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Anleitung für winterliche Gestecke

 

Heute versuche ich es mal wieder mit einer floristischen Schritt-für-Schritt-Anleitung. Der springende Punkt bei mir ist, dass ich die ersten drei bis vier Arbeitsschritte immer ordentlich per Kamera festhalte, und danach so im Flow bin, dass ich erst angesichts des fertigen Blumenarrangements wieder daran denke, ein Foto zu machen.
In diesem Fall kam dazu, dass mein Mann plötzlich im Türrahmen stand und meinte: „Schatz, wir müssen in zwanzig Minuten los!“ Während ich einen Schreck bekam: „Aber die Gestecke müssen fertig werden, und ich muss mich noch umziehen, und meine Schwester wollte wegen Druckerprobleme noch von uns irgendwas ausgedruckt und mitgebracht haben, und ich muss noch schnell zwei Grußkarten zusammenkleben und schreiben!“
Was soll ich sagen: Mit einem kleinen Trick haben wir es mehr als pünktlich zum Hauptbahnhof geschafft… Mit fertigen Gestecken, mit schicken Klamotten, ohne Druckergebnisse (unser Gerät wollte zu Weihnachten auch mal Ruhe haben…), mit dem noch heißen Kuchen meines Mannes, mit den Einzelteilen der Grußkarten sowie Klebestift und Kugelschreiber im Rucksack. Wozu fährt man denn mit dem Zug, wenn man die Zeit nicht zum Basteln und Schreiben nutzt? Eben!
Keine Ahnung, was das ist, dass Weihnachten immer die Zeit knapp wird. Immer. Auch am zweiten Feiertag noch. Und dabei denke ich Ende des Jahres grundsätzlich, „wenn ich erstmal frei habe, dann liege ich nur noch schief im Ohrensessel und lese ein Buch nach dem anderen“: Ha! Ha! Nie passiert das! Stattdessen ist immer irgendwas Hektisches los!

 

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Anleitung:
Wie immer fangen wir damit an, Steckschaum in passende Stücke für die Gefäße zu schneiden. Während dessen lassen wir Wasser ins Waschbecken laufen. Dann legen wir den Steckschaum auf das Wasser im Waschbecken, damit es sich vollsaugen und nach unten sinken kann. Sobald sich das Steckmoos vollgesogen hat, ummanteln wir es mit Efeublättern und lassen es vorsichtig in die Gefäße rutschen. Da ich hier durchsichtige Glasgefäße hatte, bei denen das Steckmoos unsichtbar sein sollte, ist der Schritt als Grundlage wichtig. Wer undurchsichtige Schalen benutzt, kann den Schritt auslassen.

 

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Als nächstes wird eine ungerade Zahl Efeublätter rund um den Gefäßrand gesteckt, um eine Basis zu bilden. Damit wird der hässliche Übergang vom Steckschaum zum Gefäß verdeckt.
Danach platziere ich jeweils eine Spitze eines Rhododendronastes in die Mitte des Gestecks. Zwischen die Rhododendronblätter stecke ich kleine Buchszweige und Beerenzweige.
Zum Schluss verteile ich künstliche Äpfel am Draht und Spiegelbeeren (Weihnachtskugeln am Draht) im Arrangement. Wer es „nur“ winterlich haben möchte, kann statt der Spiegelbeeren Walnüsse weiß bemalen und auf Draht zwischen die Blätter stecken. Auch kleine Dekorationen wie Schneeflocken oder Schneemänner können hier ihren Platz finden. Eigentlich wollte ich noch jeweils eine kleine, schmale Kerze einarbeiten, das habe ich vor lauter Flow vergessen…

 

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Zwei wunderbare Bücher über Gastgeberinnen und ihre Geheimnisse

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In den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr ist Schmökern eine der schönsten Beschäftigungen, finde ich. Zwei wunderschön bebilderte Bände möchte ich hier vorstellen:
Manuela von Perfalls Buch „Willkommen bei großartigen Gastgeberinnen“ stellt interessante Frauen und ihre Art der Gastfreundschaft vor. Wie leben sie, wie gestalten sie ihren Alltag, wie zelebrieren sie Feste? Welche Gestaltungsideen teilen sie und welche Traditionen haben sie entwickelt? Sehr anschaulich und abwechslungsreich!

