aufmerksam, glaubhaft

Kämpfe nicht, schmieg dich einfach an

„Don`t wrestle, just nestle.“
„Kämpfe nicht, schmieg dich (bei Gott) einfach an.“

Titel eines Buchs von Corrie ten Boom,
Holocaustüberlebende

Während ich mit einer Freundin telefonierte, schaute ich aus dem Fenster. Über dem Nachbarhaus stand im Abendlicht eine herzförmige Wolke, sodass ich schnell zur Kamera griff und den Moment festhielt. Dieses „Himmelszeichen“ hat mich berührt und mich, wie so oft schon in den letzten Monaten, an den Jahresspruch 2023 erinnert: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Wir sind nicht allein, auch wenn es sich oft so anfühlt und wir uns nach Unterstützung, Veränderung und Heilung sehnen.

„Stiege ich in den Himmel hinauf – du bist da! Wollte ich mich im Totenreich verbergen – auch dort bist du! Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder versteckte ich mich im äußersten Westen, wo sie untergeht, dann würdest du auch dort mich führen und nicht mehr loslassen.
Wünschte ich mir: »Völlige Dunkelheit soll mich umhüllen, das Licht um mich her soll zur Nacht werden!« – für dich ist auch das Dunkel nicht finster; die Nacht scheint so hell wie der Tag und die Finsternis so strahlend wie das Licht.“
aus der Bibel, Psalm 139, Verse 8-12

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Wie Gott wunderbare Zufälle schafft, wenn wir unsere Talente einsetzen

Heute im Gottesdienst steckte mir eine Bekannte eine Karte zu, die ihre Kollegin für mich geschrieben hatte. Darauf bedankte sich Martina (Name geändert) für mein Gebet über die Emmaus-Jünger, das sie neulich in einem Frühstückstreffen vorgetragen habe und das in der Gruppe sehr gut angekommen sei. Um sicherzugehen, dass ich sie richtig einordnete, verwies sie auf ein kirchliches Treffen, in dem wir neulich neben einander saßen. Da sie als Ehrenamtliche eine wichtige Rolle gespielt hatte, hatte ich ihr und ihren beiden Mitstreiterinnen jeweils ein Gebetsheft gebastelt – das nun offensichtlich direkt im Alltag Anwendung findet: Wie schön!
Dennoch grübelte ich verzweifelt über ihren Verweis zu den Emmaus-Jüngern, da ich definitiv über die beiden Jungs kein Gebet geschrieben habe. Andererseits kennzeichne ich meine Gebete mit meinem Namen, Martina würde sich also nicht vertan haben…. Dann kam ich darauf, dass sie vielleicht mein Gebet „Miteinander unterwegs“ verwendet haben könnte.
Der Zusammenhang ließ sich nicht klären, ermutigte mich aber darin, weiterhin meine Gedanken freigiebig zu verteilen und darauf zu hoffen, dass irgendwer meine Gebete im passenden Moment in die Hände bekäme und schätzen könnte. Und es ist doch umso wertvoller, wenn meine Texte sich vielfältig einsetzen lassen – weit über den Rahmen hinaus, für die ich sie geschrieben habe!

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst philosophische Nachmittage plant oder Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Was tut der Wind, wenn er nicht weht? Philosophische Gedanken

Auf einer Radtour neulich besuchte ich eine Kirche, in der eine kleine Broschüre mit guten Gedanken zum Mitnehmen auslag. Ihr Titel „Was tut der Wind, wenn er nicht weht?“ sprach mich sehr an. Im ersten Moment dachte ich: „Kann denn der Wind überhaupt nicht wehen? Oder existiert er dann nicht?“
Wenn der Wind spürbar ist, ist er da – wenn Flaute herrscht, dann ist er… weg? Nicht existent? An einer anderen Stelle unterwegs? Tot? Im Urlaub?
Wo ist der Wind, wenn er nicht weht?

