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Mitbewohner gesucht: Matrose, Kapitän oder Seemann bitte anheuern

Im Sommerurlaub in Finnland vor ein paar Jahren wurde ich jeden Morgen im Bad von einem Kapitän begrüßt.
Okay, er war „nur“ aus Holz geschnitzt und saß auf dem Regal, aber dennoch gehörte er für mich zu den regulären Bewohnern dieses roten Holzhauses auf der Waldlichtung.
So freute ich mich sehr, als ich neulich einen hölzernen Kapitän völlig per Zufall in den Kleinanzeigen fand. Während wir auf Fehmarn waren, kümmerte ich mich nicht weiter darum, und als ich zurück nach Hamburg kam, hatte ihn schon jemand anderes entdeckt und abgeholt.

Ich war überraschend enttäuscht, die Holzfigur nicht besitzen zu können. Ein verzichtbarer Luxus, fand ich, und noch dazu ohne großen Wert.
Dennoch flöhte ich die Kleinanzeigen einmal deutschlandweit nach einem geschnitzten Seemann durch, bis ich einen fand: Aus New England.
Als er ankam, stellte ich fest, dass er noch grimmiger schaute und noch stärkere O-Beine hatte, als erwartet. Auch die Farbe des Pullis und der Mütze sind deutlich speckig vom Alter oder weil damit gerne Kinder gespielt haben.
Jedenfalls gehört dieser grummelige Vertreter mit seiner cholerischen Hautfarbe jetzt zu uns und erinnert mich an Urlaube am Meer und an’s Aufstehen in dem roten Sommerhaus in Finnland.

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Hamburgs schönste Ecken: Das Nottinghill Norddeutschlands

Wer in Hamburgs Innenstadt herum läuft und alles voll, laut und anonym findet:
Die größten Geschäftsstraßen rund um den Hauptbahnhof zu besuchen, garantiert keine schönen Erlebnisse, im Gegenteil: Sie sind in jeder Großstadt überlaufen und seelenlos. Jedes Mal, wenn ich in der Bahn mitbekomme, wie Touristen ihren Tag planen, möchte ich aufspringen und rufen: „Warum? Warum wollt ihr euch ausgerechnet durch die Innenstadt schieben? Dort gibt es nichts als Kommerz und überall die gleichen Marken und Ladenketten, die in jeder europäischen Stadt die Einkaufsmeile säumen. Setzt eure Zeit sinnvoll ein und fahrt dorthin, wo es schön ist! Spart euch den Mist!“

Wer wirklich den Puls der Hansestadt erleben möchte, kann die Innenstadt getrost aussparen:
Die Hafenatmosphäre ist in Övelgönne oder Blankenese viel entspannter und warmherziger als an den stressigen, überlaufenen Landungsbrücken. Oder der seelenlosen, langweiligen Hafencity.
Süße, inhabergeführte Geschäfte gibt es in den einzelnen Stadtteilen viel mehr als in den öden Shoppingmalls der City: In der Schanze oder dem nahegelegenen Karoviertel, wer es alternativ und freakig mag. In Ottensen und Eimsbüttel, wer es international, gemütlich und schräg mag.

In Eppendorf, wer es elegant, hanseatisch und anglophil mag. Dort nahm ich neulich einen Flyer mit, der die schönsten Geschäftsstraßen unter dem Namen „kleines Notting Hill“ zusammenfasst und präsentiert. Nebenan, unter dem Eisenbahnviadukt, findet mit dem Isemarkt am Dienstag und Freitag Hamburgs schönster Wochenmarkt statt.
In Winterhude, neben Eppendorf gelegen, gibt es rund um den Mühlenkamp ebenfalls reizende Shops und für den besonderen Charme viele Kanäle.

