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Morgenritual: Mit einem Bibelvers und einem Körpergebet in den Tag starten

Als morgendliches Ritual zum Start in den Tag habe ich zwei Bibelverse herausgesucht und mit einem neuen Körpergebet vervollständigt. Bei einem Körpergebet werden langsam die Sätze eines Gebets gesprochen und mit Bewegungen, die den Inhalt unterstreichen, verbunden.

„So sicher, wie morgens die Sonne aufgeht
und im Herbst und Frühjahr der Regen die Erde tränkt,
so gewiss wird Gott kommen und uns helfen.“

Hosea 6, Vers 3

„Gott spricht:
Dann wird mein Licht eure Dunkelheit vertreiben wie die Morgensonne,
und in kurzer Zeit sind eure Wunden geheilt.
Eure barmherzigen Taten gehen vor euch her,
meine Macht und Herrlichkeit beschließt euren Zug.“

Jesaja 58, Vers 8

Körpergebet am Morgen

Die Sonne geht auf.Beide Arme horizontal nach links strecken, die Handflächen liegen aufeinander. Der rechte Arm hebt sich als Halbkreis vor dem Gesicht und wird nach rechts gestreckt, die Arme bilden eine Waagerechte. So, als Laufe die Sonne über den Himmel
Jetzt stehe ichMit beiden Füßen einmal auftreten,
mit verstrubbelten Haarenmit den Fingern im Haar wühlen,
und zerknautschtem Gesichtmit den Fingern die Wangen kneten.
vor dir.Die Hände weisen auf den Raum vor meinen Füßen.
Du bist daDie Hände strecken sich einem imaginären Gegenüber entgegen
und schaust mich an.Die Hände flach auf die Brust legen –
Du freust dich über mich!Lächeln, strahlen.
Mit dir an meiner SeiteSeitlich eine imaginäre Hand fassen, als stünde dort ein Begleiter –
gehe ich in den Tag.einen großen Schritt nach vorn machen.

 

Wer möchte, kann das kurze Ritual hier kostenlos herunterladen und ausdrucken: Körpergebet am Morgen

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Buchrezension: Lysa Terkeurst über Krisen und Wachstumschancen

„What if disappointment is really the exact appointment your soul needs to radically encounter God?“
„Was, wenn Enttäuschung genau die richtige Anordnung für deine Seele ist, um Gott radikal zu begegnen?“

Krisen:
Keiner will sie, niemand entgeht ihnen.
Krankheiten, die uns umwerfen. Verlust, Beziehungsprobleme, Tod, Arbeitslosigkeit, Traumata – das ganz Programm an Schrecklichkeiten rollt über uns oder unsere Liebsten hinweg. Doch wie überstehen wir sie, gehen gestärkt daraus hervor und finden neue Freude im Leben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Lysa Terkeursts Ratgeber „It’s not supposed to be this way“ („Das sollte auf diese Weise nicht sein“, mein Übersetzungversuch).

„Being lulled into a false sense of security is worse than going through the process of suffering.“
„In einen falschen Sinn für Sicherheit eingelullt zu werden ist schlimmer, als durch den Prozess des Leidens zu gehen.“

„Sometimes to get your life back, you have to face the death of what you thought your life would look like.“
„Um dein Leben zurück zu bekommen, musst du manchmal den Tod von dem, was du dachtest, wie dein Leben aussehen soll, entgegensehen.“

Englische Bücher zu rezensieren finde ich schwierig, weil ich sie in einem ganz anderen Hirnareal verarbeite und speichere als muttersprachliche Inhalte.
So viel kann ich sagen:
Die Inhalte sind ehrlich, authentisch und viele Gedanken (nicht alle) fand ich hilfreich. Die Autorin schrieb den Ratgeber, als sie in Trennung von ihrem Mann lebte, der sie betrogen hatte, und parallel an Brustkrebs erkrankte. Kurz: Herzzerfetzende Emotionen und existenzielle Gesundheitsfragen quälten sie gleichzeitig.
Ihre These ist: Es gäbe schlussendlich keine Lösung dafür, warum Gott diese Krise zulasse, wie er dich hindurch führe und wie am Ende die Knoten entwirrt werden. Aber, eins hält sie immer wieder fest: Gott brumme uns keine Notlagen auf, er lasse sie „nur“ zu. Warum, würde uns in diesem Leben oft nicht deutlich werden – eine erklärende Auflösung hätte auch keine sinnvolle Auswirkung, meint Terkeurst. Es zähle primär, mit Gott unterwegs zu sein, sich voll auf ihn auszurichten und ihm zu vertrauen, statt das aktuelle Chaos kontrollieren zu wollen.

