aufmerksam, kreativ

Floristik-Workshop: Einen üppigen Rosenstrauß binden

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Nach langem Suchen entdeckte ich endlich einen Floristik-Workshop, der in Hamburg stattfand. Warum auch immer es in unserer „Metropolregion“ keine entsprechenden Kurse mehr gibt… schließlich bestand vor zehn Jahren noch ein breites Angebot. Umso glücklicher war ich, einen passenden Kurs gefunden zu haben. Bei Pflanzen-Kölle in Volksdorf buchte ich die Veranstaltung „Rosensträuße binden“ und schaute mich vor Beginn des Kurses in Ruhe um. Passendes Material für meine floristischen Werkstücke gibt es in der City nicht, sodass ich froh war, mich hier bevorraten zu können.

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Bei herrlichem Wetter saßen wir in einer netten, kleinen Runde beisammen und erfuhren alles Wissenswerte, bevor es daran ging, die Blumen vorzubereiten.
Nachdem die Rosen, das Schleierkraut und die Alchemilla (Frauenmantel) präpariert waren, begannen wir mit dem Binden.

 

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Langsam wuchsen die Sträuße, während die einzelnen Blütenstängel spiralförmig angelegt wurden. Zu meiner Überraschung entstand mit der richten Bindetechnik die Kuppelform des Straußes tatsächlich von allein… Zuletzt wurde der Lederfarn angelegt.

 

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Dann kürzten wir die Stiele ein und schrägten sie zur optimalen Wasserversorgung an.

 

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Stolz stellten wir die Sträuße in die Vasen und plauderten zum Abschluss bei Kaffee und Kuchen, um dann die Werke gut zu verpacken und wieder aufzubrechen.

 

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Mit dem Kurs bin ich, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, sehr zufrieden und kann die Workshops bei Pflanzen-Kölle weiterempfehlen. Derartige Angebote leben davon, dass sie besucht werden – ich fände es schade, wenn durch mangelnde TeilnehmerInnen die Veranstaltungsreihe schließen müsste. Daher schreibe ich (wie immer) über das Angebot, ohne dafür bezahlt zu werden.

 

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Beim Friday Flowerday werden wieder viele blumige Kreationen gezeigt.

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aufmerksam, feminin

„Schwanensee“ im Staatstheater Karlsruhe

Zu Beginn und für´s Protokoll: Ich bin sehr dankbar für die Einladung ins Ballett und fand die Aufführung insgesamt gelungen.

Unabhängig davon schwärme ich mehr für moderne Choreographien und abstraktes Ballett, „alte Schinken“ mag ich in Form von Antiquitäten, aber weniger auf der Bühne.

Was mich bei den Karlsruher Solisten gestört hat, war oftmals die wenig unterschiedliche Mimik: Siegfried vorrangig leidend und depressiv, Odette nur melancholisch und hilflos, und die restlichen Solisten (besonders in den pas de trois) permanent grinsend. Natürlich haben Siegfried und Odette bestimmte Rollen, die einen entsprechenden Ausdruck fordern – das bedeutet aber nicht, in die Einseitigkeit abzurutschen und schmalzig zu werden.
Besonders das zähnebleckende Grinsen der Solistinnen hat mich schrecklich genervt. Das Haus war vollbesetzt mit Familien und Senioren – dass man da ein gefälliges Bild abgeben will und Lächeln passt, dem stimme ich zu. Im Ballett möchte ich trotzdem kein Grinsen mit blitzenden Zähnen sehen – lächeln ja, grinsen nein.
Die Hamburger Tänzer grinsen definitiv nicht – passend zum hanseatischen Publikum wird zurückhaltend gelächelt oder das Gesicht dezent ruhig gehalten. Wenn die Darsteller im Musical oder im Fernsehen penetrant die perlweißen Zähne ins Licht halten, mag das angemessen sein – im Ballet ist es das nicht.

Unabhängig davon habe ich wieder einmal bemerkt, dass ich im Ballett zur fanatischen Perfektionistin werde und mir kein, aber auch kein Patzer entgeht. Wenn ich also eines fernen Tages keine kreative, fröhliche Logopädin mehr sein will, werde ich zur zähneknirschenden Trainerin im Ballettsaal mutieren 😉