Hier gibt es noch Werkstätten wir diese Stuhl- und Korbflechterei in der Eppendorfer Landstraße 111 (nahe der U-Bahnstation Kellinghusenstraße), die von dem netten Ur-Hamburger Herr Schiek betrieben wird.
Und gleich um die Ecke wird´s richtig grün: Grüne Perlen entlang der Alster

Liebe Touristen, spart euch die blöde Innenstadt, dort wird euch niemand vermissen und ihr verpasst gar nichts! Hamburg ist so viel individueller, spannender und gemütlicher, wenn ihr euch dort umschaut, wo das Herz der Hanseaten schlägt!

Wer aktiv unterwegs ist, findet hier nähere Informationen zum Leinpfad (führt von Eppendorf zur riesigen Außenalster) und in Barmbek / Winterhude zum Stadtpark. Im nördlichen Verlauf der Alster folgen das Torhaus in Wellingsbüttel und das Wittmoor zur Heideblüte.
Der Bramfelder See liegt direkt neben dem Ohlsdorfer Friedhof, dem größten Parkfriedhof der Welt. Ideal, um zu picknicken oder Sport zu machen.
Das Museumsdorf Volksdorf im Nordosten bietet sich besonders für Familien an: Historische Häuser und diverse Baunernhoftiere, täglich kostenlos geöffnet.
Richtung Südosten sind das Bergedorfer Schloss , die Vierlande und ein Ausflug nach Lauenburg sehr beliebt.
Wer nach Nordwesten die Stadt verlässt, kann als Ziel den Stadtpark Norderstedt wählen, oder in weiterer Entfernung Husum und Friedrichstadt.
Richtung Nordosten sind der Dassower See, Travemünde und Schwerin schöne Ziele.

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Einkaufs-Spaß in Oslo – trotz horrendem Kronen-Kurs

Oslo wird gern die teuerste Stadt der Welt geschimpft. Ob das tatsächlich stimmt, weiß ich nicht, da ich definitiv noch nicht alle Städte dieser Welt bereist habe. Tatsache ist, dass man mit dem doppelten bis dreifachen Preis kalkulieren muss – egal, worum es sich handelt.
Wer es dennoch liebt, sich in schönen Geschäften umzuschauen, sollte einen Plan haben (oder seeeehr viel Geld, aber diese Personen werden meinen Artikel nicht brauchen). In Oslo wimmelt es vor Filialen diverser Ketten, die China-Scheiß zu wilden Preisen verkaufen. Wer also etwas Individuelles und Bezahlbares sucht, braucht eine bessere Idee als gesichtslose Kaufhausketten.


Am liebsten entdecke ich die besten Second-Hand-Shops dieser Welt, weshalb ich mich inzwischen bereits vorher informiere, wo ich welche finden kann. Mein persönliches Highlight ist immer noch Myrorna in Stockholm, Kolargatan 2 nahe der Tunelbaner „Ropsten“.  An dieses Geschäft kam in Oslo niemand heran, aber ich wurde dennoch fündig.
Filialen der Second-Hand-Kette „Fretex“ sind, ebenso wie die Sammelcontainer, in vielen Stadtteilen Oslos zu finden. „Fretex“ verkauft vorrangig Kleidung, eine Filiale im hippen Stadtteil Grünerløkka besuchte ich. Leider gefiel mir die Qualität der Kleidungsstücke überhaupt nicht, vielleicht war es Zufall oder andere Filialen haben ein besseres Angebot.
Überhaupt ist Grünerløkka ein guter Anlaufpunkt für alle, die interessante Geschäfte jenseits des Mainstreams finden möchten. Es gibt diverse weitere Second-Hand-Läden, mir gefiel „Marita“ im Markveien sehr gut. Neben sehr viel Geschirr und skandinavischen Einrichtungsgegenständen wurde vor Kurzem im Keller eine Abteilung für Bekleidung eröffnet. Hier entdeckte ich ein schönes Shirt (dass ich bei einer Woche voller Sonnenschein und Wärme gut gebrauchen konnte) sowie originale norwegische Porzellanbilder. Die Wahrscheinlichkeit, etwas „typisch Norwegisches“ aufzustöbern, ist hoch – und dank der Preise gut bezahlbar.
Im Markveien erkundete ich außerdem die Boutique „Frøken Dianas Salonger“, die sowohl umgenähte Vintage-Stücke als auch neue Kleidung im Vintage-Stil verkauft. Sehr charmant, sehr hochwertig, aber natürlich in einer anderen Preisklasse als „normales Second-Hand“.


