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Tipps zur Gestaltung einer „Petersburger Hängung“

Eine offizielle Klage erreichte mich, dass die „Petersburger Hängung“ in unserem Wohnzimmer schon lange nicht mehr gezeigt wurde. Tatsächlich hatte ich zu Ostern vor, das Arrangement aus Bilderrahmen und Objekten an der Wand wieder einmal zu präsentieren. Bei dem Gedanken blieb es dann offensichtlich auch…
Der Begriff „Petersburger Hängung“ stammt daher, dass vor einem Jahrhundert in Museen die Bilder so eng gehängt wurden, dass sie die gesamte Wand einnahmen. Offensichtlich auch in der Eremitage in Sankt Petersburg damals.

Mein persönlicher Trick für diese Art der Wandgestaltung: Die Bilderrahmen sollen sich möglichst ähneln, bis auf einige effektvolle Stücke, die Kontraste schaffen. Hier peppe ich die Holzrahmen mit zwei verschnörkelten Exemplaren aus Gold auf. Durch farbliche Harmonie entsteht ein großes Ganzes, aktuell in saftigen Frühlingsfarben von Blau über Grün zu Gelb. Objekte in diesen Farben hängen zwischen den Bildern, um den Museumscharakter aufzubrechen: Teller, Stoffschleifen, Ketten, Papiertiere, Fundstücke versammeln sich zu einem abwechslungsreichen Gesamtbild.

Wunderschönes Geschenkpapier entdeckte ich in Dublin bei „Marks and Spencer“. Die kräftigen Grün- und Blautöne mit dem leuchtenden Gelb erinnerten mich sehr an die irische Landschaft im März: Grüne Hügel, kristallklares Meer und überall strahlend gelber Ginster. Da die Bögen schön gefaltet verkauft wurden, statt auf einer unpraktischen Rolle, funktionierte der Transport des Geschenkpapiers auch im eng begrenzten Handgepäck sehr gut.
Zu Hause brauchte ich es nur noch passend zuschneiden, rahmen, fertig!
Billiger als jeder Kunstdruck und trotzdem ausdrucksstark…
Als ich den geschwungenen Spiegel in den verschnörkelten Goldrahmen hängte, war es mir im ersten Moment eigentlich zuviel des Guten. Jetzt hängt die Kombination seit einigen Monaten und gefällt mir so gut, dass ich noch Schmetterlinge aus Papier darüber tanzen lasse. Viel hilft manchmal viel, und richtig viel ist noch besser!

Unter dem blauen Teller befestigte ich mit Klebeband an der Rückseite eine Schnur aus glänzenden Perlen, die ich vor Längerem aufgefädelt hatte. Es sieht sehr künstlerisch aus, ansonsten weiß ich selbst nicht genau, was ich davon halten soll. Egal, diese Wand ist meine Spielwiese!

Aus einem wunderbaren Skandinavien-Kalender schnitt ich die zarten Fotografien von Vergissmeinnicht und wilder Möhre im Morgenlicht. Für den eckigen goldenen Spiegel, ein Erbstück, riss ich das Deckblatt eines Monatsprogramms ab. So wirkt er wie ein Bilderrahmen mit spiegelndem Rand, auch ein schönes Experiment.
Unter dem grünen Teller baumelt eine Halskette, den bronzenen Vogel habe ich schon vor Jahren von seiner ursprünglichen Kette befreit und stattdessen ein Satinband durchgezogen. Tatsächlich harmoniert der bronzefarbene Ton noch schöner mit den goldenen Rahmen, als es hier erkennbar ist.
Die grünen und blauen Teller gehören schon ewig zum Arrangement. Seit ich sie habe, bleiben sie trotz aller Veränderungen der „Petersburger Hängung“ treu an ihrem Platz. Ich liebe den sanften Glanz der Lasur… Sie sollen eigentlich zum Essen benutzt werden, ich habe ihnen mit der Heißklebepistole Aufhängungen an der Rückseite verpasst.

