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Lektüre für die Seele: Buch „Glücksformeln aus aller Welt“ von Helen Russell

Zufällig fand ich das Buch „Reise zum Glück. Glücksformeln aus aller Welt“ von Helen Russell, die mir bereits bekannt war: Die englische Journalistin zog nach Dänemark, weil ihr Mann eine Anstellung bei LEGO fand. Über ihr erstes Jahr schrieb sie ein ganz wunderbares Buch, das ich damals hier vorstellte: „Hygg Hygg hurra! Glücklich wie die Dänen“ -großartig und sehr lustig!
Dieser Band ist nicht ganz so überzeugend, eher eine Reise durch  verschiedene Kulturen und die Frage, was für sie Glück ausmacht.
Ich würde es primär als Inspirationsquelle für Gespräche und Gruppenstunden verwenden, im Rahmen eines philosophischen Nachmittags beispielsweise.

Für mich persönlich nehme ich den norwegischen Begriff des „utepils“ mit, den ich zwar vorher schon mal gehört hatte, der aber nicht hängenblieb. „Ute“ bedeutet „draußen“ und „pils“ bleibt „Pils (also Bier)“. „Utepils“ ist das erste Bier im Jahr, das im Freien getrunken wird. Was meistens noch Mengen an Schnee beinhaltet, zusätzlich Sonne und FreundInnen. Später im Jahreslauf ist jedes draußen genossene Bier ein „utepils“. Zwar trinke ich grundsätzlich keinen Alkohol, aber „utepils“ kann ja auch ein privates Synonym für einen Tee auf dem Balkon oder eine Fruchtschorle sein. Allein der Gedanke, sich etwas Leckeres zu Trinken zu gönnen und sich damit bewusst nach draußen zu setzen, ist der ausschlaggebende Wohlfühlmoment.

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst philosophische Nachmittage plant oder Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Über den Wert der Geborgenheit

Wie erlebst du Geborgenheit?
Und wie viel Bedeutung räumst du diesem Bedürfnis ein?
Geborgenheit ist für uns lebenswichtig, in Zeiten wie diesen (zwischen Corona und Wahlkampf) ganz besonders, finde ich. Dabei ist Geborgenheit kein Gefühl, das Aufmerksamkeit sucht oder sich in den Vordergrund spielt: Nichts, was sich in den sozialen Medien finden lässt oder stolz als Erlebnis vom vergangenen Wochenende präsentiert wird.
Geborgenheit ist leise, oft schwer zu fassen, bescheiden.
Nicht willkürlich produzierbar, weder sexy noch kraftvoll – primär etwas, das wir im Rückzug entdecken.
Etwas, das Vertrauen und Loslassen erfordert.
Etwas, das uns geschenkt wird, und nichts, das wir erzwingen können.
Etwas, das vielleicht bieder wirkt, rückständig oder langweilig.
Von außen zumindest.
Dabei spielt sich Geborgenheit rein in unserem Herzen und unserem Körper ab.
Schenkt uns Ruhe. Den Eindruck, angekommen zu sein. Im Moment, bei uns, mit anderen.
Was hat Geborgenheit für dich mit Gott zu tun?

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Warum ich trotz Corona froh und munter bin: Sechs Gründe zum Nachmachen

Meine Kollegin meinte am Dienstag zu mir: „Bei einigen Kolleginnen merkt man, wie die Nerven dünner werden und der Ton rauer. Aber du bist so wie immer!“ Das war hoffentlich als Kompliment gemeint (-;
Bis auf eine gewisse Grundspannung, die mich nicht loslässt, geht es mir zum Glück gut – und ich möchte heute teilen, woran das liegt:

1.) Primär für meine anhaltend gute Laune verantwortlich ist meine Kirchengemeinde. Täglich schickt unser Pastor uns eine Mail mit hilfreichen Tipps und guten Ideen.
Täglich erleben wir die Videobotschaft von ganz unterschiedlichen Personen: Die Chefredakteurin stellt Bücher vor, der Hausmeister nimmt uns mit in die Damentoilette zum Streichen und fragt nach einer coolen Wandfarbe für die Herren-WCs, die Spiele-Fachfrau präsentiert Spiele ohne Material, ein arbeitsloser Vater spricht von seiner Hoffnung… Sehr ermutigend und zur Nachahmung empfohlen!
Gestern war ich von 18:00 bis 19:00 Uhr zum Gebet am Telefon verabredet und stellte im Nachhinein fest, dass ich damit zufällig Teil der 24/7-Gebetswoche geworden bin. In der Gebetswoche versuchen wir, rund um die Uhr sieben Tage lang ununterbrochen zu beten.
Der Gottesdienst im Livestream, der Spaß mit den Jugendlichen live im Internet, die Diskussion über Lebensthemen spontan und auf Zuruf mit zwei Pastoren vor der Kamera: Aktuell teilen wir den Alltag ganz besonders intensiv miteinander.