Außerdem gibt es wunderschöne Geschäfte, die Blumen und Wohnaccessoires (Mitt lille hjem) oder Blumen und Kleidung (MustangSally) kombinieren.

Natürlich muss ein Skandinavien-Urlaub unbedingt den Besuch einer Wand voll Lakritz und Gummiviecher beinhalten. Jeder Supermarkt hat eine große Auswahl an solchen Boxen, aus denen man sich bedient – bezahlt wird nach Menge. Im Markveien stolperten wir in einen „Yummy Heaven“, der nichts anderes als leere Kohlehydrate mit viel Farbe und Aroma verkauft.
Als Hamburgerin, die viele Sommer ihres Lebens in diversen skandinavischen Orten verbracht hat, bin ich an Lakritz gut gewöhnt. Wobei es in Deutschland kaum Salzlakritz gibt, das diesen Namen verdient. Ganz im Gegensatz zu Skandinavien, wo so intensives Salzlakritz angeboten wird, dass man davon fast weinen muss oder Kopfschmerzen bekommt (ich zitiere bloß, mich schreckt natürlich gar nichts… 😉 ).

Wer also wirklich, wirklich die Reisekasse im Blick behalten muss, die dank Flug, Unterkunft, öffentlichem Nahverkehr, Verpflegung und Museumseintritten täglich strapaziert wird:
Schaut euch bei „Fretex“ und „Marita“ um, kauft ein paar schöne Postkarten und labt euch an Salzlakritz. So viel Spaß muss sein!

aufmerksam, kreativ

Exotische Wandgestaltung

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Bevor die „Afrika-Saison“ bezüglich der Gestaltung des Wohnzimmers endgültig vorbei ist, möchte ich das Arrangement an der Wand festhalten: Oben im Überblick, auf den folgenden Bildern im Detail.
Zentral ist ein gerahmtes Foto zu sehen, das mein Mann während unserer Flitterwochen in Tanzania aufnahm. Darauf ist eine Szene mit Gnus im Ngorongoro-Krater abgebildet.

 

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Als Hintergrund für die schwarz-weißen Doppelkarten, die ich am einzigen Souvenir-Stand in der Serengeti kaufte, habe ich ein rot geblümtes Stofftuch gewählt. Ich fand es am Strand von Zanzibar und stellte fest, dass der Sand derart fein ist, dass er auch nach mehrmaligem Waschen des Tuchs noch in den Fasern haftet. So schnitt ich es inklusive der letzten Sandreste zu…
Mittig sind in einer runden Verpackung Gewürze direkt von einer Farm auf Zanzibar zu entdecken – nachdem sie hier der Dekoration zuliebe hingen, werden wir sie endlich verköstigen. Einzeln erworbene Gewürze sind hier bereits seit unserer Rückkehr im Gebrauch, mein Mann schwelgt jedes Mal auf´ s Neue angesichts des würzig-grasigen, unverfälschten Pfeffer-Aromas. 😉

 

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Goldene Elemente lassen die unterschiedlichen, zwanglos miteinander kombinierten Bestandteile der Wanddekoration edel wirken und bilden zusammen mit den dunklen Hölzern der Rahmen ein verbindendes Element in der Gestaltung.

 

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Rechts des zentralen Motivs findet sich wie immer mein „E“, dieses Mal zusammen mit antiken Schlüsseln, die mich an das Hotel „Dhow Palace“ auf Zanzibar erinnern.
Neben zwei charmanten Zebras ist eine Thompson-Gazelle zu entdecken, die ich von allen Gazellen und Antilopen (Dik-Diks ausgenommen) am meisten mochte.

