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Online-Seminar: „Den Herbst mit allen Sinnen erleben“ in der Seniorenbetreuung

Für das Online-Seminar „Den Herbst mit allen Sinnen erleben: Drinnen und draußen mit Senioren aktiv“ gestalte ich vorbereitend abwechslungsreiche Kreativeinheiten. Schließlich soll das Skript einladend bebildert werden, und da alle Teilnehmenden einzeln vor den Monitoren sitzen, sind mir praktische Phasen zum Ausprobieren besonders wichtig. Wenn ich mit meinen Seniorengruppen am Wurschteln bin, habe ich weder die nötige Ruhe noch die Hände frei, um nebenher Fotos zu machen. Daher nehme ich mit zu Hause die Zeit, ein rundum gelungenes Erlebnis für die Betreuerinnen und Therapeutinnen vorzubereiten.
Wer nähere Informationen über das Programm wünscht, wird hier fündig: bpa Seminare
Es sind zwei Vormittage von 9:00 – 12:00 Uhr geplant, am 09.09.2022 und 14.09.2022 Das zwischen den Terminen liegende Wochenende kann selbstständig für die eigene Vertiefung genutzt werden.

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Kreatives Schreiben mit SeniorInnen: Sommerliche Haikus

Zuerst wirkten die Seniorinnen meiner Schreibgruppe etwas verschreckt, als ich ihnen eine Auswahl beispielhafter Haikus austeilte. Als sie das Versmaß verstanden hatten und wir gemeinsam an der Flipchart loslegten, tröpfelten die Ideen zu Beginn nur. Erdbeeren aus meinem Spezialbeet, die letzten Rhododendronblüten und einige Teekräuter, unter der Nase zerrieben, brachten uns in japanische Gartenstimmung. Langsam wurden sie mutiger, sodass im Laufe der Stunde eine richtig schöne Auswahl an Gedichten entstand:

Nasse Erde hier
Im Unkraut lebt das Würmchen
Abendsonne scheint

Erdbeerbowle, süß
Ich schlemme im Liegestuhl
Bei leiser Musik

Rhododendronbusch
Im üppigen Blütenrausch
Großes Farbenspiel

Teezeremonie
Das frische Wasser dampft heiß
Teeblätter duften

Appetit auf Eis
Frisch verliebt, ein junges Paar
Schulkinder drängeln

Mir gefielen die Haikus so gut, dass sie im Monatsheft der Residenz abgedruckt wurden. Derart gelungene Kreationen sollen wertgeschätzt werden – und Neugierige animieren, unsere Schreibgruppe zu besuchen!
Wie Haikus angeleitet werden sowie viele weitere Schreibspiele, Aufgaben und Anregungen rund um das kreative Schreiben mit SeniorInnen präsentiere ich im Praxisbuch „Schatzkiste Schreibspiele“.

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Wieder einmal vom Tod überrascht

Wenn ich morgens in die Senioren-Residenz zum Arbeiten komme, schaue ich an der Rezeption ins Dienstbuch, um alle relevanten Neuigkeiten zu erfahren:
Welche BewohnerInnen sind in den Urlaub gefahren, ins Krankenhaus gekommen, zurückgekehrt oder verstorben? Besonders der letzte Punkt ist extrem wichtig, um im Gespräch mit KollegInnen, SeniorInnen und Angehörigen nicht schwungvoll ins Fettnäpfchen zu stolpern.
Oft passiert es, dass ich auf diese Weise von einem Sterbefall erfahre und mir hundert Gründe einfallen, was ich dieser Person schuldig geblieben bin:
Ich hätte noch einmal anrufen können, einen Besuch zwischen quetschen können, einen Gruß vorbeibringen können….
Natürlich ist mir klar, dass ich bei über 300 BewohnerInnen nicht alle ständig im Blick haben kann, und dennoch…. dennoch….. habe ich oft das Gefühl, etwas versäumt zu haben.
Umso erleichterter bin ich, wenn wieder einmal ein Sterbefall eintritt und ich guten Gewissens sagen kann, dass ich dort eben noch aktiv war.
Als ich vom Tod von Frau Puttfarken (Name geändert) las, dachte ich direkt daran, dass ich zwei Tage zuvor noch eine Andacht vorbei gebracht hatte. Zudem eine, in der ich die EmpfängerInnen gleich mehrfach persönlich mit Namen angesprochen hatte (hier ist das Booklet zu finden). So konnte ich nur hoffen, dass sie mein Impulsheft gelesen und gute Gedanken daraus mitgenommen hatte. Frau Puttfarken kam zwar immer mal zu meinen Gottesdiensten, war aber keine gläubige Frau im klassischen Sinne. Da ich meine Andachten extra so konzipiere, dass sie offen für alle sind, schien sie sich wohlgefühlt zu haben. Daher vertraue ich darauf, dass zumindest irgendein Detail meines Inputs ihr in den letzten Momenten gegenwärtig war oder kurz zuvor noch zu einem dankbaren Rückblick eingeladen hat.

