aufmerksam, kreativ

Silbergrau mit etwas Grau: Türkranz für den Winter

Im Sommer zeigte ich bereits den Türkranz aus gewundener Birkenrinde, damals Ton-in-Ton mit Schmetterlingen.
Für den Winter nahm ich die Schmetterlinge ab und befestigte einfach drei Sterne auf und unter dem Kranz. Farblich heben sie sich kaum von der Birke ab, durch den silbernen Schimmer und die üppigen Satinschleifen lebt die Dekoration von der Textur.

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aufmerksam, kreativ

„Frau Krüerke, kann ich da mal dran lecken?“


Neulich berichtete ich
von dem riskanten Experiment, mit meinen sehr fitten, anspruchsvollen und elitären SeniorInnen einen Nachmittag voller Ratespiele und Wahrnehmungsübungen zu gestalten. Wider Erwarten gelang eine fröhliche, ausgelassene Stimmung in der Runde, sodass ich den heutigen „Quiz- und Ratespielen“ deutlich gelassener entgegen sah. Dieses Mal wollten alle eine Karte mit einer Rätselfrage bekommen, vorlesen und anschließend auflösen – so viele Karten hatte ich gar nicht gebastelt. Als ich erklärte, dass es nur eine begrenzte Anzahl Fragen gäbe, weil die Fragen ja nicht zu blöd, nicht unanständig, nicht zu sehr um die Ecke gedacht, nicht zu leicht und nicht zu bekannt sein sollten, meinte ein Herr: „Da fielen mir genau null passende Fragen ein.“ Nur eine Dame war wirklich muksch und schmollte noch eine Weile: Ungerecht! Ungerecht! Aber da ich jedes Mal das Material in Internet und Fachbüchern selbst zusammen suche, liegt dem Ganzen eine gewisse Begrenztheit zugrunde. Dennoch werde ich nächstes Mal darauf achten, für alle eine Karte zu basteln.
Dafür klappte das Spiel, bei dem sich eine Person von der Gruppe anschauen lässt und anschließend vor der Tür etwas an der Kleidung ändert, was erraten werden soll, sehr gut. Zwei Damen tuschelten eine Weile recht laut miteinander, bis sie sich entschlossen, gemeinsam vor die Tür zu gehen. Draußen tauschten sie ihre Brillen sowie jeweils einen Schuh. Auf dem Rückweg hatten sie Angst, mit den falschen Brillen nichts zu sehen…
Viel Heiterkeit brachte mir die Bemerkung „Sie dürfen an-, aus- und umziehen, was Sie wollen. Hauptsache, Sie kommen bekleidet zurück,“ ein. Allein der Gedanke, was man unter der Kleidung alles verändern könne, ohne dass die Gruppe es nach der Rückkehr der Person bemerken würde, erregte höchstes Amüsement. Nein, wir fanden nach der Stunde keine abgelegten Hüfthalter auf dem Flur…
Außerdem hatte ich von zu Hause wieder diverse Gegenstände mitgebracht. Diesmal wurden sie nicht blind im „Grabbel-Büddel“ ertastet, sondern sichtbar auf ein Tablett gelegt. Eine Person ging hinaus, nahm etwas weg, legte ggf. die verbliebenen Dinge anders hin und kehrte zurück. Was fehlte? Hierbei wurde mir dringend geraten, nach dem Programm eine Kontrolle der Hosentaschen durchzuführen, was weitere Heiterkeitsausbrüche nach sich zog. Auch wurde mir sehr dezidiert mitgeteilt, wer den Strohstern gut gebrauchen könnte und wer die Uhu-Tube: Falls ich drauf verzichten kann….
Zum Schluss meinte ich: „So, wir gehen noch einmal mit dem Tablett raus und nehmen etwas weg. Danach stelle ich das Tablett unter den Tisch und wir schauen mal, ob uns alles einfällt, das zuvor darauf gelegen hat. Wer mag noch einmal raus gehen?“ Keine Reaktion. Ich schaute besonders motivierend und aufmunternd in die Runde. Ein Herr: „Ja nu, Sie kriegen Geld dafür, dass Sie rausgehen und uns mit Rätseln unterhalten. Wir nicht. Jetzt gehen Sie schon!“
Ein schwieriges und ein leichtes Labyrinth mussten auch dabei sein, wobei eine Dame ihre Nachbarin und Freundin bezichtigte, „abgemalt“ zu haben.
In der Küche hatte ich mir drei Glasschälchen mit Mehl, Salz und Zucker füllen lassen. Das Mehl war natürlich einfach zu erkennen, aber auch Zucker und Salz wurden rein visuell zugeordnet – ganz ohne „Finger anlecken und mal probieren“!

