aufmerksam, kreativ

Selbstgebaute Meisen-Mensa im „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“

Taaa-daaaaa:
Heute präsentiere ich stolz meine neu gebaute „Meisen-Mensa“ in meinem „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ zwischen Straße und Parkplätzen! Bestehend aus einem Besenstiel, den ich unterwegs mit dem Fahrrad aufsammelte, zwei Futtermöglichkeiten aus dem Baumarkt (gekauft von meinem Preisgeld) sowie Vogeldeko aus dem Müll. Alles zusammen strich ich mit weißer Grundierung an, um die Wettereinflüsse zu minimieren.

 

Leider scheinen die Vögel es in meiner Grünfläche direkt an der Durchgangsstraße zu ungemütlich zu finden: Bisher ist das Futter in beiden Spendern unberührt.
Einen Schutz gegen Ratten wollte ich noch um den Besenstiel fixieren, denn wenn wir eins haben, dann sind es Ratten. Aber selbst die haben sich an meiner „Meisen-Mensa“ bisher nicht gezeigt… gibt wohl stressbedingte Darmverschlingungen.

 

 

Parallel dazu sammle ich gerade die Samen einjähriger Stauden ein, um sie nächstes Jahr neu aussäen zu können. Wenn mir am Straßenrand „Schätze“ abgeblühter Blumen jenseits fremder Grundstücke ins Auge springen, wandern sie natürlich auch sofort in die Tasche meiner Regenjacke: Am Ende entsteht ein buntes Kuddelmuddel statt einer sortenreinen Trennung der Samen. Naja, so wild wie der Garten wächst, ist eben auch die Arbeit im Hintergrund (-;
Außerdem besorgte ich neulich im Baumarkt eine Packung Krokuszwiebeln, damit die Saison für Hummeln und Bienen so früh wie möglich starten kann: Durch den Klimawandel werden sie aufgrund steigender Temperaturen viel früher aktiv, finden dann allerdings noch kaum Nahrungsangebot. Ein Bienenbeet benötigt daher schon früh diverse Nahrungsquellen für die Insekten. Frühblüher brauchen Frost und sollten zwischen September und November gesetzt werden – doppelt so tief, wie die Zwiebel groß ist, und mit der kleinen Spitze (dem „Nubsi“) nach oben.

Alle sind jetzt in kleinen Gruppen eingebuddelt, auch wenn es sicher keine 60 Stück waren.

 

Mein „Garten-Café“ hat nun ein offizielles Schild erhalten, bestehend aus einem geretteten Blechteller, der hier eine zweite Chance bekommt. Mit Edding beschriftet, angenagelt – schon wirkt das Arrangement noch lauschiger und lädt dazu ein, den Straßenlärm einen Moment auszublenden.
Während die meisten Menschen im Park und auf dem Friedhof aktuell für den Winter Heide und Silberblatt pflanzen, hat irgendjemand sie weggeworfen. Anderer Leute Verlust ist mein Gewinn, so stehen neben dem Silberblatt vom letzten Jahr frische Calluna-Exemplare. Und für die Bepflanzung auf dem Balkon reichen die geretteten winterharten Sorten auch noch….

Nun sieht es hier richtig malerisch und herbstlich aus, so lange der Hausmeister nicht mit seinem Laubbläser herum fuhrwerkt.
Thema Laub: Im englischen Sprachraum gibt es den Spruch „leave the leaves“, direkt übersetzt „lasst die Blätter liegen“. Statt das Herbstlaub wegzurechen und im Frühjahr teuren Kunstdünger aufzubringen, ist es viel einfacher, schneller, günstiger und vor allem ökologischer, die Blätter einfach verrotten zu lassen. Ja, da, wo sie eben liegen. Wer will, braust mit dem Rasenmäher drüber, dann zersetzen sie sich auf Rasenflächen schneller. Nur Wege, auf denen Passant:innen bei Feuchtigkeit ausrutschen und hinfallen können, gehören natürlich geräumt. Auch hier: Die Blätter einfach in die Hecke schieben, die sich daraus die Nahrung für die neue Vegetationsperiode zieht, statt das Laub in Plastiksäcken zur Abholung an den Straßenrand zu stellen. Wer Angst hat, das im Laub diverse Schnecken und Käfer direkt neben den Stauden überwintern, kann es auch auf den Kompost werfen.