2.) Momentan lebe ich sehr durchdringend in einer „Nutze den Tag, morgen könnte alles vorbei sein!“-Stimmung.
Gestern brachte ich drei SeniorInnen ein christliches Buch mit, das ich für die jeweilige Dame passend fand. Wenn sie jetzt nicht von Gottes umfassender Liebe hören, wann dann? Mit über 300 SeniorInnen täglich zusammen zu arbeiten und nicht zu wissen, wer von ihnen Corona überlebt, lässt bei mir auch die letzten Hemmungen fallen.
Aus dem gleichen Grund rufe ich bei Personen an, die ich schon seit Jahren aus den Augen verloren habe. Als ich vor zwei Jahren meine Ex-Gemeinde verließ, war das für viele ein Schock. Sich jetzt wieder auf den neusten Stand zu bringen und auszutauschen, wie es uns in unserer Beziehung zu Jesus heute geht, drängt sich momentan geradezu auf.
Also, mutig ans Telefon!

3.) Auch Menschen, mit denen ich weit über ein Jahrzehnt nichts mehr zu tun habe, rücken mir innerlich plötzlich nahe. Selbst, wenn derzeit nur punktuell Austausch stattfindet und auf die Entfernung letztlich oberflächlich bleibt: Für einander zu beten, funktioniert immer und überall und ist die stärkste Kraft, die wir Menschen haben. Niemand kann mir verbieten, einer Person aus meiner Vergangenheit im Gebet Gutes zu wünschen und um Gottes Eingreifen zu flehen.

4.) Meine Abteilung besteht aus vier Frauen, derzeit sind wir krankheitsbedingt zu zweit. Meine verbliebene Kollegin und ich sind sehr friedliebend und fokussiert und bilden damit ein super Team. Obwohl wir aktuell nichts anderes tun können, als das Chaos pragmatisch zu verwalten, bin ich froh, am Arbeitsplatz zu sein und nicht zu Hause bleiben zu müssen. Und ich bin umso glücklicher, mit genau dieser Kollegin die Stellung zu halten, mit der ich so harmonisch und konstruktiv arbeiten kann. Danke, Jesus.

5.) Sonst bin ich zur Arbeit teils mit dem Rad, teils mit dem Bus gefahren. Die Fahrt im Bus habe ich genutzt, um meine Fachbücher voran zu bringen, meinen Englisch-Kurs vorzubereiten oder Ideen für meine Atemfreude festzuhalten. Es war also immer sinnvoll genutzte Zeit, daher habe ich nie groß drüber nachgedacht, den Fahrtweg anders zu verbringen. Um die SeniorInnen zu schützen, fahre ich längst keinen Bus mehr, sondern radle jetzt neun Kilometer zur Arbeit und zurück. Zu Beginn war meine Lust darauf sehr begrenzt, aber mein Mann hat schon länger eine wunderbare Strecke ausgetüftelt, und die neun Kilometer fühlen sich gar nicht sooo lang an.
Zusätzlich merke ich, dass die Corona-bedingte innere Unruhe besonders viel körperliche Bewegung als Kontrapunkt braucht. Also tue ich mir mit dem veränderten Arbeitsweg sogar etwas Gutes – danke, Jesus.

6.) Morgens lasse ich zum Frühstück immer Gute-Laune-Musik laufen, die Gott in den Mittelpunkt stellt. Der ideale Start in den Tag, finde ich, und genieße dieses Ritual momentan besonders. Eine musikalische Entdeckung möchte ich teilen: Eye of the Storm von Ryan Stevenson. Hier meine Übersetzung des ersten Teils des Songtexts:
„Im Auge des Sturms behälst du die Kontrolle. In der Mitte des Krieges beschützt du meine Seele. Du allein bist mein Anker, wenn die Segel zerrissen sind. Deine Liebe umgibt mich im Auge des Sturms. Wenn das solide Fundament unter meinen Füßen wegbricht, ich zwischen dem schwarzem Himmel und meinen roten Augen kaum sehen kann, und wenn ich mich von Freunden und Familie allein gelassen fühle, höre ich den Regen, der mich daran erinnert: Im Auge des Sturms behälst du die Kontrolle.“

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Augen auf beim Männerkauf: Wen wir heiraten, bestimmt über das weitere Leben