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Vergleichen tötet, authentisch leben befreit

 

„Persönlichkeit beginnt, wo Vergleiche aufhören.
Sei einzigartig.
Sei erinnerungswürdig.
Sei selbstbewusst.
Sei stolz.“

Shannon L. Alder

 

„Es gibt keine (menschliche) Perfektion,
nur wunderschöne Varianten von Zerbrochenheit.“

Shannon L. Alder

 

„Du bist nicht, was andere von dir halten.
Du bist, was Gott weiß, das du bist.“

Shannon L. Alder

 

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Kränze aus Ginster winden: Anleitung zum Selbermachen

Frühlingsfrisch und farbenfroh: Ginsterzweige eignen sich wunderbar dazu, sie eingetrocknet zu Kränzen zu winden. Dafür einige Zweige bündeln, mit einer Kordel umwickeln und weitere Zweige anlegen, sodass sich eine Art „Wurst“ entwickelt. Diese wachsende „Wurst“ am besten direkt rund biegen, sodass die Kordel nicht nur den Ginster zusammenhält, sondern gleich die finale Form unterstützt.

In Irland blühte vor vier Wochen überall der Ginster, sodass ich ganz begeistert war, als ich ihn hier vor dem Blumenladen entdeckte und mir auch gleiche eine Idee zur Verarbeitung einfiel.
Wer mag, verdeckt die Kordel mit einem schmückenden Band. Oder lässt den Kranz ganz pur und befestigt mit einer farblich passenden Stecknadel eine Schleife aus Spitze.

Wer die Kränze nicht aufhängen will, kann damit einen Tisch für´s Brunch dekorieren: Den Ginsterkranz einfach auf einen entsprechend großen Teller legen und eine Schüssel mit Obstsalat in die Mitte stellen.

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Schmetterlinge mit Botschaft: Inspiration für Blumensträuße

 

Der passende „Hintergrund“ sorgt oft im Leben dafür, welchen Blick wir auf unseren Alltag haben. Suggeriert der „Hintergrund“ uns, wir würden nicht ausreichend wertgeschätzt und unsere Arbeit würde ständig von anderen sabotiert, gehen wir ganz anders durch´s Leben, als wenn wir davon ausgehen, dass das Leben es gut mit uns meint.
In der Küche arrangierte ich ein frühlingshaftes Stillleben vor einem großen Bogen Geschenkpapier, den ich an die Fliesen klebte. Die Zeichnungen im Hintergrund wiederholen die Schmetterlinge aus dem Vordergrund. Alle Farben des Geschenkpapiers finden sich im Stillleben wieder, so entsteht ein harmonisches Ganzes.
Wer sich selbst zuhört, welche unbewussten Botschaften im Hintergrund unseres Kopfes laufen, findet ebenfalls zu neuer Harmonie: Viele alte Glaubenssätze wie „Das schaffst du nie!“, „Was bildest du dir ein?“ oder „Wenn das die anderen wüssten!“ blockieren uns, solange wir sie nicht aufdecken und entmachten. Um sie durch positive Botschaften zu ersetzen: „Gib alles, aber niemals auf!“ oder „Schritt für Schritt finde ich meinen Weg.“

 

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Frohe Ostern!

Ostern feiern wir den Aufbruch in ein neues Leben. Nicht nur äußerlich wie im Sprießen der Natur, ganz besonders innerlich:
Gott hat seinen eigenen Sohn geopfert, damit wir von allem Scheiß und Dreck unseres Lebens befreit werden. Damit wir die zerrissenen, schmutzigen Kleider auf den Boden fallen lassen und in sauberen, frischen Kleidern in ein neues Leben eintauchen. So, wie er uns innerlich reinigt und entlastet, schenkt er uns überwältigende neue Lebensperspektiven.
Jesus ist auferstanden!
Er ist wirklich auferstanden.

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Schnelle Deko-Idee: Vogelschwarm an der Wand

 

Das Schöne am Frühling ist,
dass er immer dann kommt,
wenn man ihn am dringendsten braucht.

