aufmerksam, kreativ

Endspurt zum Shooting

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Seit heute sind die Blumen für die Gestecke bei mir, die ein Herzstück des „Tisch des Monats Mai“ bilden werden. Sie sollen noch etwas Zeit haben, um perfekt aufzublühen. Beim Zücken meiner EC-Karte im Blumenladen habe ich kurz überlegt, wie viel eigentlich die Blumen für unsere Hochzeit gekostet haben – gefühlt nicht viel mehr. Aber es ist aktuell noch Februar, entsprechend sind die Schnittblumenpreise… Dank des Sponsorings der Schwiegerfamilie musste ich zum Glück angesichts der Summe nur ein Mal schlucken und nicht mehrfach.

 

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Zusätzlich war ich gestern plötzlich der Meinung, dringend neue Gläser zu brauchen: Die vorhandenen Durchsichtigen wirken beim Shoot wahrscheinlich überhaupt nicht (da durchsichtig, haha), und die Farbigen harmonieren mit Nichts und Niemandem auf der Tafel. Also schnell über die Kleinanzeigen neue Gläser in zartem Grün aufgetrieben und heute zackig abgeholt: Zwischen Friseurtermin und Blumenladen, wie immer mit dem Rad… Das war allemal weniger Aufwand, als durch die Innenstadt zu hetzen, und hat mir in Erinnerung gerufen, dass der nächste Reiterhof in zehn Minuten zu erreichen ist (dort nebenan holte ich die Gläser ab).
Zu Hause kurz abgewaschen und probehalber auf das Tischtuch gestellt: Farblich passt´s!

 

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Immerhin sind wir am Wochenende unseren überzähligen Sessel losgeworden, nachdem bereits neulich hier ein neuer einzog. Über ein Jahr lang habe ich dem perfekten Sessel aufgelauert, ausgerechnet jetzt fand ich ihn – ein schönes Erbstück. Alte Möbel mag ich grundsätzlich lieber als neue, nun habe ich endlich den passenden Leseplatz.
Da ich schon befürchtete, den überzähligen Sessel für die Dauer des Shoots auf den Balkon auslagern zu müssen, bin ich unendlich froh, dass er nun doch einen Abnehmer gefunden hat.
Inzwischen ist bedauerlicher Weise die Journalistin erkrankt, so werden wir das Interview nachholen und hier taucht „nur“ der Fotograf auf. Seit heute habe ich ebenfalls erste Grippeanzeichen, bin aber festen Willens, den Fototermin für die Zeitschrift durchzuziehen. Den praktischen Teil des Examens habe ich damals schließlich auch mit Fieber bewältigt – egal, wie lange das her ist, in diesem Sinne packe ich das!

aufmerksam, Gäste & Feste, kreativ

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus

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In Kürze empfange ich das erste Mal einen Fotografen und eine Journalistin in unserem Wohnzimmer, wo der „Tisch des Monats Mai“ geshootet werden soll. Aktuell muss ich täglich meinen (sehr ästhetischen analogen) Kalender mit Tipp-Ex traktieren, weil sich allein innerhalb eines Tages sowohl berufliche als auch private Termine ständig ändern. Abends wundere ich mich oft, wo ich war und was ich getan habe, weil alles derzeit permanent der kurzfristigen Veränderung unterworfen ist.

 

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Halbfertige neue Stuhlhusse mit provisorischer Schleife

 

Wenn ich dann nicht dazu komme, meine Listen für die Shooting-Vorbereitung abzuarbeiten, macht sich langsam Ungeduld breit. Dafür läuft aktuell an vielen anderen Fronten alles super, sodass ich fest davon ausgehe, zeitlich einen passenden Endspurt hinzulegen.

Immerhin habe ich heute meine Blumenbestellung aufgegeben, sodass das Material für die Herzstücke der Gestaltung pünktlich vom Großmarkt kommt. Dafür warten diverse Näharbeiten noch darauf, ausgeführt zu werden. Ebenso gehören sehr, sehr viele Kleeblätter aus Dresdener Pappe geschnitten und ähnliche Späße….