„Augen auf beim Männerkauf“: Den Spruch zum Autokauf können wir wunderbar für die Partnerwahl umwandeln, finde ich. Denn der Mann (oder die Frau), den wir wählen, bestimmt darüber, welches Leben wir leben. Gemeinsam werden wir Entscheidungen fällen, Gewohnheiten entwickeln, unsere Prioritäten setzen. Mit wem wir zusammen ziehen, sollte also nicht nur eine Gefühlsentscheidung sein, weil das Gegenüber unseren Humor teilt, leidenschaftlich im Bett ist oder Geborgenheit bietet. Das mag für den Moment wahr und passend sein, aber was ist, wenn die Jahre ins Land gehen und wir uns plötzlich fragen, warum unser Leben ist, wie es ist?
Warum sind wir ständig knapp bei Kasse, obwohl beide gut verdienen?
Warum lasse ich als Frau plötzlich die Verhütung schleifen, obwohl ich nie Kinder wollte (oder warum bin ich plötzlich schwanger, obwohl ich nie Kinder wollte)?
Warum redet mein Partner dauernd vom Hauskauf, während ich eigentlich örtlich ungebunden bleiben und berufliche Experimente wagen wollte?
Warum sitzen wir seit 13 Jahren im tiefsten Schwarzwald fest, obwohl ich von einem unkonventionellen Leben in einer Kommune auf Rügen geträumt habe?
Ja, warum?


Weil Partnerschaft aus Billionen winziger Entscheidungen besteht.
Diese oft unbewussten Entscheidungen prägen uns und bestimmen, was wir essen, wo wir arbeiten, wie wir mit unserem Geld umgehen, wie wir unseren Körper behandeln, mit wem wir befreundet sind, wohin wir reisen und so weiter. Es sind schier unendliche Entscheidungen, die wir nebenher treffen, aus denen langfristig ein gemeinsames Leben als Paar besteht. Das wenigste davon absichtlich, aber: Provisorien halten oft am Längsten, wie eine Freundin kürzlich meinte.
Und plötzlich sitzen wir mit drei Kindern, Dackel und Ehemann hochverschuldet in einem Eigenheim im Schwarzwald und helfen ehrenamtlich bei Wandertagen und Bastelnachmittagen. Stattdessen dachten wir irgendwann mit 22 Jahren, wir würden nach dem Examen in verschiedenen Ländern weltweit erste Berufserfahrungen sammeln, um danach eine eigene Firma zu gründen. Oder auf Rügen in einer Kommune leben und Permakultur betreiben. Oder in der Großstadt geschäftsführende Partnerin in einer Medienagentur sein.
Nix internationale Erfahrungen, freie Liebe oder Karriere: Stattdessen sitzen wir in einem traditionellen Alltag im dörflichen Schwarzwald fest und fragen uns, ob dieser dickköpfige Macho an unserer Seite immer schon so war. War der nicht mal lässiger, intelligenter, spontaner und liebevoller? Oder haben wir diesen patriotischen, patriarchalischen „Ich habe Recht, und so machen wir das“-Anspruch früher einfach als tatkräftig und selbstsicher wahrgenommen?

Ich wundere mich oft, wie schnell Frauen in meinem Umfeld mit einem neuen Partner zusammen ziehen, während ich schon aus der Entfernung heftiges Bauchweh bekomme. Meist halten die Beziehungen nicht, obwohl so manche Frau krampfhaft schwanger werden will oder andere Großprojekte anfängt, um der Partnerschaft einen Basis und Gültigkeit zu geben.
Manchmal bekomme ich auch Bauchweh, weil ich sehe, wie ernst es dem Mann ist und denke: „Schätzelein, der wird in Kürze mit einem Verlobungsring vor dir stehen und ein eindeutiges JA erwarten. Ist dir das klar? Und willst du das? Vor allem: Willst du das die nächsten Jahrzehnte lang? So, wir der heute drauf ist, wird er voraussichtlich bis zum Lebensende drauf sein. Und was heute sexy ist, ist in zehn Jahren oft nur noch nervig. Willst du das bis zur letzten Konsequenz?“
Denn seine Einstellungen, seine Entscheidungen und seine Gewohnheiten werden dein Leben prägen. Egal, ob er dir gegenüber sanftmütig, gleichberechtigt oder dominant auftritt: Der ist so, der ändert sich nur marginal. What you see is what you get. Du bist ja auch so, wie du bist, und wirst nicht plötzlich eine ganz andere.
Also, Augen auf beim Männerkauf, denn damit legst du deine Zukunft fest. Umso mehr, wenn du nicht weißt, was du dir selbst von deiner Zukunft wünschst.