Jean Paul Richter

 

Für alle, die keine klassische Osterdeko mögen, habe ich heute eine Idee: Silhouetten von Vögel aus farbigem Papier schneiden und als Schwarm an die (Fliesen-)Wand kleben. Frühlingsfrisch und leicht, definitiv nicht kitschig, bringt ein Vogelschwarm Dynamik ins Haus.
Die Blumen suchte ich mir dank eines Gutscheins aus, der dringend eingelöst werden wollte. Meinen Strauß stellte ich zusammen aus aus Alstromerien, Gerbera, Chrysantheme, Rosen und Nelken. Ein einsames Häschen ist von meinen frisch gestalteten Grußkarten hinüber auf den Küchentisch gehoppelt.

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Farbenfrohe „Vitamin-Party“: Spaß und Gesundheit vereint

Gelb strahlt, wirkt fröhlich und voller Energie: Die gelbe Sonne, Orangensaft, Löwenzahnblüten, Kerzenlicht, Eigelb und Zitronenkekse. Alle schenken uns ein Lächeln und frischen Schwung.

Angesichts eines vollen Netzes Saftorangen, wunderbaren Pralinen und strahlenden Blumen entschied ich mich spontan, eine „Vitamin-Party“ zu schmeißen. Weg mit dem winterlichen Grau! Der frisch gepresste Orangensaft liefert Vitamine für die Gesundheit, die Pralinen stellen Vitamine für die gute Laune dar und leuchtende Blüten sind natürlich Vitamine für´s Auge!

Lots of vitamins for health and wellbeing: Chocolates are vitamins for the soul and flowers vitamins for the eyes…

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Weltbeste Schweine-Fotos. Ach nee: Oslo-Tipps für Naturfreundinnen

Gerade aus Oslo gelandet muss ich unbedingt von den schönsten Orten erzählen, die auf Freundinnen von Natur, Blumen, Wasser und Kunst warten.

An unserem ersten Tag haben wir nach dem Hinflug erstmal unser Appartement bezogen und eingekauft. Danach sind wir zum Botanisk hage (Botanischen Garten) gelaufen, um sanft den ersten Kontakt zur norwegischen Hauptstadt aufzunehmen. So, wie wir damals in Stockholm am ersten Tag Millesgården besucht haben: Perfekt, um zwischen Blumen und Blicken über die Stadt langsam anzukommen.
Jetzt im Mai hat das nordische Klima unsere Temperaturen eingeholt, auch die Pflanzen sind fast so weit wie in Hamburg. So fanden wir viele wunderschön blühende Stauden und Sträucher und bewunderten diverse Narzissen und Tulpen, die in Deutschland längst verblüht sind.
Sehr lohnend sind die beiden historischen Gewächshäuser (Palmehuset und Victoriahuset) in der Mitte des Parks, sowohl wegen des nostalgischen Charmes als auch wegen der tropischen Vegetation.
Direkt südlich des Zoologischen Museums liegt „Großmutters Garten“. Westlich angrenzend ist ein idyllischer Hang zu finden, der sich perfekt für ein abendliches Picknick eignet (wie uns viele NorwegerInnen vormachten).
Nächste Station der Tunelbanen: Tøyen. Nordwestlich schließt sich Grünerløkka an, ein hippes Viertel mit viel szeniger Gastronomie.

Tags drauf, am Sonntag, machten wir mit den schönsten Parks weiter und wanderten durch den Ekeberg-Park, südlich von Gamlebyen oberhalb des Oslo Fjords gelegen. Wer hinauf will, muss ordentlich den steilen Hang hoch schnaufen. Oben auf dem Höhenzug warten ein ausgedehnter Wald mit verstreuten Skulpturen sowie wunderbare Architektur. Alte Holzhäuser mit einem malerischen Café sind ebenso zu finden wie ein bedeutendes Beispiel norwegischen Minimalismus´. Auf die Kinder wartet ein völlig überfüllter Streichelzoo (voller Kinder, nicht voller Tiere) sowie Ponies zum Im-Kreis-Reiten.


Während wir unterwegs waren, kreiste die ganze Zeit ein Hubschrauber am Himmel. Zufällig stellte sich auch heraus, warum – als wir eher versehentlich an die Rennstrecke der „Tour de Norway“ kamen. Dank meines guten Riechers zischten die Radrenn-Profis später noch zwei Mal an uns vorbei.