Ebenso können wir den Gedanken auf uns selbst übertragen:
Wer sind wir, wenn wir nicht aktiv, fleißig, für alle sichtbar produktiv sind? Wir existieren dann offensichtlich noch, aber wie hoch ist unser Wert, wenn wir nicht „wehen“, also keinen Nutzen haben? Wie denken wir über uns selbst, wenn wir (temporär) keinen erkennbaren Beitrag leisten – fühlt sich das entspannend oder bedrückend an?
Ist Flaute etwas, das Angst macht und uns in Frage stellt, oder eine wohltuende Auszeit, die nach intensiven Phasen natürlich und wertvoll ist (statt wertlos!)?
Was tut der Wind, wenn er nicht weht?

Ist die Flaute genauso ein berechtigter Teil der Identität des Windes wie die Brise und der Orkan? Oder muss er sich zwischen beiden, und all ihren Zwischenform, entscheiden?
Andererseits: Es gibt ja die Windstille, und anschließend tritt wieder ein Luftzug auf. Flaute war noch nie endgültig oder abschließend, Flaute war und ist immer nur eine Phase.
Was macht es mit unseren Gefühlen, unserem Wert, unserer Identität, wenn wir eine Weile die Windstille, das Nichtstun, zulassen?

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

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Impuls zum Lied „Zünde an dein Feuer“ für Gottesdienst und Kleingruppen

Heute morgen beim Frühstück spukte mir auf einmal das Lied „Zünde an dein Feuer“ durch den Kopf. Es ist die deutsche Version der Nationalhymne Israels, ha Tikva. Mir kam der Gedanke, das Lied als Grundlage für eine Andacht zu verwenden: Aus dem Inhalt ergeben sich verschiedene Fragen, die als Impuls allein oder gemeinsam reflektiert werden können.
Input zum Lied „Zünde an dein Feuer“
Der Text eignet sich wunderbar, um bedrückende Gedanken loszulassen und das Herz für Gottes Gegenwart zu öffnen.
Wer es nicht kennt oder sich die Melodie vergegenwärtigen möchte, findet eine Version mit Gitarren hier und einmal a capella hier.

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst philosophische Nachmittage plant oder Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Lektüre für die Seele: Buch „Aloha und alles auf Anfang“ von Annicken R. Day

Wer sich aktuell fragt, was im Leben wirklich wichtig ist, hat vielleicht Lust, es mit diesem Roman zu versuchen:
Maya setzt ihre gesamte Energie für ihre Karriere ein, egal, was das kosten mag. Bis sie an einen Punkt kommt, wo sie die Anweisungen ihres Chefs aus moralischen Gründen nicht umsetzen kann. In beispielloser Ehrlichkeit beantwortet sie die Fragen der ZuschauerInnen eines Kongresses, auch wenn sie schon in dem Moment weiß, dass sie damit ihren beruflichen Selbstmord einleitet. Da sie die Erwartungen ihrer Firma aufgrund eigener Integrität komplett in den Wind geschossen hat, beschließt sie, sich für einige Tage zurückzuziehen und auszuruhen: Schließlich wird sie sowieso keinen Job mehr haben, wenn sie von der Konferenz nach Hause fliegt.
So bleibt sie auf Hawaii, dem Austragungsort der Konferenz, und erlebt dort eine umfassende Transformation ihres Denkens und Fühlens.
In der Schilderung der nächsten Ereignisse streut die Autorin viele philosophische Gedanken ein, die der eigentlich Schatz des Romans sind. Die weitere Handlung fand ich oft unbefriedigend, aber für die Denkanstöße der ersten Kapitel bin ich sehr dankbar. Daher möchte ich einige der Zitate vorstellen:

„Ich habe einfach beschlossen, sämtliche Schubladen (in die Menschen mich stecken möchten) zu ignorieren. (…) Die Menschen glauben, dass die Schubladen, in denen sie ihr Leben verbringen, abgeschlossen oder festzementiert sind, aber in Wirklichkait bestehen sie nur aus Luft. Sie glauben, all die Begrenzungen seien real, aber in Wahrheit sind sie Illusionen. (…) Wenn also Begrenzungen nur Illusionen sind, gibt es sie eigentlich nicht. Was bedeutet, dass wir einfach tun können, worauf wir Lust haben, weil das, von dem wir annehmen, dass es uns hindert, gar nicht wirklich da ist.“

„Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich.“

„Was da spricht, ist das Ego, meine Lieben. Man erkennt es daran, dass es alles tut, um dem Augenblick, in dem ihr euch befindet, die Freude auszusaugen.
Da steht ihr nun im Paradies, barfuß im Sand, und habt allen Grund der Welt, glücklich zu sein und diesen Augenblick zu genießen, und da kommt das Ego mit all den Gründen angehetzt, warum ihr es nicht verdient habt, es so gut zu haben.“

„Eines Morgens fragte Annabelle, die damals gerade einmal fünf war, wie es ist, erwachsen zu sein: „Hast du es auch irgendwann lustig, Mommy?“ wollte sie wissen.“

„Lucy hatte mir ein Motto von sich ans Herz gelegt, und zwar „Fang neu an“, was bedeutet, die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und jeden Augenblick als Möglichkeit eines Neustarts zu begreifen.“

aus: „Aloha und alles auf Anfang“, Annicken R. Day

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Buchempfehlung: „Auf starken Armen trägt er uns“, tägliche Andachten von Gail MacDonald

Morgens lese ich während des Frühstücks die beiden Bibelverse des Tages aus den „Herrnhuter Losungen“, die oft erstaunlich präzise in mein Leben sprechen. Danach widme ich mich einer fortlaufenden Lektüre, vorletztes Jahr arbeitete ich mich durch den Klassiker von Oswald Chambers: „Mein Äußerstes für sein Höchstes„. Angesichts der herausfordernden Tiefe und Komplexität seiner Gedanken war ich Ende Dezember froh, mich ab Januar wieder etwas leichterer Kost zuzuwenden. Auch, wenn Chambers Gedanken so reichhaltig sind, dass man eigentlich direkt wieder von vorn anfangen könnte….

Nun stieß ich bei meiner Recherche auf Gail MacDonald, die mir bisher primär durch die Arbeit ihres Mannes Gordon ein Begriff ist. Wie so oft, leider auch heute noch, wo die Frauen trotz hochwertiger Arbeit hinter den Männern ganz ungerechtfertigt zurückbleiben. „Auf starken Armen trägt er uns“ wirbt unter dem Titel „Warum wir Gott jeden Tag vertrauen können“ um Leserinnen, so bestellte ich das Buch second-hand (es ist vergriffen) und hoffte auf eine tägliche Portion Ermutigung. Ja, Gail ermutigt – und gleichzeitig fordert sie ganz viel heraus. An einigen Stellen wird deutlich, dass das Buch schon zwanzig Jahre alt ist, aber ihre Botschaft ist weitgehend zeitlos. Ehrlich, klar, zielgerichtet spricht sie in meinen Alltag und regt zum Nachdenken an. Auch und gerade Frauen, die schon lange mit Gott unterwegs sind, und die mehr als die „üblichen netten Gedanken“ als Vertiefung ihres Glaubens wünschen.

Hier ein Blick in das Inhaltsverzeichnis, pro Thema folgen zehn Andachten inklusive Denkanstoß und Gebetsimpuls.
Teil 1: Ein Blick in das Herz Gottes, Teil 2: Der Schmerz als Verbündeter, Teil 3: Mut zur Suche nach dem richtigen Weg, Teil 4: Wege zur Vergebung, Teil 5: Den eigenen Rhythmus finden, Teil 6: Leben, lernen und weitergeben.
Die Andachten sind leicht lesbar und gut verständlich, gleichzeitig führen sie in die Tiefe und begleiten in den Tag – ich schätze sie sehr!

Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst Gottesdienste hält und sich frische Impulse als Gruppenleitung mit Erwachsenen und SeniorInnen wünscht, teste gern mein Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“, viele kostenlose Gottesdienstideen teile ich hier.