„I am deeply loved by God, even in my most naked form.“
„Ich bin von Gott zutiefst geliebt, sogar in meiner nacktesten Weise.“

Gott nutze diese wirren Zeiten, um uns von unseren menschengemachten Sicherheiten zu lösen und uns zu helfen, noch tiefer in unserer Beziehung zu ihm zu wachsen. Damit er unser Halt sein kann, der durch diese und die nächste Krise trägt, statt auf falsche Sicherheiten zu setzen. Denn unser Wert ergäbe sich nicht aus unserer Leistung, aus unserem ach so geordneten, „normalen“ Leben oder anderen Zielen, denen wir nachjagen. Sondern einzig und allein aus unserer Identität als Gottes Kinder, die wir in turbulenten Zeiten bewusster spüren (können) als im Alltagstrott: Oft ruckeln wir unsere Persönlichkeit wieder zurecht und werden „mehr wir selbst“, wenn wir aus den eingefahrenen Wegen ausscheren müssen. Krisen führen zu innerem Wachstum, die Frage ist nur, wie wir darin Gott folgen und immer mehr als Charakter reifen und „zutiefst wir selbst“ werden.

„Disappointment isn’t proof that God is withholding good things from us. Sometimes it’s his way to lead us Home.“
„Enttäuschung ist kein Beweis dafür, dass Gott uns Gutes vorenthält. Manchmal ist es sein Weg, um uns nach Hause (zu ihm) zu führen.“

„These disappointments we all go through are actually divine appointments to see God do a new ting.“
„Diese Enttäuschungen, durch die wir alle gehen, sind tatsächlich göttliche Berufungen zu sehen, wie Gott etwas Neues (in uns) tut.“

Niemandem machen Krisen Spaß, noch nicht einmal die Aussicht, gereift daraus hervorzugehen. Dennoch: Wer könnte eine Krise abwenden, abkürzen oder wegdiskutieren?

„Feeling the pain is the first step toward healing the pain. The longer we avoid the feeling, the more we delay our healing. We can numb it, ignore it, or pretend it doesn’t exist, but all those options lead  to an eventual breakdown, not a breakthrough.“
„Den Schmerz zu fühlen ist der erste Schritt, um ihn zu heilen. Je länger wir das Gefühl verdrängen, desto mehr verzögern wir unsere Heilung. Wir können es betäuben, es ignorieren oder so tun, als würde es nicht existieren, aber alle diese Möglichkeiten führen uns zu einem endgültigen Zusammenbruch, nicht einem Durchbruch.“

„Surrendering to God isn’t giving in – it’s giving up! Giving up carrying the weight of all that’s too much for us to our God.“
„Alles Gott zu übergeben (sich ihm hingeben, kapitulieren) ist nicht klein beigeben – es ist abgeben! Abgeben, all das Gewicht zu tragen das für uns viel zu schwer ist – an Gott.“

„It’s our choice wether we stay stuck in our hurt or get renewed in our hearts.“
„Es ist unsere Entscheidung, ob wir in unserem Schmerz stecken bleiben oder in unseren Herzen erneuert werden.“

 

Lysa Terkeurst, „It’s not supposed to be this way“, Verlag Thomas Nelson 2018
Alle Übersetzungen stammen von mir

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Gedanken zur Jahreslosung 2023: Du bist ein Gott, der mich sieht.