Grün und ultimativ historisch ist es auch auf der Festung Akershus, direkt zwischen Sentrum und Oslo-Fjord. Einfach schlendern und die Spuren vergangener Zeiten wirken lassen… ein ruhiges Plätzchen jenseits der Touristenströme ist meist zu finden.
Zu erreichen am besten mit Bus und Trikk (Straßenbahn) am Rådhus plassen (Rathausplatz).

Im Park rund um das königliche Schloss soll man dringend die Wege verlassen und Bäume umarmen, dazu wird man amtlich aufgefordert. Stattdessen saßen wir auf einer Bank, aßen Birnen und beobachteten amüsiert das Treiben der königlichen Angestellten im Schlosshof.
Tunelbanen: Nationaltheatret.

Die Halbinsel Bygdøy ist nicht nur zum Bersten voll mit hochwürdigen Museen rund um die Großartigkeit der Norweger: Wikingerschiffe (Vikingskipshuset), Erreichen des Nord- und Südpols (Polarschiffe Gjøa und Fram), Herumtreiben mit historischen Stroh-Flößen quer über die Weltmeere (Kon-Tiki und Ra) sowie häusliche Betriebsamkeit vor hundert Jahren (Norsk Folkemuseum).
Nein, man kann hier zusätzlich wunderbar spazierengehen und baden. Mindestens einen ganzen Tag einplanen! Wir haben uns gleich zwei Tage Zeit genommen und dafür den ollen Holmenkollen ausgelassen. Wen interessiert schon Skispringen, wenn man auch auf Felsen am Wasser sitzen kann, wo ein Südamerikaner auf seiner Flöte den Walen etwas vorspielt? Also.
Dann ist natürlich das Norsk-Folkemuseum ein Highlight für sich, allerdings unter der Woche etwas arm an Attraktionen. Dafür nicht so voll wie am Wochenende. Und der Blick auf die weltbesten Schweine ist völlig frei.
Hin kommt man per Bus und per Fähre. Letzteres macht natürlich mehr Spaß, ist ja klar. Unbedingt Hin- und Rückfahrt-Kombi-Karte kaufen, das belastet das strapazierte NOK-Konto weniger.

Selbstverständlich findet auch die furchtbar berühmte Vigeland-Anlage im Frogner-Park unsere Beachtung, bestehend aus monumentalen Darstellungen des menschlichen Lebens. Und Leidens. Und Liebens. Und Leidens. Ach, sprach ich schon von Leid? Mir war es etwas zu melodramatisch, auch wenn die schieren Ausmaße der Skulpturen natürlich Respekt verlangen. Viel Natur ist hier nicht, nur JapanerInnen überall.
Tunelbanen: Majorstuen, diverse Buslinien im Kirkeveien.

Das absolute Highlight ist natürlich eine Tour mit der Fähre von Insel zu Insel im Fjord vor Oslo. Nur lieber nicht zu Himmelfahrt. Oder am gleichen Wochenende. Oder überhaupt bei gutem Wetter dann, wenn Oslos EinwohnerInnen selbst frei haben könnten. Sie reißen sich dann nämlich die Klamotten vom Leib, packen Unmengen von Eingweggrills, Strandmatten, Kinderwagen, Bier und noch mehr Einweggrills ein und düsen ab auf die Inseln. Absolut verständlich. Nur leider nicht so idyllisch wie erträumt… Zum Glück verlaufen sich die Massen aus den Booten recht zügig, und wer etwas Ausdauer und gesunde Füße hat, kann weit genug wandern, bis ein ersehntes einsames Plätzchen gefunden ist. Bis zum Aufbruch auf die nächste Insel, wo der Sturm auf schöne, ungestörte Buchten von Neuem beginnt…
Start aller Boote ab Råthus plassen (Radhausplatz).

Am besten während der Himmelfahrts-Woche ist, dass es erst kurz vor Mitternacht dunkel wird. Noch Abends um 21.00 Uhr steht die Sonne hoch am Himmel, und auch wenn die Dämmerung einsetzt, dauert es noch mehrere Stunden, bis es tatsächlich dunkel ist. Und kurz darauf ist es auch schon wieder hell. Ein wunderbares Vor-Midsommar-Gefühl stellt sich ganz schnell ein… bei permanentem Sonnenschein und T-Shirt-Wetter kein Wunder!