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Ermutigende Lieder für neue Kraft und Gottvertrauen

Für alle, die heute ermutigende Musik brauchen, denen aber nicht nach singen zu Mute ist:
Lasst euch von diesen Liedern berühren, innerlich aufrichten und stärken! Wie Jonny Diaz in „Joy“ singt: „Ich bin vielleicht auf halbem Wege durch dieses Tal, und meine Augen erkennen keinen schnellen Ausweg.  Und es mag scheinen, als hätte das Leben es auf mich abgesehen, als stecke ich viel zu tief drin, aber ich habe entdeckt: Jede einzelne Lebenssituation kann ich in größere Hände geben. Ich werde nicht zulassen, dass meine Schwierigkeiten mich besiegen. Ich habe Freude in meinem Herzen, ich  nehme sie mit, wohin immer ich gehe. Ich sorge mich nicht um das, was ich nicht weiß, solange ich eins habe: Freude.“ (Übersetzung von mir)
Einfach die Lieder anklicken, damit sie abgespielt werden:

Der Sieg gehört dir allein

Du bist für immer treu

Waymaker

Mein Gott ist größer

Goodness of God

Ich weiß, wer ich bin (Wen der Sohn befreit)

Näher und näher

Joy, Jonny Diaz

Der Sieg gehört dir allein

No longer slaves
Hier der Text dazu, sowie die Übersetzung auf deutsch

Der Herr segne dich (The Blessing auf deutsch)

 

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Gedanken zur Jahreslosung 2023: Du bist ein Gott, der mich sieht.

Die Jahreslosung (der per Los gezogene Spruch aus der Bibel als Jahresmotto) stammt für 2023 aus dem 1. Buch Mose Kapitel 16, Vers 13.
Darin geht es um die Sklavin Hagar, die ausgerechnet dem Stammvater des Volkes Israel gehörte und der, obwohl immer als Patriarch und Vorfahr gefeiert, alles andere als fair mit ihr umging. (Ungewollt) Schwanger von Abraham, der endlich einen Sohn haben wollte, und schlecht behandelt läuft sie weg und trifft in der Wüste auf einen Engel, der ihr Gottes Botschaft überbringt. Zentrale Aussagen des Texts sind „Gott hört mich“ und „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Dabei lesen wir nicht von einem kontrollierenden, bewertenden Blick Gottes – sondern davon, dass Gottes liebevolle Aufmerksamkeit uns auch ins Chaos folgt. Uns findet, wenn wir uns selbst verloren haben. Uns wertschätzt, wenn alle anderen uns ausgenutzt liegen gelassen haben.Ähnlich wie in der Geschichte der Sklavin Hagar fühle mich oft wie Aschenputtel:
Praktisch, wenn ich meine Aufgaben gewissenhaft erledige und für andere nützlich bin – unbeachtet, wenn ich selbst Bedürfnisse habe oder nicht so engagiert bin, wie andere mich für ihre eigenen Ansprüche gern haben wollen.
Oft verhalte ich mich auch Gott gegenüber wie eine Dienerin:
Ständig im Einsatz für das Wohl anderer Menschen; freundlich, geduldig und stets mitfühlend. Ich verliere mich so sehr in meinen Aufgaben und dem, was ich meine, tun zu müssen, dass ich abends wie Aschenputtel staubig, müde und innerlich grau ins Bett wanke. Von dem göttlichen Funken, den ich als seine Tochter in mir trage, ist dann wenig zu finden. Ich kämpfe darum, meinen Wert als Mensch durch Fleiß zu verdienen, statt Gottes Geschenk der unverdienten Liebe anzunehmen.
Dabei hängt bei uns an einer zentralen Bilderwand in der Wohnung dieses Bronzekreuz. Es wurde auf der Grundlage einer Tonskulptur der Diakonisse (Nonne) Dorothea Steigerwald angefertigt: Eine große Hand, in die sich schützend ein Kind birgt – unter dem Motto „Bleib sein Kind“. Die Geborgenheit in Gottes Händen war ihr Hauptthema: „Ich will den Menschen ganz einfach sagen, dass da einer ist, der sie liebt“.