Das zweite Buch ist vorrangig ein Bildband. „Gäste empfangen“ von Nathalie Soubiran und Karine Villame zeigt diverse Esszimmer und Tischdekorationen. Auch attraktiv eingerichtete Wohnküchen und Sitzplätze im Freien werden vorgestellt. Sehr französisch, nicht für jede Leserin alltagstauglich, aber schön anzusehen…

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Bunte Karten mit Schneeflocken

 

Mit der Schneeflocken-Stanze habe ich die Verpackung von Schokoküssen zerlegt: Innen sind sie nämlich so schön silbern und die Pappe ist dick genug, damit die Äste der Schneeflocken plastisch wirken.  Streu-Glitzer in Form von roten Sternen und Schneeflocken setzt weitere Glanzpunkte, frei nach dem Motto „Viel hilft viel“. 😉 Da sie nicht explizit weihnachtlich aussehen, lassen sie sich auch noch als Neujahrs-Wunsch oder Geburtstagskarte im Januar verschicken.

 

 

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Weihnachtswünsche

 

„Mögest du immer bedenken,
dass Gott in Gestalt eines Kindes dir nahe kam
und dass du ihm in Gestalt eines Kindes willkommen bist.“

 

 

„Die Liebe und Zuneigung des Himmels
seien mit dir an jedem Tag
und in jeder Nacht deines Lebens.“

Irische Segenswünsche

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Ausflüge rund um Hamburg: Stippvisite in Schwerin

 

Kurz vor Weihnachten stahlen wir uns aus Hamburg davon – für einen Tagesausflug nach Schwerin.

 

 

Schwerin hat eine wunderschöne Altstadt sowie diverse prächtige historische Bauten, in denen die Ministerien der Landeshauptstadt untergebracht sind. Zahlreiche kleine Gassen sowie die vielen Seen rund um die Stadt sorgen für ein ganz besonderes Flair.

 

 

Auch Handwerk und kleine Manufakturen gibt es überraschend zahlreich: Töpfereien, eine Drechslerei, der Verkauf von Produkten aus einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, Blumenläden, handwerkliche Bäckereien und viele mehr. Auf dem Wochenmarkt besorgten wir frisch geräucherten Fisch.

 

 

Der Weihnachtsmarkt zog sich fast durch die ganze Altstadt, immer wieder stolperten wir über Plätze mit weiteren Buden.
Auf jeden Fall kommen wir im Frühsommer noch einmal wieder, vielleicht mit dem Fahrrad, um die Seen zu erkunden.

 

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Weihnachtswald auf dem Esstisch

 

Ein Nachmittag zu zweit im Advent:
Draußen ziehen sich nach einem hellen Vormittag wieder die Wolken zu einer dichten Decke zusammen, drinnen sitzen wir in unserem kleinen Weihnachtswald.

 

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Der Ast einer im Sturm umgestürzten Kiefer liegt mittig auf dem Tisch. Darin versteckt haben sich kleine Kerzen und rote Kugeln.
Die roten Kerzen fixierte ich mit ein paar Tropfen Wachs in kleinen, durchsichtigen Glasschalen. So stehen sie sicher und der „Unterbau“ bleibt weitgehend unsichtbar.

 

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Die weißen „Alltagsteller“ („Lanzette weiß“ von Thomas, vintage) habe ich auf einen Teller mit grünem Muster gestellt („Fasan“ von Villeroy & Boch, vintage). So wirkt das Gedeck gleich viel eleganter, selbst wenn der große Essteller nur als Platzteller verwendet wird. Sonst würde auf dem kleinen Teller die Vorspeise Platz finden und zum Hauptgang der große Teller gefüllt.

 

 

Thuja oder Zypressen in Töpfen halten wesentlich länger als klassische Adventskränze, die in der warmen Wohnung schnell austrocknen. Dafür duften frische Tannenzweige natürlich stärker… Die Minibäume kann ich mit den Töpfen immer wieder anders arrangieren, allein oder in der Gruppe, auf der Fensterbank oder dem Tisch. Sie bilden mit gläsernen Tannenbäumen einen Märchenwald, aus dem pinkfarbene Hirschköpfe schauen. Ein dickes Stück Rinde einer uralten Eiche dient als Schale für diverse glänzende Kugeln.