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Seminar „Projekttage und Mottowochen mit Senioren“: Kreative Ideen für die Betreuung

Im September biete ich online ein Seminar zum Thema „Projekttage und Mottwochen: Bunte Bausteine für die Soziale Betreuung“ beim bpa an. Es findet an zwei Vormittagen statt, sodass zwischen den beiden Blöcken Zeit zum eigenen Ausprobieren bleibt. Wir werden gemeinsam vor den Bildschirmen kreativ, zusätzlich versende ich ein dickes Materialpaket für die unterschiedlichen Aktivitäten. Das möchte natürlich alles rechtzeitig vorbereitet werden, sodass ich hier mit dem Anfertigen von Beispielen (wie einem Totempfahl für die männliche Zielgruppe) und dem Schreiben des Skripts beschäftigt bin. Ich freue mich schon sehr auf den praktischen Kurs, bei dem wir gemeinsam ganz viel Ausprobieren und Werkeln werden!

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Andacht für SeniorInnen: Ein Wort, das mich begleitet

Für die Seniorinnen und Senioren der Residenz schrieb ich eine Andacht, in der ich dazu anrege, über Werte und Bibelverse nachzudenken, die sie seit Langem begleiten. Alle Adressaten sprach ich persönlich an: Einmal auf dem Titelblatt und einmal auf der dritten Seite, wo ich den Vor- und Nachnamen in das Bibelzitat aus Jesaja Kapitel 43, die Verse 1-3 eintrug. So klingt das Versprechen besonders kraftvoll und persönlich! Die Seiten heftete ich als kleines Booklet zusammen und brachte sie in den Appartements der BewohnerInnen als lieben Gruß vorbei.
Wer mag, kann sich meine Andacht gerne herunterladen, ausdrucken und weiterverwenden. Bei Interesse am Thema „Achtsamkeit und Spiritualität mit Senioren“ empfehle ich mein Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen“. Weitere kostenlosen Andachten und Gedankenanstöße für Gruppenstunden habe ich hier versammelt.

Andacht Juni 2022 : Ein Vers, der mich begleitet

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Bildungsurlaub: Ein echtes Geschenk an das eigene Entwicklungspotential

Hättest du auch gern einfach mal eine Woche Zeit, um lustvoll einen Bereich deiner persönlichen Entwicklung zu erforschen?
Zeit, um dich auszuprobieren; Zeit, um neuen Spielräumen und Kompetenzen auf die Spur zu kommen?
In allen Bundesländern (außer Sachsen und Bayern) haben Angestellte pro Jahr Anrecht auf fünf Tage Bildungsurlaub. Diese Zeit gilt als bezahlter, zusätzlicher Urlaub, der in einem anerkannten Seminar verbracht werden muss. Von Kunst und Sport über politische und ökologische Themen bis Sprachen und Sozialkompetenzen gibt es für jeden Geschmack das passende Format.

So reiste ich in den äußersten Norden Deutschlands, um mit Blick auf Dänemark auszuprobieren, wie Bildhauern mit Ton gelingt. Und ob ich Talent dazu habe. Angesichts einiger beispielhafter Fotos finde ich, dass ich mit meinem absoluten Anfängerstatus definitiv das passende Händchen habe. Davon abgesehen habe ich es als traumhaften Luxus erlebt, in einer extrem netten Gruppe rund um die Uhr verpflegt zu werden und nichts anderes zu tun, als Ton zu formen. Okay, und schnelle Skizzen anzufertigen und den Theorieeinheiten zuzuhören, sodass Hirn und Hände gut zusammenarbeiten konnten. Wie bisher jeder Bildungsurlaub waren die fünf Tage echt anstrengend und intensiv. Aber genau deshalb ist eine ganze Bildungswoche ja so viel schöner als eine kurze, zweckmäßige Fortbildung: Ich bekomme so richtig Zeit, in ein Thema einzusteigen und innerhalb weniger Tage eine explosive Entwicklung meiner Fähigkeiten zu beobachten.
Was gibt es Schöneres?