aufmerksam

Buchempfehlung: „The Marmalade Diaries“ über eine Freundschaft, die Generationen überschreitet

„The Marmalade Diaries“ von Ben Aitken erzählen von einem wahren Sozialexperiment:
Ben, Mitte 30,  zieht bei einer alten Dame ein, weil sie ihm eine günstige Wohnung anbietet und im Gegenzug um etwas praktische Hilfe bittet. Kurz darauf überrollt Corona die Welt, und ein Jahr lang sind die beiden weitgehend auf sich selbst und ihre gegenseitige Gemeinschaft angewiesen. Die 85jährige Winnie hat extrem klare Vorstellungen davon, wie ihr Haushalt geführt gehört, wie „man“ sich verhält und was die heutige Politik betrifft. Ihre Kommentare sind oft bissig und von sehr spezieller Wortwahl, was Ben oft genug irritiert und die Leserin amüsiert.
Der Bericht dieser wahren Freundschaft ist sehr lustig zu lesen, gleichzeitig weise und berührend.
Alle, die mit Senior:innen arbeiten, werden oft genug bestätigend nicken und sich dadurch, dass andere die gleichen Erlebnisse und Frustrationsmomente haben, begleitet fühlen.

 

aufmerksam, kreativ

Organischer Dünger für den „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“: Schafwolle zum GuerillaGardening

Der „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ vor dem Haus zwischen Straße, Rad- und Fußweg wächst und gedeiht. Alle Pflanzen und Dekorationsgegenstände stammen vom Müll, wurden gerettet, von mir möglichst standortgerecht eingepflanzt und erfreuen die Nachbarschaft.
Die Rosen blühen, wild überwuchert von der zotteligen Wicke, die sich ausbreitet, als gäbe es kein morgen. Auch die Ringelblumen aus der Samenmischung leuchten, bisher sind es nur orangefarbene. Überall sind eifrig Hummeln und Marienkäfer unterwegs, ich hoffe, dass auch Wildbienen fündig werden: Ein Bienenbeet soll schließlich nicht (nur) die domestizierten Arbeitsbienen der Imker beglücken.

 

 

Inzwischen habe ich mich auch dem Thema „organischer Dünger“ angenommen und kräftig Schafwolle gesammelt. Eigentlich müsste sie beim Einpflanzen der Stauden unten in das Pflanzloch kommen, gewässert werden, und der Wurzelballen dann eingesetzt. Da nun alle Stauden ihre „Füße“ längst im Straßenbeet verankert haben, zupfte ich die Wolle auseinander und verteilte sie auf der Oberfläche zwischen den Blumen. Wenn es regnet, hält die Wolle die Feuchtigkeit schön fest und gibt sie langsam wieder ab: Den Effekt kann sie von mir aus gern auf statt in der Erde ausüben.
Besser als Kunstdünger ist Schafwolle für einen Bienengarten allemal…

 

 

Auch die Grünpflanzen entwickeln sich prächtig, im hinteren Bereich des Nachbarschaftsbeets ist ein richtiger Dschungel entstanden:
Fingerhut und Königskerze sind verblüht, die Hosta zeigen noch letzte Blüten. Wunderbar entwickeln sich die Farne, Binsen, Gräser, Skimmiebüsche, Mühlenbeckia, Günsel und weitere Grünpflanzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Parallel breitet sich der wilde Rucola immer weiter aus, am liebsten genau entlang der Pflastersteine am Übergang zum Radweg und den Parkplätzen.
Zu schade, dass ich ihn dort an der Straße nicht pflücken und verzehren kann!

 

 

Viel Freude schenkt mir das Bobachten der heimischen Wildpflanzen, wie dem Rainfarn, Mageriten, Taubnesseln, Habichtskraut usw. Ich hoffe sehr darauf, dass sie sich erfolgreich versamen und im nächsten Jahr von allein wiederkommen!
Parallel macht mir die Solidago (Goldrute) Sorgen: Sie ist zwar eine großartige Bienenweide, aber auch extrem wüchsig. Ähnlich wie Topinambur schenkt sie im Spätsommer viel Nahrung, verbreitet sich allerdings über Wurzelausläufer wie verrückt und vertreibt andere heimische Pflanzen. Die meisten Solidago, die sich alle selbst ausgesät haben, habe ich bereits ausgegraben und eine Parklücke weiter eingegraben. Dort können sie sich gern mit allen anderen invasiven Stauden gegenseitig bedrängen. Gleichzeitig hoffe ich, dass aus der benachbarten Parklücke ein paar der Nachtkerzen sich zu mir hin ausbreiten.
Wie es so ist im Leben: das, was man hat, schätzt man nicht und wünscht sich immer das, was bei den Nachbar*innen so viel verlockender aussieht! (-;

Natürlich geht immer mal etwas schief, so manche gerettete Pflanze wuchs nicht an oder vertrocknete dennoch. Eine Hitzeperiode killte diverse Bacopa und Lobelien, letztere fand ich zum Glück in einer Regenphase noch einmal auf dem Kompost, sodass nun neue Exemplare blühen.

