aufmerksam, glaubhaft

Tipps einer Quereinsteigerin

Von der Logopädin zur Eventgestalterin gibt es eine ganze Reihe Stationen, die ich aktuell durchlaufe beziehungsweise plane. Meine Erfahrungen der letzten Monate möchte ich als unvollständige Liste teilen und freue mich über Ergänzungen von Menschen, die ähnliches erleben!

1.) So lange du nicht weiß, wohin du willst, ist jede Richtung die falsche. Und gleichzeitig die richtige. Erst im Ausprobieren klärt sich vieles, und Fehler sind zu Beginn oft Erfolge:
Das macht mir Spaß, hat aber keine Zukunft. Oder: Das ist mir zu aufwändig und rentiert sich nicht. Oder: Hier könnte ich arbeiten, damit ist mir auf lange Sicht aber nicht geholfen.
Langfristig sind es alles Entdeckungen und Erkenntnisse, die sich auszahlen – zu Beginn aber nicht vorhersehbar waren oder wie Unfälle anfühlen.

2.) Gleichgesinnte finden ist ein großes Geschenk. Auch wenn meine Quereinstiegs-Partnerin etwas anderes plant als ich, ist es unbezahlbar, eine solche Begleiterin zu haben. Weder die Festangstellten noch die Mütter in meinem Freundeskreis können sich mit meinem aktuellen Alltag identifizieren. Mit wem spreche ich über all das, was mich beschäftigt? Hier sind Gleichgesinnte Gold wert – zu finden in Kursen, auf Veranstaltungen, bei Vorträgen, im Internet.

3.) Durchhalten, durchhalten, durchhalten. Lange Zeit fehlten mir die nötigen Kurse und Fortbildungen, die passenden ArbeitgeberInnen, die richtigen Fachbücher. Inzwischen denke ich, dass das wahrscheinlich normal ist und nur wenige Quereinsteigerinnen gleich sämtliche Kompetenzen und Chancen frei Haus geliefert bekommen (falls es jemandem passiert ist: Die Adresse des Service „Ihr neues Leben steckt in diesem Paket“ hätte ich gern! 😉 ). In diesem Sinne: Bei WegbegleiterInnen ausheulen und danach weitermachen.

4.) Dem eigenen Gefühl vertrauen. Beim Probearbeiten in einem großen Unternehmen präparierte ich mich natürlich entsprechend – nur um vor Ort festzustellen, dass vieles anders gelebt wird. Die erforderliche Arbeitskleidung bestand überraschender Weise aus „normaler“ Alltagskleidung, Grundregeln sahen anders aus, Arbeitstechniken hatten ganz andere Schwerpunkte als erwartet. Wie froh war ich, als ich an all die Lehrbücher dachte, die ich nur geliehen und nicht gekauft hatte: Sie wären nutzlos gewesen, weil das Business längst die Lehre überholt hat! Andererseits wurde ich damit konfrontiert, anders zu arbeiten als in meinen häuslichen Learning-by-Doing-Sitzungen. Immerhin war das vorausschauende Lernen von Fachwörtern korrekt und erfolgreich…
Kurz: Präpariere dich, so gut es geht. Kleide dich, wie du magst. Und sei so flexibel, dass du elastisch auf alles reagieren kannst, das anders ist, als angenommen.

5.) Feiere Erfolge. Alle. Auch kleine. Schreibe Listen, was du geschafft hast, und führe dir deine Fortschritte vor Augen. Egal, wie unbedeutend sie für andere aussehen mögen: Du tust es für dich. Notiere Komplimente, sie sind unbezahlbar und ermutigen dich, deiner Idee treu zu bleiben. Bedanke dich bei allen, die dich unterstützen – und sei es nur die kurze Bemerkung von einer Person, die dir genau in diesem Moment gut tut. Das Leben als Quereinsteigerin ist anstrengend genug, du hast dir Lob verdient!

aufmerksam, Gäste & Feste

TischTransaktion: Gastfreundschaft mit Unbekannten erleben

„Eine Idee* ist auf Reisen, eine Idee, die sich der Gastfreundschaft stellt und die Gastlichkeit trägt und mit trägt. Ein Tisch, der auf Reisen ist, nein, nicht nur ein Tisch, sondern einige, viele Tische sind auf Reisen kreuz und quer in Rheinland-Pfalz.
Für fünfzig Tage wechseln sie den Ort, ihr Heim und sind erst als Gast in einem fremden Haus, empfangen dann Gäste und kehren reich an Erfahrung nach einem Monat in ihr Heim zurück. Teilnehmen können Familien, jede Frau, jeder Mann, die bereit sind für 4 bis 6 Wochen den eigenen Esstisch, den Küchentisch, den Tisch des inneren Zentrums des Hauses gegen den eines anderen einzutauschen und Gäste zu empfangen. Gäste sind u.a. Personen, die ihren Tisch auch tauschten und Personen, die durch Medienberichte von der Aktion erfahren und die Tische und die Menschen um die Tische besuchen möchten. Die Anzahl der Gäste ist freie Wahl, sie melden sich telefonisch an. Dadurch lässt sich die Anzahl der Besucher selbst bestimmen.

* Die Tischtransaktion wurde von Die Fabrikanten/Linz Österreich und ASA-European/Köln entwickelt“

An den „TauschTischen“ versammeln sich bekannte und bisher fremde Menschen, um Gastfreundschaft zu erleben und den eigenen Horizont zu weiten.

 

IMG_9562_v1

 

„Worte und Sätze flitzen über den Tisch, Gelächter und Erstaunen. Nie gehörte Berichte und unglaubliche Geschichten wecken das Interesse. Es wird verhandelt, Vernunft, Sinn und Unsinn sammeln sich zum Reichtum, der in der Begegnung liegt.“

Die faszinierende Aktion ist auf der Website TischTransaktion zu entdecken.
Vielleicht schließen sich begeisterungsfähige Menschen in anderen Bundesländern an?