Nichts gibt es Schöneres -außer „Bruder Lambertus“, meine erste und bisher einzige Büste, die irgendwie so entstand und plötzlich ziemlich viel Charakter hatte. So viel, dass sich ein anfänglich als Amöben-Forscher missdeutetes Individuum als ein Mönch mit Tonsur entpuppte (-;
Also, das halbe Jahr 2022 liegt noch vor uns – wann buchst du deinen Bildungsurlaub?!

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Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“ ist endlich lieferbar!

Endlich ist es da, mein Buch Nummer 5:
Viele Angestellte der Seniorenbetreuung haben schon lange gefragt, wann ich meine Konzepte zur Achtsamkeit, meine Andachten und Tipps für philosophische Runden endlich als Praxisbuch präsentiere. Nach vielen zusätzlichen Monaten des Wartens ist es nun lieferbar. Zwischendurch habe ich auf meiner Website Schatzkiste Schreibspiele immer schon Anregungen und Downloads veröffentlicht, aber nun ist das Fachbuch mit grundlegenden Informationen und Tipps erhältlich. Es ist in die drei Bereiche „Achtsamkeit mitten im Alltag: damit die Stimmung stimmt“, „Spiritualität für Kopf und Herz“ sowie „Die großen Fragen des Lebens erörtern“ aufgeteilt.
Für alle Interessierten zeige ich hier das Inhaltsverzeichnis:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die explodierten Druckkosten weltweit führten zu der Idee eines zusätzlichen Downloads, den ich hier kostenlos teile: Einfach anklicken und herunterladen.
Download zum Buch
: „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“

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Fachartikel über LandArt mit SeniorInnen: Gemeinsam draußen kreativ werden

Für die Fachzeitschrift „Aktivieren“ im Bereich der Seniorenbetreuung schrieb ich einen vierseitigen Artikel zum Thema „LandArt“. Viele SeniorInnen vermissen es, Zeit im Grünen zu verbringen, fühlen sich aber für längere Spaziergänge zu wackelig und für Gartengruppen und ähnliche Angebote nicht kräftig genug. Daher stelle ich Möglichkeiten vor, wie gemeinsame Naturmaterialien gesammelt und spielerisch verwendet werden können.

Das kreative Gestalten hat kein festgelegtes Ziel, sondern ergibt sich aus den Fundstücken und den Ideen der Teilnehmenden. Anhand diverser Fotos präsentiere ich mögliche Aufgaben, wie beispielsweise das Knospen, Blühen und Vergehen einer Pflanze als Zyklus darzustellen, Mandalas zu legen oder märchenhafte Szenerien zu bauen. Dies kann sowohl direkt vor Ort im Park als auch auf stabilen, rückenfreundlichen Terrassentischen oder drinnen im Gruppenraum geschehen.

 

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Die GewinnerInnen zur Verlosung des Praxisbuchs „Schatzkiste Schreibspiele“

Juhu! Hier kommen die ausgelosten GewinnerInnen des Gewinnspiels zu meinem Praxisbuch „Schatzkiste Schreibspiele“:
Elke B., Manuel M. und Birgit S.
Ihr erhaltet alle eine Benachrichtigung von mir, mit der Bitte, mir eure Adresse zuzusenden, damit eure Bücher auf die Reise gehen können.
Für alle, die jetzt enttäuscht sind, biete ich kostenlos zusätzliche Aufgaben zum kreativen Schreiben (die nicht im Buch enthalten sind) auf meiner Seniorenbetreuungs-Website an, unter der Rubrik „Schreibspiele“.
Keine Registrierung nötig, einfach alles anklicken und herunterladen, was gefällt. Über nette Kommentare und Weiterempfehlungen an KollegInnen freue ich mich natürlich immer!

Die versprochene Datei mit den besten Ideen zum Frühjahrsputz für alle Teilnehmenden will erst geschrieben werden und kommt noch….

 

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Amateurin und Animateurin: Aus dem wilden Alltag in der Senioren-Residenz

