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Buchempfehlung: Wie du mit Gott deinen Lebenstraum erfüllst

Wenn du dich danach sehnst, deinen Lebenstraum Realität werden zu lassen und Gottes Auftrag für deine Zeit auf der Erde zu folgen: Holley Gerths Ratgeber „You’re made for a God-Sized Dream“ ist das Passende für dich. Ganz besonders dann, wenn du aus deinem Umfeld bisher vorrangig Gegenwind gespürt hast und für deine Träume ausgelacht wurdest.
Holley benennt die Lügen, die uns von unserer Vision abhalten wollen: Dass träumen egoistisch sei, dass du es nicht schaffen könntest, dass es für dein Alter zu spät sei, dass du den Traum nicht verdienen würdest oder dass dir die Zeit fehle. Alles Lügen, die dich klein halten und Veränderungen unmöglich machen wollen.

Du hast einen Gott-großen Traum, …
… wenn er zu deinen Stärken und Talenten passt
… wenn deine Erfahrungen und Fähigkeiten dich darauf vorbereitet haben
… wenn er dich immer wieder gedanklich einholt, wenn du an nichts anderes denken kannst
… wenn du wahnsinnig verängstigt bist, wie du das schaffen sollst
… wenn andere dich für verrückt halten und deinen Traum abwerten
… wenn er größer als du ist und wenn darin nicht dein Erfolg zählt, sondern Gottes Segen für diese Welt
… wenn er thematisch zu Gottes Wort passt und mit den Aussagen der Bibel übereinstimmt
… wenn die Erreichung des Traums härter ist, als du je gedacht hast
…. wenn er dich zur Freude leitet und eine tiefe Zufriedenheit schenkt

Niemand hat das Recht, sich über das lustig zu machen, was Gott in dich hinein gelegt hat.
Niemand hat das Recht, deine Identität und Gottes Auftrag an dich für diese Welt anzuzweifeln.
Niemand hat das Recht, dich zu entmutigen.

Groß zu träumen ist kein Grund, sich von anderen beschämen zu lassen.
Groß zu träumen ist ein Grund, um stolz zu sein!

Wie du erkennst, welchen Sinn dein Leben hat und wozu du ganz allein ausgewählt bist, während du auf dieser Erde unterwegs bist, erklärt Holley klar und anschaulich. Sie ermutigt und unterstützt, stellt hilfreiche Fragen und vermittelt ganz viel Rückhalt: All das, was wir sonst selten erleben.
Anhand vieler Impulse und einem Aufgabenblatt am Ende jedes Kapitels lässt sich der Inhalt gut in den Alltag übertragen.
Und selbst, wenn du das Buch nur liest, um getröstet zu werden und neuen Mut zu schöpfen: Schon dafür hat es sich gelohnt!
Dass das Buch nur auf Englisch vorliegt, ist schade, es lässt sich aber dennoch flüssig lesen.

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Wenn Gott aus den Scherben unseres Lebens etwas Wunderschönes entstehen lässt