 

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Wie immer wird die Tischlampe am Kopfende von Kerzen umrahmt, Häuser aus Blech unterstützen die märchenhafte Atmosphäre.

 

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Unsere großen Buchenzweige, die lange die Ecke hinter der Teakbank füllten, konnte ich nicht mehr sehen. Jetzt stehen dort wesentlich schlichtere Birkenzweige, die ich mit Schneeflocken und anderen silbernen Anhängern schmückte.

Den ersten Teil der Dekoration, genannt „Weihnachtsbaum an die Küchenwand geklebt“, habe ich hier vorgestellt.

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Kiefernzweig + Klebeband + Küchenwand = Wunderbarer Tannenbaumersatz

 

Was tun mit einer typischen Hamburger Küche, die zum Einrichten sehr sparsam dimensionierte Möbel braucht und sicherlich keinen Raum für weihnachtliche Dekoration hat?
Mir fiel eine wunderbare Idee ein:
Einen großen Kiefernzweig eines Opfers der letzten Stürme aus dem Wald mitbringen und mit durchsichtigem Paketklebeband an die Fliesen kleben. Mit modernen Hirschanhängern in grellem Pink und trendigen Kugeln in tiefem Weinrot schmücken.
Schwuppdiwupp, schon kann der vertikale „Küchentannenbaum“ bewundert werden! Braucht keinen Platz, bringt ironisches Flair in die Küche und sorgt für eine Runde Glanz und Gloria.

 

 

Our kitchen is too tiny to decorate for christmas. So I had the idea of sticking a branch of a pine (victim of one of the last storms) to the tiles. With pink antlers and christmas bulbs in dark red it´s like a christmastree plastered at the wall… A bit ironically but glittering.

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Zusammen durch das Raster fallen

Seit geraumer Weile frage ich mich, ob tatsächlich in allen Kirchengemeinden die Frauen in meinem Alter schneller gebären, als man gucken kann. In meinem Bekanntenkreis „geht der Trend zum Vierten“, denn alle, die drei Kinder haben wollten, haben bereits drei. Von mir aus können ja alle gebären, so viel sie wollen. Als überzeugte Nicht-Gebärende frage ich mich jedoch, ob es nicht irgendwo noch ein paar Singles und kinderlose Paare in der christlichen Landschaft gibt. Denn mit all den Kindern ändern sich die Lebenswelten völlig, und viele eher lose Bekanntschaften lösen sich komplett auf. Gute Freundinnen ziehen mit ihren Kindern raus ins Grüne, sodass zumindest ein gelegentlicher Anruf bleibt. Aber hier und heute, in meinem Alltag, wo sind da Menschen meines Alters, mit denen ich mich über Gott und die Welt austauschen kann? Ganz offensichtlich nehmen alle um mich herum den Auftrag, „sich zu vermehren“, sehr ernst.
Doch gibt es nicht noch irgendwo Paare, die genau wie wir keine Lust drauf haben? Die „Ja“ zum Glauben sagen und „Nein“ zur klassischen Familie? Hallo, dies ist Hamburg, da können doch nicht alle in Reihenhäuser umziehen und unter Windelbergen verloren gehen!
Bis vor Kurzem gab es EmwAg, „Es muss was Anderes geben“, die Initiative von Astrid Eichler für christliche Singles in allen Altersstufen. Inzwischen heißen sie „Solo & Co“, aber ich finde den Titel auch jenseits der Dilemmata von Alleinstehenden gut und passend. Denn nicht nur Singles stehen in der Kirche, die weiterhin auf ein traditionelles Familienbild baut, oft alleine da. Auch absichtlich kinderlose Paare geraten jenseits der dreißig schnell zum Unikum. Wie gesagt, gebärt, so viel ihr wollt, meine Frage ist nur: Was bleibt für die anderen?
Wenn es in jeder Gemeinde nur ein kinderloses Paar Mitte dreißig gibt, bleibt jedes für sich allein. Wenn sich aber all die Paare zusammentun, dann gäbe das eine tolle Truppe, da bin ich mir sicher!
Also, wer aus Hamburg hier mitliest: Ihr seid nicht allein, auch anderswo fallen Leute wie wir aus dem Raster. Lasst uns zusammen durch die Maschen an einen Ort fallen, der uns gefällt und den wir gestalten! Ich freue mich über gute Ideen, die mich mit dem Kontaktformular erreichen…