aufmerksam, glaubhaft

Körpergebet hilft, Bibelworte aus dem Kopf ins Herz rutschen lassen

„Manche Menschen verpassen den Himmel nur um fünfundvierzig Zentimeter – die Entfernung zwischen ihrem Kopf und ihrem Herzen.“ sagte die wunderbare Corrie ten Boom.
Ist Glaube eine Frage des Kopfes, die wir durch Verstand und theologische Diskussionen entscheiden können? Mit dem Kopf können wir die Bibel lesen und versuchen zu verstehen, wie Gott zu uns spricht. Vom Herzen aus können wir eine Beziehung zu Gott wachsen lassen. Hier entscheidet sich, ob wir unserem Schöpfer vertrauen. Ob wir glauben, dass er es zutiefst und in aller Konsequenz gut mit uns meint. Dass er uns liebt und uns täglich begleitet, egal, wie neblig die Sicht auf unser Leben manchmal aussieht.

Körpergebete helfen, das trockene Wissen des Kopfs mit den Gefühlen und der Lebenskraft des Herzens zu verbinden.
Körpergebete bringen uns zur Ruhe und helfen, wirklich den Moment zu spüren. Sie lenken uns von Sorgen und Ängsten ab, indem sie die wild flatternden Gedanken mit einer geführten Bewegung verbinden und so beruhigen.

Hier möchte ich ein kurzes, prägnantes Körpergebet teilen, dass sich besonders morgens als Start in den Tag eignet.

Es beginnt damit, dass ich mich hinstelle und auf die Gegenwart (zeitlich und in Bezug auf Gott) konzentriere.
Anschließend hebe ich die ausgestreckten Arme seitlich bis über den Kopf und sage:
„Geist des lebendigen Gottes…“
während ich nach oben schaue.
Direkt danach führe ich die Hände vor dem Gesicht nach unten (wie Wasser, das herunter rinnt), während ich spreche:
„… erfrische mich mit der Frische des Morgentaus…“
und halte auf Brusthöhe inne.
Von dort öffne ich die Arme nach rechts und links:
„…öffne mich…“
und dann sage ich
„…fülle mich…“
während ich die Hände vor dem Körper zusammen führe und geöffnet wie eine Schale halte.
Mit den Händen auf dem Brustkorb spreche ich
„…komm in mein Herz…“

und strecke die Hände zum Schluss nach vorn, weil ich jetzt in den Tag aufbreche:
„… und sende mich. Amen.“

Ich hoffe, dass es auch ohne Bilder oder einem Video verständlich ist- sonst gerne über die Kommentarfunktion nachfragen!

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Neuer Blickwinkel

IMG_8100Durch ein sehr wertvolles Gespräch heute morgen kam ich auf eine Idee:

Ständig versuche ich, Dinge zu verbessern – privat und im Beruf. Oft reibe ich mich dabei auf, weil ich selbst meinen Ansprüchen nicht genüge oder gar nicht weiß, wie ich genau vorgehen will, um etwas zu verbessern.
Anhand der Überlegungen bezüglich familiärer Prägungen und eingeschliffener Verhaltensmuster wurde mir klar, dass es weniger darum geht, etwas besser zu machen, sondern vielmehr darum, etwas anders anzugehen.
Wenn ich etwas besser machen will, bedeutet das, dass ich meiner Linie treu bleibe und ihr etwas hinzufüge, sie optimiere.
Wenn ich etwas anders machen will, bedeutet das, dass ich von meiner Linie abweiche und aus einem eingespurten Weg auf’s freie Feld gerate.
Das ist vielleicht hoppelig und unbequem, alte (scheinbare) Sicherheiten wirken nicht mehr, aber dafür eröffnet sich mir ein völlig anderer Blickwinkel, eine andere Perspektive. Vielleicht sogar ein neuer Horizont.
Der alte Druck der inneren Perfektionistin, dass das Neue auch wirklich signifikant besser sein muss, bleibt aus. Weil etwas anderes nicht vergleichbar und nicht steigerbar ist.
Und damit wirklich tiefgreifend verändert.