Wer sich dafür interessiert, wie im Herbst 2023 alles begann, kann hier nachlesen.

aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Grußkarte aus Papierresten mit Windrose und Kompass: Auf zu neuen Zielen!

Für die Kreativ-Gruppe „Basteln und Beten“ fertigte ich diese Karten an:
Unser Thema der Stunde war „Frieden“, sodass ich den Bibelvers „Hör auf mit dem Bösen und tu das Gute, strebe nach Frieden und jage ihm nach!“ aus Psalm 34 Vers 15 für die Karte auswählte, die ich für die Teilnehmerinnen gestaltete. Um „dem Frieden nachzujagen“, braucht man klare Werte, die die Richtung vorgeben. Deswegen weihte ich meinen Kompass-Stempel ein und stanzte die Motive mit einer Blütenstanze aus: So wollte ich eine Windrose darstellen.

Als Grundlage für die Kartenfront schnitt ich diverse Papierreste in Streifen. Dazu verwendete ich Motivpapier mit aufgedruckten Karten, Kompassen und Kontinenten.
Die Streifen arrangierte ich auf jeder Karte individuell, sodass sich jeweils eine schöne Mischung ergab. Neben der Abwechslung war mir dabei wichtig, dass pro Doppelkarte ein Muster doppelt vorkam, um für Ausgewogenheit zu sorgen.

Auf die Streifencollage klebte ich gebündelten Zwirn, der an Taue erinnern soll, und leicht versetzt die Windrose.
Im Inneren befestigte ich den ausgedruckten Bibelvers, zusammen mit einem gestempelten Paar Sneaker, um damit aktiv „dem Frieden nachzujagen“.

Buchtipp:
Wer sich mehr Impulse wünscht und Gruppenstunden abwechslungsreich gestalten möchte: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

aufmerksam, glaubhaft

Lieder zum Thema „Freude“ für Gottesdienste und Kleingruppen

Für alle, die auf der Suche nach Liedern zum Thema „Freude“ sind, biete ich hier eine Sammlung an: Für Kleingruppen, Gottesdienste, Andachten oder die eigene Anbetungszeit.
Da viele Liedtexte urheberrechtlich geschützt sind, habe ich sie hier nicht abgedruckt. Stattdessen habe ich als Hilfestellung jeden Liedtitel mit einem Video bei Youtube verknüpft, sodass alle in die Songs reinhören können:
Entweder als Erinnerung, wie die Melodie gesungen wird oder als Hilfe, um a capella den Gesang in der Gruppe anzuleiten.
Ich beginne mit aktuellen Lieblingssongs der christlichen Szene, später folgen „alte Klassiker“ von Dauerbrennern aus den 1980er und 90er Jahren bis zu Chorälen.

Praise (Elevation Worship)
Für alle, die Gospel und schwungvolle Rhythmen lieben

Echo In My Soul (Taren Wells)

Freiheit von YADA Worship
Von nachdenklich zu befreit

Alles tanzt (Es ist Freude hier) von YADA Worship
Wirklich perfekt zum Mittanzen

Joy-Let it move you for King and Country
ein super Sommersong

The Joy Of The Lord Is My Strength
„Die Freude am Herrn ist meine Kraft“ aus Nehemia Kapitel 8

Joy (What The World Calls Foulish)
Freude vom Morgen bis zum Abend

Joy, Planetshakers
„Gott hat mein Weinen ins Tanzen verwandelt“, aus Psalm 30

Joy von Jonny Diaz

Joy In The Morning
Ein Lied über Freude in den Momenten, wo sie Ewigkeiten entfernt zu sein scheint

I’m Not Lucky, I’m Blessed
Funky, funky!