Seit sechs Jahren arbeite ich nicht mehr als Logopädin und habe es nie bereut noch vermisst.
Dennoch ist in unserem Keller ein kompletter Therapieraum eingelagert und drei Umzugskisten voller Ordner mit Therapiematerial standen im Regal gestapelt. Bis mich plötzlich die Wegwerf-Wut packte und ich im Keller alle meine selbst konzipierten Arbeitsblätter aus den Ordnern nahm, Klarsichtfolien aussortierte und am Ende alles ins Altpapier warf.
Meine 160 kostenlosen Unterrichtskonzepte, die auf madoo.net herunter geladen werden können, sind nur ein winziger Bruchteil dessen, was ich in neun Jahren Logopädie entwickelt hatte. Alle Arbeitsblätter, die ich in Handarbeit erstellt und nur analog in Ordnern gesammelt hatte, liegen nun unwiederbringlich in der Tonne.
Ich habe sie sechs Jahre lang nicht vermisst, möchte nie wieder als Logopädin arbeiten, und nun mussten sie mit Herzklopfen endgültig gehen.
Wir wünschen uns einen reibungslosen Alltag mit einem glatten Lebenslauf, der erfolgreich und zielgerichtet aussieht.
Es soll kontinuierlich bergauf gehen, wir wollen Erfahrungen, professionelle Entwicklung und Gehaltsklassen sammeln. Nebenher soll unser Privatleben glücklich und erfüllt sein und wir wollen dem Bild einer heilen Familie entsprechen.
Stattdessen sieht unser Leben oft aus wie das Mosaik-Kreuz:
Auf den Boden gekracht, zersplittert, zusammen geflickt.
Angefangen, weg geworfen, neu begonnen.
Wir laufen im Kreis, bleiben jahrelang verunsichert sitzen, brechen dann im Zickzack aus. Oder entscheiden uns für ein möglichst ruhiges Leben, nur um uns am Ende zu fragen, ob es das wirklich gewesen sein soll.
Wie ermutigend, dass Gott unsere Scherben und Bruchstücke einsammelt und neu zusammenfügt.
Dass er uns begleitet, egal, auf welcher Etappe unseres Lebens wir gerade unterwegs sind: Ob wir optimistisch mitten im Lauf sind oder am Boden hocken und Scherben einsammeln.
Und dass sein Licht, sein Heil, seine Gnade durch unsere Risse und Klebestellen leuchtet.
So, wie es dieses Kreuz illustriert:
Die orangefarbenen Fliesen aus den Siebzigern sind eigentlich reichlich hässlich, und die Kombination mit zartem Türkis in der Mitte etwas gewagt.
Und dennoch, in der Kombination sind sie so authentisch und charmant wie unser eigenes Leben. Durch unsere Risse scheint Gottes Licht, und in der Ehrlichkeit geteilten Scheiterns können sich Herzen wirklich berühren. Gottes Herz und unser Herz, aber auch unser Herz mit dem von WegbegleiterInnen.
ChristInnen müssen kein makelloses Hochglanz-Leben präsentieren, um Mitmenschen zu Gott einzuladen. Wir sind viel wahrhaftiger, zuzugeben: „Ja, mein Leben ist gerade eine einzige Baustelle, aber gerade darin vertraue ich auf Gott.“

Blaise Pascal sagte:
„Es ist nicht auszudenken, was Gott aus Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen.“

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Buchempfehlung: Romane über das Leben mit der Natur

Rein zufällig habe ich gerade vier Bücher hinter einander aus der örtlichen Bücherhalle ausgeliehen, die vom Alltag mit und in der Natur handeln. Sie fielen mir in die Hand, sprachen mich an, und beim dritten Roman über ein komplettes oder zeitweiliges Aussteiger-Leben fragte ich mich, was mir diese thematische Häufung sagen möchte.

„Im Wald: Mein Jahr im Cockshutt Wood“ von John Lewis-Stempel ist meiner Meinung nach zu Recht preisgekrönt. Als englischer Landwirt ist er für vier Jahre Pächter eines Walds, in dem er sich täglich aufhält und den er nach historischen Prinzipien bewirtschaftet. Das Buch beginnt im Januar und hat ein extrem langsames Erzähltempo. Die Detailtreue der Naturbeobachtungen und die vielen Hintergrundinformationen über Bäume, Pilze und Tiere können die Leserin wahnsinnig machen. Oder in ein anderes Universum ziehen und maximal faszinieren, je nach Interessenslage…
Ich habe in diesem Buch jedenfalls so viel über die Lebewesen und die Ökologie des Waldes gelernt wie in meinem ganzen Leben nicht. Da kommt noch nicht einmal der medienwirksame Förster Peter Wohlleben gegen an.

„Kaffee mit Käuzchen“ von Franziska Jebens ist der Bericht einer jungen Frau, die ihre Karriere und ihre ehrgeizigen Pläne hinter sich lässt, um ein rottes Forsthaus im Nichts zu renovieren. Ich habe mich ausgesprochen gut amüsiert und das Buch im Rekordtempo gelesen (und dabei lese ich immer schnell). Keine Ahnung, warum es mich so mitgerissen hat, die Verwandlung einer modeaffinen Kosmopolitin zum Waldschart zu verfolgen, aber da es lange auf der Bestsellerliste stand, ging es wohl auch vielen anderen LeserInnen so.