Die Jahreslosung (der per Los gezogene Spruch aus der Bibel als Jahresmotto) stammt für 2023 aus dem 1. Buch Mose Kapitel 16, Vers 13.
Darin geht es um die Sklavin Hagar, die ausgerechnet dem Stammvater des Volkes Israel gehörte und der, obwohl immer als Patriarch und Vorfahr gefeiert, alles andere als fair mit ihr umging. (Ungewollt) Schwanger von Abraham, der endlich einen Sohn haben wollte, und schlecht behandelt läuft sie weg und trifft in der Wüste auf einen Engel, der ihr Gottes Botschaft überbringt. Zentrale Aussagen des Texts sind „Gott hört mich“ und „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Dabei lesen wir nicht von einem kontrollierenden, bewertenden Blick Gottes – sondern davon, dass Gottes liebevolle Aufmerksamkeit uns auch ins Chaos folgt. Uns findet, wenn wir uns selbst verloren haben. Uns wertschätzt, wenn alle anderen uns ausgenutzt liegen gelassen haben.Ähnlich wie in der Geschichte der Sklavin Hagar fühle mich oft wie Aschenputtel:
Praktisch, wenn ich meine Aufgaben gewissenhaft erledige und für andere nützlich bin – unbeachtet, wenn ich selbst Bedürfnisse habe oder nicht so engagiert bin, wie andere mich für ihre eigenen Ansprüche gern haben wollen.
Oft verhalte ich mich auch Gott gegenüber wie eine Dienerin:
Ständig im Einsatz für das Wohl anderer Menschen; freundlich, geduldig und stets mitfühlend. Ich verliere mich so sehr in meinen Aufgaben und dem, was ich meine, tun zu müssen, dass ich abends wie Aschenputtel staubig, müde und innerlich grau ins Bett wanke. Von dem göttlichen Funken, den ich als seine Tochter in mir trage, ist dann wenig zu finden. Ich kämpfe darum, meinen Wert als Mensch durch Fleiß zu verdienen, statt Gottes Geschenk der unverdienten Liebe anzunehmen.
Dabei hängt bei uns an einer zentralen Bilderwand in der Wohnung dieses Bronzekreuz. Es wurde auf der Grundlage einer Tonskulptur der Diakonisse (Nonne) Dorothea Steigerwald angefertigt: Eine große Hand, in die sich schützend ein Kind birgt – unter dem Motto „Bleib sein Kind“. Die Geborgenheit in Gottes Händen war ihr Hauptthema: „Ich will den Menschen ganz einfach sagen, dass da einer ist, der sie liebt“.

Die Aussage der Skulptur ist nicht „Sei eine fleißige Dienerin“, sondern „Bleib sein KIND.“
Wir alle sind von Anfang an Gottes Kinder gewesen.
„Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich! Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen. Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen.“ aus Psalm 139, die Verse 13-16
Gottes Tochter oder Sohn zu sein, ganz direkt zur Familie Gottes zu gehören, das ist unsere Identität. Wir müssen nicht darum kämpfen, sie wurde uns geschenkt – darum können wir auch Gottes Kind bleiben.

Für das neue Jahr wünsche ich uns (und damit meine ich mich selbst bewusst mit), dass wir immer wieder auf diesen Ausgangspunkt zurückkommen.
Egal, was passiert – dass wir immer wieder in die Mitte unseres Seins zurückkehren und darin Frieden finden: Wir sind Gottes Kinder. Er sieht uns. Seine Augen begleiten uns aufmerksam und liebevoll. Wir sind nie allein.

Und dazu mein aktuelles Lieblingslied: Light of the World – Emanuel
– hier mit Text zum Mitlesen/Mitsingen

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Mut in Krisenzeiten: Die Kontrolle abgeben, statt es allein schaffen zu wollen

Abends war ich mit dem Stand Up Paddle Board unterwegs auf der Alster und schon fast wieder zurück an meinem Lieblingssteg. Ich mag es, entspannt auf dem Board zu sitzen, mich treiben zu lassen und den Moment zu genießen. Plötzlich frischte der Wind auf, trieb mich ein gutes Stück ab und brachte die schlafende Haubentaucherfamilie in der Nähe durch die Wellen zum Tanzen. Sie ließen die Köpfe zwischen die Flügel gesteckt und schlummerten völlig unbeeindruckt weiter.
Nachdem ich mich selbst wieder auf Kurs gebracht hatte, sinnierte ich darüber, dass die Haubentaucher ausgerechnet auf dem Wasser am Sichersten sind. Es ist kalt, nass und ungeschützt, und dennoch schlafen sie auf den Wellen statt einem umgekippten Baumstamm am Ufer oder in einem Gebüsch. Bemerkenswert! Ich würde wohl lieber über Nacht einen Unterschlupf in dichter Vegetation suchen, statt mitten auf dem See zu dümpeln.

