aufmerksam, glaubhaft

Andacht zum Thema „Sorgen“

Am vergangenen Sonntag hielt unser Pastor eine Predigt zu Matthäus Kapitel 7, die Verse 1-5. Da ich liturgisch beteiligt war, führte ich vor der Predigt an das Thema heran: Unter anderem handeln die Bibelverse vom Sorgen, und diesen Aspekt wollte ich näher beleuchten. So suchte ich passende Bibelstellen sowie ein Zitat heraus und schaute das Liederbuch nach entsprechenden Liedern durch. Auf „das gewisse Etwas“ in der Gestaltung wartete ich noch…. bis Samstag Abend gegen 21.00 Uhr. Plötzlich kam mir die zündende Idee, wie ich ohne weitere Worte mein Anliegen unterstreichen konnte:
Mit Regenmantel, Regenhose und Südwester ausstaffiert wollte ich Stück für Stück meine Vorsichtsmaßnahmen nach jeweils einer kurzen Lesung ablegen, frei nach dem Motto:
Ich bin hier, aus Sorge vor dem angesagten Regen, gut vorbereitet angekommen – aber im Licht des Wortes Gottes lege ich eine Vorsichtsmaßnahme nach der anderen ab, weil mein Vertrauen wächst. Mein Vertrauen, dass Gott weiß, wohin mein Weg mich führt und dass er mich begleitet, was auch immer geschehen mag.
Wer die Andacht in einem Stuhlkreis (statt von der Kanzel aus) hält, kann Gummistiefel tragen und diese statt der Regenhose oder des Südwesters ausziehen – können die anderen die ganze Person sehen, ist dies eine gute Alternative. Auch ein Regenschirm kann den Kopf „behüten“ und aufgespannt währen der ersten Lesung gehalten werden, um dann beiseite gelegt zu werden (bevor der Arm schwer wird…), um zu symbolisieren, dass Gottes Schutz weiter reicht als meine Vorkehrungen. Meine besagte Regenhose habe ich in der Hand und halte sie zu Beginn hoch, da vor mir der Abendmahlstisch steht und niemand sehen würde, wenn ich dahinter eine Regenhose erst tragen und dann ausziehen würde.

„Heute geht es um Sorgen.
Um vorauseilende Sorgen, um überflüssige Sorgen, um tägliche Sorgen, um egoistische Sorgen.
Da ich befürchtet habe, dass ich schon unterwegs hierher nass werde, habe ich mich ausgestattet: Mit einem Regenmantel (darauf zeigen), einer Regenhose (hochhalten) und einem Südwester (auch darauf zeigen).
Man weiß ja nie.“

(Gut sichtbar halte ich die Regenhose in der Hand und beginne zu lesen.)

Philipper 4, 10 – 20

Ich habe mich sehr gefreut und bin dem Herrn von Herzen dankbar, dass es euch wieder möglich war, mich finanziell zu unterstützen. Ihr ward zwar immer dazu bereit, aber wurdet in letzter Zeit durch die ungünstigen Umstände daran gehindert.
Ich sage das nicht, um euch auf meine Not aufmerksam zu machen. Schließlich habe ich gelernt, in jeder Lebenslage zurechtzukommen. Ob ich nun wenig oder viel habe, beides ist mir durchaus vertraut, und so kann ich mit beidem fertig werden: Ich kann satt sein und hungern; ich kann Mangel leiden und Überfluss haben.
Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt. Trotzdem war es sehr freundlich von euch, mir in meiner Notlage zu helfen. Ihr wisst ja, dass ich mich von keiner anderen Gemeinde als von euch in Philippi habe unterstützen lassen. Gleich von Anfang an, als ich von Mazedonien weiterzog, um die rettende Botschaft zu verkünden, wart ihr die Einzigen, von denen ich als Gegenleistung für meinen Dienst Geld annahm. Ihr habt schon an meinen Lebensunterhalt gedacht, als ich in Thessalonich war, und danach habt ihr mir noch mehrmals geholfen.Dabei geht es mir gar nicht um das Geschenk, sondern um die Frucht, die daraus erwächst: Gott wird euch für eure Liebe und Fürsorge belohnen.
Ich habe alles bekommen, was mir Epaphroditus von euch überbrachte. Nun habe ich alles, was ich brauche, ja, mehr als das! Eure Gabe ist wie ein wohlriechendes Opfer, das Gott gefällt.
Aus seinem Reichtum wird euch Gott, dem ich gehöre, durch Jesus Christus alles geben, was ihr zum Leben braucht.Gott, unserem Vater, sei Lob und Ehre in Ewigkeit. Amen.