Als Animateurin in der Senioren-Residenz bin ich oft genug als begeisterte Amateurin unterwegs, die ihr Wissen aus diversen Fachbüchern und privaten Exkursionen teilt, aber nie behauptet, studiert zu haben.
Am Dienstag traf sich die Gartengruppe das erste Mal draußen, um Schnittlauch und Radieschen zu säen sowie die Erdbeerstauden und den Johannisbeerbusch zu inspizieren, die ich neulich gepflanzt hatte. Dabei fiel uns eine riesige, gelb blühende Pflanze auf, bei der wir eifrig rätselten, was es sein könnte. Raps, meinten die meisten, ich tippte auf Senf. Eine Dame verwies darauf, dass zu den Füßen der Pflanze ein Schild mit „Zucchini“ drauf stünde, aber das konnte ich entkräften: Die Zucchini hatten wir letztes Jahr geerntet und zu Waffeln verarbeitet, die Mutterstaude war im Winter friedlich verrottet. Da meine Damen es gewöhnt sind, dass ich ständig Naturmaterial anschleppe und wir neulich eine sehr intensive Achtsamkeits-Sitzung hatten, in der wir alle möglichen Blätter gerubbelt, erschnüffelt und gekaut hatten, legten sie direkt los, sich die Blüten in den Mund zu stecken. Ich hatte sie eigentlich nur zur besseren Betrachtung abgerupft und verteilt…
Während wir also alle kauten und rätselten und ich zusätzlich die Blätter der Pflanze, die sehr Kohlrabi-ähnlich aussahen, verteilte (sie wurden sofort probiert), fragte ich mich so langsam, ob es wohl sein könnte, dass in unserem fröhlich-wilden Gemüsebeet etwas wächst, das eben nicht essbar ist? Vielleicht sogar giftig???
Als gemütliche Gemeinschaftsphase zum Schluss wollte ich aus Brombeerblättern Tee aufbrühen. Da die meisten völlig geschafft davon waren, Samen auszustreuen, begleitete mich nur eine Dame und fragte: „Wo müssen wir denn ganz hin?“ Ich: „Nur einmal hier über das Stück Wiese in die Hecke, das wird ein bißchen abenteuerlich…“ Sie: „Das kennen und lieben wie an Ihnen, deswegen kommen wir ja auch immer wieder!“
Das Rätsel um die gelbe (Gift-)Pflanze nahm ein gutes Ende, weil ich Spätabends in meinem „Essbare Wildpflanzen“-Buch feststellte, dass es sehr wohl Senf war: Acker-Senf.
Na bitte: Ich hatte recht behalten und keiner war vergiftet, was brauchte es mehr, um zufrieden schlafen zu gehen?!
Mein Status als Kräuterexpertin bleibt bestehen und wurde nur von mir selbst angezweifelt…

Am selben Tag wurde ich wieder einmal damit konfrontiert, dass eine Dame sehr entschieden meinte, ich habe Theologie studiert.
Dieser Verdacht wurde in den vergangenen beiden Jahren oft geäußert, weil ich mein Bestes gebe und gab, um in der Coronazeit emotional und spirituell ermutigende Botschaften weiterzugeben: Mit selbstgebastelten Gebetsheften, handgemachten Postkarten, persönlichen Andachtsheften und Gottesdiensten. Da meine SeniorInnen der Meinung sind, dass meine Worte und Gesten von großer Sachkenntnis zeugen, muss ich ja wohl Theologie studiert haben: Eine andere Lösung kommt nicht in Frage.
Dass ich selbst sehr intensiv mit Gott unterwegs bin, mich viel austausche und lese, Übungen praktiziere und mich nach innerem Wachstum ausstrecke: Alles nebensächlich. Schließlich feiere ich Abendmahl und segne alle am Ende des Gottesdienstes, das macht nur die Pastorin – weil ich, offensichtlich genug, keine Pastorin bin, habe ich wohl früher mal studiert.
Da siehst man’s: Rätsel gelöst. Keine Widersprüche erwünscht.
Derartige Zuschreibungen an meine Kompetenz sind einerseits befremdlich und andererseits schmeichelhaft.
Zeigen sie doch, dass oft genug Talent und Fleiß ausreichen, um solide Kenntnisse zu erwerben und die Begeisterung dafür auch bei anderen Menschen zu wecken.
Deshalb möchte ich dich heute ermutigen, deinen Geist zu füttern und praktisch aktiv zu werden.
Welche Themen machen dich neugierig?
Womit hast du früher gern gespielt, bevor du die volle Breitseite des Leistungsdrucks und der Bewertung von außen erleben musstest?
Welche Fachgeschäfte oder Seminare würdest du gern besuchen, traust dich aber nicht hinein, weil du meinst, nicht dazu zu gehören?
Probier es heimlich einfach aus. Ganz klein, ohne große Selbstverpflichtungen, finanzielle Einsätze oder neugieriges Publikum.
Niemand kann wachsen, wenn Erwartungsdruck droht und schnelle Ergebnisse erzielt werden sollen.
Gib dir selbst den Spielraum, lustvoll herum zu probieren. Vielleicht ist es der Anfang von etwas Fruchtbarem, Schönem, dass deine Seele ernährt und später auch deine Mitmenschen erfreut.
Wenn nicht, hast du zumindest für eine Weile die Tretmühle verlassen und deine Komfortzone erweitert – auch viel wert, selbst ohne sichtbare Erfolge.