Die Aussage der Skulptur ist nicht „Sei eine fleißige Dienerin“, sondern „Bleib sein KIND.“
Wir alle sind von Anfang an Gottes Kinder gewesen.
„Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich! Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen. Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen.“ aus Psalm 139, die Verse 13-16
Gottes Tochter oder Sohn zu sein, ganz direkt zur Familie Gottes zu gehören, das ist unsere Identität. Wir müssen nicht darum kämpfen, sie wurde uns geschenkt – darum können wir auch Gottes Kind bleiben.

Für das neue Jahr wünsche ich uns (und damit meine ich mich selbst bewusst mit), dass wir immer wieder auf diesen Ausgangspunkt zurückkommen.
Egal, was passiert – dass wir immer wieder in die Mitte unseres Seins zurückkehren und darin Frieden finden: Wir sind Gottes Kinder. Er sieht uns. Seine Augen begleiten uns aufmerksam und liebevoll. Wir sind nie allein.

Und dazu mein aktuelles Lieblingslied: Light of the World – Emanuel
– hier mit Text zum Mitlesen/Mitsingen

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.

Buchtipp:
Wer sich mehr Impulse wünscht und Gruppenstunden abwechslungsreich gestalten möchte: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

 

aufmerksam, glaubhaft

Gebet „Gott, ich komme vor dich“

Gott, ich komme vor dich.
Noch suche ich den Weg aus meinem Alltag
vor dein Angesicht.
Hilf mir, in deiner Nähe anzukommen.

Gott, ich komme an dein Kreuz.
Alles, was mich antreibt, übergebe ich dir.
Alles, was mich beschäftigt und belastet,
lege ich an deinem Kreuz ab – sorge du dafür.

Gott, ich nehme auf deinem Schoß Platz.
Berge mich in deinen Armen,
dass ich ganz umhüllt bin von deiner Gegenwart.
Hilf mir, innerlich loszulassen
und mein Herz für dich zu öffnen.
Ich bin jetzt hier.
Bei dir.
Du hälst mich kraftvoll und zart.
Das allein zählt.

Marie Krüerke

 

 

 

 

 

 

 

 

Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Fachartikel: Den Jahresausklang achtsam begleiten

Jedes Jahr schreibe ich für ein Fachmagazin der Seniorenbetreuung diverse Artikel: Manche, weil ich eigeninitiativ an die Redakteurin herantrete und ein Konzept oder einen Entwurf zu einem bestimmten Thema vorstelle. Andere, weil ich seitens der Redakteurin aufgrund meiner Expertise darum gebeten werde und mir gern etwas Passendes einfallen lasse. Erst Monate später erscheinen die Artikel, sodass ich manchmal ganz überrascht bin, ein Belegexemplar aus dem Briefkasten zu ziehen, weil ich in der Fülle der Aufgaben ganz aus dem Blick verloren habe, dass einer meiner Essays inzwischen gedruckt wurde!

In der Novemberausgabe der Zeitschrift „Aktivieren“ stelle ich unterschiedliche Möglichkeiten vor, in der Seniorenbetreuung das Jahresende achtsam zu erleben. Dabei beginne ich bewusst im November mit seinen oftmals bedrückenden Gedenktagen wie dem Volkstrauertag und Totensonntag bzw. Ewigkeitssonntag. Bevor wir in die meist als heimelig inszenierte Adventszeit starten, finde ich es wichtig, den Themen „Abschied und Trauer“ einen angemessenen Rahmen zu geben. Dazu stelle ich diverse praktische Ideen und komplette Gruppenstunden vor, anschließend schwenken wir in die Vorweihnachtszeit und den Jahresabschluss. Denn auch hier laden vielfältige Möglichkeiten dazu ein, jenseits üblicher Traditionen der Seele Raum zu geben für alle Gefühle, die daraus aufsteigen mögen: Die schönen wie auch die bedrückenden, die oft ungenannt bleiben müssen. Und genau daran möchte ich etwas ändern! Wenn Belastendes einen angemessenen Rahmen erhält, kann das Frohe viel authentischer gelebt werden, finde ich.

Viele kostenlose Impulse teile ich auf meiner Website Schatzkiste Seniorenbetreuung.

Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.