Etwas in mir zeigt mir, dass es dich wirklich gibt (Albert Frey)
Ein Hit aus den 1990ern, wie haben wir es geliebt…

Wenn der König kommt (Lothar Kosse)
Ein weiterer Dauerbrenner aus den 1990ern

Groß ist unser Gott (Lothar Kosse)
Lobpreisklassiker mit Blechbläsern

Seid nicht bekümmert, denn die Freude des Herrn ist eure Kraft
ruhiges Lied aus der Kommunität Gnadenthal 1985

Lobe den Herren, den mächtigen König
Choral aus dem 17. Jahrhundert, hier ganz aktuell und pur eingespielt

Ich singe dir mit Herzenslust (Paul Gerhardt 1653)
einmal als happy Version von 2021 und klassischer interpretiert

Nun danket alle Gott (Martin Rinckart, 1636)
mit der Gitarre gespielt

Jesus bleibet meine Freude von J. S. Bach
Spätestens, wenn man die Melodie hört, kommt es einem bekannt vor…

…und als fröhlichen Abschluss diese Version des Gebets „Vater unser“
The Lords Prayer, Matt Maher (Its Yours)


Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.

Atemfreude, aufmerksam

Atemwegslehrpfad in Bayern: Atmen mit Bergblick

In Garmisch-Partenkirchen nahe der Zugspitze wurde am Hausberg „Wank“ ein Atemwegslehrpfad im St.Antonius-Park angelegt. 13 Übungen auf Schautafeln, verteilt unter hohen Bäumen, laden zum Mitmachen ein. Viele der Übungen klingen für mich sinnvoll, bei manchen frage ich mich als Logopädin, ob sie tatsächlich für alle Altersgruppen sinnvoll sind oder nicht doch die Hochatmung fördern. Auf der Website sind sämtliche Übungen als PDF-Download kostenlos erhältlich, also einfach mal ausdrucken und selbst testen!

Unter www.atemfreude.de teile ich weitere Ideen und komplette Stunden zur fröhlichen, schwungvollen Atemgymnastik mit SeniorInnen.
Wer tiefer einsteigen möchte, werfe gern einen Blick in mein Praxisbuch „Atemfreude. Schwungvolle und fröhliche Atemübungen mit Senioren anleiten“, erschienen im Verlag Vincentz Network.
Darin enthalten:
– 14 Stundenentwürfe mit kompletter Anleitung
– eine einfache Erklärung, wie der Atem funktioniert und Atemübungen fachgerecht angeleitet werden
– Fallbeispiele aus dem Alltag
– die Wirkung und der Aufbau des Konzepts
– eine Übungssammlung für eigene Stundenkonzepte
– und wertvolle Tipps für gelungene Atemfreude-Gruppen sind im Buch versammelt.
– Viele Fotos zur Durchführung vereinfachen die Anleitung der Übungen.
Das Praxisbuch hat 208 Seiten und ist für 29,90 Euro erhältlich, ISBN 978-3-86630-755-1

 

aufmerksam, feminin, kreativ

Kleine Drahtkörbe als Blumendeko: Anleitung für schwebende Gestecke

Nachdem der letzte Artikel mit floristischen Anleitungen schon länger zurückliegt, zeige ich heute, wie aus Steckschaum, Drahtkörbchen, einem Stück Plastiktüte und Gartenblumen ein sommerliches Arrangement entsteht.

Zuerst wird das Steckmoos im trockenen Zustand passend auf die Größe der Körbe zugeschnitten. Dies gelingt am besten mit einem großen, scharfen Messer.

Anschließend werden im Garten die passenden Blumen gesammelt, zur Hälfte Bindegrün, bei dem kurze Stängel ausreichen:
Blätter von Efeu und Heuchera, Frauenmantel, kleine Farne.
Als Blumenschmuck wählte ich Spiräe, Rosen und Liguster, weil sie gerade blühen. Die Blüten in Wasser stellen, bis sie benötigt werden.

Parallel Wasser ins Waschbecken oder eine große Schüssel laufen lassen und die Steckschaum-Blöcke darauf legen. Sie dürfen auf keinen Fall ins Wasser gedrückt werden! Abwarten, bis sich der Steckschaum von allein vollgesogen hat und an den Boden des Waschbeckens sinkt.

Die Körbchen mit Blättern auslegen, um nach unten eine schöne Basis zu schaffen. Das ist besonders wichtig, wenn sie schwebend präsentiert werden.

