aufmerksam, kreativ

Mein wunderschönes Kekshaus, typisch Hamburger Traditionsentwurf

Ich finde es außerordentlich schade, dass Kinder im Advent drinnen sitzen dürfen und Kekshäuschen bauen, während Erwachsene draußen stehen und Glühwein trinken sollen (börks). Wollte ich bei einem Weihnachtsmarkt auf einem Kinderstühlchen sitzen und mit dem Kinn auf den angezogenen Knien aus Kemm’schen Kuchen Hütten bauen, würde mich umgehend jemand auffordern, einer kleinen Luisa-Charlotte den Platz freizugeben.
Dabei könnten die Vierjährige und ich sicherlich friedlich koexistieren, ich wäre ihr sogar behilflich, wenn es frickelig wird. Aber nee, das passt nicht ins Konzept.

Also marschierte ich zum Discounter und kaufte alles, was frau in Hamburg so zum Kekshaus-Bauen benötigt. Kemm’sche Kuchen gab es dort nicht, also nahm ich Vollkorn-Butterkekse (die sollten nicht so schnell vom Zuckerguss aufweichen wie die Weißmehl-Variante).

Zuhause stellte ich fest, dass verschiedenen Beteiligten beim Begriff „Kekshäuschen bauen“ durchaus unterschiedliche architektonische Entwürfe vorschweben und jeder/jedem ganz logisch erscheinen. Irgendwie ist diese Variante wohl doch typisch hamburgisch…. insbesondere die (hier leider fehlenden) kemm’schen Kuchen als Grundplatten!Nach ein paar Varianten mit bunter Deko schwenkte ich auf eine erwachsene, minimalistische Vorgehensweise um, in der Hoffnung, sie so auch Gästen anbieten zu können. Bunt dekorierte Kekse lassen mich sofort an rotznasige Kinder denken, die 7,5 Mal während der Herstellung darauf gehustet haben, und wecken damit eindeutig falsche Assoziationen. Der Entwurf mit ganz schlichten Eiszapfen auf dem First und jeweils einem Bewohner aus Lakritz ist definitv mit sauberen Händen und ohne Kinderarbeit entstanden, sodass hoffentlich auch Erwachsene zugreifen mögen…

 

aufmerksam, feminin, glaubhaft, kreativ

Maria Himmelfahrt: Hat mir das irgendwas zu sagen?

Ich gebe gerne zu, dass ich von katholischem Brauchtum keine Ahnung habe. Neugierigkeitshalber nahm ich an einem offenen Angebot „Kräuterbinden zu Maria Himmelfahrt“ teil: Ehrlicherweise eher, weil ich mir neue floristische Tricks erhoffte, als wegen der Legende um Maria. Tatsächlich stammt das Sammeln von „heiligen“ Kräutern aus vorchristlicher Zeit und wurde, nachdem es sich nicht ausrotten ließ, in den Marienkult intergriert und damit katholisch umgeformt. So oder so, an dieser Stelle möchte ich vorrangig auf die Legende Bezug nehmen, die in sich einen Wert hat, völlig unabhängig von religiösen Dogmen.

Die Gemeindediakonin bezog sich in ihrer Ansprache viel auf den wohltuenden Duft, den Maria nach ihrem Tod verströmt haben soll. Dabei stellte sie den Aspekt „Ein Wohlgeruch für unsere Mitmenschen sein“ in den Vordergrund, und dieser Gedanke berührte mich. Er erinnerte mich an das folgende Lied, hier auf Youtube anzuhören:

„Ich lieb dich, Herr, keiner ist wie du.
Anbetend neigt sich mein Herz dir zu.
Mein König Gott, nimm dies Lied von mir,
lass mich, Herr, ein Wohlklang sein vor dir.“ (Rechte bei Gitta Leuschner 1983)

Martin Schleske schreibt in „Werk  Zeug. In Resonanz mit Gott“, dass es darum geht, resonanzfähig für Gottes Liebe zu sein, denn das „macht uns zu Instrumenten, und so strahlen wir den Klang des Glaubens, der Hoffnung, des Mitgefühls, der Fürsorge, der Hingabe aus.“
„Andere sollen in meinem Handeln Gott erfahren, weil ich mit einem segnenden Geist und einem zugewandten Herzen, mit einem freundlichen Blick und tatkräftiger Hilfe, mit guten Ideen und aufmerksamen Gedanken, neugierigem Hinhören, ermunterndem Humor und einer gesunden Leichtigkeit lebe.“

Ein Wohlklang sein.
Ein Wohlgeruch sein.
Was für ein friedlicher und gleichzeitig kraftvoller Gedanke!
Ich möchte gern eine „sanfte Seele“ sein, die indirekt positiv auf ihre Umgebung einwirkt. Die Gottes Licht und Liebe ausströmt.
Wie gut, dass ich es nicht selbst schaffen oder leisten muss, sondern Gott darum bitten kann.


Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.

Buchtipp:
Wer sich mehr Impulse wünscht und Gruppenstunden abwechslungsreich gestalten möchte: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

aufmerksam, glaubhaft

Wer bestimmt, wie wir uns im Gottesdienst verhalten?

Wer bestimmt eigentlich, wie du dich im Gottesdienst benimmst?
Wer entscheidet, was du anziehst, wie du sprichst und dich verhälst?
Wenn dir spontan danach ist, aufzustehen und dich Gott entgegen zu strecken – tust du das?
Wenn du den Wunsch hast, vor ihm auf die Knie zu sinken – gibst du dem Impuls nach?
Wenn du am liebsten aus der Stuhlreihe oder Kirchenbank hüpfen und vor deinem Schöpfer tanzen möchtest – traust du dich?

Oder gibt es ungeschriebene Regeln, wie man im Gottesdienst auszusehen, zu reden und sich zu benehmen hat?
Ganz bestimmt, die Frage ist nur, wer diese Regeln aufstellt. Und mit welchem Recht.
Ein ausgesprochen beliebtes Argument in Deutschland, das bei jedem Thema Gültigkeit hat, ist: „Das haben wir schon immer so gemacht!“
Aber was, wenn sich damals in der Bibel die Menschen während des Gottesdienstes ganz anders verhalten haben als der Kirchenvorstand meint?
Was, wenn es nicht eine Gruppe Eingeweihter plus einem ausgewählten, alten weißen Mann (alias Pastor) gab, die alles bestimmten?
Was, wenn es nicht das Vorrecht charismatischer amerikanischer Kirchen ist, im Gottesdienst auszuflippen, sondern es zu Zeiten der Bibel ganz normal war?
Was, wenn es Gott völlig egal ist, ob wir Kaugummi kauend im Minirock oder im anthrazitgrauen Blazer die Kirche betreten?

Jubelt ihm zu, ihr Einwohner Jerusalems, denn er ist euer König! Tanzt zu seiner Ehre und rühmt seinen Namen mit euren Liedern! Spielt für ihn auf dem Tamburin und auf der Laute! Denn der HERR hat Freude an seinem Volk, die Unterdrückten beschenkt er mit seiner Hilfe.“ Psalm 149, die Verse 2-4

„Deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben! Darum will ich dich loben; mein Leben lang werde ich dir danken und meine Hände im Gebet zu dir erheben. Ich juble dir zu und preise dich, ich bin glücklich und zufrieden wie bei einem festlichen Mahl. Wenn ich in meinem Bett liege, denke ich über dich nach, die ganze Nacht sind meine Gedanken bei dir. Denn du hast mir immer geholfen; unter deinem Schutz bin ich geborgen, darum kann ich vor Freude singen.“ Psalm 63, Verse 4-8

Jubelnd brachten alle Israeliten die Bundeslade des HERRN nach Jerusalem. Die Musiker spielten auf Hörnern, Trompeten, Zimbeln, Harfen und Lauten.  Als die Menge in der »Stadt Davids« ankam, schaute Davids Frau Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster. Sie sah, wie der König vor Freude hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.“ 1. Chronik 15, Verse 28-29

Matt Redman, ein bekannter englischer Liederdichter mit einer heftigen Lebensgeschichte, schrieb:

I will dance I will sing to be mad for my King
Nothing Lord is hindering the passion in my soul
I will dance I will sing to be mad for my King
Nothing Lord is hindering the passion in my soul

And I’ll become even more undignified than this
Some would say its foolishness but
I’ll become even more undignified than this
Leave my pride by the side
Yes, Lord
Celebrate You, God

Ich werde tanzen, ich werde singen, um verrückt für meinen König zu sein
Nichts, Gott, hindert die Leidenschaft in meiner Seele
Ich werde tanzen, ich werde singen, um verrückt für meinen König zu sein
Nichts, Gott, hindert die Leidenschaft in meiner Seele

Und ich werde noch viel würdeloser werden
Manche werden sagen, es sei Verrücktheit, aber
Ich werde noch viel würdeloser werden
Ich lege meinen Stolz ab

Ja, mein Herr
Ich feiere dich, Gott

aufmerksam

„British F(l)air“ mit hamburger Kaiserwetter

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Viele Grüße vom heutigen „British F(l)air“ in Hamburg-Klein Flottbek.
Bei bestem Sonnenschein und ganz ohne Wind gab es wie jedes Jahr ein abwechslungsreiches Programm.