Aber im Unterholz könnten die Mutter und ihr Junges von einem Fuchs angegriffen werden, sodass die scheinbar unkontrollierbare Situation auf dem Wasser deutlich vorzuziehen ist. Das erinnerte mich an die Geschichte, wo die Jünger mit Jesus unterwegs auf dem See Genezareth sind und ein schwerer Sturm aufkommt. Jesus schläft völlig entspannt weiter, während die Fischer ausflippen. Als sie ihn wecken und mit ihren Vorwürfen konfrontieren, dass er sie im Stich gelassen hätte, bleibt er ruhig, befiehlt dem Sturm, sich zu legen und erklärt den Männern, dass sie nie in Gefahr waren. Das finde ich schwer zu glauben, denn auch ich kenne Situationen, bei denen mir scheinbar die Wogen über dem Kopf zusammenschlagen und ich mich komplett hilflos fühle. Egal, wie sehr ich nach außen versuche, ruhig zu erscheinen und mich selbst in Geduld zu üben (denn bisher hörte jede beknackte Phase früher oder später auf) – in mir drin tobt dennoch ein Unwetter aus Angst, Frust, Sorgen und Befürchtungen.

Ausgerechnet auf dem Wasser treibend auszuruhen wie ein Haubentaucher ist in solchen Momenten das Letzte, was ich wählen würde. Und doch versichert Gott uns, dass wir bei ihm sicher sind, egal, wie verrückt und gefährlich es aussehen mag. In der größten Unsicherheit versuchen wir, uns noch mehr anzustrengen, noch mehr zu leisten, einen noch besseren Weg zu finden, das alles überschattende Problem zu lösen. Mag sein, dass manches davon hilft, aber unsere innere Unsicherheit besiegen wir damit nicht, die Krankheit werden wir so nicht los und die Angst, die uns im Nacken sitzt, auch nicht. Scheinbar müssen wir noch mehr tun und noch bessere Lösungsstrategien finden, damit dieser schreckliche Zustand aufhört. Tatsächlich kann es, dem äußeren Schein zum Trotz, das Beste sein, uns in Gottes Hände fallen zu lassen und einfach einen Moment aufzuhören, wie besessen zu strampeln. Es wirkt völlig verantwortungslos, die eigenen Anstrengungen zu unterbrechen und etwas so Unproduktives wie „auf Gott warten“ zu probieren. Wenn alles außer Kontrolle zu sein scheint, streben wir nach mehr Sicherheit, indem wir noch aktiver werden, um die Führung zurück zu erlangen.

Aber was ist, wenn wir gar keine Kontrolle haben?
Wenn wir uns selbst nur bis zur Erschöpfung antreiben, um eine Illusion von Kontrolle zu nähren?
Was, wenn in der größten Unsicherheit die Wahrheit am meisten Kraft entfaltet: Dass wir es eben nicht alleine schaffen. Dass unsere Bemühungen mehr Chaos verbreiten, als uns zum Ziel zu führen. Dass unser Leben in letzter Konsequenz nicht in unserer Hand liegt, zumindest dann nicht, wenn wir vor lauter Stress und Krise kaum noch zielgerichtet geradeaus schauen können.
Das Allerletzte, was uns dann sinnvoll vorkommt, ist es, uns ausgerechnet auf dem Wasser treiben zu lassen. Wasser ist schwer fassbar, gefährlich, kalt, hat kraftvolle Strömungen und ist einfach nicht unser Lebensraum. Dennoch verspricht uns Gott, dass er den Überblick bewahrt und dass auch in den unübersichtlichsten Momenten er derjenige ist, der uns durchträgt. Wie das Wasser trägt, ob bei Flaute oder Wellengang. In unsicheren Zeiten kann das Sicherste sein, auf jede Sicherheit zu verzichten und Gott das Ruder in die Hand zu geben.
Das fühlt sich paradox an, so paradox wie ich es finde, dass Haubentaucher freiwillig die gesamte Nacht auf dem See driften, ohne darauf zu achten, wohin sie getrieben werden.