Besonders schön ist es, festzustellen, dass mein Ehemann und ich im Laufe der Jahre sowohl unbewusst als auch absichtlich aufeinander zu wachsen. Dass wir neue Perspektiven entdecken und unbekanntes Terrain erobern, weil es Freude macht, sich gemeinsam zu verändern und den Lebensweg miteinander zu gestalten. Und niemand unglücklich im Schwarzwald festsitzt. 😉

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Das perfekte Leben inklusive Bewertung des eigenen Erfolgs

Mit einer Freundin unterhielt ich mich vor Kurzem darüber, wie konventionell die meisten Lebenswege sind, auch wenn diese Gesellschaft so tut, als wären wir alle wahnsinnig individuell. Anlass des Themas war, dass ihre gemütlich am Kaffeetisch sitzenden Freundinnen nicht verstehen konnten, warum ich nebenan im Wohnzimmer fröhlich eine Kinderparty durchführte und „dennoch“ keine eigenen Kinder haben möchte. (Kurze Randbemerkung: Wäre ich eine karrieregeile, kaufsüchtige Rechtsanwältin und jede zweite Woche auf Reisen, wäre die Verwunderung angesichts des „fehlenden“ Kinderwunschs wahrscheinlich geringer.)

Meine Freundin zählte auf (und zitierte damit Meinungen anderer), was wir in unserem Alter bereits erreicht haben sollten oder gerade als Ziel haben sollten, um gut da zu stehen:

Studium erfolgreich absolviert, eine gewisse Position im Beruf erreicht oder zumindest längere Berufserfahrung gesammelt haben (am besten inklusive Auslandserfahrungen), PartnerIn erfolgreich gefunden und geehelicht (sexuelle Orientierung inzwischen egal), Kinder vorhanden oder dank modernster Technik so gut wie angefertigt, Eigentumswohnung gekauft oder Eigenheim gebaut oder ZUMINDEST damit in Planung.
Von Urlauben an den passenden Orten, Wochenenden in den richtigen Locations und einem total individuellen Kleidungs- und Einrichtungsstil gar nicht zu reden.
Erlaubt ist, hier gewisse Prioritäten zu setzen, aber bitte nicht in dem Maße, dass das Gesamtkunstwerk darunter leidet.
Und, wo stehst du so?
Alle für dein Alter nötigen Erfolge und Ergebnisse erreicht, gekauft, präpariert?
Nicht?

„Du, ich weiß ja nicht, ob du schon beim Online-Dating angemeldet bist, aber das hat heute wirklich nichts Anrüchiges mehr. Und ab einem gewissen Alter, naja, muss man sich bei der Partnersuche eben mehr bemühen und nicht so schnell aufgeben. Du findest schon noch jemanden, es erfordert nur entsprechenden Einsatz!
Nicht?
Du bist auch ohne PartnerIn glücklich?

Najaaaa, das mit dem Double-Income-No-Kids läuft bei euch echt gut, aber du wirst sehen, irgendwann erwischt es dich auch und -zack- läufst du völlig selig zum Schwangeren-Yoga, versprochen.
Nicht?
Du bist
nur als Paar zufrieden?

Hey, deinen Mut finde ich wirklich bewundernswert, dass du so gar nicht in deinem angestammten Beruf arbeitest, und das trotz der Ausbildungskosten. Aber solltest du nicht dennoch langsam etwas Bleibendes anvisieren, statt von einem Projekt zum anderen zu leben?
Nicht?
Du magst das so?

Ehrlich, eure WG ist cool, aber nervt es dich nicht so langsam, nie deine Ruhe zu haben und ständig diskutieren zu müssen? Mehr als (nur) ein Zimmer für dich wäre doch absolut angemessen, oder?! Aus dem Alter sind wir längst raus, mit anderen zusammen zu wohnen…
Nicht?
Du lebst gern auf diese Weise?

Wie, ihr habt kein Auto? Ach ja, Car-Sharing, braucht man ja auch in Hamburg nicht, ein eigenes Auto – allein der Parkplatzstress… Wie, kein Car-Sharing? Fährst du dann Bus? Fahrrad? Nur Fahrrad, auch zum Einkaufen? Das passt doch alles gar nicht – und im Urlaub? Wie fahrt ihr denn in Urlaub? Da braucht ihr doch wenigstens einen Mietwagen!
Nicht?
Du strampelst lieber?

Jaa, bei „Sportspaß“ war ich auch mal, aber ehrlich, wenn du erstmal das „Meridian Spa“ kennen gelernt hast, genießt du den Wellness-Faktor. Und ein Personal-Trainer geht einfach so viel besser auf dich ein als diese x-beliebigen Gruppenkurse, da spürst du den Unterschied sofort!
Nicht?
Du bist glücklich mit der 08/15-Variante?