Es schloss sich übergangslos „Fräulein Draußen: Wie ich unterwegs das Große in den kleinen Dingen fand“ von Kathrin Heckmann an. Den Titel mit dem Fräulein finde ich als Emanze sehr fragwürdig, davon abgesehen ist auch dieses Debüt einer mutigen Frau sehr, sehr wertvoll zu lesen. Sie berichtet von der wachsenden Liebe zum wochenlangen Wandern und Wildcampen, und auch hier lässt sich eine lohnenswerte innere Reise miterleben.

Inzwischen bin ich bei der „Schäferin von Yorkshire“ von Amanda Owen angelangt. So langsam finde ich meine outdoor-basierte Lektüre der letzten Wochen doch etwas einseitig, oder das Leben mit sieben (inzwischen neun) Kindern spricht mich einfach nicht so an… Dennoch ist es auch in diesem autobiografischen Roman spannend mitzuverfolgen, wie ein Lebenstraum wächst und umgesetzt wird. Amanda lebt mit einem zwanzig Jahre älteren Landwirt auf einer der abgeschiedensten Schaffarmen Great Britains und erzählt sehr bodenständig und humorvoll aus dem Alltag.

aufmerksam, glaubhaft

Der Kirche entflohen, um bei Gott anzukommen: „Soul Survivor“ von Phillip Yancey

Die Geschichte eines Mannes, der von der Kirche zutiefst angekotzt war, erlebt dank der Biografien echter Helden eine Wendung. Die Helden zeichnen sich durch Mitgefühl, Liebe und Weisheit aus, es sind Menschen wie Martin Luther King, Mahatma Gandhi und Annie Dillard.
Phillip Yancey wächst in einer egoistischen, rassistischen und heuchlerischen Kirche in den amerikanischen Südstaaten auf. Als junger Mann bemerkt er nach und nach, dass deren Lehren kaum etwas mit der Bibel zu tun haben. In Freundschaften mit Menschen, die sich für andere einsetzen, statt sie zu verurteilen, heilen seine Wunden langsam. Und dennoch treibt ihn die Frage um, warum die lebensverändernde Kraft der Bibel so wenig in unserem Alltag spürbar ist. Warum sind ChristInnen nicht die warmherzigen, weisen und visionären Menschen? Warum sind sie so oft engstirnige, nachtragende und langweilige Ignoranten?

In seinem Buch „Soul Survivor. How my faith survived church“ (Seelen-Überlebender. Wie mein Glaube die Kirche überlebte) stellt Phillip Yancey die Menschen vor, die ihm einen neuen Blick auf den Glauben gaben und sein Inneres veränderten. Durch gelebte Beziehungen und zahlreiche Interviews ebenso wie durch das Lebenswerk, das sie hinterließen. Dabei sind ihre Schwächen und Konflikte ebenso Thema wie ihre Gedanken über ein gelingendes Leben und ihr innerer Auftrag, den sie erfüllen wollen.
Das Buch liegt nur auf englisch vor, lässt sich aber gut lesen und trifft mit seiner Botschaft voll ins Herz.


Ich gebe gerne zu, dass es einfachere Hobbies gibt, als englische Bücher zu lesen. Die Geschichte von Phillip Yancey, der sich von geistigem Missbrauch löst und erholt und in ein fruchtbares Leben aufbricht, lohnt sich trotz dieser Unbequemlichkeit. Er stellt nicht nur große Vorbilder vor, sondern zeigt lebensnah und authentisch, wie deren Botschaft sein Denken voran gebracht haben. Wie er von ständigem Verurteilen und Beurteilt-werden in eine Haltung der Liebe findet, die alle seine Mentoren verbindet. Wie wir das, was wir als Christen so gern leben wollen, mit unserer egoistischen Realität zusammen bekommen.

aufmerksam, Presse

Mein „Bücher-Club“ in der Presse: Leseerlebnisse für SeniorInnen

Die SeniorInnen lieben es, wenn sie mich überraschen und sich über meine perplexe Reaktion freuen können.
So eröffnete mir gestern eine Dame, dass ein Bericht über meinen Bücher-Club im aktuellen „Niendorfer Wochenblatt“ erschienen sei und amüsierte sich prächtig, als ich davon nichts wusste.

