aufmerksam, glaubhaft

Rund herum fröhlich

„Unser Beruf ist geradezu dafür prädestiniert, eine Tagesgrundstimmung zu verstärken. Das ist leicht erklärbar. Gute Stimmung erzeugt positives Feedback der Gäste, welches sich wiederum positiv auf die eigene Stimmung auswirkt (Engelskreis). Eine negative Grundstimmung führt exakt zum Gegenteil inklusive dem negativen Feedback der Gäste (Teufelskreis)!“

aus: Frank Simmeth, „Gebrauchsanleitung Gast. Gäste begeistern, geschickt verkaufen“

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Den Begriff „Teufelskreis“ kennen wir alle – ob aus dem familiären Umfeld, dem Beruf oder dem Vereinsleben. Völlig neu war mir der Begriff „Engelskreis“, der das positive Gegenteil ausdrücken soll. Über diese Entdeckung habe ich mich sehr gefreut und hoffe, dass viele Mitmenschen im täglichen Umgang den Engelskreis vor Augen haben, damit er weite Kreise zieht!

 

Mageritenwiese

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Entspannt Gastgeberin sein, Trick 2

Maritimes Fest

 

Zweiter Trick: Die eigene Persönlichkeit umarmen

Wenn ich Gäste habe, liebe ich es, für eine angenehme Atmosphäre zu sorgen. Für mich gehört ein Deko-Konzept dazu, das in der Vorbereitung die meiste Zeit in Anspruch nimmt. Ich liebe Motto-Parties und stelle gern gemeinsame Zeit unter ein Thema. Als Grundlage definiere ich die Stimmung, die ich wecken möchte: Stilvoll, fröhlich, natürlich, leicht oder festlich. Entsprechend wähle ich Farben aus, die die Basis in Form von Tischtuch, Stuhlhussen und Kissen, Servietten und Raumdekoration bilden. Dazu sammle ich aus meinem Fundus Geschirr und Accessoires, kümmere mich um Blumen und bastle dekorative Blickpunkte. Auch die Nahrungsmittel sollen in das Setting passen und werden entsprechend ausgewählt und zubereitet.
Als Ergebnis sehen meine Tafeln und das umgebende Wohnzimmer interessant, elegant oder lustig aus. Oft erlebe ich, dass Gäste einerseits begeistert und andererseit neidisch sind. Viele vergleichen die eigenen Talente, es sich und Gästen gemütlich zu machen, mit meiner Begeisterung für Raumgestaltung.
Das finde ich ausgesprochen schade.
Die wenigsten realisieren, dass ich dafür andere Dinge nicht kann:
Ich habe keinerlei Übung im Backen, weshalb ich grundsätzlich den Bäcker meines Vertrauens besuche.
Ich habe ebenso überhaupt keine Ahnung von Weinen und sonstigen Spirituosen, einfach weil ich keinen Alkohol trinke.
Auch mehrgängige Menüs serviere ich nicht, weil ich dann nur noch in der Küche stehe und keine Aufmerksamkeit für Freundinnen erübrigen kann. Entsprechend bereite ich alles vor, niemand wird mich live an offener Flamme etwas flambieren sehen.
Wie viele von euch haben keine Ahnung von Floristik und Design, produzieren aber locker aus dem Handgelenk die schönsten Torten? Oder die leckersten Radieschen-Schäumchen? Oder sind die liebevollsten, aufmerksamsten Gastgeberinnen, die sich frau nur wünschen kann?

Schluss mit dem Neid, jede von uns hat Talente, über die sich Gäste freuen!

 

Maritimes Fest

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Weisheit teilen

Erneuere auch unser Herz
und gib uns den Geist
der Klarheit und des Muts
denn das Gesetz des Geistes
der uns lebendig macht in Christus
hat uns befreit
von dem Gesetz der Resignation

Lehre uns die Kraft
der kleinen Leute zu spüren
und keine Angst mehr zu haben
wenn wir widersprechen

Erneuere auch unser Herz
und lass uns wieder miteinander reden
lehre uns zu teilen statt zu resignieren:
das Wasser und die Luft,
die Energie und die Vorräte
zeig uns, dass die Erde dir gehört
und darum schön ist

Dorothee Sölle

 

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Nettigkeit

Eine ältere Dame kam nach dem Gottesdienst auf mich zu:
„Marie, die zitierst doch so gern Corrie ten Boom. Ich hab da was für dich,“ und gab mir dieses kleine Päckchen. Es ist ein winziges Büchlein voller Zitate von Corrie ten Boom, der niederländischen Widerstandskämpferin (Ihr tatkräftiger Einsatz um Juden zu verstecken, ist nachzulesen im autobiografischen Buch „Die Zuflucht“). Sie war eine weise, gläubige Frau, die Wahrheiten in sehr prägnante Bilder fasste – die gleichzeitig theologisch richtig und unvergesslich sind.

Nun freue ich mich einerseits über diesen Schatz und andererseits darüber, dass die gute Anneliese*, die mich noch vor einigen Jahren sehr dafür rügte, im Gottesdienst philosophische Zitate zu lesen statt „anständiger Bibelverse“, offensichtlich inzwischen mit meiner Art versöhnt ist…

 „Wenn Gott einen Menschen misst,
legt er das Maßband nicht um seinen Kopf, sondern um sein Herz.“

Corrie ten Boom

P1070279
*Namen wie immer geändert

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Sein wie ich bin, werden wie ich sein soll: Ein Fürbittegebet

Gott,
wir möchten sein, wie wir sind.
Doch immer wieder entdecken wir an uns selbst Verkehrtes.
Wir bitten dich, füge du das, was wir beginnen –
auch das Schlimme – zum Guten.
Lass Worte wachsen, wo wir uns verstocken.
Lass Stille wachsen, wo wir reden und reden.
Lass Taten wachsen, wo wir resignieren.
Lass Ruhe wachsen, wo wir in Aktionismus verfallen.
Lass Frieden wachsen, wo wir im Streit liegen.
Lass Konflikte aufgehen, wo die Sucht nach Harmonie alles lähmt.

 

Gott, du gibst unserem Leben Form und Gestalt.
Du setzt uns Grenzen, schneidest ab, was übersteht,
auch wenn es uns schmerzt.
Du nimmst von uns, was dir missfällt, und lässt Neues wachsen.
Wir bitten dich:
Nimm von uns alle Gier und schenk uns Genügsamkeit.
Nimm von uns allen Stolz und schenk uns Demut.
Nimm von uns alle Trägheit und schenk uns Mut.
Nimm von uns alle Unrast und schenk uns Schlaf.
Nimm von uns alles Alte, was uns in Gedanken quält, und schenke uns Zufriedenheit.
Nimm von uns alle Bitterkeit und schenke uns, dass wir danken können.

 

Amen

 

aus: „Dieser Gottesdienst wurde Ihnen präsentiert von….“, Ulrich Haag

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Das Geheimnis der Freundschaft

„Freundschaft ist keine Belohnung
für unser feines Gespür
und unseren guten Geschmack,
einander zum Freund zu wählen.
Sie ist das Werkzeug,
mit dem Gott jedem die Schönheiten
der anderen offenbart.“

(C. S. Lewis)

 

„Gemeinschaft entsteht eher an unserer Bedürftigkeit und Schwäche
als an unserer Stärke.“
(sagte einer unserer Pastoren – ob Manfred Kasemann oder Bastian Erdmann, erinnere ich leider nicht mehr)


„Es gibt nichts Schöneres,
als geliebt zu werden,
geliebt um seiner selbst Willen
oder vielmehr: trotz seiner selbst.“

(Victor Hugo)

 

 

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