Unter uns, Second-Hand-Klamotten sind ja sooo gut für die Umwelt und all die Pestizide haben andere Leute in ihren Waschmaschinen rausgespült, aber findest du das auf Dauer nicht doch ein bißchen, äh, also, naja, unangemessen? Grade so im Job, das fällt doch auf…?
Nicht?
Du lebst ohne den aktuellen Trend?“

Unser wahnsinnig modernes Leben, in dem JedeR alle Wahlmöglichkeiten dieser Welt hat und keinerlei Konventionen einzuhalten sind, zeigt sich in den Lebensläufen sowie deren Stationen doch auffällig ähnlich. Sogar weitestgehend gleich, von gewissen Details bezüglich Kleidungsstil und Urlaubsorten abgesehen.
Fragt sich, wo die viel beschworene Freiheit gelebt wird und jedeR nach ihrer/seiner Façon glücklich werden kann? Am Besten ohne das Gerede im Bekanntenkreis beim aktuellen Wer-ist-wie-toll-und-wer-macht-alles-richtig-Vergleich zu Gunsten von echter Freundschaft und tatsächlicher Akzeptanz von „ungewöhnlichen“ Lebenswegen. Ist das möglich?

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Buchrezension: „Das Geschlechterparadox“ von Susan Pinker

Auf Zanzibar entdeckte ich in unserem kleinen, luxuriösen Strand-Resort am vorletzten Tag das Bücherregal, dessen Fund mich gut unterhielt und geistig rege hielt. Wer auch immer das Buch „Das Geschlechterparadox. Über begabte Mädchen, schwierige Jungs und den wahren Unterschied zwischen Männern und Frauen“ von Susan Pinker gelesen und dort für andere Gäste deponiert hat – es begleitete mich zum Strand und auf dem langen Rückflug.
Normalerweise schreibe ich nur über Bücher, die ich (fast) ohne Wenn und Aber empfehlen kann. Dies trifft auf den vorliegenden Band nicht zu, dennoch möchte ich mich damit auseinandersetzen.
Kurz gefasst stammt Susan Pinker aus der gleichen Familie, zu der Steven Pinker gehört – letzterer ist jeder Linguistin, Logopädin und vielleicht auch Pädagogin ein Begriff. Sie ist Psychologin und Journalistin und beschreibt sich als eine Feministin der 70er und 80er Jahre. Sie habe an die Gleichheit der Geschlechter geglaubt, bis sie festgestellt habe, dass Frauen und Männer in ihrer Genetik und Biologie fundamental unterschiedlich seien und letztendlich völlig verschiedene Lebensziele hätten, was als Folgerung darin münde, dass Männer Karriere machten und Frauen nicht. Weil Frauen nicht wollten. Oder weil sie es versuchten, schafften und dann auf dem Höhepunkt oder kurz vor dem Zenit ihres Erfolgs „etwas Sinnvolles, Soziales“ tun würden oder einfach bei ihren Kindern zu Hause sein wollen.
Elendig lange Kapitel über die Auswirkungen des bereits im Fötus wirkende Testosteron sowie die beispielhaft für das Männliche stehenden Asperger-Autisten haben mich sehr ermüdet und genervt. Dass die Dame in die gleiche Posaune bläst wie Luann Brizendine mit ihrer Denkweise über die deterministischen Auswirkungen des Körpers auf den Geist ist unübersehbar.
Doch so sehr es mich fuchsig macht, wenn eine Dame sich als Feministin darstellt, um dann zu erzählen, dass Frauen ein gemütliches Familienleben der harten Karriere vorziehen und es aufgrund ihrer Biologie auch einfach das Schlauste für sie ist: Manches hat mich zum Nachdenken gebracht.
Ich bin zutiefst der Überzeugung, dass es die viel zitierte gläserne Decke gibt, dass nach wie vor viele Männer durch Beziehungen und Gefälligkeiten Karriere machen und dass Frauen auf bestimmten Posten einfach nicht erwünscht sind. Ja, ich bin für die Quote. Völlig egal, was die Männer davon halten: Wer weiß und männlich ist, hatte mit seinen Geschlechtsgenossen so viele Jahrtausende das Ruder in der Hand, dass sie keinerlei Grund zur Beschwerde haben – weder sachlich noch emotional auf Bild-Zeitungs-Niveau.
Von daher stimme ich der Kernaussage des Buches, dass Frauen überall umfassend gefördert würden, die Männer überholten und dann im Laufe der Karriere ausstiegen, um „etwas Sinnvolles, Soziales“ zu machen, nicht zu. Es gibt hinreichend Frauen, die mehr Einfluss nehmen möchten, was ihnen bisher verwehrt bleibt; und die weit und breit keinen Mentor und keine Mentorin haben, die ihnen den Weg ins Eckbüro ebnen.