Im „Bücher-Club“ stelle ich jedes Mal zwei bis drei Romane vor, die unterhaltsam sind und einen spannenden Blick auf das Leben ermöglichen. Philosophische Aspekte, hintergründiger Humor oder unkonventionelle Lebensweisen lasse ich dabei zu Wort kommen. Gerne stelle ich Wiederentdeckungen verschollen geglaubter Romane vor, aber auch besondere Biografien oder generationenübergreifende Geschichten.
Die SeniorInnen sitzen an lauter kleinen Tischen, die ich locker im Raum verteile, damit alle flexible Plätze einnehmen können. Gerne serviere ich dazu frischen Minztee aus dem Garten, den ich morgens pflücke. So entsteht ein temporäres Literatur-Café, das sehr gut besucht wird.

aufmerksam, glaubhaft

Ostern: Neue Augen für Gott

Ostern:
Jesus Christus nahm den gesamten Dreck unseres Lebens und befreite uns davon, indem er für unsere Fehler und Verletzungen starb. Er durchlitt den Tod für uns und erstand von den Toten. Er ist heilig, liebt uns bedingungslos aus ganzem Herzen und wünscht sich eine persönliche Beziehung zu jeder und jedem von uns.

Das weißt du, und dennoch ist dir nicht danach, Gott zu feiern?
Dein Glaube fühlt sich müde, ausgelutscht und leer an?

Ich möchte Tipps teilen, wie wir unsere Beziehung zu Jesus stärken können:

  • Lass dir Bücher von anderen ChristInnen ausleihen, die sie empfehlen können. Gern auch von Menschen, mit denen du sonst weniger zu tun hast – damit du deinen geistlichen Horizont erweiterst.
  • Besuche Gottesdienste anderer Gemeinden: Wie feiern Freikirchen, Evangelen oder Katholiken den Gottesdienst?
    Wie gestalten Menschen aus anderen Kulturen ihren Gottesdienst? In Hamburg gibt es überall Treffen von afrikanischen ChrsitInnen, aber auch BürgerInnen aus dem arabischen Raum und Asien feiern Gott in ihren Versammlungen. Ganz anders als wir – wodurch wir einen neuen Blick auf Gott gewinnen können.
  • Frage eine Person, die entweder mehr Lebenserfahrung oder mehr Glaubenserfahrung hat, welche Einsichten sie in den letzten Wochen / Monaten von Gott gewonnen hat und teilen möchte.
  • Suche neue Zugänge zum Gebet. Entweder mit Hilfe von Büchern: „Beten – ein Selbstversuch“ von Klaus Douglass ist mitreißend und lädt zum Nachmachen ein. Oder frag Menschen, die anders an Gott glauben als du, wie sie beten.
  • Fokussiere dich auf´s Danken. Wenn wir beten, klingt das oft nach einem endlosen Einkaufszettel: Gott, bitte gib mir für mein Leben dies, und das, mehr hiervon, weniger davon! Beten ist aber kein übernatürliches Shoppingerlebnis, bei dem es ständig um uns geht und darum, was Gott mal uns zu liebe tun könnte. Zum Gebet gehört neben dem Bitten auch Loben und Danken, was wir sehr gerne sehr ausführlich vergessen.
    Wie wär´s mal mit mehr loben? Fällt mir persönlich sehr schwer, ich weiß meist nicht, was ich sagen soll.
    Und mehr danken? Geht schon besser, geht aber im Alltag auch oft unter. Dabei ist der Blick weg von unserem „Zu wenig“ hin zu Gottes „Überreich beschenkt“ total wichtig, weil es die Perspektiven gerade rückt. Nichts von dem, womit wir täglich beschenkt werden, haben wir uns verdient. Warum leben wir hier mit Zentralheizung und Vollverpflegung, und nicht im Slum von Mumbai? Daran, wie toll wir scheinbar sind, liegt es jedenfalls nicht.

aufmerksam

Weihnachtliches Material für Gruppenstunden

Vor Weihnachten sind alle Berufstätigen besonders urlaubsbedürftig, während von KundInnen und PatientInnen jetzt etwas besonders Schönes erwartet wird. Wer eine Gruppenstunde mit Erwachsenen oder Kindern vorbereitet und schnell noch ein fertiges Arbeitsblatt oder eine interaktive Idee sucht: Vielleicht helfen meine Materialien weiter? Für Schulkinder, Seniorengruppen, logopädische Stunden oder Lerntherapie.