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Vorstellung des Mitmach-Buchs „Wo die Freude wohnt“ im Video

Wer einen Einblick in mein kreatives Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ erhalten möchte, ist herzlich eingeladen, meine Vorstellung auf youtube anzuschauen.
Sehnst du dich auch nach mehr Schwung und Leichtigkeit in deinem Glauben? Wünschst du dir, alten Ballast loszuwerden, Trost zu erfahren, neue Perspektiven zu erkunden und einen frischen, direkten Zugang zu Gott zu finden? Hast du Lust, die Villa der Freude mit all ihren Räumen und den darin versteckten Botschaften zu entdecken?
Dann biete ich dir in meinem Alltagsbegleiter die Möglichkeit, deinen Sehnsüchten praktisch und lustvoll auf die Spur zu kommen: Mit Gedanken, aktiven Impulsen, Körpergebeten, Bibelversen, Raum für Notizen und Ideen für dein ganz normales Leben.
Einen Einblick ins Buch inklusive Inhaltsverzeichnis und einer Leseprobe präsentiere ich hier.

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Wenn dein Leben als ChristIn sich wie in einer engen Sandkiste anfühlt: Gott ruft dich ans endlose Meer

Langjährige ChristInnen geben sich oft mit einer Sandkiste des Glaubens zufrieden:
4 x 4 Meter, in denen alles übersichtlich und sicher ist. Öde, eindimensional, aber dafür berechenbar. Dabei liegen der endlose Sandstrand und die beeindruckendsten Dünenketten der Weltmeere gleich nebenan.
Freiheit, Weite, Abenteuer warten auf dich, wenn du den Mut fasst, aus der Sandkiste heraus zu krabbeln, dich aufzurichten und mutig voran zu gehen. In fremdes Land, in das Gott dich lockt, weil er ein wildes, ungezähmtes Herz hat, das unsere engen Gedankengänge sprengen möchte.

Wenn du deinen Glauben oft eher wie ein Raster aus religiösen Regeln und moralischen Mustern erlebst.
Wenn du im Gottesdienst eher einschläfst als ekstatisch zu tanzen.
Wenn dir die Lieder ausgeleiert und nichtssagend vorkommen und Gottes Wort ungelesen im Regal verstaubt, weil du meinst, es zu kennen und nichts Neues darin entdecken zu können.
Wenn dein Herz leer und grau ist und du Erfüllung im Außen suchst, statt dein Inneres liebevoll-neugierig zu besuchen und Gott in deine ausgewaschene Seele einzuladen, dann kann ich dir nur raten:
Verlass den Sandkasten, in dem du seit Jahren und Jahrzehnten hockst.
Folge Gottes Ruf in die abenteuerliche Weite, die sich in seiner Gegenwart erstreckt. Gib es auf, die alten Formen und Inhalte mit neuem Leben füllen zu wollen. Strecke dich nach dem aus, der dich geschaffen und die Sehnsucht nach mehr in dich gelegt hat. Lass deine spirituellen Wurzeln einfach der Grundstock sein und bitte Gott, mit seiner Hilfe neue Triebe wachsen zu lassen.


Egal, wie lange du meinst, Gott zu kennen – jenseits deiner religiösen Routinen liegen Weltmeere, Inselstaaten und rettende Ufer, die auf Entdeckung warten.
Wenn du nur den Kopf hebst und danach Ausschau hälst.
Wenn du nur den Mut hast, zu realisieren, dass du dich all die Zeit in einer engen Sandkiste befunden hast und damit zufrieden warst.
Wenn du nur dem kindlichen Forschergeist folgst, aus der Hocke ins Stehen kommst und die begrenzte Sandkiste verlässt.
Wenn du darauf vertraust, dass es am endlosen Strand bereits Fußspuren von (noch unbekannten) WegbegleiterInnen gibt, mit denen du das unerhörte Neue teilen kannst.