Dennoch stimmt es mich nachdenklich, dass eine der Thesen stimmt:
Männer suchen sich Jobs, die Geld und Aufstieg verheißen,
Frauen suchen sich Jobs, die erfüllend sind und auch in Teilzeit machbar.
Kurz: Männer arbeiten in Industrie und Wirtschaft, sitzen viel im Büro und verdienen viel, Frauen arbeiten eher für soziale oder staatliche Träger sowie unbezahlt für Kinder und zu pflegende Angehörige und verdienen wenig.
Das ist bedauerlicherweise eine Tatsache, egal wie blöd die sonstigen Thesen der Autorin sind. Nun behauptet sie, dass es daran läge, dass Männer einen klaren Plan in Bezug auf ihre Tätigkeit und ihr Vorankommen hätten und Frauen keine oder nur diffuse Vorstellungen von ihrer Arbeit und ihrer Zukunft. – Was dadurch unterstützt wird, dass es die Frauen sind, die für die Kinder beruflich pausieren und für die zu pflegenden Angehörigen später ebenfalls. Das bedeutet, dass vorrangig Frauen Teilzeit arbeiten, wodurch sie bezüglich des Einkommens und der Karriere weiterhin im Rückstand sind und diesen nur selten aufholen können.
Frauen handeln in ihren Entscheidungen, die ihre Arbeit betreffen, flexibler:
Sie wechseln die Arbeitsstelle, wenn es ihnen keine Freude mehr macht, wenn sie ihre Aufgaben als sinnlos empfinden, wenn sie moralisch nicht den Praktiken des Arbeitsgebers zustimmen oder wenn sie sich um die Familie (Babies, Kinder und Senioren) kümmern möchten. Damit ist klar, dass gerade Lebensläufe und strategischer Aufstieg in die höchste Chefetage selten entstehen.
Traurig für die geringe Zahl der Frauen in hohen Positionen, wo Entscheidungen für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik fallen, aber wahr.

Nun stellt sich die Frage:
Warum hat mein Mann einen technischen, gut bezahlten Beruf, und ich bin unterbezahlte Logopädin?
Klar, weil er der mathematisch Begabte ist und ich die sprachlich Begabte.
Weil Tätigkeiten, die vorrangig von Männern ausgeübt werden, weiterhin bedeutend besser bezahlt werden als Tätigkeiten, die vorrangig von Frauen ausgeübt werden.
Pilot, Architekt, Jurist – Pädagogin, Arzthelferin, Friseurin.
Mir fällt etwas auf – das Gefälle.
Leider können wir nicht feststellen, was Ursprung und was Folge ist:
Mögen Frauen schlecht bezahlte Berufe so gern, weil sie sozial und kreativ sind,
oder sind soziale und kreative Berufe schlecht bezahlt, weil sie vorrangig von teilzeitarbeitenden und genügsamen Frauen ausgeübt werden?
So oder so gibt es eine klare Verteilung, welche Berufe von welchem Geschlecht ergriffen werden, sowie welches Geschlecht Vollzeit arbeitet und welches von einer Teilzeit-Stelle in die nächste rutscht.
Bedauerlicherweise sehe ich nicht, dass sich das langfristig ändert.
Ganz ehrlich, selbst wenn meine Ehre als Feministin auf dem Spiel steht – ich habe trotzdem keine Lust auf MINT. Und ob ich Karriere machen wollte, wenn ich könnte?
Mehr Geld möchte ich haben, um endlich angemessen honoriert statt mit Peanuts abgespeist zu werden. Mehr Einflussnahme und Gestaltungsmöglichkeiten, die nicht automatisch unbezahlt und damit „ehrenamtlich“ laufen, auch. Aber Aufsteigen, um schließlich in gehobener Verwaltungsposition zu sitzen? Das sieht für mich nach keiner Verbesserung aus.

An dieser Stelle halte ich die Frage fest, ob eine klassische Karriere überhaupt erstrebenswert ist.
Viele Frauen finden es ja offensichtlich nicht, sonst würden sie nicht Floristin oder Hebamme werden. Dennoch gibt es genug Frauen, die beruflich aufsteigen wollen und von der Möglichkeit eines erfolgreichen Lebenslaufs hin zu einer einflussreichen Position von den Entscheidungsträgern abgehalten werden.
Davon unabhängig habe ich in meiner Generation den Eindruck, dass Männer ebenfalls keine Lust auf Karriere haben – und auf den Trichter ist Susan Pinker noch nicht gekommen. In ihrem Buch wollen Männer aufsteigen und Frauen sinnerfüllt leben – in meiner Generation hat kaum Jemand Pläne, die weiter als ein paar Jahre gehen. Teilzeit wird inzwischen auch von Männern gewünscht, um mehr Raum für persönliche Interessen zu haben. Start-Ups funktionieren ebenfalls nur, wenn Menschen Ideen umsetzen und dafür ihr festes Gehalt riskieren – ein Merkmal unserer Generation bei beiden Geschlechtern. Dass Familienarbeit geteilt wird, spricht sich bei den jüngeren Männern langsam herum – viel zu langsam für eine wirkliche Revolution gegen alte Rollenbilder, aber immerhin, es ist (gemäääächlich) im Fluss. „Spaß haben und die eigenen Tätigkeiten als sinnvoll erleben“ zählt längst auch für Männer, und das jenseits von Strip-Club-Besuchen der Mittfünfziger Chefriege.