Auf die Blätter wird nun ein Stück gewässerter Steckschaum gelegt, der zuvor an fünf Seiten mit einem Stück Plastik (aus einer Plastiktüte oder anderem Verpackungsmaterial, das sonst weggeworfen würde) umhüllt wurde. Nur nach oben hin liegt die Fläche frei.

Nun Stück für Stück das Bindegrün aus der Vase nehmen, scharf mit dem Messer anschneiden und als Untergrund im Steckschaum platzieren.
Darauf im nächsten Schritt die Blüten verteilen, ihre Stängel werden zwischen die Blätter geschoben. Alle Stiele müssen fest im Steckmoos verankert sein, um mit Wasser versorgt zu werden.

Nach dem gleichen Prinzip das zweite oder alle weiteren Drahtkörbchen gestalten.
Anschließend ein Stück breites Satinband um die Henkel der Körbe knoten und daran über einen Kronleuchter hängen, in der Zweigen eines Baums platzieren oder von einer Pergola baumeln lassen.

Buchtipp:
Viele weitere saisonale Anregungen für Gruppenstunden mit Senior*innen, Mottotage, Projektwochen, Feste und mehr stelle ich in meinem neuen Grundlagenwerk „Soziale Betreuung: endlich klar! Kreativ und individuell planen und anleiten“ vor. Spannende Ideen, ganz einfach umzusetzen, und viele organisatorische Tipps für einen gelingenden Arbeitsalltag in der Seniorenbetreuung präsentiere ich in dem Praxisbuch.

aufmerksam, kreativ

Sommer im „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“: Guerilla Gardening als Aufwertung des Stadtteils

 

Im „Garten der zweiten Chance“, meinem Beet zwischen den Parkbuchten vor dem Haus, ist der Sommer eingezogen. Der üppige Regen freut nicht nur Massen an Nackt-schnecken, auch das Unkraut profitiert- und ein bißchen die Stauden: Alle stammen aus dem Müll und wurden von mir gerettet.
Ich freue mich sehr über das Currykraut, das ich neulich in die sonnigste Ecke direkt am Radweg umsetzte, wo es sich prächtig entwickelt – und damit die wenigen Schattenplätze für andere Pflanzen im Beet freigab. Direkt daneben sprießt eine fantastische Glockenblume – ich liiiiebe Glockenblumen, endlich habe ich dank des Guerilla Gardenings auch welche! Und die Insekten freut es sowieso: Die waldartige Atmosphäre wird im Bienengarten an der Durchgangsstraße zunehmend spürbar.

Meine sehr geschätzten Hosta blühen so langsam, sie bringen Höhe im hinteren Bereich der Fläche und sind ebenfalls eine gute Nektarquelle. Daneben beenden irgendwelche weißen Nelken ihre Blüte, da wollte ich noch rausfinden, wer das genau ist.

Mein Sandbett für Bienen und Hummeln scheint dagegen bisher weder den Insekten noch den Singvögeln als Staubbad zuzusagen. Naja, vielleicht entdeckt es ja noch eine Spezies für sich…

 

 

Die Heuchera blühen so zart und romantisch und knallen mit ihrem Laub, das in kräftigen Komplementär-kontrasten von mir gruppiert wurde, auch an trüben Tagen. Frisch aus dem Müll stammen ebenfalls wunderbare Nelken, die zwar reine Schmuckstauden sind, doch auch die bekommen einen Platz bei mir.

Gleich vorn an der äußersten Ecke haben sich Ameisen ausgebreitet. Mitten in ihrem Domizil sprießt eine Pflanze, die verdächtig nach Rucola aussieht. Würde sie nicht direkt am Weg und auf der Hunderoute stehen, hätte ich längst mal reingebissen. Es scheint ein Schmalblättriger Doppelsame aus der Familie der Rauke zu sein – am ganz anderen Rand des Beets wächst Ackersenf, der sich selbst ausgesät hat: Das ist definitiv eine andere Pflanze.

 

Hinten rechts strebt die Königskerze dem Himmel entgegen, inzwischen mit den ersten geöffneten Blüten, die prompt von Hummeln belagert werden. Meine Wette läuft noch – in den nächsten Wochen wird sie in der Höhe sicherlich das Weidentipi überholen!