 

Hier sollte man besser auch nicht „anlecken“…

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Worauf kommt es wirklich an: Eine persönliche Beziehung zu Gott oder Zeit in der Kirchenbank absitzen?

Gestern sprach ich mit einer (mir bis dahin unbekannten) Frau. Wir starteten gleich beim „Eingemachten“ und so erzählte sie mir, dass sie trotz mehreren Jahrzehnten in der Kirche noch nie Gott erlebt habe. Da realisierte ich, vielleicht zum ersten Mal, wie normal ich es finde, dass Gott mich begleitet. Eine persönliche Beziehung mit Gott ist etwas, das ich so lange lebe, dass ich mich nicht erinnern kann, dass es je anders war. Bereits im Kindergartenalter habe ich lebhaft gebetet und hatte eine sehr klare Vorstellung von Gott. In der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde (auch Baptisten genannt), in der ich aufwuchs, stand die persönliche Beziehung zu Gott und der individuelle Glaube immer im Vordergrund. Ein bestimmter Gottesdienstablauf war dagegen nicht so wichtig. Ritualisierte Gebete wie das „Vater unser“ genauso wenig. Auch wenn ich seit einem Dutzend Jahren in einer Gemeinde bin, in der es eine feste Liturgie (Gottesdienstablauf) gibt, ist mein Erleben von Gott im Alltag das, was zählt. Das Miteinander im Gottesdienst und in Kleingruppen hilft, auch dann auf Gott zu vertrauen, wenn der „Draht nach oben“ wackelig wird. Das Einhalten bestimmter religiöser Regeln oder das Sprechen traditioneller, feststehender Gebete kennen wir kaum.

Umso mehr irritiert es mich, wenn ich von anderen Personen höre, wie sie negativ über diejenigen reden, die nicht mehr zum evangelischen / katholischen / sonstigen Gottesdienst kommen. Innerhalb einer Gemeinde finde ich, dass man sich bei denen melden sollte, die seit längerer Zeit vermisst werden. Einfach, um zu hören, ob etwas Zwischenmenschlich Blödes vorgefallen ist, weshalb jemand nicht mehr kommt. Oder der eigene Glaube so von Zweifeln zersetzt wird, dass das Besuchen eines Gottesdienstes als scheinheilig erlebt und daher gemieden wird. Oder ob die Person einfach derart ungünstige Arbeitszeiten hat, dass die traditionellen Termine nicht mehr in den Alltag passen. Über Interesse und Anteilnahme freut sich JedeR.

Und wenn die Person ohne eine klassische Kirchengemeinde glücklich ist, hat niemand das Recht, darüber zu urteilen. Natürlich hilft die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, weil sie über das eigene Denken hinaus neue Impulse und Unterstützung bringt. Wer sich bei den Katholiken, Evangelen und Freikirchen aber nicht unterstützt, sondern eingeengt fühlt, hat die volle Freiheit und das gute Recht, sich davon zu lösen und ohne glücklich zu sein. Meiner Meinung nach zählt nämlich nicht das Absitzen von wöchentlich mindestens einem Gottesdienst, egal, wie es im Inneren aussieht. Sondern es zählt die eigene Beziehung zu Gott, und die ist, wie alle Verbindungen im Leben, Krisen und Schwankungen unterworfen.

Wer nur darauf schaut, dass alle Pappenheimer pünktlich um zehn am Sonntag auf ihrem Stammplatz sitzen, übersieht völlig, dass das nicht das letztlich Entscheidende ist. Weder für Gott noch für uns. Man kann hervorragend im Gottesdienst sitzen und ihn einfach vorbei rauschen lassen. Man kann sich ebenfalls an religiöse Regeln halten und sich anderen gegenüber moralisch überlegen fühlen. Solange Gott nicht im eigenen Herzen wohnt, ist das völlig wertlos. Und das wiederum ist etwas, dass JedeR nur für sich allein entscheiden und erleben kann.
So wünsche ich allen, dass sie Gottes Spuren im Alltag entdecken und sich begleitet wissen.

 

aufmerksam, kreativ

Zarte Tischdekoration zur Einstimmung in den Advent

 

Der erste Advent ist ein sanfter Einstieg in die vor uns liegende Zeit, in der wir uns darauf vorbereiten, dass Weihnachten Gottes Ankunft in unserer Welt gefeiert wird.
Zur Einstimmung genügen ein erster silberner Stern und die letzten Blüten des Jahres. Hell, freundlich und eher zurückhaltend. Mit dem harzigen Duft der Thuja kündigt sich die Vorweihnachtszeit an.