Weihnachtsgedichte zum Ergänzen und Mitsprechen

Schüttelwörter im Advent

Gedichte für den Winter

Atemfreude-Stunde „Klirrend kalter Wintertag“

Wortfindungsübung „Alphabet im Winter“

Lach-Yoga

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Buchempfehlung: „Die Abenteuer der Cluny Brown“ von Margery Sharp

Diese Wiederentdeckung aus den dreißiger Jahren in England ist der pure Lesegenuss:
Cluny Brown wächst bei ihrem Onkel auf und ist inzwischen zwanzig Jahre alt. Laut ihrer Verwandschaft ist ihr größtes Problem, dass sie nicht weiß, „wo ihr Platz ist“. Wenn sie allein durch London streift, gilt das als zu gefährlich. Setzt sie sich zum Nachmittagstee in ein schickes Hotel, empfindet ihre Familie ihr Verhalten als unangemessen. Übernimmt sie spontan am Sonntag einen Auftrag für ihren Onkel, der Klempner ist, wird sie wagemutig und übereifrig geschimpft. Kurz: Cluny kann es niemandem recht machen.
Daher wird sie über eine Stellenvermittlung als Hausmädchen auf ein Gut in Devonshire vermittelt. Dort soll sie lernen, wo ihr Platz in der Welt ist, und insgesamt Vernunft annehmen. Cluny würde ja gern Vernunft annehmen, wenn sie wüsste, wie sie das schaffen soll. Ständig hat sie neue Ideen, die sie ausprobiert, und unbequeme Fragen, die sie allen vom Gärtner bis zur Dame des Hauses unverblümt stellt.
Ebenso erlebt die Leserin die Beziehungen und Lebensrhythmen der Gutsfamilie und ihrer Angestellten. Die täglichen Sorgen der Haushälterin, die politischen Diskussionen des einzigen Sohns der Gutsfamilie und die einfühlsamen Beobachtungen seiner Mutter. Diverse junge Damen aus London treten auf und wieder ab, zwischendurch wird der Frühling im sanften Devonshire beschrieben.

Kurz: Dieses Juwel hat es verdient, aus der Versenkung geholt zu werden. Lustig, nachdenklich und schwungvoll geschrieben eignet es sich für sonnige Stunden im Garten oder einen regnerischen Herbstabend auf dem Sofa.

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Sommerlektüre als Englischtraining: Three Amazing Things About You


Urlaubszeit ist Lesezeit, daher empfehle ich heute einen englischen Roman: Er lässt sich locker-flockig lesen, ist unterhaltsam und tiefgründig zugleich. „Three Amazing Things About You“ von Jill Mansell erzählt mehrere Handlungsstränge gleichzeitig, die sich am Ende treffen.
Hallie hat Mukoviszidose und wartet auf eine Organspende. Ihre Leben ist extrem eingeschränkt, sie kann weder arbeiten noch verreisen, weil die schmale Lungenkapazität kaum für den Alltag ausreicht. Heimlich ist sie in ihren Arzt verliebt, was weder ihre Freundinnen noch er selbst wissen dürfen.
Flo trifft Zander, den Enkel der alten Dame, die sie bis zu ihrem Tod vor Kurzem betreute. Sie verliebt sich in ihn, während er von seiner herrschsüchtigen Schwester kontrolliert wird, die in Flo eine Bedrohung sieht.
Tasha lernt einen neuen Freund kennen, der Extremsportarten und Abenteuer mag. Sie selbst hat es lieber gemütlich und macht sich regelmäßig Sorgen um ihn. Die Zuneigung verbindet die beiden so stark, dass sie trotz der großen Unterschiede eine Beziehung versuchen.
So kämpfen alle drei Frauen mit den Schwierigkeiten, die ein gewohntes Leben einerseits und neue Möglichkeiten andererseits mit sich bringen. Wer mag, kann den Roman natürlich auch auf deutsch lesen, ich empfehle ihn explizit im Original: Englische Bücher, die sich entspannt und flüssig lesen lassen und gute Unterhaltung bieten, wollen erstmal aufgestöbert werden.