Die Generation Y gilt als vergleichsweise gut ausgebildet, oft mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss.[2] Sie zeichnet sich durch eine technologieaffine Lebensweise aus, da es sich um die erste Generation handelt, die größtenteils in einem Umfeld von Internet und mobiler Kommunikation aufgewachsen ist.[3] Sie arbeitet lieber in virtuellen Teams als in tiefen Hierarchien. Anstelle von Status und Prestige rücken die Freude an der Arbeit sowie die Sinnsuche ins Zentrum. Mehr Freiräume, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, sowie mehr Zeit für Familie und Freizeit sind zentrale Forderungen der Generation Y: Sie will nicht mehr dem Beruf alles unterordnen, sondern fordert eine Balance zwischen Beruf und Freizeit. Nicht erst nach der Arbeit beginnt für die Generation Y der Spaß, sondern sie möchte schon während der Arbeit glücklich sein – durch einen Job, der ihnen einen Sinn bietet. Sie verkörpert einen Wertewandel, der auf gesellschaftlicher Ebene bereits stattfindet, den die jungen Beschäftigten nun aber auch in die Berufswelt tragen.

Wikipedia, 13.07.2014,  20.44 Uhr

In meinen Ohren klingt es so, als seien sich die Geschlechter meiner Generation an dieser Stelle sehr einig: Das wäre uns allen in Hinblick auf den gesellschaftlichen Wandel sehr zu wünschen.

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Buchempfehlung: „Beten – ein Selbstversuch“ von Klaus Douglass

Der Klappentext:
„Lieber Gott, dasselbe wie gestern. Amen.“
Beten – eine mühselige und eintönige Angelegenheit. So empfinden es viele Menschen. Kein Wunder: Es ist ja auch nicht ganz einfach, sich mit einem Wesen zu unterhalten, das man weder sehen noch hören, noch anfassen kann. Doch Beten kann viel spannender sein, als viele ahnen.
„Durch das Beten öffnen wir uns für die Nähe Gottes. Und je vielfältiger unser Gebet ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, etwas von seinen „Signalen“ aufzufangen. Beten macht uns empfänglicher für die Gegenwart Gottes in unserem Leben. Und die ist ermutigend, stärkend, heilsam, inspirierend und tröstend.“ Klaus Douglass

Ich kaufe selten Bücher.
Die meisten leihe ich mir in der Bücherhalle (der Hamburger Begriff für „Bibliothek“) aus, gelegentlich entdecke ich eins im Antiquariat. Viele Bücher gehen durch meine Hände und verlassen mich wieder, und das finde ich völlig in Ordnung so (Meine Bücherregale sind trotzdem reich gefüllt, aber das nur am Rande).
Da die Bücherhallen keine christliche Literatur verleihen, verirrt sich sehr selten Literatur zu Themen des Glaubens in mein Zuhause – schließlich bin ich als Abonnentin der Zeitschrift „AufAtmen“ auch gut mit Themen der Spiritualität und Theologie versorgt. In diesem Fall sprach mich eine Rezension in der „AufAtmen“ so an, dass ich das Buch „Beten – ein Selbstversuch“ in der örtlichen Buchhandlung bestellte. Meist kaufe ich keine Bücher auf Verdacht, erst Recht keine christlichen, weil ich stets amerikanischen Blödsinn erwarte (der leider auch bei Christen den Buchmarkt beherrscht). So viel zu meiner Haltung „Ich kaufe keine Bücher – nur ausnahmsweise.“
In diesem Fall bin ich sehr, sehr froh, diesen Selbstversuch besorgt zu haben:
Das Buch ist tiefgehend, handfest, pragmatisch, fantasievoll, insprierend, lustig, nachdenklich und zielführend.
Ja, es macht Lust auf’s Beten.
Ja, es zeigt konkret, wie ich beten kann.
Der Autor testet fünfzig Tage lang jeweils eine Art zu beten.
Dabei reicht die Spanne von einer katholischen Wallfahrt über das Schreiben eines eigenen Rachepsalms, tanzendes Gebet, das Malen einer Ikone bis zum Übernachten in einer dunklen, alten Kirche. Der Autor besucht aus Neugier einen russisch-orthodoxen Gottesdienst, probiert die „Perlen des Lebens“ (auch Perlen des Glaubens genannt) aus und versucht immer wieder, das Gebet in den Alltag zu integrieren und Beten und Arbeiten zusammen zu bringen.
Da das Buch ähnlich einem Tagebuch geschrieben ist, ist es gleichzeitig ehrlich und subjektiv. Weil Beten eine sehr persönliche Angelegenheit ist, finde ich diese Herangehensweise sehr passend: Niemand kann ein Lehrbuch über das Beten schreiben, da das Gebet die gelebte Beziehung zu Gott darstellt – und die ist zwischen jeder Person und Gott unterschiedlich. So erlebte ich das Buch nah am Leben und nah am Alltag, was das Umsetzen und Nachahmen mancher Ideen sehr erleichtert.
Jeden Morgen habe ich mich auf ein neues Kapitel während des Frühstücks gefreut und fand es wirklich schade, als das Buch sich dem Ende zuneigte.
Auch im Hauskreis fand der Schreibstil und Humor des Autors Anklang.