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aufmerksam, feminin

Lektüre für dunkle Winterabende

 

Heute möchte ich zwei Romane der Autorin Susan Mallery vorstellen, die ich gerade in der Bücherhalle (Filialnetz der Hamburger Bibliotheken) im Nachbarstadtteil entdeckte: Eine eher lustig-romantische Geschichte und eine etwas tiefgehendere Handlung, jeweils von Frauen dominiert.

„Weiter geht es nach der Werbung“ beschreibt den Weg eines Mannes und einer Frau, die sich vor sechzehn Jahren als junge Erwachsene getrennt haben. Sie stellte, kurz nachdem sie verlassen worden war, eine Schwangerschaft fest. Ihre Tochter lernte den Vater nie kennen, sie leben zusammen mit der Mutter der Protagonistin und meistern gemeinsam den Alltag. Der Mann, Jonathan Kirby, ist inzwischen ein bekannter und medienwirksamer Psychologe. Die Frau, Taylor McGuire, ist ebenfalls Psychologin geworden. Im Rahmen einer Talkshow treffen sie aufeinander, da der ursprünglich eingeladene zweite Gast abgesprungen ist. Noch ahnt die Moderatorin der Sendung nichts von der früheren Verbindung der beiden, und da Taylor hofft, mit der Sendung Interesse für ihre Doktorarbeit zu wecken, zieht sie das Interview durch. Während der Talkshow entsteht der Gedanke, die beiden sehr unterschiedlichen Theorien darüber, wie Paare zusammen finden und glücklich werden, gegeneinander antreten zu lassen. Taylor McGuire glaubt, dass harmonische Paare mit gleichen Interessen langfristig glücklich werden. Jonathan Kirby besteht darauf, dass Unterschiede und viel Sex eine Beziehung stabil machen.  Die Idee ist, dass beide auf der Grundlage von Fragebögen jeweils zwanzig Paare zusammen stellen: Zwanzig sehr unterschiedliche Paare sowie zwanzig sehr ähnliche Paare. Sie werden ausgewählt, einander vorgestellt und sollen für einen Monat zusammenleben. Die Position, die am Ende die meisten Paare vorweisen kann, die durchgehalten haben und langfristig zusammen bleiben wollen, gewinnt. Unter allen Paaren wird zudem eine Million Dollar verlost, um einen Anreiz zum Mitmachen zu schaffen.
Taylor und Jonathan müssen den Monat eng zusammen arbeiten und stellen einerseits fest, dass die alten Gefühle für einander schnell wieder hochkommen. Andererseits haben sie sich sehr verändert, und die Existenz der bis dahin verheimlichten sechzehnjährigen Tochter stellt den Frieden zwischen ihnen auf eine harte Probe.
Parallel werden drei Paare beschrieben, die sich durch das Experiment finden – mit unterschiedlichem Ausgang. Spannend, lustig und romantisch – dieser Roman bietet alles auf einmal.

„Wie zwei Inseln im Meer“ ist die Geschichte zweier Freundinnen, die sich nach langer Zeit wiedersehen. Zwischen ihnen stehen Enttäuschungen, Missverständnisse, Lügen und viele Fragen. Michelle kehrt nach zehn Jahren im Kriegsdienst zurück in ihr Heimatstädtchen. Sie möchte die Leitung des kleinen Hotels ihrer Familie wieder übernehmen, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Währenddessen hat ihre ehemalige beste Freundin Carly die Stellung gehalten. Darüber ist Michelle nicht erfreut, denn all die Veränderungen, die sie vorfindet und nicht billigt, meint sie Carly anlasten zu können. Zwei große Vertrauensbrüche, inzwischen zehn Jahre alt, stehen zusammen mit diversen Schuldzuweisungen zwischen ihnen. Die finanzielle Lage des Hotel ist sehr angespannt, sodass Michelle auf Carlys Hilfe angewisen ist. Dabei möchte sie eigentlich nur die Albträume und Flashbacks aus Afghanistan loswerden und ihre Schussverletzung in der Hüfte ausheilen lassen. Der Roman beschreibt, wie sich die beiden zwischen ersten Klärungen und wieder aufflammendem Groll einander annähern. Und natürlich kommen auch zwei Männer ins Spiel…