Wenn du daran glaubst, dass Gott die richtige Botschaft im passenden Moment mit den Wellen an den Strand spülen will und wird:
Wie einen Seestern, einen Bernstein, eine Flaschenpost.

aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Gottesdienst zur Jahreslosung 2022: Downloads für eine interaktive Andacht

Da meine Gottesdienstabläufe mit den SeniorInnen auf diesem Blog sowie meinem Materialfundus für Fachfrauen immer sehr begehrt sind, teile ich heute die Andacht zur Jahreslosung 2022.
Mit dabei: Der gesamte Ablauf inklusive Liedern, einem Körpergebet von mir, Bildbetrachtung, Austauschrunde, Input (Mini-Predigt), Abendmahl und Segen. Ich habe ihn zwar für die Teilnehmenden in einer Senioren-Residenz konzipiert, er eignet sich allerdings auch gut für andere Zielgruppen.

Ablauf der Andacht zur Jahreslosung 2022

Da wir aktuell coronabedingt nicht als Gruppe zusammen singen dürfen, spielte ich Lieder von einer CD ab und ließ die SeniorInnen zum besseren Hörverständnis mitlesen, natürlich schön groß in Schriftgröße 14:

Liedzettel zur Andacht Januar 2022

Als Einstieg bot ich eine Bildbetrachtung an, dazu können die Fotos hier direkt heruntergeladen werden:

Bildbetrachtung Hütten zur Jahreslosung 2022

Zum Austeilen für einen Austausch habe ich für alle Anwesenden Karten gebastelt, oben ist ein schneller Schnappschuss von einigen Beispielen zu sehen. Ich schnitt bunte Motivpappe in vier Karten und klebte jeweils ein Herz darauf. Auf dieses Herz setzte ich einen rechteckigen Papierrest als „Tür“ und malte eine kleine Klinke vorne drauf. Dies sind lauter „Herzenstüren“, die als Verdeutlichung im Gespräch geöffnet und geschlossen werden können, um die Botschaft greifbar zu machen.
Wie sie verwendet werden, steht ebenfalls im ersten Download.

Voraussichtlich Anfang März lieferbar ist endlich mein Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“.
Bis dahin lade ich zum Teilnehmen bei meiner Verlosung ein, hier kann mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ gewonnen werden. Ein Alltagsbegleiter durch die Villa der Freude, in deren Zimmern viele Impulse, Gebete, Aktionen und Raum für eigene Gedanken warten. Die Bibliothek hält wohltuende Wahrheiten bereit, der Garten verlockt dazu, Unkraut heraus zu reißen und gute, neue Gewohnheiten auszuprobieren. Der Baum am Wasser erzählt von tragfähigen Freundschaften, auf dem Parkplatz lösen wir die Bremse und werden alte Blockaden los. Auf dem Dachboden verabschieden wir uns von unseren Sorgen und auf dem Schaukelstuhl auf der Veranda finden wir Trost. Und beim Festmahl der Freude wartet Gott ganz speziell auf uns, seinen Ehrengast. Viele weitere Räume laden zu mehr Lebenslust und Leichtigkeit im Glauben ein.

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Mein Leben als Autorin: Power ohne Pause

Am Dienstag saßen wir in unserer Lektüregruppe zu einem Buch über das Thema „Beten“ zusammen und ich lud am Ende die anwesenden Frauen ein, mithilfe der Verlosung meinen ermutigenden Wandkalender für PflegerInnen und BetreuerInnen an betroffene Frauen weiter zu verschenken. Plötzlich war es sehr still im Wohnzimmer der Gastgeberin, und meine Sitznachbarin meinte: „Ich wusste ja gar nicht… also, das kam nie so direkt rüber, du hast das nicht so gesagt…. aber, du schreibst ja richtig professionell!“ Eine andere meinte: „Ja, wenn du mal richtig Erfolg hast, können wir sagen, wir kannten sie damals schon – “ „-als sie ihre Bücher und Kalender noch an diejenigen, die sie am Nötigsten brauchten, verschenkt hat!“ lachte ich.