 

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Da die Veranstaltung traditionell im Polo-Club stattfindet, wurde natürlich eine Runde Polo gespielt. Auch dieses Jahr trat „The smallest theater in the world“ auf, sie wiederholten das Stück „Kind Kong“: Die Bilder sind hier zu finden.
„Dinner for One“ wurde ebenfalls wieder in sehr guter Darstellung aufgeführt.

 

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Die Greifvögel fehlten dieses Mal, dafür nahm der hessische Schäfer mit seinen Hütehunden erneut teil. Die Schafe bezog er intensiver mit ein, so zeigte er, dass sie zahm genug sind um ihren Gesundheitszustand ganz entspannt festzustellen.

 

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Am Abend bekam ich die „Drums and Pipes“ noch einmal vor die Linse, bevor es Zeit war, nach Hause zu gehen. Nahe an den Dudelsäcken waren die hohen Töne für mich kaum auszuhalten, weshalb ich etwas mit Abstand zuhörte. Viele ältere Herrschaften hatten offensichtlich Gehörschwächen im Hochtonbereich, da sie ganz entspannt direkt neben den Dudelsäcken standen und sich sogar noch nebenbei unterhielten….

 

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aufmerksam

Für immer jung: Ostereier

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Die Ostereier in diesem Haushalt werden von Jahr zu Jahr weniger (eingekauft und verzehrt), aber dafür „besonderer“.
Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an die Ostereier-Suche damals mit meinen Geschwistern, im Garten oder im Wald, und wie die Eier im Anschluss alle demokratisch zusammen geschüttet und gerecht aufgeteilt wurden.
Der eigentliche Wettstreit begann danach: Wer hat am Längsten etwas von seinem Eier-Depot und wer vernascht sie innerhalb von drei Tagen, um anschließend bei den Geschwistern betteln zu gehen?!

aufmerksam

De Wiehnachtsmann

Kiek mol, wat is de Himmel so rot,
dat sünd de Engels, de backt dat Brot.
De backt den Wiehnachtsmann sien Stuten
vor all de lütten Leckersnuten.

Nu flink de Teller ünners Bett
un legt jük hen un west recht nett!
De Sünna Klaas steiht vor de Dör,
de Wiehnachtsmann, de schickt em her.

Wat de Engels hevt backt,
dat schüt jü probeern.
Un smeckt dat good, dann hört se dat gern
un de Wiehnachtsmann smunzelt:
Nu backt man mehr!
Ach, wenn doch erst mol Wiehnachten wär!
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Volksweise

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aufmerksam

Nordisches Weihnachtskonzert im Michel

Heute war ich direkt nach der Arbeit mit meinem Vater im Nordischen Weihnachtskonzert, das von der Dänischen Seemannskirche ausgerichtet wurde und im Michel (Hamburgs Wahrzeichen, offiziell St. Michaelis genannt) stattfand.
Der letzte Besuch im Michel ist schon ewig her, sodass ich ganz verzaubert die Innenarchitektur und die Atmosphäre genoss.

 

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Das Licht war angenehm gedimmt und die Musik wirklich weihnachtlich – besonders schön war natürlich der Lucia-Zug, wo lauter singende Mädchen mit brennenden Kerzen durch die Kirche zogen. Vorn angekommen wurden die Flammen leider ruck zuck ausgepustet, während der Chor weitere Lieder sang, was ich schade fand. Naja, die Deutschen und ihr Sicherheitsbedürfnis (Nicht zu vergessen den historischen Fußboden! Dass der mal nicht leidet!)

Die Musikstile und Liedbeiträge waren sehr unterschiedlich, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war. Weniger hanseatisch ausgedrückt: Vieles gefiel uns sehr gut, anderes weniger – mit guten zwei Stunden gab es jedenfalls Musik satt.
Wenn die Darbietung gerade weniger gefiel, gab es ja rund herum genug historische Details, die man sich anschauen konnte 😉

Mir hat es gut gefallen und im nächsten Jahr besuche ich das Konzert gerne wieder.