 

 

 

 

 

Damit auch das Totholz mal seinen Auftritt bekommt:
Es wird schön von Binsen, Farn, großen Exemplaren von Skimmie und Günsel umwachsen. Für einen Bienengarten sind Habitate für holzlebende Bienen nötig, rein Optisch schenken die großen Holzstücke noch mehr Waldgefühl.

aufmerksam, feminin, Gäste & Feste, glaubhaft, kreativ

Kreative Auszeit genießen und Mitmenschen mit guten Gedanken beschenken

Für einen Abend in der Kirche übernahm ich den kreativen Part und schleppte mit dem Rad diverse Schätze aus meinem Materialfundus an. Die teilnehmenden Damen sind alle handwerklich begabt, finden aber unterschiedlich viel Zeit im Alltag für eine künstlerische Pause: da hilft ein gemeinsamer Termin, um Zeit für die eigene Seele zu schaffen!
Vorab gestaltete ich mit bunten Spritzflaschen und zugeschnittenem Aquarellpapier Namenskarten: Alle Frauen durften sich eine Karte mit der für sie schönsten Farbkombination aussuchen und aus einer Kiste mit bunten Motiven ein passendes auswählen. So waren die ersten Anwesenden beschäftigt, bis auch die letzten eintrudelten. Die Namensschilder nutzte ich gleich als Grundlage der Vorstellungsrunde, bei der jede sagen konnte, warum sie eine bestimmte Farbe mag und welche Bedeutung für sie das gewählte Motiv hat.

Grundlage des Kurses „Basteln und beten“ ist, gemeinsam unter Frauen eine kreative, lustige und entspannte Atmosphäre zu genießen, über Impulse in tiefere Gesprächsthemen einzusteigen und zum Schluss für und miteinander zu beten. Das, was wir gestalten, schenken wir anschließend als positive Geste an unsere Mitmenschen weiter.

Die Kreativprojekte sind so einfach umzusetzen, dass jede sie gut schaffen kann, und erhalten durch die aufwändigen Details ein raffiniertes Finish. An diesem Abend bastelten wir Karten mit verschiedenen Früchten, die ermutigende Botschaften transportieren sollen.

In unserem Fall: Als Gruß für eine Nachbarin, die gerade eine schwierige Entscheidung treffen muss, aber sich nicht traut. Als Liebesgruß zum Muttertag. Als Trost für eine erkrankte Freundin. Als „Ich denk an dich“- für eine alleinerziehende Mutter…

aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Nachbarschaftsgarten: Wie kostenneutral ein wertvoller Lebensraum auf einer Brachfläche entsteht

Im Herbst 2023 begann ich, eine Grünfläche zwischen zwei Parkbuchten vor dem Haus stückweise zu jäten und mit Blumen zu bepflanzen.
Auslöser war, dass ich einen ganzen Berg voller Stauden entdeckte, der in einer öffentlichen Anlage auf die Abholung durch die Müllabfuhr wartete. Täglich werden in Deutschland neben tonnenweise Nahrungsmitteln auch Blumen vernichtet. Da ich es nicht über’s Herz bringen konnte, all die schönen Blumen der Entsorgung zu überlassen, nahm ich eine Reihe Exemplare mit: So viele in meine Fahrradkörbe am Lenker und auf dem Gepäckträger passten.
Außerdem fand ich auf dem Müll ein Tipi aus Ästen, das ich mitnahm, um bei Gelegenheit ein Insektenhotel daraus zu gestalten.Im Winter schmückte ich die beiden Stäbe, die der kleinen Linde Stabilität geben, mit Tannengrün und Metalllaternen – ebenfalls vom Müll gerettet.
Und dann passierte erst einmal nichts….
Bis ich im Februar, wie immer mit dem Rad unterwegs, über einen riesigen Berg an Farnen, Skimmie, Heuchera, Schneeheide, Carex und weiteren Gräsern stolperte. Wieder schlug mein Herz für all die Pflanzen, die zu mächtigen Müllhaufen aufgeschichtet waren, und ich schleppte so viele nach Hause, wie ich in Fahrradkörben und Rucksack unterbringen konnte.