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Lektüre für dunkle Winterabende

 

Heute möchte ich zwei Romane der Autorin Susan Mallery vorstellen, die ich gerade in der Bücherhalle (Filialnetz der Hamburger Bibliotheken) im Nachbarstadtteil entdeckte: Eine eher lustig-romantische Geschichte und eine etwas tiefgehendere Handlung, jeweils von Frauen dominiert.

„Weiter geht es nach der Werbung“ beschreibt den Weg eines Mannes und einer Frau, die sich vor sechzehn Jahren als junge Erwachsene getrennt haben. Sie stellte, kurz nachdem sie verlassen worden war, eine Schwangerschaft fest. Ihre Tochter lernte den Vater nie kennen, sie leben zusammen mit der Mutter der Protagonistin und meistern gemeinsam den Alltag. Der Mann, Jonathan Kirby, ist inzwischen ein bekannter und medienwirksamer Psychologe. Die Frau, Taylor McGuire, ist ebenfalls Psychologin geworden. Im Rahmen einer Talkshow treffen sie aufeinander, da der ursprünglich eingeladene zweite Gast abgesprungen ist. Noch ahnt die Moderatorin der Sendung nichts von der früheren Verbindung der beiden, und da Taylor hofft, mit der Sendung Interesse für ihre Doktorarbeit zu wecken, zieht sie das Interview durch. Während der Talkshow entsteht der Gedanke, die beiden sehr unterschiedlichen Theorien darüber, wie Paare zusammen finden und glücklich werden, gegeneinander antreten zu lassen. Taylor McGuire glaubt, dass harmonische Paare mit gleichen Interessen langfristig glücklich werden. Jonathan Kirby besteht darauf, dass Unterschiede und viel Sex eine Beziehung stabil machen.  Die Idee ist, dass beide auf der Grundlage von Fragebögen jeweils zwanzig Paare zusammen stellen: Zwanzig sehr unterschiedliche Paare sowie zwanzig sehr ähnliche Paare. Sie werden ausgewählt, einander vorgestellt und sollen für einen Monat zusammenleben. Die Position, die am Ende die meisten Paare vorweisen kann, die durchgehalten haben und langfristig zusammen bleiben wollen, gewinnt. Unter allen Paaren wird zudem eine Million Dollar verlost, um einen Anreiz zum Mitmachen zu schaffen.
Taylor und Jonathan müssen den Monat eng zusammen arbeiten und stellen einerseits fest, dass die alten Gefühle für einander schnell wieder hochkommen. Andererseits haben sie sich sehr verändert, und die Existenz der bis dahin verheimlichten sechzehnjährigen Tochter stellt den Frieden zwischen ihnen auf eine harte Probe.
Parallel werden drei Paare beschrieben, die sich durch das Experiment finden – mit unterschiedlichem Ausgang. Spannend, lustig und romantisch – dieser Roman bietet alles auf einmal.

„Wie zwei Inseln im Meer“ ist die Geschichte zweier Freundinnen, die sich nach langer Zeit wiedersehen. Zwischen ihnen stehen Enttäuschungen, Missverständnisse, Lügen und viele Fragen. Michelle kehrt nach zehn Jahren im Kriegsdienst zurück in ihr Heimatstädtchen. Sie möchte die Leitung des kleinen Hotels ihrer Familie wieder übernehmen, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Währenddessen hat ihre ehemalige beste Freundin Carly die Stellung gehalten. Darüber ist Michelle nicht erfreut, denn all die Veränderungen, die sie vorfindet und nicht billigt, meint sie Carly anlasten zu können. Zwei große Vertrauensbrüche, inzwischen zehn Jahre alt, stehen zusammen mit diversen Schuldzuweisungen zwischen ihnen. Die finanzielle Lage des Hotel ist sehr angespannt, sodass Michelle auf Carlys Hilfe angewisen ist. Dabei möchte sie eigentlich nur die Albträume und Flashbacks aus Afghanistan loswerden und ihre Schussverletzung in der Hüfte ausheilen lassen. Der Roman beschreibt, wie sich die beiden zwischen ersten Klärungen und wieder aufflammendem Groll einander annähern. Und natürlich kommen auch zwei Männer ins Spiel…