Fakt ist, dass es ein wahr gewordener Lebenstraum ist, als Autorin zu arbeiten.
Fakt ist aber auch, dass ich das abends, am Wochenende und an freien Tagen tue und mein dadurch erzieltes Einkommen bisher seeeehr übersichtlich ist. Professionell zu schreiben ist, wie so viele Leidenschaften im Leben, super zeitintensiv, aber nicht lukrativ.
Insbesondere, da ich ja nicht nur Manuskripte schreibe und überarbeite, sondern ständig Mails mit meinen Verlagen austausche. Parallel betreibe ich zwei extra Webseiten, um Interesse sowohl an meinem Konzept „Atemfreude“ als auch an meinen kostenlosen Arbeitsmaterialien für die Seniorenbetreuung zu wecken. Letztlich erhoffe ich mir natürlich, dass nach den kostenfreien Downloads der Fachfrauen meine Bücher gekauft werden. Ob das klappt, keine Ahnung – jedenfalls wollen auch zwei Webseiten (und dieser Blog) regelmäßig mit neuen Inhalten gefüttert werden.
Das passiert ebenso unbezahlt wie die Pressearbeit zu meinen Produkten, die Aufnahme von Videos zur Buchvorstellung für den Buchhandel, das Versenden von Rezensionsexemplaren an Fachleute und 38.000 andere „kleine“ Tätigkeiten, die in Summe wahnsinnig viel Zeit fressen.
Auch, wenn ich mit den Verlagsleuten echt gern maile oder am Telefon schnacke und wir miteinander eine gute Zusammenarbeit pflegen – die Nachrichten wollen alle zeitnah beantwortet werden und meine Rückmeldung muss immer sinnvoll und kompetent sein: Nichts, was ich mal eben im Halbschlaf tue.

Seit ich im Urlaub in Rothéneuf/Saint Malo den Auftakt für mein erstes Fachbuch schrieb, hat sich natürlich meine Arbeitsweise gewandelt. Wer mich heute etwas naiv fragt: „Schreibst du mal wieder ein Buch?“ bekommt unter Garantie die Antwort „Ich schreibe immer ein Buch, die Frage ist nur, welches und wie viele parallel!“
Meist sind es übrigens zwei Manuskripte gleichzeitig, oder ein frisch begonnenes Manuskript und die Überarbeitung eines fast fertigen Buchs, das kurz vor der finalen Abgabe an den Verlag steht.
Während ich früher immer sehr konzeptionell und sachlich an meine Buchprojekte ging, erlebte ich es im Februar diesen Jahres das erste Mal, dass Gott mir aus heiterem Himmel ein Thema vor die Füße warf: Freude. Eigentlich war ich vertraglich verpflichtet, ein anderes Buch zu schreiben, dessen Grundstruktur bereits mehrfach überarbeitet worden war. Stattdessen floss, wie ferngesteuert, in nur wenigen Tagen das Glaubensbuch „Wo die Freude wohnt“ in die Tastatur. War ich bisher eine sehr strukturierte, auf die Methodik fokussierte Autorin, erlebte ich es zum ersten Mal, dass „die Muse“ das Ruder übernahm. Oder, in meinem Fall: Der Heilige Geist, denn das, was wie im Rausch und ohne eine Pause aus meinen Fingern floss, war eine göttliche Botschaft an mich und meine Mitmenschen.
Und während das Buch sich jetzt gerade im Druck befindet, ergriff es mich am vorletzten Tag im Urlaub auf der Nordseeinsel wieder und plötzlich hatte ich den Anfang eines neuen Fadens in der Hand: Band zwei entrollte sich wie von Zauberhand vor meinen Augen. Nur blöd, dass es dafür eigentlich zu früh ist: Kein Verlag möchte einen zweiten Teil haben, solange das ursprüngliche Buch noch nicht einmal im Verkauf ist, geschweigedenn die Umsatzzahlen eintreffen. Aber Gott weiß es besser, wie ich in den letzten 37 Jahren gelernt habe, und so schreibe ich einfach. Mit dem Segen des Verlags, der es zwar reichlich früh findet, aber dem Gedanken gegenüber dennoch offen ist.
Als ich so vor drei Wochen mit dem kleinen Tablet in der Hand in der Ferienwohnung saß, meinte mein Mann: „Was schreibst du denn für eine lange Mail?“ Ich antwortete: „Das wird ein neues Buch.“ Er, völlig unberührt: „Ach so.“