 

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Das rot geblümte Tuch ist hier besonders gut zu erkennen – da ich es am Indischen Ozean fand, weiß ich nicht, für welches Land das Muster typisch ist.

 

Mehr kreative Projekte gibt es beim CreaDienstag und bei Meertje zu entdecken.

aufmerksam, Gäste & Feste, kreativ

Hochzeit: Abschieds-Gruß

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Als Abschieds-Gruß an die Gäste besorgte ich Blumensamen, die ich in verzierte Kuverts steckte. Die Blumenstanzer, die bereits für die Einladungen verwendet worden waren, kamen dafür wieder zum Einsatz.
Jeder Brief braucht eine Botschaft, nach einigem Überlegen kam ich auf die passende Idee:
Der Text des Lieds „In Hamburg sagt man Tschüß“ von Heidi Kabel passte perfekt – die Gäste von hier kannten das Lied und die Angereisten lernten es auf diese Weise kennen.
So druckte ich den Refrain in der Schriftart, die für die Einladungen sowie die Schilder benutzt worden war, damit es ein einheitliches Bild ergab, und klebte das Papier zusammen mit Baumwoll-Spitze auf die Umschläge.

 

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In Hamburg sagt man Tschüß
Das heißt auf Wiedersehn
In Hamburg sagt man Tschüß
Beim Auseinandergehn

In Hamburg sagt man Tschüß
Das klingt vertraut und schön
Und wer einmal in hamburg war
Der kann das gut verstehn

Und wer einmal in Hamburg war
Der kann das gut verstehn

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Viele weitere kreative Ideen sind wieder bei CreaDienstag und bei Meertje zu finden.

aufmerksam, feminin

Reise nach Stockholm: Souvenirs

Die bisherigen Berichte zum Thema sind erschienen unter „Reise nach Stockholm: Orte“ und „Reise nach Stockholm: Erlebnisse“.

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In meinem schwedischen Lieblingsgeschäft „Myrorna“, das ein großes Second-Hand-Sortiment hat, kaufte ich von den dort Angestellten genähte Taschen aus alten Stoffen, ein Handtuch und ein Geschirrtuch sowie einen Läufer, den ich in der Mitte zerschneiden und zu zwei Platzsets umarbeiten werde. Näheres zum sozialen Hintergrund des Geschäfts ist unter „Reise nach Stockholm: Orte“ zu finden.
Die Spültücher erstand ich im „Lagerhaus“, die Aufschrift besagt:
„Deine Mutter arbeitet hier nicht!“

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Von „Myrorna“ stammen ebenfalls die beiden Kuchenplatten, der darauf liegende Glasring für Leuchter zum Auffangen von tropfendem Wachs sowie die Galsschalen in Fisch- und Muschelform.

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Neben dem Kauf von Postkarten der Königsfamilie sowie historischen Karten mit Ansichten Stockholms sorgte ich für Weihnachten vor und erstand ein Set Kärtchen mit Wichteln 😉
Für die nächsten Gäste brachte ich Salzlakritz-Autos mit und für mich selbst zwei Zeitschriften.
Da die Tüten mit den Süßigkeiten der bekannten skandinavischen Selbstbedienungstheken nach dem Rückflug derangiert wirken, dürfen sie nicht mit auf das Foto, müssen aber erwähnt werden.
Wer schon in Skandinavien unterwegs war, kennt das Prozedere:

In Supermärkten und am Kiosk gibt es ganze Wände voll Fächer, die mit je einer Sorte Süßigkeit gefüllt sind: Pralinen, Lakritz, Weingummis, dragierte Früchte oder Nuss-Spezialitäten. Diese werden einzeln entnommen, sodass jede Kundin ihre persönliche Mischung zusammen stellen und zu Hause jede Sorte probieren kann. Bezahlt wird nach Gewicht.