Langsam kam frischer Wind in die Fläche zwischen den Parkbuchten:
Die Farne sorgten für einen Hauch von Waldatmosphäre, Heuchera schenkte hübsche Blattfärbung und Struktur, und die Skimmie pflanzte ich rundum als kleine Hecke. Sie blühte im März wunderschön und wurde eifrig von ersten Bienen besucht. Sogar drei große Exemplare rettete ich vor der Vernichtung, um das Beet nach hinten zur Straße etwas abzuschirmen: Schließlich sollen die Vögel, für die ich Schalen voller Wasser und Sand aufgestellt habe, auch in Ruhe „ihre sanitären Anlagen“ nutzen können (-;

Wenn ich mal wieder ein Stündchen im „Straßenbeet“ verbrachte, blieben inzwischen Nachbar*innen und Passant*innen stehen und unterhielten sich mit mir über mein Projekt. Die anderen Mietparteien unseres Hauses betrachteten mein künstlerisches Chaos vor der Tür zunehmend wohlwollend, je mehr es nach einem „vernünftigen Beet“ aussah.

Die Vogeltränke aus Ton ersetzte ich durch eine Plastikschüssel, die ich auf dem Weg zum Gottesdienst aus einem Gebüsch zog: Sie hält deutlich besser dicht. Mehrere Steine und Stöcke sorgen dafür, dass sowohl Insekten als auch Vögel gut trinken und trockenen Fußes wieder davon fliegen können.

Eine Freundin nahm mich im Auto mit zu einem Spaziergang, unterwegs sammelten wir eine alte Sonnenuhr vom Straßenrand ein: Der perfekte Blickfang zwischen Farnen und Heuchera! Schließlich soll der Bienengarten auch die Passant:innen erfreuen.

 

 

 

Später entdeckte ich am Rand einer Parkanlage Primeln, Hornveilchen und Günsel, die ich als nächste Ergänzung rettete. Währenddessen entwickelten sich die Wolfsmilchgewächse, die mir im Winter in die Hände gefallen waren, ganz wunderbar: Beispielsweise neben der Salatschüssel-Vogeltränke (-;
Sooo schön!

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Tipi aus Ästen beinhaltet als Basis einen Holzklotz, der von einer Baumfällaktion an der U-Bahn vor einigen Jahren stammt. Darüber schichtete ich den Schnitt von diversen Gräsern, um Insekten Schutz zu bieten. Eine Holzscheibe soll noch aufgehängt werden, damit holzbrütende Wildbienen darin ihre Gänge für die Larven bauen können.

 

 

 

Selbst blühende Hyazinthen lassen sich aus dem Müll fischen – da frage ich mich schon, welche Person Zwiebelblumen in voller Blüte wegwirft?!
An einem Müllkorb traf ich eine ältere Dame, die auf der Suche nach Frühblühern war: Sie wollte sie für den NABU sicherstellen, die wiederum Blumenzwiebeln sammeln und auf Grünflächen auspflanzen wollen, um Insekten zum Start in den Frühling Nahrung bieten zu können.Als ich wieder einmal einen trockenen Moment für eine Runde Gartenarbeit nutzte, kam eine Nachbarin vorbei und brachte mir einen Karton voller Blumensamen für eine Sommerblumenwiese: Sie hatte zuviel davon gekauft, lieben Dank für die Spende!
Obwohl jedes Mal, wenn ich eine Weile im „Straßenbeet“ buddle, der Verkehr wie verrückt neben mir rauscht (beste Grüße an alle, die eine Wohnstraße zur Durchgangsstraße machen, um eine Abkürzung zu nehmen!), genieße ich die Zeit beim Gärtnern. Immer wieder bleibt jemand stehen und lobt meine Bemühungen, und ich vergesse mich ganz im Hier und Jetzt, während ich die nächsten geretteten Stauden in die Erde bringe. Parallel versuche ich, mich nicht allzu sehr über Hundehaufen mitten im Beet und alte weiße Männer, die alles besser wissen und mich belehren müssen, aufzuregen.

Wer jetzt bitte an den Anfang des Beitrags zurückgehen möchte:
So sah es im September 2023 aus, im letzten Foto ist der Stand Mitte April 2024 zu sehen.
Alles, was es dazu brauchte, waren Pflanzen, die vernichtet werden sollten – und immer wieder eine Stunde Engagement meinerseits, um die geretteten Stauden einzubuddeln.
So ist aus einer hässlichen Fläche ein schöner Blickfang geworden, der vielen Passant*innen ein Lächeln schenkt und Tieren ein Zuhause gibt. Kostenfrei, nur mit gelegentlich einer Runde Muskeleinsatz!

Daher meine Ermutigung:
Wo ist in deiner Nähe eine sogenannte „Eh-da-Fläche“, die sich kostenneutral mit geretteten Blumen (oder Samen) begrünen und aufwerten lässt?