(Regenhose deutlich sichtbar weglegen)

Lied : Die Gott lieben werden sein wie die Sonne

 

Philipper 4, 4 – 7

Freut euch Tag für Tag, dass ihr zum Herrn gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch!
Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren. Der Herr kommt bald!
Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft Gott um alles bitten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm!
Und Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren.

 

(Regenmantel deutlich sichtbar ausziehen)

 

Lied : Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn, er hat dir viel Gutes getan

 

Ich glaube, dass Gott die Dinge regelt und dass er dazu keinen Rat von mir braucht.
Mit Gott als Manager bin ich überzeugt, dass sich alles zum Besten fügt.
Warum also sollte ich mir Sorgen machen?

Henry Ford

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(Den Südwester abnehmen, damit stehe ich frei und „ungeschützt“ vor der Gemeinde)

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Gebetsgemeinschaft

 

 

Lied : Stimmt zu Gottes Ehren froh ein Loblied an

aufmerksam, glaubhaft

Es ist unglaublich, was die Menschen alles glauben, solange es nicht in der Bibel steht!

Es ist unglaublich, was die Menschen alles glauben, solange es nicht in der Bibel steht!

Arno Backhaus 

Quelle: „Woran starb das Tote Meer“ von Arno Backhaus

Gestern hatte ich spontanen Besuch von einer lieben Freundin, die gerade von ihrem mehrwöchigen Flitterurlaub aus Thailand wiederkam.
Sie erzählte von den Tempeln und all den Regeln, die beachtet werden müssen, damit die Geister gezähmt und das Glück angelockt wird: Hier spenden, dort verbeugen, hier drei Mal drehen, dort Mönche beschenken und noch viel mehr.
Es klang wahnsinnig anstrengend, und ob die Thailänder jemals wissen, ob sie genug für ihr Glück (Geld! Erfolg! Schöne Kinder! Gesundheit!) getan haben, blieb unklar. Ich schätze, dass man sein Leben lang  in Glücks-Beschwörungs-Mission unterwegs ist, ohne sicher zu wissen, ob man sich jetzt entspannen darf oder ob das Glück weiter angelockt werden muss.

Gnade ist, wenn Gott etwas für mich tut. Gesetz ist, wenn ich etwas für Gott zu tun habe.

Watchman Nee 

Quelle: Aus dem Buch: Das normale Christenleben, SCM Hänssler, 2009, Seite 109

Ich bin so froh, dass es vor der Person, die wir Christen „Gott“ nennen (schließlich kann jeder alles mögliche Gott nennen), völlig egal ist, wie viel und was wir tun, um unser Leben zu verbessern. Unser Leben ist ein Geschenk, das uns ohne Bedingungen gemacht wird. Gott hat nur eine Hoffnung: Dass wir ihn als den Urheber dieses Geschenks erkennen und eine persönliche Beziehung zu ihm suchen.
Klar freut er sich über Nächstenliebe den Mitmenschen gegenüber, aber das ist es nicht, was letztendlich zählt: Wir müssen uns nicht von Pflicht zu Pflicht schleppen und immer neue Gesetze befolgen, in der Hoffnung, jemanden gnädig zu stimmen.
Nein: Gottes „JA“ zu uns steht von Beginn an über allem, da können wir Dinge wie Moral und Gesetze völlig außen vor lassen. Natürlich freut es Gott, wenn wir durch unsere Lebensgestaltung deutlich machen, wer hinter unserer Lebensfreude steckt und wir freigiebig sind, was Liebe, Gastfreundschaft, Vergebung, Hoffnung, Zeit und Geduld angeht. Aber es ist nicht der entscheidende Punkt, ob Gott sich uns zuwendet oder nicht.
Er ist da, gegenwärtig, und nichts auf dieser Welt bringt ihn dazu, sich abzuwenden.

Mein Herz ist der Schauplatz eines regelrechten Bürgerkriegs.

Watchman Nee 

Quelle: Aus dem Buch: Das normale Christenleben, SCM Hänssler, 2009, Seite 25

Auch die Kriege in unserem Herzen bringen Gott nicht dazu, sich zu distanzieren.
Auch die Enttäuschung, dass wir unsere Ziele nicht erreichen, nicht.

Satan sagt, lass die Maske nicht fallen, du verlierst dein Gesicht.
Gott sagt, lass die Maske fallen, du hast mein Gesicht.

Arno Backhaus 

Quelle: „Woran starb das Tote Meer“ von Arno Backhaus

Gott kennt uns so, wie wir von niemandem gekannt werden möchten, weil es uns viel zu peinlich ist, was in unseren Köpfen und Herzen für dunkle Untiefen lauern. Er sagt nicht: „Verstecke es!“ sondern: „Komm zu mir, damit ich dich von diesem Dreck reinigen kann und damit du zu dem Mensch wirst, als der du gedacht bist.“
Und darüber bin ich sehr dankbar.

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