 

DSC02199_v1Entwurf für Serviette und passenden Schmuck

Herausforderungen bringen uns voran, und ein Mai-Shooting im Februar ist relativ leicht zu lösen, solange ich stur meinen Plan abarbeite und einige Provisorien auf mich wirken lasse.
In diesem Zusammenhang halte ich analog zum Paradigma „Man kann nicht nicht kommunizieren“ von Watzlawick den Satz „Man kann nicht nicht wirken“ fest:
Alles wirkt, ob Menschen, Räume oder Atmosphäre. Die Frage ist nur, wie es sich darstellt und ob die erwünschte Aussage getroffen wird. Insofern schleiche ich um das Provisorium, das in Kürze der „Tisch des Monats Mai“ werden soll, herum und lasse das Setting im bisherigen Aufbau auf mich wirken.

 

Ein kleiner Gruß an die Link-Parties CreaDienstag und Meertjes Stuff, wo auch Unfertiges seinen Platz hat…

aufmerksam, feminin

Kleine Auszeit genießen

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Zeit für mich:
Mit frischem Obst, etwas Süßem und einer schönen Zeitschrift mache ich es mir gemütlich.
Als Freude für die Augen sind viele Grün- und Orange-Töne dabei, die es frisch und zusammen mit den Alstroemeria elegant wirken lassen.

 

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Zauberhafte Blumen gibt es auch bei Holunderblütchen.

aufmerksam, kreativ

Film „Pina – Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“

Heute habe ich mir den Film „Pina“ von Wim Wenders angeschaut – und zwar im Kino „Magazin“ in dem wunderschönen Klinker-Ensemble „Fiefstücken“ in Winterhude.
Dieser Straßenzug ist eine echte Entdeckung und erinnert mich in seiner Geschlossenheit an die Gartenstadt Hellerau (auch wenn es architektonisch natürlich sehr unterschiedlich ist). Auch das alte Kino hat mir gut gefallen – generell bevorzuge ich inhabergeführte Geschäfte und Institutionen gegenüber Ladenketten bzw. großen Kinos wie Cinemaxx oder UCI.
Den Film als solchen fand ich durch die starke Emotionalität und das Fehlen konkreter Handlungsstränge als sehr intensiv und oft bedrückend. Über die Person Pina Bausch habe ich zwar einige Eindrücke mehr gewonnen, ein wirklich rundes Bild ergibt sich für mich aber weiterhin nicht. Meiner Wahrnehmung nach dominieren in dem Film die verzweifelten, unruhigen, einsamen und hoffnungslosen Darstellungen deutlich gegenüber den wenigen unbeschwerten, leichten Szenen. Von daher ist dies ein Film, den ich ausdrücklich Erwachsenen empfehle und davon abrate, ihn mit Kindern anzuschauen. Es werden viele Ausschnitte aus Pina Bauschs Choreographien, dargestellt von ihrer Kompagnie, gezeigt sowie durch Äußerungen einzelner Tänzer ergänzt. Für mich hat der Film die Eindrücke aus „Tanzträume – Jugendliche tanzen Kontakthof von Pina Bausch“ noch einmal neu belebt und zusammen gefasst.
Interessant fand ich, wie sie die Elemente der Natur einsetzte – so gab es verschiedene Szenen, in denen Erde eine wichtige Rolle spielte und die Tänzer anschließend verdreckt die Bühne verließen. In der Choreographie „Vollmond“ aus dem Jahr 2006 regnete es gleichmäßig auf die Bühne und auf das einzige dort vorhandene Bühnenbild – einen Meteoriten oder großen Felsen. Während des Tanzens wurde die Bühne durch den fallenden Regen langsam geflutet, sodass die Tänzer nicht mehr durch die Wasserlache tanzten, sondern darin schwammen und sich mit Eimern gegenseitig begossen. Obwohl die Kostüme sehr schlicht und einfach sind, dachte ich trotzdem immer wieder „Die arme Kostümbildnerin, ständig muss sie verdreckte Kleider reinigen und nasse trocknen!“ Daraufhin schüttelte ich über mich selbst den Kopf, weil ich mir mehr Gedanken über den Aufwand, alles wieder in Ordnung zu bringen, machte als die „Kunst“ auf mich wirken zu lassen.

Pina Bausch war definitiv eine große Künstlerin – ihre Persönlichkeit gibt mir allerdings viele Rätsel auf.

 

http://www.fiefstuecken.de/opencms/opencms/fiefstuecken/Historie/index.html

http://www.bildarchiv-hamburg.de/hamburg/winterhude/efeuweg/

http://www.pina-film.de/