Kurz: Wer sich dem Glauben annährt und in die „Praxis“ einsteigen will, sollte sich dieses empfehlenswerte Buch ebenso anschaffen wie diejenigen, die schon seit Jahr(zehnt)en glauben und frischen Wind in ihrer Beziehung zu Gott erleben wollen.

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Männer und Glaube. Männer und Gottesdienst. Eine schwierige Kombination?

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „AufAtmen“ hat als Schwerpunkt das Thema „Männerglaube“.
Die Autoren beleuchten, warum außerhalb von Vorstand und Renovierungsarbeiten so wenig Männer in der Kirche unterwegs sind – warum sind unsere Gottesdienste und unsere Freizeit-Angebote so intellektuell und einfühlsam, dass Männer damit oft wenig anfangen können? Warum gibt es im Bereich der Jugendreisen Kanu-Abenteuer en masse, aber für Männer maximal öde Gesprächskreise?

Einige Zitate aus der Ausgabe:
„Es müsste mehr klare Vision in der Kirche sein, eine konkrete Orientierung, wozu denn überhaupt Kirche da ist. Zudem haben es die meisten Männer gern, wenn sie ganz konkrete Projekte oder Ziele „in Angriff nehmen“ können. Sie wollen etwas bewegen. Sie wollen es auch in der Regel auf jeweils ihre Weise leidenschaftlich, kämpferisch und mutig tun. Eine Gemeinde, in der man zusammenhockt, weil man sich lieb hat, aber sonst nichts weiter geschieht, trägt für viele meiner Artgenossen in sich den Keim der Langeweile. Romantik ist bei 75% der Männer nicht die primäre Ausdrucksweise des Lebens. Das sollte man auch beim Liedgut bedenken.“
Dr. Heinrich Christian Rust, Pastor

„Mir scheint: So wie Männer Beziehungen auf ihre Art gestalten, gibt es auch eine männliche Art zu glauben. (…) Ein türkischer Kollege brachte es auf den Punkt. Als ich mich mit einer Kollegin darüber austauschte, weshalb unsere Söhne so ungern in den Gottesdienst gehen, sagte er scherzhaft: „Was ihr ihnen bietet, ist nicht attraktiv für sie. Schickt sie zu uns. Wir gehen nach dem Freitagsgebet auf die Straße und protestieren oder stürmen Botschaften. Das wird sie mehr begeistern als eure langweiligen Gottesdienste.“
Was er so scherzhaft und karikierend sagte, hinterfragt unsere Gemeinden und Angebote für Männer treffend. Bibelarbeiten und Gesprächskreise sind nicht jedermanns Sache. (…)
Ich glaube, dass Gott mir die Gaben des Mutes, der Kreativität und der Ausdauer gegeben hat. In den vorgegebenen Fahrrinnen des Alltags aber erlebe ich diese Gaben kaum. Ich bin mir ihrer nicht mehr sicher. In einer verlassenen Gegend im Regen stehend, ohne zu wissen, wo und wie es weitergehen kann, bestätigt er diese Gaben und hilft mir, sie auch dann einzusetzen, wenn im Alltag Dinge anders laufen als geplant.“
Jürgen Deuerlein, Ingenieur

„Eine wichtige Bedeutung hat auch das Bier. Ich will es zwar nicht theologisch überhöhen und die Freunde vom Blauen Kreuz mögen mir verzeihen: Fast alle Männer gaben zu, dass sie die Ausschreibung (Donauradtour für Pilger und Bierliebhaber) ohne den „Bier-Faktor“ zu langweilig gefunden hätten. Die verschiedenen Klosterbrauereien waren am Abend ein Muss. Keiner hat sich betrunken – aber der zungenlösende Einfluss des Bieres beflügelte die offenen und intensiven Gespräche. Da frage ich doch mal provozierend, ob es gegen das Schaffen einer guten Gruppen- und Gesprächsatmosphäre für Männer unter Zuhilfenahme von Bier irgendwelche praktisch-theologischen Bedenken gibt? Für roten Tee kann ich einen positiven Einfluss auf das Gesprächsverhalten von Männern jedenfalls eindeutig ausschließen.“
Stefan Pahl, Pfarrer