein Leben sich entfaltet. Spielen ist – wie im Althochdeutschen >spelan< enthalten – die suchende Bewegung durch die Welt, eine Lebensbewegung, die keinen ungebahnten Weg scheut, Umwege gerade nicht meidet und zugleich immer auf der Suche ist. Der spielerischen Qualität des Lebens haben wir eine gesellschaftliche Struktur und eine Haltung entgegengesetzt, die Spielräume gar nicht ertragen kann und diese zubaut oder mit sicheren Sitzgelegenheiten voll bestuhlt hat. (…)
Der Verlust der Spielfähigkeit und der Fähigkeit zur Entwicklung von Gegenmodellen und neuen Lebensformen hat eine körperliche, geistige und gefühlsmäßige Panzerung zur Folge: Die Menschen fühlen sich nicht nur zum Sitzen verdonnert, sondern sie sitzen auch noch gerne.“

(Anneli Keil, „Wird Zeit, dass wir leben“ Heinrich Hugendubel Verlag, München)

Ich wünsche mir für jedes Kind, mit dem ich arbeite -und spiele-, dass es das Spielen nicht verlernt, wenn es älter wird. Und für alle Erwachsenen wünsche ich mir, dass sie eine spielerische Haltung dem Alltag gegenüber wieder entdecken.