Inzwischen ist es praktisch unmöglich, Freundinnen und Verwandten zu schildern, welches Manuskript ich gerade angefangen, beendet, überarbeitet oder als finales Produkt im Buchhandel habe. Absolut niemand hat den Überblick, außer mir selbst. Über die Artikel für Fachmagazine rede ich schon gar nicht mehr, das würde die Konfusion ins Unendliche steigern. Es reicht völlig, wenn ich zwischendurch als Rednerin auf einer Messe auftrete, als Jurorin für einen Wettbewerb teilnehme oder „auf die Schnelle“ einen kompletten Kalender konzipiere.

Kurz: Ja, ich liebe mein Leben als Autorin, das parallel zu meinem Beruf stattfindet.
Nein, wirklich frei habe ich quasi nie.

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Warum dein Leben wertvoll ist und einen Unterschied für deine Mitmenschen macht

„Es geht alles um Gott.
Es geht alles um sein Königreich, seine Absicht, seinen Namen, seine Pläne, die sich bis in die Ewigkeit ausdehnen. Wir sind alle ein Teil einer weit größeren Geschichte. Wir sind eingeladen, eine Rolle in der einzig wirklichen Wahrheit zu spielen. Das ist eine unglaubliche Ehre.
Was sagt das über dich aus? Es bedeutet, dass du ausgewählt bist. Du bist wertgeschätzt, begehrt. Du bist in Ehren gehalten. Du bist wichtig für Gottes Arbeit in dieser Generation. Es bedeutet, dass er dir etwas sehr Bedeutsames anvertraut hat, ein Teil seines Herzens wird in deinem wiedergespiegelt.

Du bist nach dem Vorbild Gottes gestaltet, und es gibt einen Bereich seiner Identität, der nur dadurch ausgedrückt wird, wer du bist. Niemand von uns kann all das beinhalten, was ihn ausmacht – nur Jesus konnte das – aber du offenbarst ein kleines bißchen von dem, wie Gott ist, auf eine Weise wie niemand sonst.
Deine Gott-großen Lebensträume drehen sich nicht nur darum, seinen Auftrag und seine Pläne Realität werden zu lassen. Sie enthüllen seinen Charakter durch dich. Wer du auf dieser Reise bist, ist genauso wichtig wie das, was du in deinem Leben tust.“

aus: „You’re Made for a God-sized Dream“ von Holley Gerth, Übersetzung von mir

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Das Leben voll ausschöpfen

„Der Gott, der dieses Universum aus dem Ärmel schüttelte,
es mit Galaxien und Sternen füllte, mit Pinguinen und Papageitauchern
– das ist der Gott, der mit herrlicher Sturheit liebt.
Der Gott, neben dessen Macht die Atombombe nichts ist,
hegt zärtliche Gefühle für uns.
Ein Leben in der Liebe Gottes befreit uns von der Umklammerung der Angst.“
Brennan Manning

„Im Augenblick zu leben setzt das grundlegende Vertrauen voraus,
dass das Leben in der Fülle, dass Jesus ja verspricht, nur im Hier und Jetzt erfahrbar ist.
In seinem zerschundenen und gebrochenen Körper hat Jesus deine und meine Sünde getragen,
jeden Verlust, jede seelische Wunde, die nicht heilen will:
Wir sind alle unbedeutende Leute, die Gott berufen und begnadet hat, auf eine bedeutsame Weise zu wirken.“
Brennan Manning