aufmerksam

Buchrezension „Erzähl doch mal von früher: Loki Schmidt im Gespräch mit Reinhold Beckmann“

Intelligente, starke Frauen finde ich großartig.
Eine solche war Loki Schmidt.
Im vorliegenden Buch wird sie, in Etappen über Wochen hinweg, am Ende ihres Lebens bei sich zu Hause interviewt. Zur Sprache kommen neben historischen Ereignissen viele persönliche Erinnerungen sowie ihre Interpretation des politischen Wirken ihres Mannes sowie ihres Beitrags dazu.
Unprätentiös, ehrlich, oft lakonisch, stets aufrecht.
Nie verliert sie die Contenance, nie beschwert sie sich, nie verliert sie sich in Gefühlen.
Eine wirklich großartige Frau.

Eine herzliche Empfehlung zur Lektüre dieses autobiographischen Buches.

aufmerksam, glaubhaft

Wünsche für den Urlaub

Und nun, bevor du gehst,
wünsch‘ ich dir, dass du dich erholst.
Sag nicht einfach: „Werd ich schon…“

Ich wünsch‘ dir,
dass du trotz Reisevorbereitungen,
trotz aller vollgepackten Koffer,
die so schwer sind
und doch nur das Notwendigste enthalten;
dass du, trotz deiner Angst, zur Ruhe zu kommen;
deinem Druck, alles nachzuholen,
wozu du im Alltag nie kommst,
dort, wo du hinfährst,
auch wirklich ankommst!

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Janny Dethloff-Schimmer

Mit dem Kanu auf den Kanälen rund um den Stadtpark unterwegs
„Hammbooorch, meine Peeerle…“

aufmerksam

Gedicht unter freiem Himmel

Vor Kurzem entdeckte ich beim Aufräumen ein schönes Urlaubsgedicht. Eine Woche später, nun habe ich Zeit es abzutippen, finde ich es nicht mehr. Urlaubsreif!
Trotzdem, so schnell gebe ich nicht auf, ein Ersatz:

Schlafversuch

Am Teich eine Decke ausgebreitet
Grashalme erniedrigt
Die Nachbarin aus den Augenwinkeln belauert
Fische beim Ringeln gezählt
Dem Himmel Wolken verschoben
Kondensstreifen befühlt
Blättern beim Rascheln zugesehen
Dem Wellendrängen nachgegeben

Levrai (Rainer Leverenz)

 

aufmerksam, feminin

Buchempfehlung: „Der Duft des Mangobaums“ von Jan Winter

Wer sich rechtzeitig auf die länger und schnell dunkler werdenden Abende vorbereiten will, sollte sich dieses Buch aus der Bücherhalle/Bibliothek ausleihen:
Es bietet jede Menge Irrungen und Wirrungen in den 30er und 40er Jahren vor der Kulisse Malayas. Eine junge Frau, Alma, verlässt ihre Heimat Bremen und bricht nach England auf, weil ihr Vater mit seiner Firma Konkurs gegangen ist und es für sie keine Zukunft in Deutschland gibt. Dort lernt sie Howard kennen, sie heiraten und bekommen einen Sohn, Albert. Kurz darauf bricht Howard in die englischen Kolonien auf und folgt seinem Bruder nach Malaya, um dort eine Kautschuk-Plantage zu bestellen. Erst nach anderthalb Jahren folgt seine Frau und findet ihre Ehe mit Howard innerhalb kurzer Zeit aufgrund von Alkoholsucht und Untreue in Scherben vor. Sie lebt sich jedoch, verglichen mit anderen weißen Ladies, sehr gut ein und pflegt enge Kontakte mit den Einheimischen. Bald darauf stirbt Howard bei einem Tigerangriff (so ein Glück) und danach nimmt die Handlung weiter an Fahrt auf, weil Alma einige Zeit später zwischen zwei Männern steht und nicht weiß, in welche Richtung ihre Zuneigung sie zieht…

Dieses Buch ist gut geschrieben, aber kein Meisterstück. Es reicht, um es auszuleihen und gemütliche Stunden auf der Parkbank oder dem Sessel zu verbringen. Besonders schön sind die Schilderungen über die Menschen und die Landschaft Malayas, sodass man sich die Szenen sehr gut bildlich vorstellen kann.

Mangroven

 

aufmerksam, glaubhaft

Gemeindefreizeit in Plön

Gerade komme ich von der diesjährigen Gemeindefreizeit im „Seehof“ Plön zurück – ein schönes Wochenende mit guten Gesprächen, fröhlicher Gemeinschaft, ehrlichem und tiefgehendem Austausch, Spaziergängen und Entspannung.
Begonnen mit Zeit zur Festigung von Freundschaften während der Hin- und Rückfahrt bei Fahrgemeinschaften im Auto wurden die beiden Tage rundum gut genutzt:
– mein Namensgedächtnis habe ich wieder aufgefrischt
– mehr Kontakte geknüpft und erneuert als mal kurz nach dem Gottesdienst beim Kaffee
– den geistlichen Input genutzt
– von anderen gehört, wie sie ihren Glauben im Alltag leben und erleben
– erzählt bekommen, wer seit Langem treu für mich betet (Wow, Danke!)
– Mahlzeiten genossen, die ich nicht zubereiten brauchte
– viel Natur gesehen und gerochen, frische Luft in den Kopf und den Körper bekommen
– Projekte voran getrieben
– am Lagerfeuer gesessen

Als Überraschung hatte ich vor der Abfahrt zu Hause noch Postkarten mit Segensversen beklebt, die ich dann nach dem Gottesdienst verteilte – auch der Herbergsvater bekam eine. Und obwohl es „nur“ 25 Stück waren und deutlich mehr Personen mitgefahren sind, kam es genau hin. Alle, die eine Karte wollten, bekamen eine – es bleib keine über und keine war zu wenig.
Bei Gott passt alles.

Und für das, was in den nächsten Jahren vor mir liegt an Veränderung und Wachstum, habe ich von vielen Seiten zugesprochen bekommen, dass es passen wird. Im Vertrauen auf Gott zusammen mit den eigenen Schritten auf dem Weg in die nahe Zukunft passt alles, was mir jetzt noch so nebelig und unklar vorkommt, zum richtigen Zeitpunkt zusammen.

Ich bin dankbar für das gemeinsame Abendmahl in kleinen Gruppen im Stuhlkreis, die Gebete füreinander, das Segenslied mit verschränkten Händen (der alte Baptisten-Schlager „Die wir uns allhier beisammen finden, schlagen unsre Hände ein…“ ist immer wieder schön). Auch wenn es wenig Ruhe gab, gehe ich ganz anders in die neue Woche als sonst.
Danke an alle!